Berastagi lockt Besucher aus aller Welt mit zwei aktiven Vulkanen und heißen Quellen. Während einer Rundreise durch Nordsumatra lohnt es sich definitiv, ein paar Tage in Berastagi mit angenehm kühlen Temperaturen zu verbringen. Was du in Berastagi erleben kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Unterkunftstipp für Berastagi
Kaesa Homestay
Nett und hilfsbereite Familie, klasse Guide für den Sibayak Trek, ca. 15 Euro inkl. köstlichem Frühstück
Nachelle Homestay
Sehr nette Familie, toller Guide, super sauber, rund 24 Euro für ein Zimmer.

Trekking zum Sibayak Vulkan in Berastagi
Berastagi wird umarmt von zwei aktiven Vulkanen, dem Gunung Sibayak und dem Gunung Sinabung. Der Gunung Sinabung ist seit seinem ersten Ausbruch nach etwa 400 Jahren, im Jahr 2010, nicht mehr für Touristen zugänglich.
Der Gunung Sibayak ist hingegen in einem nicht allzu anspruchsvollen Trek erreichbar.
Für uns geht es mit unserem Guide Saefful und seinem Vater Kaesa (vom Kaesa Homestay) per Auto bis zum ersten Parkplatz.
Auch per Angkot kannst du, sobald es hell ist, von Berastagi ausgehend bis zum ersten Parkplatz fahren. Da wir bereits um 4:00 Uhr morgens aufbrechen, um zum Sonnenaufgang am Kraterrand anzukommen, müssen wir auf einen Individualtransport zurückgreifen.
Per Roller ist die Anfahrt natürlich auch möglich, allerdings würden wir dir ohnehin nicht empfehlen den Aufstieg (insbesondere im Dunkeln) ohne Guide zu wagen. Früher konnte man mit dem Roller sogar bis zum zweiten Parkplatz fahren, dies ist mittlerweile jedoch nicht mehr möglich.
Nach ca. einer Stunde Wanderung kommen wir noch im Dunkeln am Kraterrand an. Aus vielen Löchern steigt Schwefeldampf auf, die Steine sind vom Schwefel gelb verfärbt und der Gestank ist penetrant und faszinierend zugleich.
Innerhalb des Kraters haben junge Indonesier Liebesbotschaften hinterlassen. Manchmal, wenn es viel regnet, ist der Krater mit Wasser gefüllt, wir erleben ihn jedoch trocken.
Vom Kraterrand aus kannst du bis nach Berastagi sehen, den rauchenden Sinabung im Hintergrund erkennen und die Gibbons schreien hören.
Vom hier aus geht es weiter zu zwei Aussichtspunkten, während langsam die Sonne aufgeht. Wir genießen die tolle Aussicht und die einzigartige Atmosphäre, machen Fotos und futtern ein paar Snacks.
Unsere mitgebrachten Jacken und Pullis können wir hier oben jetzt übrigens gut gebrauchen. In der Morgensonne geht es anschließend wieder den Berg hinab.
Was für ein Erlebnis!
Tipps für das Sibayak Trekking:
1) Kleide dich im Zwiebellook, da es morgens relativ kalt und später sehr heiß wird und vergiss deine Kopfbedeckung nicht, da die Sonne hier ganz schön knallt.
2) Nimm Plastiktüten mit, damit du auf dem Rückweg ein wenig Müll einsammeln kannst, denn leider liegt rund um den Krater super viel Müll herum.
3) Wenn du später noch in den heißen Quellen baden möchtest, nimm lange (!) Schwimmkleidung und ein Reisehandtuch mit.
Guide Tipp: Saefful aus dem Kaesa Homestay


Camping auf dem Sibayak Vulkan in Berastagi
Der Sibayak Vulkan ist unter Indonesiern beliebt fürs Camping am Wochenende. Junge Indonesier steigen am frühen Samstag Abend mit Sack und Pack auf den Berg, suchen sich ein schönes Plätzchen und spielen Gitarre, quatschen und kochen gemeinsam.
Ein Camping-Abenteuer auf dem Sibayak ist ein Highlight jedes Berastagi Aufenthalts, wenn du kein Problem mit einer ordentlichen Ladung Aufmerksamkeit hast. Zelte kannst du dir in Berastagi ausleihen.





Baden in heißen Quellen in Berastagi
Dank des Sibayak Vulkans findest du im Tal viele heiße Quellen (Pemandian Air Panas) zum Baden. Die heißen Quellen sind umgeben von Bergen und Gemüsegärten und haben mehrere Becken mit unterschiedlichen Temperaturen. Die erste Quelle, wenn du vom Sibayak Trekking kommst, ist besonders sauber und schön.
Bikinis sind hier nicht erwünscht. Bade am besten in einem T-Shirt und einer lockeren Shorts und mache dich auf das ein oder andere Fotoshooting mit Locals gefasst.


Schlemmen auf dem Nachtmarkt in Berastagi
Ein sehr empfehlenswerter Foodmarket findet jeden Abend ab ca. 18:00 Uhr an der Hauptstraße von Berastagi statt. Hier kannst du dich durch das kulinarische Angebot der Region schlemmen. Straßenmusiker ziehen von Tisch zu Tisch und singen Lieder, Familien treffen sich und essen gemeinsam zu Abend und es gibt immer etwas Neues zu entdecken.
Besonders lecker finden wir das Pecel (Gemüse mit Erdnusssauce), die Sate Kacang (Fleischspieße mit Erdnusssauce), das Bandrek Susu Telor (Getränk aus Ingwer, Zitronengrad, Kondensmilch und Ei) und die Onde-Onde, die in anderen Teilen von Indonesien Klepon genannt werden (kleine süße Bällchen mit Pandan und Kokos).
Wenn du tagsüber nach was Essbaren suchst, dann schau doch mal im Panorama Café vorbei. Der Laden wird von einem Indonesischen Philosophen geführt, der fließend Deutsch spricht, da er fast sieben Jahre in der Rhein-Region gelebt hat. Er freut sich immer über deutsche Kundschaft.
Na dann, Guten Appetit!
(Ind. Selamat Makan)

Erdbeeren pflücken in Berastagi
Berastagi zählt zu den wichtigsten Gemüseanbaugebieten in Sumatra. Es wird alles angebaut, was man aus der Gemüseabteilung bei REWE kennt – Möhren, Kohl, Kartoffeln, Chili oder Erdbeeren. In der holländischen Kolonialzeit wurden viele Bewohner der umliegenden Inseln, vor allem Java, nach Sumatra zwangsumgesiedelt um in den Gemüsegärten zu arbeiten. Heutzutage siehst du jeden Morgen massenweise Menschen (vor allem Frauen) am Straßenrand warten um auf den Feldern arbeiten zu können. Hier herrscht noch eine Tagelöhner-Kultur.
Es schöner Ausflug sind die Strawberry Gardens Uci & Tiara Hasibuan. Hier kannst du Erdbeeren selber pflücken. Dabei erhältst du ein kleines Körbchen und suchst dir die besonders roten Erdbeeren aus und zahlst dann später nach Gewicht.


Lumbini Tempel in Berastagi
Viele Reisende besuchen bei einem Aufenthalt in Berastagi auch den buddhistischen Tempel „Taman Alam Lumbini“. Diesen erreichst du, wenn du im Zentrum in das Angkot nach „Sigantang Sira“ steigst und nach „Lumbini“ oder „Pagoda“ fragst. Der Preis beträgt 5.000 IDR (35 Cent) pro Person und wird bei Ankunft einfach beim Fahrer gezahlt.


Früchte shoppen am Pasar Buah in Berastagi
Der Markt „Pasar Buah“ befindet sich direkt im Stadtzentrum und ist ein beliebter Treffpunkt für Reisende und Locals. Hier kannst du günstig Obst und Gemüse einkaufen, leckeren Palmzuckersaft trinken und einen knackigen Maiskolben essen. Am Wochenende ist hier sehr viel los. Besuche den Markt daher lieber unter der Woche.
Wusstest du das?
pasar = Markt
buah = Früchte
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Die unendliche Treppe zum Sipiso-piso Wasserfall
Etwa 45 Minuten von Berastagi entfernt bricht der Sipiso-piso Wasserfall von 120 Metern in die Tiefe. Er zählt damit zu den höchsten Wasserfällen in Indonesien. Wir legen an diesem atemberaubenden Ort auf dem Weg vom Tobasee nach Berastagi einen Zwischenstopp ein.
Wenn du bis zum Becken hinab steigen willst, stelle dich auf sehr viele Stufen ein. Der Weg lohnt sich jedoch, da du hier weitaus weniger Menschen triffst, als rund um den Aussichtspunkt. Außerdem kannst du bei gutem Wetter immer wieder einen Blick auf den Tobasee erhaschen.


Wo wohnen in Berastagi?
Kaesa Homestay
Kaesa hat viele Jahre in der indonesischen Tourismusverwaltung gearbeitet und kennt sich daher ausgezeichnet aus. Er ist sehr nett und super hilfsbereit. Von der An- bis zur Abreise steht er mit Rat und Tat zur Seite. Seine Frau macht ein köstliches Frühstück und sein Sohn Saefful ist ein klasse Guide für den Sibayak Trek. Der Preis ist mit 450.000 IDR (ca. 30 Euro) für 2 Nächte und 2 Personen inklusive Frühstück absolut unschlagbar. Zudem freut sich Kaesa sehr darüber euch das beste Café der Stadt zu zeigen oder Empfehlungen für den Foodmarket zu geben. Er und seine Familie sind definitiv mehr als nur „Vermieter“.
Nachelle Homestay
Im Nachelle Homestay empfängt dich eine sehr nette Familie. Auch hier wird dir ein toller Guide für das Sibayak Trekking vermittelt. Die Zimmer sind super sauber. Plane rund 24 Euro für ein Zimmer für zwei Personen ein.

Hast du noch mehr Tipps für die Gegend? Da wir nur wenige Tage vor Ort waren, haben wir sicherlich das ein oder andere verpasst. Also her damit in den Kommentaren!
Über die Autorin
Hey, mein Name ist Saskia, geboren Anfang der 90er, in Köln und der Welt zu Hause. Mein Geld gebe ich am Liebsten fürs Reisen aus. Insbesondere hängt mein Herz an Indonesien. Neben Jawa, habe ich Sulawesi, Sumatra und Bali bereist. Einen Einblick in das „wirkliche“ Leben habe ich jedoch nur in West-Jawa bekommen. Hier habe ich insgesamt zwei Monate als Volunteer gearbeitet und weitere 6 Monate mit Freunden gelebt. Was mir an Indonesien so sehr gefällt? Die Menschen! Werde ich hierher zurück kommen? Definitiv!
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