Endlich ist es so weit: Deine Reise nach Indonesien steht an. Reiseroute festlegen, Koffer packen und letzte Dokumente organisieren – wer möchte da bei all der Vorfreude schon an mögliche Erkrankungen denken?
Dennoch gehört zu einer sorgfältigen Urlaubsplanung auch eine Auseinandersetzung mit benötigten Impfungen, möglichen Krankheiten und Gefahren sowie medizinischen Gegebenheiten vor Ort.
Mit diesem Artikel möchten wir dir etwas leichter machen und dir einen kurzen Überblick über die häufigsten Reisekrankheiten und mögliche Gesundheitsrisiken in Indonesien geben.
1 | Aircon-Influenza
Viele Reisende werden laut Dr. Thomas Ly, Infektiologe und Tropenmediziner, bei einer Reise nach Indonesien vor allem von einer „Aircon-Influenza“ heimgesucht, also eine Infektion der Atemwege, hervorgerufen durch unsaubere Klimaanlagen.
Daher solltest du in Unterkünften mit Klimaanlage in die Schlitze der Lüftung schauen. Wenn es dort „grau-schwarz belegt“ aussieht, dann sollte diese Luft besser nicht zu ausgiebig eingeatmet werden. Außerdem solltest du stets ausreichend viel trinken, um der „Aircon-Influenza“ entgegenzuwirken.
Oftmals kommt es zudem durch zu kalt eingestellte Klimaanlagen zu rein „mechanischen“ Reizungen der Schleimhäute und Kreislaufschwächeanfällen, insbesondere bei unzureichender Akklimatisierung. Daher freut sich unsere Gesundheit eher über eine simplen Ventilator.
Simple Ventilatoren sind für unsere Gesundheit oftmals besser als zu kalt eingestellte Klimaanlagen.
2 | Indo Belly
In Indonesien sind Durchfallerkrankungen keine Seltenheit (auf Bali als Bali Belly bekannt).
Sofern es sich nur um einen Durchfall über einen Tag handelt, ist der weiche Stuhl laut Dr. Thomas Ly eine Schutzreaktion des Körpers. Dauert der Durchfall jedoch länger an, oder ist sogar Blut im Stuhl, dann sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Die häufigste Ursache für den „Indo Belly“ sind verunreinigte Speisen und Getränke. Meist sind Bakterien für die Infektion verantwortlich. Seltener verursachen Viren oder Parasiten Durchfallerkrankungen.
Eine gründliche Hygiene beim Essen und Trinken (dazu zählt auch das Händewaschen vor dem Essen) schützt am effektivsten vor einer Ansteckung mit dem berühmt-berüchtigten „Indo Belly“.
Außerdem solltest du auf Zubereitung und Zustand von Speisen achten. Verzichte auf Lebensmittel, die zu lange in der Sonne gelegen haben. Dies ist bei manchen Nasi Padang Restaurants gerne mal der Fall.
Lesetipp: Durchfall auf Reisen: Wenn es dich in Indonesien trifft
3 | Sonnenbrand & Sonnenstich
Eine der größten Gefahren in Indonesien ist die Sonne. Viele Reisende unterschätzen die intensive UV-Strahlung im größten Inselreich der Welt.
Daher leiden viele Reisende nach zu vielen Stunden in der Sonne unter Schwindel und Benommenheit, was auch als Sonnenstich bezeichnet wird.
Auch ein Sonnenbrand holt man sich in Indonesien schnell – vor allem beim Schnorcheln, Surfen oder Erkunden der Inselwelt auf dem Roller oder Boot. Denn gerade bei starkem Wind oder im Wasser merkt man die Intensität der Sonne viel weniger und bleibt dadurch länger in der Sonne als man sollte.
Deswegen solltest du immer ausreichend Sonnenschutz auf die Haut auftragen, die Mittagssonne vermeiden, eine Kopfbedeckung tragen und reichlich trinken.
Wenn du dir einen schweren Sonnenbrand zugezogen hast und über Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Fieber oder starke Schmerzen klagst, dann suche besser einen Arzt auf. Und denke immer daran, dass die Gefahr von Hautkrebs mit der Zahl der erlittenen Sonnenbrände ansteigt.
Lesetipp: Nachhaltige & korallenfreundliche Sonnencreme: Unsere Tipps
4 | Hautpilz
Durch die hohe Leuchtfeuchtigkeit in den Tropen kann es durchaus zu Hautpilz-Infektionen kommen. Aber keine Sorge, in den allermeisten Fällen lässt sich dieses Problem sehr einfach behandeln.
Wenn du dir einen Hautpilz zugezogen hast, reicht meist die äußerliche Behandlung durch sogenannte Antimykotika aus. Das bedeutet, man trägt einfach eine vom Arzt verschriebene Salbe auf die betroffenen Stellen der Haut auf.
In Indonesien kannst du dein Problem in einer apotek (Apotheke) schildern bzw. deine betroffene Stelle einer Mitarbeiterin zeigen. In der Regel ist das Problem bekannt und du bekommst eine Salbe – auf eigene Gefahr natürlich.
Wenn dir das zu riskant ist, solltest du dich entsprechend vorbereiten und etwas gegen Hautpilz in deine Reiseapotheke packen. Wenn sich die Hautprobleme nach mehreren Tagen nicht verbessern, sollte ein Arzt aufgerufen werden.
Du solltest dir vor deiner Reise nach Indonesien eine Reiseapotheke zusammenstellen. Eine gute Auswahl an Medikamenten, Salben und Zubehör gibt es in der Online-Apotheke mycare.de.
5 | Reiseübelkeit
Überall dort, wo ein Mensch bewegt wird, ohne sich selbst aktiv zu bewegen, kann es zu widersprüchlichen Sinneseindrücken kommen. Der Körper bleibt relativ still, das Auge registriert vorbeiziehende Bilder und das Gleichgewichtsorgan nimmt Bewegungen wahr. Kurven, Berge oder Wellen verstärken diesen Effekt.
Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit und verstärkter Speichelfluss bis hin zu Erbrechen sind einige Symptome, die reisekranke Menschen verspüren können. Meist enden diese, sobald die Fahrt zu Ende ist, nur bei wenigen halten sie weitere Stunden an.
Reiseübelkeit ist natürlich keine typische Reisekrankheit Indonesiens. Wenn du allerdings durch den größten Inselstaat der Welt reisen willst, wirst du an Transportmittel wie Fähren, Boote, Flugzeuge, Busse oder Autos nicht nicht herumkommen. Und das Land ist für ziemlich abenteuerliche Bus- und Bootfahrten (vor allem in der Regenzeit) bekannt.
Um Reiseübelkeit vorzubeugen, solltest du während der Fahrt aus dem Fenster schauen und einen festen Punkt am Horizont fixieren. Vermeide es, zu lesen oder mit deinem Tablet oder Smartphone zu spielen. Schlaf, frische Luft, Ingwer als Tee oder zum Kauen sowie spezielle Reisekaugummis können helfen. In Indonesien kannst du auch Tabletten (= Dimenhydrinat) gegen Reiseübelkeit kaufen. Diese können jedoch unter Umständen müde machen!
Wenn du anfällig für Reiseübelkeit bist, kannst du deine Reiseapotheke natürlich auch schon im Voraus mit Reisetabletten ausstatten.
Indonesien ist für ziemlich abenteuerliche Bus- und Bootfahrten bekannt – zum Leid aller Reisekranken.
6 | Malaria
In Indonesien besteht auf einigen Inseln ganzjährig Malariagefahr. Dazu zählen jedoch nicht die gängigen Urlaubsinseln wie Java, Bali oder Lombok.
Die Tropenkrankheit wird von der nachtaktiven Anopheles-Mücke übertragen. Das Tückische ist, dass Malaria auch Wochen oder Monate nach dem Aufenthalt in Indonesien ausbrechen kann.
Zu den Symptomen zählen u.a. starkes Fieber, Abgeschlagenheit, Schüttelfrost, Kopf-, Nacken- und Gliederschmerzen sowie Durchfall bzw. ein weicher Stuhlgang.
Weite Teile der indonesischen Bevölkerung sind gegen die häufigste Malaria-Erkrankung namens Malaria tropica immun. Bei Europäern kann sie unbehandelt tödlich enden. Eine frühzeitig diagnostizierte Malaria tropica kann aber gut behandelt werden, ohne dass Schäden zurückbleiben.
Erfahre unter dem Punkt „Was tun wenn Malaria ausbrechen sollte“ in unserem Experteninterview mit Dr. Thomas Ly, welche Maßnahmen man treffen sollte, wenn man an Malaria erkrankt.
Aber egal, um welche durch Mücken in Indonesien übertragbaren Erkrankungen es geht, man sollte immer auf einen guten Schutz vor Mücken auf einer Reise nach Indonesien achten.
Lesetipp: Warum Mückenschutz in Indonesien so wichtig ist

7 | Dengue Fieber
Neben Malaria wird in Indonesien auch das Dengue-Fieber durch Stechmücken übertragen. Es besteht ganzjährig das Risiko, sich zu infizieren. Am höchsten ist es jedoch während der Regenzeit.
Bei Dengue Fieber handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch die tagaktive Tigermücke (aus der Gattung der Aedes-Mücken) übertragen wird. Diese ist sehr gut durch ihren schwarz-weiß gestreiften Körper erkennbar.
Im Gegensatz zu Malaria gibt es auch auf den gängigen Urlaubsinseln wie Java, Bali oder Lombok regelmäßig Dengue-Fälle. Die Symptome sind sehr heftig, daher wird Dengue-Fieber auch Knochenbrecher-Krankheit genannt. Besonders häufig tritt starkes Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Kopfschmerzen auf.
Dengue-Fieber selbst lässt sich nicht behandeln, Medikamente gibt es nur gegen die Symptome. Trotzdem wird die Erkrankung meist gut überstanden und ist nur in wenigen sehr schweren Fällen lebensgefährlich. Erst eine Zweitinfektion kann gefährlich werden.
Im Gegensatz zu Malaria gibt es keine Prophylaxe gegen Dengue-Fieber, daher sind vorbeugende Maßnahmen zum Mückenschutz umso wichtiger.
Lesetipp: 13 Dinge, die du über tropische Mücken wissen solltest

8 | Rollerunfälle
Wie in vielen anderen heißen Ländern ist auch in Indonesien der Roller das beliebteste Transportmittel. Fast an allen Orten stehen Roller und Motorräder zum Ausleihen bereit.
Leider mangelt es auf den Straßen meist an einheitlichen Verkehrsregeln. Hinzu kommen schlechte Straßen, viele Schlaglöcher und Touristen, die teilweise zum ersten Mal auf einem motorisierten Zweirad unterwegs sind.
Rollerunfälle oder Stürze sind somit keine Seltenheit. Oftmals trifft dich dabei sogar selber gar keine Schuld. Wer mit Flip-Flops, Shorts oder ohne Helm unterwegs ist, kann froh sein, wenn am Ende des Tages ein paar Kratzer die größten Schäden sind.
Fahre vorsichtig, setze immer einen Helm auf und trage, wenn möglich, geschlossene Schuhe und lange Kleidung zum Schutz. Außerdem solltest du immer auf den heißen Auspuff aufpassen, der schon den ein oder anderen Urlauber ein lebenslanges Tattoo gezaubert hat.
Hörtipp: In unserer Podcast-Folge sprechen wir mit Janina aus Lombok über ihre Erfahrungen, die sie bei Krankheiten, Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten in Indonesien gemacht hat.
9 | Hautinfektionen
In Europa machen kleine Schnittwunden oder Kratzer meist keine größeren Probleme und verheilen schnell. Anders ist es in Indonesien, wo es teilweise bis zu mehrere Wochen dauern kann, bis die Haut vollständig verheilt ist.
Schuld daran sind das feuchtheiße Klima, unsauberes Dusch- und Meerwasser und zusätzlicher Dreck auf den Straßen. Wird die nötige Pflege vernachlässigt, können sich Wunden schnell entzünden.
Aus diesem Grund solltest du Wunden zweimal täglich desinfizieren und immer mit einem Pflaster oder Verband abdecken. Abends oder über Nacht kannst du die Wunde gerne öffnen, damit die sie austrocknet. Sobald sich eine neue Hautschicht gebildet hat, sollte sie offen bleiben.
Behalte deine Wunde jedoch im Auge und desinfiziere sie bei Bedarf. Macht sich eine Infektion bemerkbar, kann eine antibiotische Salbe aus der Apotheke schnelle Abhilfe schaffen.
10 | Furunkel
Bleiben wir beim Thema Haut. Furunkel, auf Indonesisch auch bisul genannt, ist eine weitere mögliche Hautinfektion, die auftreten kann. Vor allem unter Indonesiern ist sie keine Seltenheit.
Furunkel sind tiefe, eitrige Entzündungen von Haarfollikeln. Sie können an jeder Körperstelle auftreten und starten anfangs wie kleine Pickel. Innerhalb weniger Tage schwillt die Stelle an und eine sichtbare Erhebung macht sich bemerkbar. Die Entzündung unter der Haut lässt sie rot und heiß werden und verursacht starke Schmerzen.
Ausgelöst werden Furunkel meist durch die Bakterien Staphylokokken, die sich auf der Haut befinden. Durch einen kleinen Kratzer oder Insektenstich gelangen sie unter die Haut und rufen die Entzündung hervor.
In vielen Fällen heilen Furunkel von alleine ab, wenn sie aufplatzen und der Eiter sich entleert. Ist dies jedoch nicht der Fall, suche einen Arzt auf, der die Stelle öffnet und säubert und unter Umständen Salbe und Antibiotika verschreiben kann. Öffne Furunkel nie selbst, da dies das Risiko einer Blutvergiftung erhöht.
11 | Bettwanzenstiche
In so gut wie jedem Land, wo Reisende unterwegs sind, gibt es Bettwanzen. So auch in Indonesien. Die kleinen Parasiten sind an sich harmlos, doch verursachen ihre Bisse rote Stellen und starken Juckreiz. In einigen Fällen können sie sogar eine allergische Reaktion auslösen.
Kratze die Bisse nicht auf, um Infektionen zu vermeiden. Eine kalte Dusche oder abdeckende Pflaster können hilfreich sein. Auch können beruhigende Salben und Antihistamin-Tabletten Abhilfe schaffen.
Um Bettwanzenbisse vorzubeugen, untersuche Matratze, Kissen und Gestell deines Bettes gründlich. Wechsle das Zimmer, wenn du Wanzen entdeckst. Untersuche dein Gepäck ebenfalls, um eine Mitnahme und Verbreitung der Biester zu vermeiden.
12 | Chikungunya
Chikungunya ist eine von vielen tropischen Infektionskrankheiten, die von der Aedes-Mücke verbreitet werden kann.
Sie wird durch das Chikungunya-Virus ausgelöst, das so viel wie „der gekrümmt Gehende“ bedeutet. Den Namen hat das Virus von den starken, lang anhaltenden Glieder- und Muskelschmerzen, die mit der Erkrankung einhergehen. Hautausschlag, Übelkeit und Erbrechen, hohes Fieber, Berührungsempfindlichkeit sowie Appetitlosigkeit sind weitere mögliche Symptome.
Gegen das Chikungunya-Virus gibt es weder eine Impfung noch geeignete Medikamente. Eine Erkrankung kann lediglich symptomatisch behandelt werden. In seltenen Fällen kann sich die Genesung über mehrere Monate hinwegziehen, die Erkrankung bleibt aber folgenlos.
Der beste Schutz vor diesen und anderen von Mücken übertragbaren Infektionskrankheiten ist ein ausreichender Schutz vor Mückenstichen.
13 | Zika-Virus-Infektion
Das Zika-Virus wird ebenfalls durch die Aedes-Mücke übertragen. Eine Infektionserkrankung ist vor allem während der Schwangerschaft problematisch, da sie zu Fehlbildungen beim Ungeborenen führen kann. Bei Erwachsenen können neurologische Komplikationen auftreten.
Viele Infektionen verlaufen asymptomatisch oder mild. Nur wenige Fälle führen zu Fieber, Hautausschlag, Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen sowie einer Entzündung der Augenbindehaut. Meist verschwinden die Symptome nach zwei bis sieben Tagen wieder.
Gegen das Zika-Virus gibt es keine Impfung. Eine Behandlung erfolgt symptomatisch.
Infektionskrankheiten wie Chikungunya, Dengue oder Zika sind identisch übertragbar und weisen ähnliche Symptome auf. Nur eine Blutentnahme mit Virusnachweis durch den Arzt ermöglicht eine eindeutige Diagnose.
14 | Japanische Enzephalitis
Die japanische Enzephalitis ist eine von dämmerungs- und nachtaktiven Mücken übertragbare Krankheit, die hauptsächlich in ländlichen Regionen sowie Randgebieten von Großstädten vorkommt.
Nicht jeder Infektion folgt eine Erkrankung, statistisch gesehen sogar nur in jedem 250. Fall. Erkrankungen äußern sich in einer Entzündung des Gehirns, die bleibende Hirnschäden oder sogar den Tod verursachen kann. Erste Anzeichen sind plötzliches Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Bewusstseinsstörungen.
Da es keine wirksamen Medikamente gibt, wird symptomatisch behandelt. Dafür existiert ein Impfstoff gegen die japanische Enzephalitis.
Lesetipp: Impfungen Bali: Empfohlener Reiseschutz für die Insel (+ Infografik)
15 | Hepatitis
Hepatitis A wird hauptsächlich durch verunreinigte Lebensmittel und unsauberes Trinkwasser übertragen. Die Infektion greift die Leber an und kann Gelbsucht, Übelkeit, Magen- und Darmbeschwerden und Fieber auslösen. Für Hepatitis A gibt es keine spezielle Behandlung, da sich die Leber mit der Zeit selbst generiert.
Hepatitis B wird durch Blut oder Körperflüssigkeiten (z. B. Geschlechtsverkehr) übertragen und ist vor allem in Südostasien weit verbreitet.
Für Hepatitis A und B gibt es Impfstoffe. Wer sich nicht impfen lassen möchte, sollte beim Verzehr von Lebensmitteln Vorsicht walten lassen und sich beim Geschlechtsverkehr entsprechend schützen (= Kondom).
Hepatitis E ist eine weitere Variante, die Ähnlichkeiten mit Hepatitis A aufweist. Für Hepatitis E gibt es keinen Impfstoff.
Lesetipp: Interview: Impfungen für Indonesien und die Sache mit Tollwut
16 | HIV
HIV ist vor allem in Südostasien großflächig verbreitet, Tendenz steigend. Auch viele Orte Indonesiens weisen eine hohe Infektionsrate auf, allen voran Papua, Java und Bali.
Die Erkrankung mit HIV stellt eine ernsthafte Bedrohung dar, die hauptsächlich durch sexuelle Kontakte, aber auch Bluttransfusionen und Drogengebrauch verbreitet wird.
Ein ausreichender Schutz durch Kondome beim Geschlechtsverkehr sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Dieser verhindert außerdem Geschlechtskrankheiten wie Herpes, Syphilis und Chlamydien.

17 | Typhus
Typhus ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vor allem in Regionen mit ungenügenden Hygienebedingungen auftreten kann. Das feuchtwarme Klima der Tropen ist der optimale Nährboden für Typhusbakterien in Trinkwasser und Lebensmitteln.
Eine Erkrankung kommt mit hohem, langanhaltendem Fieber, Bauch- und Kopfschmerzen, Unwohlsein, Appetit- und Schlaflosigkeit, Bewusstseinsstörung und auch Hautausschlag einher.
Für Typhus existiert ein Impfstoff. Wer sich nicht impfen lassen möchte, sollte beim Verzehr von rohen Meeresfrüchten, frischem Obst und Gemüse sowie beim Konsum von Trinkwasser und Eiswürfeln Vorsicht walten lassen.
Vor einer Reise nach Indonesien lohnt sich ein Blick in die aktuellen Impfempfehlungen des Tropeninstituts.
18 | Tollwut
Tollwut ist eine schwere, unter Umständen tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Sie wird durch Viren verursacht und ist in vielen Teilen der Welt verbreitet.
Tollwut wird durch Säugetiere übertragen, allen voran streunende Hunde, Affen und Fledermäuse. Dabei müssen es nicht immer Bissverletzungen sein – der Speichel eines infizierten Tiers beim Lecken von verletzter oder entzündeter Haut reicht aus.
Tollwutinfizierte Tiere sind nicht immer sofort erkennbar, da sie nicht unbedingt aggressiv sein müssen. Unter Umständen können sie lethargisch oder hilfsbedürftig wirken.
Eine Erkrankung mit Tollwut führt von einer Entzündung des Nervensystems bis über Lähmungen und Krämpfen zum Tod. Ängstlichkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit sowie Brennen, Jucken und Schmerzempfindlichkeit im Bereich der Bissstelle können erste Anzeichen dafür sein.
Es gibt zwar eine Impfung gegen Tollwut, doch vermeide in jedem Fall den Kontakt mit unbekannten Tieren. Suche im Falle eines Bisses unverzüglich einen Arzt zur Nachbehandlung (inkl. nachträglicher Impfung) auf.
19 | Vogelgrippe (aviäre Influenza)
Wie viele andere Länder Asiens wurde auch Indonesien von der klassischen Geflügelpest heimgesucht. Die ersten menschlichen Erkrankungen wurden im Jahr 2005 gemeldet. Bis heute führt die Vogelgrippe in Indonesien zu Ausbrüchen bei Wildvögeln und Hausgeflügel.
Vermeide den Besuch von Geflügelmärkten sowie Kontakt zu lebendem Geflügel, um einer Infektion vorzubeugen. Verzehre Produkte wie Geflügelfleisch und Eier nur gut durchgegart und wasche dir nach der Zubereitung gründlich deine Hände.
20 | Quallen & Schlangen
Quallen gibt es überall dort, wo es Meer gibt. Auch wenn viele von ihnen recht schmerzhaft sein können, sind sie nur in Ausnahmefällen wirklich gefährlich.
Die beste Erste-Hilfe im Fall eines Kontaktes mit Quallen ist das Spülen der betroffenen Stelle mit Essig (mindestens 30 Sekunden). Dies verhindert die Verbreitung des Nesselgifts. Entferne eventuell an der Haut klebende Nesseln. Suche bei anhaltenden Beschwerden oder einer allergischen Reaktion einen Arzt auf.
Auch Dschungel-Liebhaber sollten die nötige Vorsicht walten lassen. Denn Indonesiens Regenwälder beheimaten neben Affen, Vögeln und Insekten auch Schlangen. In einigen Regionen sogar sehr giftige. Im unwahrscheinlichen Fall eines Bisses, sollte der Körperteil in Richtung Herz abgebunden, ruhig gestellt und unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Ein unverzichtbarer Begleiter: Eine Reisekrankenversicherung ist ein absolutes Muss für jede Reise – egal ob es sich um einen kurzen Urlaub oder einem längeren Aufenthalt handelt. Mit einer gültigen Reisekrankenversicherung bist du für alle Fälle gewappnet und musst dir bei deiner nächsten Reise weniger Sorgen um dein Geld und deine Gesundheit machen.

Haben wir eine mögliche Krankheit vergessen? Oder hattest du bereits in Indonesien eine der oben genannten Vorfälle? Wie ist er verlaufen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.
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Über die Autorin:
Gunda kommt aus der Tauch- und Tourismusbranche und war einige Jahre in Südostasien unterwegs, bevor sie ihr Herz an Indonesien verlor. Hier fand sie nicht nur ihre neue Heimat, sondern auch ihre große Liebe. Nach der Leitung eines Tauchresorts in Raja Ampat, entstand die Idee zu ihrer Webseite. Mittlerweile lebt sie als freie Autorin und Podcasterin mit ihrem Mann Hartono auf Morotai, wo die beiden sich eine kleine Selbstversorger-Farm aufbauen. Auf ihrem Instagram-Kanal kannst du ihnen dabei folgen. Mehr von dieser Autorin lesen.
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