Mentawai Inseln: Surfers Playground von Beng Bengs bis Four Bobs

Ein Beitrag von Anita Fuchs, in Kooperation mit Kandui Villas entstanden

Bum, bum, bum – drei dumpfe Schläge schallen durch die ruhige Insel Karangmajat, besser bekannt als Kandui Island, die Teil der Mentawai-Inseln vor Sumatra ist. Drei Schläge, das heißt noch drei Minuten, bevor das Boot die Ablegestelle in den Mangroven verlässt und einen der unzähligen Surfspots der Playground Area ansteuert. Schnell packe ich noch Zink und meine Reefbooties und gehe unter riesigen, mir unbekannten Palmenarten und Mangroven entlang der sechs Umas zum Dock.

Die anderen Gäste der Kandui Villas sitzen schon im Boot und können es ebenfalls kaum erwarten, loszukommen. Kein Wunder, sind wir doch hier in einem der besten Surfgebiete der Welt und eine kurze Bootsfahrt entfernt warten glasklare, perfekte Wellen darauf, von uns gesurft zu werden. Also nichts wie los!

Lesetipp: Die Surfer Packliste für Indonesien

Ursprüngliche Inseln & Kultur

Die Mentawais sind vor allem bei Surfern bekannt, denn die Inselgruppe mit ca. 70 Inseln und Inselchen, 150 Kilometer vor West Sumatra gelegen, punktet vor allem durch die sehr hohe Dichte an weltklasse Wellen, die das ganze Jahr über in Perfektion laufen.

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Perfekte Surfbedingungen das ganze Jahr über – photo by Blackpearl Photography / Kandui Villas

Seit Anfang der 90er reisen Vollblut Surfer aus der ganzen Welt zu dieser entlegenen Inselgruppe. Anfangs war die Erkundung der Wellen nur per Boot vom Festland möglich, da es keine Resorts gab.

Bei nicht surfenden Touristen tauchen die entlegenen Inseln derzeit noch selten in der Routenplanung auf, obwohl man auf den Mentawai Inseln ohne Handynetz und fern von Konsum an den weißen Sandstränden perfekt entspannen kann.

Die flachen Inseln sind meist von Regenwald und Mangroven bewachsen und zum Teil Heimat indigener Völker, die eine eigene Sprache sprechen und an Naturgeister glauben.

Wandert man in Siberut, der größten Insel der Mentawais, ein bis zwei Stunden in den Dschungel, trifft man noch auf Volksstämme, die fern der Zivilisation leben. Es besteht die Möglichkeit in einer organisierten Trekking-Tour mehr über die Kultur der Mentawai-Inseln zu erfahren.

Tipp: Das Brigitte’s House in Padang bietet in unregelmäßigen Abständen Trekking-Touren auf den Mentawai-Inseln an. Hier trifft man auch viele Surfer, die auf dem Weg zu den Mentawai-Inseln sind oder bereits dort waren.

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Große Wellenauswahl

Der Indische Ozean schickt konstant Wellen zu den Mentawais, die lange gereist sind und sich kraftvoll und in Perfektion über den Korallenriffen vor den Inseln aufbauen. Man liest oft, die Haupt-Wellenzeit sei von März bis November, wenn der leichte Passatwind aus Süd-Osten bläst und der Swell aus Süd-Westen kommt.

Doch gute Wellen findet man das ganze Jahr über. In unseren Wintermonaten funktionieren dann andere Spots, die vom Nordwest-Wind profitieren beziehungsweise geschützt liegen: Denn das größte Gut der wunderschönen Inselkette sind die unzähligen Surfspots, die unterschiedlich ausgerichtet sind und man so bei jeder Bedingung eine passende Welle findet. Übrigens auch für verschiedene Surf-Level!

mentawai-inseln-surfen-23Für Anfänger sind die Riffwellen nicht (!) geeignet, doch von Intermediate Surfern bis hin zu Kelly Slater findet hier jeder eine Welle, die Spaß macht!

Bei uns in Europa haben die meisten Surfer Respekt vor den Mentawais, doch man muss nicht Kandui Left (eine Barrel) surfen, wenn es auch eine entspannte Welle auf der anderen Seite der Insel gibt. Wer vor Wellen, die oftmals über seichten Korallenriffen brechen, keine Angst hat, erlebt hier einen unvergesslichen Surftrip.

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Die meisten Wellen auf den Mentawais laufen über flaches Riff – photo by Blackpearl Photography / Kandui Villas

Die Inselkette ist in die nördlichen, zentralen und südlichen Mentawais eingeteilt. Im Norden liegt die Playground Area, die die größte Auswahl an verschiedenen Wellen bietet, bei denen auch Intermediates auf ihre Kosten kommen.

Surf Spots der Playground Area

mentawai-inseln-surfen-10Kandui Left

Eine der bekanntesten Wellen der Inseln und auch eine der heftigsten: Eine schnelle Linke, die über seichtem Riff bricht und barrelt.

Four Bobs

Auf der nordöstlichen Seite von Kandui befindet sich der sanfte Righthander, bei dem man vor dem scharfen Riff aufpassen muss. Eine spaßige Welle!

A-Frames

In Sichtweite von Four Bobs bricht dieser A-Frame, bei dem die Peaks shiften. Von mellow bis kraftvollen Wellen ist je nach Swell alles dabei.

Beng Bengs

Endlich mal ein surfbarer, sanfter Lefthander! Beng Bengs zählt zu einer der sanfteren Wellen der Mentawais und bringt auch Intermediates viel Spaß!

Bank Vaults

Bei dem Namen bekommt man schon Gänsehaut! Die rechte Welle ist meist größer als die Wellen in der Umgebung und beschert erfahrenen Surfen unvergessliche Barrels.

Nipussi

Der Righthander funktioniert fast immer, denn er liegt windgeschützt. Auch für Intermediate Surfer!

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Surf, Eat, Sleep, Surf, Repeat

Wir waren neun Tage lang auf Kandui und lebten voll und ganz im Surf, Eat, Sleep-Modus. Vor Sonnenaufgang standen wir auf, tranken einen Kaffee und fuhren mit dem Surfguide die Wellen checken.  Je nach Swell sprangen wir gleich bei einem Spot bei Kandui ins Wasser oder fuhren zurück zum Frühstück, um anschließend mit den restlichen Gästen zu Spots vor weiter entfernten Inseln zu fahren.

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Surf, Eat, Sleep-Modus auf den Mentawais

Nach ca. zwei Stunden Surf in warmem Wasser (28 Grad) und meist nicht besonders vollen Line-ups (manchmal hatten wir die Wellen sogar ganz für uns) fuhren wir wieder zurück ins Resort, wo wir vom Koch mit einem leckeren Mittagessen mit frischen, lokal angebauten Zutaten verwöhnt wurden.

Die Hitze zwang einen zu einer Pause im Schatten, die unsere Arme auch dringend nötig hatten. Sobald die Sonne rauskommt, ist es extrem heiß und ohne Sonnenschutz kann man nicht mal fünf Minuten in die Sonne, liegen die Inseln doch fast am Äquator.

Am späten Nachmittag ging es dann für eine zweite Session ins Wasser, bei der uns ein spektakulärer Sonnenuntergang jeden Abend sprachlos machte.

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Sunset vor den Mentawai Insekn

Vor dem Abendessen zeigte der Fotograf die Surffotos, die er während des Tages von uns geschossen hatte, bevor es dann ein leckeres, gesundes Drei-Gänge-Menü gab. Wir waren definitiv im Paradies!

Down Days im Paradies

Wir hatten zum Glück jeden Tag Wellen, doch auch als Nicht-Surfer kann man die Mentawais genießen: wunderschöne, einsame Sandstrände, kristallklares Wasser und viele Korallenriffe! Wer nicht in den Wellen spielt, kann am Strand relaxen, beim Schnorcheln die bunte Fischwelt bestaunen oder beim Angeln die Einsamkeit genießen.

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Wunderschöne, einsame Strände der Mentawais

Unterkunft auf den Mentawai-Inseln

Auf den Mentawais findet man viele Surfresorts, die für indonesische Verhältnisse alle sehr (!) teuer sind. Die Preisspanne von 120 USD pro Nacht bis zu 350+ USD ist recht groß und je nach Preis variiert auch die Leistung stark. Bei den günstigeren Resorts ist meist nur eine Bootsfahrt pro Tag inklusive und die Standards der Unterkunft einfacher, während die teureren Resorts unlimitierte Bootsfahrten am Tag bieten.

Kandui Villas

Wir wurden in die Kandui Villas auf Kandui Island eingeladen um die Mentawais von ihrer besten Seite zu erleben und um in kurzer Zeit möglichst viele Wellen rund um die Inseln entdecken zu können. Wir konnten jeden Tag mehrmals mit dem Boot zu den umliegenden Wellen fahren und hatten so die Wellen oft für uns und fanden so auch bei schwierigen Bedingungen immer eine gute Welle – auch dank der beiden engagierten Surfguides.

Wir wohnten in einem der 12 wunderschönen Umas (traditionellen Holzhäusern), mit Blick auf den Strand und Kandui Left. In der Mitte der weitläufigen Anlage ist das Restaurant, ein schöner Überlauf Pool, die Bar, ein Gym und ein Yogaraum. Die Stimmung war total entspannt und das Essen sehr gesund und lecker! Da sich um alles perfekt gekümmert wurde, konnten wir so viel Surfen wie unsere Arme mitmachten und uns zwischendrin in wunderschöner Atmosphäre entspannen.

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Paradise in paradise!
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Pool Area von Kandui Villas

Budget-Unterkünfte

Es gibt auch sehr einfache Homestays, für ca. 30 € die Nacht inklusive Verpflegung. Allerdings sind dort keine Bootstrips dabei, sodass man nur die Wellen vor der jeweiligen Insel surfen kann und zum Teil eine Stunde zu Fuß zur nächsten Welle laufen muss. Man kann aber Fischer fragen, ob sie einen zu einer Welle fahren oder ein Boot für einen Tag chartern (ca. 100 Euro).

Falls du Tipps für Unterkünfte auf den Mentawai-Inseln hast, immer her damit!

Anreise zu den Mentawai-Inseln

  • Via Kuala Lumpur oder Jakarta nach Padang fliegen (auf der lokalen Flugvergleichsseite tiket.com findest du oft richtige Schnäppchen für Flüge nach Padang)
  • Von Padang fährt drei Mal pro Woche die Mentawai Fast Ferry (ca. 30 Euro plus Boardbag Fee, Dauer 3 bis 4 Stunden) nach Siberut.
  • Zwei Mal pro Woche fährt auch die günstige Nachtfähre (ca. 8 Euro, Dauer 12 bis 18 Stunden) nach Siberut
  • Von Siberut wird man von den Resorts abgeholt

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Text und Fotos: Anita Fuchs

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Über die Autorin: Ihre Leidenschaft zum Snowboarden, Surfen und den schönen Dingen im Leben führte sie zum Golden Ride Magazine, das sie von Beginn an mit Leben füllt. Die Fotografin und Redakteurin arbeitet am liebsten vom Meer aus und ist bekennender Indonesien-Fan.

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Comments

Eine Antwort zu „Mentawai Inseln: Surfers Playground von Beng Bengs bis Four Bobs“

  1. Avatar von Bettina
    Bettina

    Heeelp!:)
    Wir planen gerade ein ausflug zu den Mentawai Inseln aber finden nur geschlossene Unterkünfte oder extrem teure. Wo kann man sich hier über die anreise und Unterkunft informieren. Oder kann es sogar sein dass man gar nicht dazu kommt wegen der Regenzeit? Daaaaanke :))

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