Bali erlebt derzeit einen regelrechten Beliebtheits-Boom und gehört zu den Trend-Destinationen für 2017. Aber warum ist Bali eigentlich so beliebt (geworden)? Darum geht es in diesem Beitrag.
Vermutlich locken die pink-roten Sonnenuntergänge, die saftig-grünen Reisfelder, die einzigartige Kultur der Balinesen, die perfekten Wellen, die inspirierenden Yoga-Oasen, die bunten Fische beim Schnorcheln und Tauchen, die Live-Reggae Musik mit warmen Sand zwischen den Zehen und das himmlische Essen immer mehr Reisende auf diese kleine Insel.
Bali ist nicht einfach nur eine Insel. Bali ist ein Gefühl. Bali ist der intensive Geruch von Nelken und Räucherstäbchen, der Sound von Motorrollern, Gamelan-Klängen und indonesischen Liebesliedern mit Gitarrenuntermalung. Bali ist scharfes Sambal und Reis zum Frühstück. Bali ist eine hinduistisch-mystische Welt der Götter. Bali ist eine riesige Spielwiese für Yogis, Surfer, Taucher, aber leider auch für betrunkene Touristen aus aller Welt. Bali ist Tempelfest, Opfergabe und Beerdigungszeremonie. Bali ist 5-Sterne-Hotel mit privatem Sandstrand, aber mit stinkender Müllhalde nebenan. Bali ist Straßenlärm und Tourihölle, und dann doch wieder saftige Natur und Ruhe.
Wer sich mit dem Roller fernab der vielen Touristenhochburgen ein Bild von dieser Insel macht, wer die Kultur und die Traditionen erkundet, wer ein paar Brocken Indonesisch lernt und die Herzlichkeit der Balinesen kennenlernt, der wird verstehen, warum sich so viele Menschen in diese Insel verlieben.
Wenn du diese Insel besuchst, reise mit Herz und Verstand und hinterlasse so wenig touristische Fußabdrücke wie möglich.
Lesetipp: Green Traveler: 14 Wege, wie du grüner reist
Aber jetzt gehen wir dem „Hype“ um Bali erst einmal auf den Grund!
1. Die einzigartige Kultur
Mit über 90 Prozent bekennt sich der größte Teil der Bevölkerung auf Bali zur Hindu-Dharma-Religion. Auf der Insel hat sich eine ganz eigene Form des Hinduismus gebildet, die es in dieser Form nirgendwo anders auf der Welt gibt.
Die Balinesen glauben daran, dass alles in der Natur seine eigene Macht hat. Diese Macht kann für Gutes oder Böses verwendet werden. Deshalb glauben die Einwohner sowohl an weiße, als auch an schwarze Magie. Heiler und Schamanen können diese Magie nutzen, um Menschen von Krankheiten zu heilen oder sie auf der anderen Seite gezielt krank zu machen. Das Meer ist der Sitz böser Geister. Auf den Vulkanen leben die guten Götter. Die Balinesen glauben daran, dass stets Harmonie und Balance zwischen Gut und Böse auf der Welt herrschen muss.
Täglich werden Opfergaben auf dem Boden und in Tempeln abgelegt, um die bösen Geister zu besänftigen und die guten zu ehren. Die Inselbewohner investieren sehr viel Geld in Zeremonien und religiöse Feiertage, wie z.B. für die beiden bekannten Feiertage Nyepi und Galungan.

Die Rituale und Feste bestimmen das tägliche Leben der Balinesen, auch heute noch – trotz der vielen Touristen und Reisenden. Auch als Tourist kommt man an den Ritualen und Festen kaum vorbei und man wird mit Sicherheit mindestens in eine Zeremonie während des Urlaubs stoßen.
Viele Reisende schwärmen nach einem Urlaub auf Bali noch lange von den kleinen Opfergaben, den bunten Zeremonien, den Klängen vom Gamelan-Orchester oder den beeindruckenden Tänzen.
2. Perfekte Surfbedingungen
Nirgends auf der Welt macht das Surfen so viel Spaß wie in Indonesien. Das warme, (meistens) türkisblaue Meer, die durch das Wasser schimmernden Korallenriffe und fast das ganze Jahr über perfekte Surfbedingungen für jedes Niveau. Kein Wunder, dass das Surfen in Indonesien so populär geworden ist – birgt das Inselreich doch zahlreiche, weltbekannte Top-Surfbreaks.
Surfer von der ganzen Welt strömen jedes Jahr nach Indonesien, um sich in die weltklasse Wellen zu werfen. Die meisten Wellenreiter landen jedoch auf Bali. Warum ist gerade Bali bei Surfern so beliebt und nicht die weniger frequentierten Inseln wie Sumbawa, Simeulue, Roti, Nias oder die Mentawais?
Gut, Bali ist sehr touristisch und viele Strände sind gerade in der Trockenzeit (Juni bis September) ziemlich überfüllt. Aber nirgends in Indonesien gibt es so viele Spots, die sich auch und gerade für Anfänger eignen. Es gibt viele gute Surfcamps, in denen du deine Surfskills verbessern kannst und vor allem häufig surfen kannst – ohne dich um irgendetwas kümmern zu müssen.
Du kannst dir immer und überall ein Brett leihen (oder eines kaufen). Surfguides und -lehrer gibt es wie Sand am Meer. Oftmals gibt es auch Lifeguards an den Stränden und Balinesen stören sich auch nicht an surfenden Frauen im Bikini (im Gegensatz zu den islamisch geprägten Regionen Indonesiens).
Beim Roller-Mieten wird einem das “Surfrack” frei Haus mitgeliefert und nach einer langen anstrengenden Surfsession können die verspannten Paddel-Muskeln in einem der zahlreichen Massagesalons bei einer Balinesischen Massage ordentlich durchgeknetet werden.
Surf Bali ist der erste umfassende Reiseführer rund um das Surfen auf Bali. Dieses Buch ist der perfekte Begleiter, um die schönsten Ecken und Surfspots der Insel zu entdecken. Zu jedem Ort findest du surfbare Wellen sowie viele Informationen zu Unterkünften, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. So ist dieses Buch nicht nur für Surfer, sondern auch für Abenteurer geeignet, die zum ersten Mal auf dem Brett stehen möchten.
3. Beliebte Tauch-Destination
Bali ist neben Surfern auch für Taucher eine beliebte Destination. Es gibt unzählige Tauchplätze mit den unterschiedlichsten Highlights – von Wracks, über Steilwände bis hin zu Artificial Reef Projects. Das Tauchen lernen ist verhältnismäßig günstig und mit etwas Glück kannst du bereits nach deinen ersten Tauchgängen auf Mondfische und Mantarochen treffen.
Der Tourismus, die mangelhafte Abfallentsorgung, der Klimawandel, starke Überfischung und der intensive Verkehr auf dem Meer haben jedoch unter Wasser seine Spuren hinterlassen. Deswegen ist es umso wichtiger, respektvoll mit der Natur umzugehen – ob beim Reisen über und unter Wasser, als auch Zuhause.
4. Riesiges Aktivitäten-Angebot
Auf Bali wird einem so schnell nicht langweilig. Es gibt ein riesiges Angebot an bezahlbaren Aktivitäten – von Surfen, SUP und Tauchen, über Fahrradtouren, Beach-Hopping, Yoga und Tanzaufführungen, bis hin zu Kochkursen, Kunsthandwerk-Workshops und Partys.
Mittlerweile gibt es vermutlich kaum noch etwas, was es nicht auf Bali gibt.
Noch mehr Tipps für Bali bekommst du in dem Buch “122 Things to Do in Bali“. Auf 372 Seiten versorgen wir dich in der 2. Auflage mit unzähligen Insider-Tipps für die Insel der Götter, damit du die schönsten, authentischsten und abenteuerlichsten Ecken von Bali hautnah erleben kannst – inklusive Empfehlungen zum nachhaltigen Reisen! HAPPY TRAVEL!
5. Yoga-Oasen und #foodporn

In der Region Ubud fing der Yoga-Boom auf Bali einst an. Mittlerweile gibt es überall auf Bali ein riesiges Yoga-Angebot – und das reicht von Yoga-Schulen, über Yoga-Retreats und Yoga-Ausbildungen bis hin zu unzähligen Yoga-Shops.
Wie kam Yoga eigentlich nach Bali? Vielleicht durch den Film „Eat. Pray. Love“, der den „Selbstfindung-, Wohlfühl- und Inspirationstourismus” auf Bali entstehen ließ. Zwar wurde Yoga nach Bali „importiert“, aber in der balinesischen Kultur und der yogischen Philosophie findet man einige Parallelen (siehe Punkt 1).
Neben dem riesigen Yoga-Angebot sprießen auch immer mehr Restaurants aus den Boden mit gesunden, veganen oder / und rohen Gerichten. Für Veganer oder Vegetarier ist Bali mittlerweile ein kleiner Traum (obwohl die traditionelle balinesische Küche eher fleischlastig ist).
Auf Instagram werden kräftig grüne Smoothies und Superfood-Bowls geteilt, während dabei Flat White geschlürft wird. Selten trifft man auf Locals in jenen Restaurants, da die Preise denen in Deutschland ähneln und damit eindeutig zu teuer für ein durchschnittlich verdienenden Balinesen sind.
Günstiger (und authentischer) kommt man auf alle Fälle mit balinesischem Essen weg!
Lesetipp: Die Indonesische Küche: 25 Indonesische Gerichte (auch für Vegetarier)

6. Riesiges Tourismus-Angebot
Egal ob Individualreisender, Pauschalurlauber oder Langzeitreisender – auf der kleinen Insel stranden sie alle. Für viele Langzeitreisende ist Bali eine beliebte Anfangs- oder Endstation. Verbunden wird ein Aufenthalt auf Bali z.B. mit einer längeren Reise durch Südostasien oder durch das indonesische Inselreich.
Aufgrund der guten Infrastruktur und günstigen Flüge nach Asien ist Bali mittlerweile auch ganz oben auf der Liste von Pauschalurlaubern für den 14-tägigen All-Inclusive Urlaub am Meer. Alleine bei dem Anbieter nix-wie-weg.de gibt es satte 305 Hotels auf Bali im Angebot. Die beliebtesten Reiseveranstalter für Bali sind u.a. FTI, Meiers Weltreisen, JT Touristik und Neckermann Reisen.
Der Tourismus hat sich als wichtigsten Wirtschaftsfaktor auf Bali herauskristallisiert. Knapp fünf Millionen Touristen strömten 2016 nach Bali, wobei die meisten Reisenden aus Australien, China, Indien und Japan kommen. Deutsche Urlauber machen nur einen kleinen Prozentteil aus, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, dass halb Deutschland auf Bali ist. Die Zahlen steigen stetig. Dieses Jahr wird vermutlich die 6 Millionen Grenze erreicht (Quelle: Bali Government Tourism Office).
REPORT: THE NUMBER OF FOREIGN TOURISTS ARRIVAL TO BALI BY MONTH

Solche Mengen an Menschen kann man sich bei der kleinen Insel kaum vorstellen. Heutzutage werden immer mehr Reisfelder verkauft, um Villen und touristische Infrastruktur auf den Grundstücken zu errichten. Es sind unglaublich viele Projekte auf der kleinen Insel geplant – von schwimmenden Flughäfen im Norden, über den Ausbau von ganzen Strandabschnitten, bis hin zu hochkomplexen Straßen-Projekten um der Flut an Menschen auf kleinstem Raum standhalten zu können.
Die Regierung investiert kräftig in den Ausbau der touristischen Infrastruktur, demnach ist ein Ende des Wachstum erstmal nicht in Sicht und das Bali, in welches man sich vor einigen Jahren noch verliebt hat, wird es in der Art wohl nicht mehr geben.
Wer von alten Zeiten träumen möchte, sollte mal bei der Facebook Gruppe „Lost Bali“ vorbei schauen, dort gibt es viele Fotos und Videos von Reisenden, die auf Bali in den 70er, 80er und 90er waren.
7. Günstige Lage und günstige Preise
Durch ein paar clevere Tricks, kann man relativ günstig nach Bali reisen – im Vergleich zu anderen tropischen Destinationen. Ein Hin- und Rückflug bekommt man bereits für 500 bis 600 Euro – vor allem, wenn man über Singapur oder Kuala Lumpur anreist und nicht mit einem Direktflug. In der Hochsaison kann es natürlich teurer werden.
Weiterhin ist es das ganze Jahr über warm, was bei vielen Deutschen ein Haupt-Kriterium für den Urlaub ist
Lesetipp: Die beste Reisezeit für Bali (mit detaillierter Reisemonatübersicht)
Und die Kosten vor Ort sind auch erschwinglich für den westlichen Geldbeutel, wobei die Preisspanne mittlerweile von günstig bis luxuriös reicht.
Du suchst noch nach Aktivitäten für Indonesien? Auf Indojunkie Vibes findest du besondere Orte und Aktivitäten der indonesischen Inselwelt. Egal ob Surfen, Tauchen, Yoga, Trekking-Abenteuer, Rundreisen-Vorschläge oder Volunteering. Lass dich inspirieren! Zu den Indojunkie Vibes.
8. Die perfekte Instagram-Welt
Bali ist in letzter Zeit zu eines der beliebtesten Destinationen für Instagrammer/innen geworden. Die meisten bekannten Instagrammer/innen waren mindestens einmal auf Bali – ob aus den Bereichen Travel, Yoga, Food, Surf oder Fashion.
Das Bali auf Instagram besteht vor allem aus Wasserfällen, pinken Flamingo-Luftmatratzen, gesunden Frühstücks-Bowls und schönen (westlichen) Menschen. Motive von vermüllten Stränden oder Babi Guling (Spanferkel – Lieblingsgericht der Balinesen) ergattern selten viele Likes in der perfekt gefilterten Instagram-Welt.
Einige Motive, die häufig auf Instagram vorkommen, sind u.a. Schaukeln in waghalsiger Höhe über dem Dschungel oder einem See. Das diese Kulissen eigentlich für Fotos konstruiert sind – man sogar einen Eintritt zahlen muss und manchmal eine Schlange von Besuchern darauf wartet, ein cooles Foto für Instagram schießen zu können – das wissen die wenigsten Follower.
Auf alle Fälle machen die meisten Fotos auf Instagram richtig Lust auch einmal nach Bali zu reisen. Ob die Fotos der Wirklichkeit entsprechen und wie viel Balis Instagram Welt mit dem echten Bali zu tun hat? Das lassen wir mal so im Raum stehen!
Gründe gibt es demnach reichlich, warum Bali mittlerweile so beliebt ist und jedes Jahr mehr Touristen anreisen. Fraglich ist jedoch, ob der Ansturm von so vielen Reisenden positiv für Bali ist. Die Antwort ist uns vermutlich allen klar!
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