Gastbeitrag von Ivana von weltenbummlerin.de
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, nach Sumatra zu fahren? Nein? Dann lass es lieber, denn es könnte Dir sonst so wie mir gehen und Du könntest Dich in diese schöne wilde Insel verlieben.
Lies also den folgenden Artikel auf eigene Gefahr und wenn Du hinfährst, dann habe ich Dich rechtzeitig gewarnt.
Was macht also Sumatra so unwiderstehlich?
5 Gründe, warum ich mich in Sumatra verliebt habe
1. Die Ruhe in Sumatra


Wenn Du von einer der touristischen Inseln, also konkret von Bali, Java oder sogar den Gili Inseln kommst, fällt Dir als erstes auf, dass Du wahrscheinlich die einzige weiße Nase im Flieger bist.
Die Anzahl der Reisenden hält sich auch in den touristischen Ecken in überschaubarem Rahmen und solche Mengen an Fremden, wie Du sie von anderen Inseln her kennst, wirst Du kaum antreffen, dafür ist Sumatra zu unbekannt und auch irgendwie weit ab vom Schuss.
Wenn Du wirklich Ruhe suchst, dann bist Du am Lake Toba bestens aufgehoben. Dort findest Du in Tuktuk Unterkünfte in allen Kategorien, viele davon direkt am See oder mit Seezugang. Je weiter weg sie vom Zentrum entfernt sind, desto ruhiger wird es. Ein Traum, wenn Du wirklich relaxen willst.
Aber Achtung, manche, auch ich, sind länger geblieben als geplant.
Selbst in Bukit Lawang kannst Du Dich nach dem Besuch bei den Orang Utans und der Trekking Tour durch den Dschungel gemütlich in der Hängematte entspannen. Der Fluss rauscht an Deiner Unterkunft vorbei und es ist einfach nur erholsam. Und die ganzen anderen Touristen sind im Urwald, Du hast also ziemlich Ruhe.
2. Die Menschen von Sumatra


Du wirst überall nette, freundliche und hilfsbereite Menschen treffen.
Und, Überraschung, selbst bei einem Besuch bei einem Silberschmied, wurde nicht versucht, mir etwas zu verkaufen. Dies wäre undenkbar auf gewissen anderen Inseln.
Du kannst durch den Markt schlendern und wirst mit einem Lächeln begrüßt. Selbst wenn Du an den Souvenirständen bei den Hot Spots vorbeibummelst, wirst Du ziemlich in Ruhe gelassen.
Auf den Märkten kannst Du auch exotische Früchte oder Knabbereien einfach so ausprobieren. Bei Durian würde ich Dir das auch empfehlen, bevor Du eine kaufst, denn diese Frucht ist wirklich Geschmacksache.
Aber Achtung, je weiter Du Dich von den bekannten Sehenswürdigkeiten bewegst, desto weniger Englisch wird gesprochen. Ein paar Brocken Bahasa, vor allem Zahlen, können also nicht schaden.
Oder ein fröhliches „Horas“ bei den Batak am Lake Toba, das Du zur Begrüßung und zum Abschied verwenden kannst.
3. Abwechslungsreiche Landschaften in Sumatra


Sumatra hat wirklich alles: Verträumte Reisfelder, dichten Urwald, Vulkanseen, Meer, Vulkane, heiße Quellen, Berge.
Was willst Du eigentlich mehr?
Du kannst gemütlich auf einer der Inseln entspannen, surfen oder tauchen.
- Simeulue Island: Ein Juwel für Surfer (und Büffel)
- Banyak Islands: Einsame Inseln und 10.000 Kokosnüsse
- Surfen in Sumatra: Geheimtipp Nias
- Mentawai Inseln: Surfers Playground von Beng Bengs bis Four Bobs
Du kannst mitten in der Nacht aufbrechen, um einen Vulkan zu besteigen und den Sonnenaufgang vom Gipfel zu genießen. Du kannst in heißen Quellen baden, durch den Dschungel trekken, in einem Vulkansee baden oder mit einem Roller die Gegend erkunden und die Landschaft genießen.
- Berastagi: Vulkane und heiße Quellen in Sumatra
- Bukit Lawang: Trekking im Gunung Leuser Nationalpark
Sumatra bietet einfach Naturerlebnisse pur, ein Traum.
Während meines Aufenthalts war die Sicht leider die ganze Zeit durch Smog getrübt. Die Ursache waren Waldbände in Zentralsumatra. Aber auch schon so waren die Eindrücke einfach so toll, dass ich auf jeden Fall wiederkommen werde, allein schon um noch mehr von Sumatra zu sehen.
4. Die Faszinierende Tier- und Pflanzenwelt


Auf Sumatra kannst Du, wenn Du zur richtigen Zeit da bist, die größte Blume der Welt sehen. Die Rafflesia ist eine Seltenheit und Du hast in wenigen Gegenden die Chance, sie zu sehen.
Zwar kann es eine sehr matschige und rutschige Angelegenheit werden, bis Du zu ihr im dichten Urwald vordringst, aber es ist ein einmaliges Erlebnis.
Ähnliches gilt für einen Besuch bei unseren entfernten Verwandten, den Orang Utans. In freier Wildbahn kannst Du sie nur auf Sumatra und auf Borneo sehen.
Bei einer Trekking-Tour in Bukkit Lawang wirst Du mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auf Orang Utans und auch andere Affen treffen. Das ist ein umwerfendes Erlebnis, sie in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben statt wie bei uns in Gefangenschaft. Kein Gitter, kein Zaun, nur Du und der Orang Utan, Auge in Auge. Wen das nicht bewegt, dem ist, sorry to say, auch nicht mehr zu helfen.
Die Wanderung durch den Dschungel selbst ist schon ein Erlebnis, die anschließende Fahrt den Fluss hinab ein Heidenspaß, den Du auf keinen Fall versäumen solltest.
→ Anbieter-Tipp für eine Trekking Tour in Bukit Lawang
Im Norden wartet auf Pulau Weh eine faszinierende Unterwasserwelt auf Dich. Ich habe gehört, dass dort auch schon mal Walhaie gesichtet werden. Das ist ja auch noch ein Traum von mir, mit ihnen zu tauchen. Vielleicht beim nächsten Mal.
Aber auch schon ein Spaziergang entlang der Reisfelder im Harau Valley bei Bukittinggi ist schon ein Naturerlebnis. Du siehst riesige Baumfarne, kein Vergleich zu den kleinen Farnen aus unseren Wäldern.
Am Wegesrand kannst Du exotische Blumen bewundern, die Du bei uns nur in botanischen Gärten sehen kannst. Dann ab und an ein Wasserfall und das Naturerlebnis ist perfekt.
5. Die unterschiedlichsten Kulturen in Sumatra


Im Wesentlichen ist Sumatra, wie fast ganz Indonesien, muslimisch. Stelle Dich also darauf ein, um 4:30 vom ersten Ruf des Muezzins geweckt zu werden. Und nein, da helfen meist auch Ohrstöpsel nicht, das musst Du durch.
Aber es gibt auch Ausnahmen. Die Batak, einer der Volksstämme Sumatras, sind Christen. Sie leben am und um den Lake Toba. Dort siehst Du wiederum sehr viele Kirchen und auch wenn die Gräber der Batak traditionell gehalten sind, siehst Du doch auch meist ein Kreuz darauf.
Die Batak, ähnlich wie die Minangkabau, die um Bukittinggi herum leben, haben ihre ganz spezielle Bauweise und ganz eigene Traditionen.
Die Batak waren zum Bespiel früher Kopfjäger und Kannibalen und glaubten an Naturwesen. Wenn ich meinem Guide glauben darf, dann ist die christliche Schicht nur recht dünn und langsam besinnen sie sich auf ihre ursprünglichen Traditionen, die Kopfjagd mal ausgenommen.
Die Minangkabau dagegen sind Muslime, aber mit einer Besonderheit – bei ihnen gibt es das Matriarchat. Das bedeutet, dass z.B. der Grundbesitz von der Mutter auf die Tochter übergeht und auch die Frauen das Vermögen verwalten.
Wenn Du in der Gegend um Bukittinggi oder auch um den Lake Toba unterwegs bist, dann wirst Du auch noch viele Dörfer im traditionellen Stil sehen oder einen fröhlichen Mix aus einer Art Kolonialstil und traditionellen Häusern.
Dieser Mix und auch die gelebten Traditionen haben mich ziemlich fasziniert.

All diese Punkte zusammen haben dazu geführt, dass ich mich in Sumatra verliebt habe. Ich werde sicher noch öfter nach Indonesien fahren, drei Reisen sind nicht genug, um dieses abwechslungsreiche Land kennenzulernen.
Und Sumatra steht ganz oben auf der Liste der Inseln, die ich noch einmal besuchen möchte.
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