Kei Island Molukken: Unsere persönlichen Insel-Highlights

Ein Beitrag von Evelyn Schuster und Rolf Bungarten von bungarten.de

„Das Paradies ist nicht möbliert.“ – Einer meiner Lieblingszitate eines Buchtitels

Dass Paradise weit abgelegen und schwerer zu erreichen sind, trifft glücklicherweise auch bei den Kei Islands auf den Molukken zu.

Doch so wild es nun auch nicht, denn von Ambon fliegen Garuda und Wings Air täglich nach Tual, der Inselhauptstadt der Key Islands.

Bereits beim Landeanflug halten wir beim Anblick der weißen langen Sandstrände und des türkisschimmerndes Meeres den Atem an.

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Welcome to Kei Island!

Wo genau befinden sich die Kei Islands?

Wer nun genauer wissen möchte, wo sich dieses Paradies befindet, der muss sich auf dem Globus weiter Richtung Osten begeben in die Timor-See, bis kurz vor Papua Neuguinea. Dort befinden sich die Kei Inseln, die zu den Süd-Molukken gehören.

Die östliche langgezogene Kei Besar scheint touristisch noch völlig unerschlossen zu sein, denn Google Maps zeigt keine Unterkünfte an, während auf Kei Kecil einige wenige ausgebaute Straßen und Bungalows zu sehen sind.

Von oben betrachtet umgeben grüne Dschungelabschitte und weiße Sandbuchten die Küsten mit so klarem Türkis, dass wir aus dem Flieger bis auf den Meeresboden schauen können.

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Die wunderschönen Strände der Kei Islands

Wo wohnt man am besten auf den Kei Islands?

Von der Inselhauptstadt Tual auf Kei Dullah mit dem südlich gelegenen Flughafen gelangen wir mit dem Taxi über eine Art Autobahn nach ca. 30 Minuten zum Traumstrand Pasir Panjang.

Unser Ziel, die Coaster Cottage, erreichen wir nach einem kurzen Flug mit Wings Air von Ambon nach Tual. Dass ich unser „Penny House“ bereits vor Monaten für fünf Tage gebucht habe, erweist sich als Glücksfall, denn nun beginnt hier die High-Season.

Tatsächlich sind September bis Dezember bereits ausgebucht. Nun könnte der Verdacht aufkommen, dass es hier voll sein müsste, doch die wenigen Unterkünfte hier am Long Beach (Pasir Panjang), verteilen sich entsprechend weitläufig.

Unsere Gastgeberin Ketty ist eine lustige freundliche und gute Köchin. Für 125.000 IDR am Tag (ca. 8 Euro) bekommt jeder drei Mahlzeiten, die es in sich haben. Insbesondere der Fisch schmeckt herausragend gut.

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Unsere Unterkunft auf den Kei Islands: Die Coaster Cottage

Was tun auf den Kei Islands?

Entdecke den Long Beach / Pasir Panjang 

Unser erster Blick auf den weißen Puderstrand des Long Beach bzw. Pasir Panjang mit dem türkisfarbene Meer löst nur noch ein „Wow!“ aus. Ohne Sonnenbrille blendet der Sand wie Schnee.

Ich spaziere eine Stunde lang den ca. 6 Kilometer langen Strand am Dorf Ohoilillir vorbei bis zum südlichen Ende, wo sich die einzige Tauchbasis der Gegend, die „Pirate Divers“, befindet.

Der Strand ist gesäumt von Palmen voller Kokosnüsse, Treibholz, Fischerboote und Holzkanus. Die Tage vergehen mit Spaziergängen, Sonnenbaden und Sonnenuntergänge… Einfach mal nichts tun, das geht hier wunderbar.

Zum Sonnenuntergang sind die Volleyballfelder für Einheimische und Reisende ein beliebter Treffpunkt. Angesichts der rot leuchtenden im Meer versinkenden Sonne ein fantastischer Photo-Spot. Je dunkler es wird, je bizarrer werden die Fotos.

Wenn allerdings am Wochenende die Einheimischen aus Tual hier sind, ist ganz schön was los. In den kleine Holzhütten treffen sich die Großfamilien zum Picknicken und Spielen. Manche tanzen, Frauen gehen voll bekleidet ins Meer, Kinder spielen Fußball – alles schön und lustig, doch die Kehrseite davon ist der Müll, den sie anschließend hinterlassen: Plastikbecher, Strohhalme, Chipstüten, Keksverpackungen und Plastiktüten. Da herrscht noch Verbesserungspotential, keine Frage!

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Volleyball-Session am Long Island auf Kei Kecil

Mache eine Bootstour nach Snake-Island (Pulau Ngurtafur)

Die vielen – oft unbewohnten – Inseln rund um Kei Island sind nur per Boot erreichbar. Sehr beliebt sind Pulau Baeer, auch „Little Raja Ampat“ genannt, und Pualu Ngurtafur, die wegen des schlangenförmigen Sandstrandes auch „Snake Island“ genannt wird.

Die Bootstour zu Snake Island startete mit vier weiteren Freunden früh um 7 Uhr mit Atus, unserem Bootsmann. Atus wohnt vor Ort im Dorf und kann über Ketty angeheuert werden.

Der wolkenlose Himmel versprach viel Sonne, sodass korallenfreundlicher Sonnenschutz, Hüte, Brille und Tauch-Shirts existentiell sind.

Nach ca. 1,5 Stunden legen wir an der langgezogene Sandbank von Pulau Ngurtafur an. Das klare, türkisblaue Wasser bildet zu dem weißen Sand ein unfassbares Farbspiel. Eine Drohne könnte diese Farben noch mal anders einfangen. Die haben wir jedoch nicht dabei.

Dieser riesige weiße Sandstrand bildet mit den Blautönen des Himmels und den Türkistönen des Meeres ein unbeschreibliches Bild von Paradies.

Aus dem Dorf kommt uns eine kleine Frau entgegen, die das Geld pro anliegendem Boot einsammelt. Die Bewohner der Insel bauen Algenfelder an, aus denen „Agar Agar“ gewonnen wird. Unser Staunen schlägt sich in unzähligen Fotos nieder. (Agar Agar ist übrigens ein pflanzliches, geschmacksneutrales Geliermittel aus Agaralgen, also Rotalgen.)

Wir laufen auf dem weißen Sand, fotografieren vor- und rückwärts, bleiben wieder stehen, umarmen uns vor Glück. Einige Stellen werden von der kommenden Flut immer mehr überspült. Am Ende der Sandbank erwarten uns bereits freudig die Locals. Im Schatten unter Palmen hockend sind sie scheinbar für jedes Schwätzchen dankbar – eine willkommene Abwechslung!

Auf dem Rückweg tauchen plötzlich vier Pelikane auf und wir versuchen mit dem Boot so nah wir möglich an diese scheuen Tiere heranzukommen. Ein majestätischer Anblick, wie sie zum Abflug alle gleichzeitig die Flügel ausbreiten.

Zum Schnorcheln halten wir an einem Riff und springen gleich hinein.

Die Bootstour nach Snake Island kostet 1.000.000 bis 1.300.00 IDR (ca. 64 bis 84 Euro) plus 200.000 IDR (ca. 12 Euro Anlegesteuer) auf der Insel – je nach Anzahl der Personen und Inseln, die noch angefahren werden.

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Auch majestätische Pelikane fühlen sich auf den Kei Islands wohl

Unternimm eine Bootstour nach Pulai Er und zur Lagune Ngilgnof teluk

Eine weitere Bootstour unternehmen wir nach Pulau Er und zur „geheimen Lagune„. Auch diese Bootstour beginnt eher ruhig mit wenig Wellengang, ändert sich jedoch schlagartig, sobald das Boot auf das offene Meer trifft.

Nahe Pulau Ngodan erscheint wieder ein Riff mit türkisblauem Wasser davor. Doch bei durch den niedrigen Wasserstand ist das Riff zu dicht unter dem Boot, sodass Atus die Insel nicht anfahren kann.

So schwenken wir rüber nach Pulau Er, wo wir in einer Stunde einmal ganz herum laufen vorbei an einsamen Stränden und an vom Meer und Wind gezeichneten Hütten.

Ein Cast-Away-Feeling kommt automatisch auf. Wunderschöne und vor allem riesige Muscheln bestaunen wir im Sand. Das Türkis des Meeres und das Weiß des Sandes bilden wieder diesen besonderen ästhetischen Kontrast.

Auf dem Rückweg werden wir kräftig hin und her geschaukelt. Das Boot wird förmlich von der Welle hochgehoben, rutscht sogleich in ein Wellental und knallt mit der nächsten Welle mit dem Bug auf. Nördlich von Pasir Panjang (unser Strand) kann unser Bootsmann nun auch mit zunehmender Flut in die geheime Lagune (Ngilgnof teluk) fahren.

Geschickt manövriert unser Kapitän das Boot durch die kleine Öffnung. Gespannt blicken wir in die Lagune hinein. Schlagartig lässt das Schaukeln nach und es wird ruhig um uns herum.

Mangroven voller tierischem Leben säumen das Ufer. Dahinter befinden sich Überreste vom einst hier vorhandenen Tieflanddschungel.

Die Bootstour dauert ca. 4 Stunden und kostet um die 700.000 IDR (ca. 45 Euro).

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Blick auf Pulau Er, ein schöner Trip rund um die Kei Islands

Besuche die Insel Pulau Baeer über und unter Wasser

Die im Norden von Kei Dullah gelegene Insel Pulau Baeer, meistens Pulau Bair geschrieben, ist ein ebenso beliebtes Ziel rund um die Kei Islands.

Ihre zerklüftete Karstlandschaft mit steilen Klippen, kristallklarem Wasser und kleinen Kanälen erinnert ein wenig an Raja Ampat und sieht entsprechend fantastisch aus.

Das mitgebrachte Picknick kann man an einem kleinen idyllischen Strand verzehren und besondere Schnorchelplätze aufsuchen.

Diese Tour nach Pulau Bair ist lang und teuer, insbesondere, wenn keine Reisegruppe zusammenkommt. Die Pirate Divers bieten einen Abstecher nach Pulau Bair mit zwei Tauchgängen vom Pasir Panjang / Long Beach aus an.

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Der wunderschöne „Blue Lake“ auf Pulau Bair

Mache einen Scooter-Trip zur Tropfsteinhöhle Goa Hawang

Unser erster Versuch mit unseren Rollern die Höhle „Goa Hawang“ zu finden, missglückt trotz Google Maps.

Woran das wohl liegt? Die noch recht neuen Straßen hier sind nicht auf Google Maps zu finden, sodass das Navigieren einer Schnitzeljagd gleicht und wir ständig im Nirgendwo herumfuhren. Beim zweiten Versuch – nun mit Auto und Fahrer – kommen wir nach einer Stunde an der Höhle an.

Die Goa Hawang ist eine bekannte Stalaktiten-Höhle mit einem unterirdischen kühlem Frischwasser-Pool.

Nach ein paar Treppenstufen stehen wir in einer Tropfsteinhöhle, in der das Licht noch hereinfällt und dadurch wunderschöne Licht-Effekte an die Felswände spiegelt.

Das Wasser ist so klar, dass die Oberfläche nicht erkennbar ist. Die Locals besuchen besonders an Wochenenden die Höhle, sodass es dann sehr voll werden kann.

Weiter südlich wartet ein weiterer Traumstrand, der Matwaer Beach bei Ohoidertutu, den du am besten mit einem Moped oder Ojek erreichst.

Da der Weg relativ weit ist, sollte man früh starten, immer mit reichlich (nachhaltigen) Sonnenschutz, Wasser und Proviant!

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Die Höhle Goa Hawang erreichst du mit einem Roller oder Fahrer

Unterkünfte am Pasir Panjang auf Kei Island

Die wenigen Unterkünfte wie das Peso Homestay, die Fajar Cottage oder die Johanna Cottages am Long Beach bieten sehr einfache Holzhütten mit Gemeinschaftssanitäranlagen und liegen nicht direkt am Strand, sondern etwas dahinter im Schatten am Hauptweg.

Nur wenige Unterkünfte sind – wie das Coaster Cottage – mit eigenem Mandi und Toilette ausgestattet.

Erwähnenswert sind die „Johanna Cottages“ mit netten Hütten, die auch einen guten Service anbieten, z.B. Wasserspender, Tee, Kaffeepulver, Scooter, Bootstouren und Meerblick. In der Regel bucht man die Unterkunft mit Vollverpflegung, da es kaum andere Restaurants vor Ort gibt.

Auch die Savanna Cottages in Ohoidertawun werden häufig empfohlen. Auf unserer Scooter-Tour hat uns dieser Strand jedoch nicht so sehr begeistert, da bei Ebbe kein Wasser mehr vorhanden und der Strand bei Flut sehr klein ist.

Unsere Unterkunft: Zum Coaster Cottage gehören einige Bungalows und kleinen Ferienhäuser, die auf einer kleinen Anhöhe am Strand liegen. Das herausragende Essen, die überaus freundliche Ketty, der Service mit Wasserspender, Tee und Kaffeepulver, die tägliche Reinigung, der Scooterverleih und die Bootstouren haben uns überzeugt. Das „Penny House“ kostet für zwei Personen 350.000 IDR (also ca. 22,40 Euro) pro Nacht plus 250.000 (ca. 16 Euro) für die Vollverpflegung. Es hat einen riesig großen Raum von 9 x 9 Metern, ein großes Bett mit Moskitonetz, ein eigenes Bad mit Dusche und Mandi, einen Ventilator, sowie Kühlschrank, Toaster und Wasserspender und eine sehr große Terrasse. Die kleineren Cottages (Old Cottage) kosten um die 10 Euro. Buchen kann man im Voraus über Bob: [email protected] oder telefonisch via +62 81 343 472 978 (Bob) und +62 81 2485 1441 (Ketty).
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Ketty, die gute Seele vom Coaster Cottage

Sonstige Tipps zu Langgur und Tual

In dem vorwiegend christlichen Langgur und in dem überwiegend muslimischen Tual gibt es neben superschnelles Internet auch bunte Märkte mit Obst und Gemüse.

Außerdem findest du in den Ortschaften Apotheken, Ärzte und Warungs, wo du unbedingt das Beef Rendang probieren solltest. Hier ist das Essen sehr lecker und schärfer und deutlich günstiger als in den Homestays. Noch mehr Tipps zu lokale Spezialitäten findest du hier.

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Rendang ist besonders beliebt in der Gegend

Herumkommen auf den Kei Island

Alle Homestays bieten für wenig Geld Mopeds zur Miete an. Bis auf Tual ist der Verkehr so gering, dass es manchmal schon einsam wird auf den langen geraden Straßen. Auch Ojeks (Motorradtaxis), Bemos oder PKWs mit Fahrer sind über die Homestays erhältlich.

Um die vorgelagerten Inseln und Riffe zu besuchen, werden Bootstouren angeboten, die recht teuer sein können, wenn man sie alleine unternimmt. Deswegen sollte man eine Gruppe finden, die mitfahren möchte.

Tipp: Falls dein Homestay keine Roller verleiht, kannst du es mal im Grand Villa Hotel probieren.

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Der Pasir Panjang / Long Beach auf Kei Kecil

Hast du noch Tipps für die Kei Islands? Her damit in den Kommentaren. Viel Spaß auf den Molukken. Noch mehr Tipps für die Region findest du hier.

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Text und Fotos: Evelyn Schuster und Rolf Bungarten von bungarten.de

Über die Autoren

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Evelyn bildet an einem Berufskolleg angehende ErzieherInnen aus und Rolf arbeitet als Sportpädagoge an einer Grundschule. Seit fast 20 Jahren schlägt Evelyns Herz für Asien und seit 2006 auch mit Rolf. Gemeinsam haben wir Sulawesi mit den Togian Islands und Sumatra entdeckt. Um endlich auch diese Länder außerhalb der Schulferien länger bereisen zu können, sind wir im August 2018 während unseres Sabbatjahres in Indonesien gestartet, wo uns dann gleich zu Beginn das Erdbeben auf Lombok überraschte. Insbesondere Flores, die Molukken und Papua haben uns sehr begeistert. Da wir beide gemeinsam am liebsten mit Rucksack oder Fahrrad unterwegs sind, wechseln wir zwischen Fern- und Radreise. Man findet uns auf Campingplätzen, in Homestays, in den Bergen genauso wie am Meer. Mehr Infos zu unseren Reisen haben wir auf unserem Blog veröffentlicht.

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