Du bist begeisterter Schnorchler und überlegst derzeit, einen Tauchschein zu machen? Du hast bereits einen Schnuppertauchgang gemacht und möchtest in deinem nächsten Urlaub mit dem Tauchen richtig durchstarten? Dann solltest du weiterlesen!
In diesem Artikel erfährst du, was dich bei einem Tauchkurs (Open Water Diver) erwartet und wie dieser Schritt für Schritt aufgebaut ist und welche Unterschiede es zwischen den beiden Tauchorganisationen PADI und SSI gibt.
Der perfekte Ort für deinen Open Water Tauchschein
Indonesien ist für eine einzigartige Unterwasserwelt bekannt. Unter der Wasseroberfläche findest du eine bunte Korallenwelt, in der sich zahlreiche Fische, Schildkröten, Rochen, Haie und andere Meeresbewohner tummeln. Auf zahlreichen Inseln des Archipels findest du verschiedene Tauchschulen, mit denen du deine ersten Schritte (bzw. Flossenschläge) unter Wasser wagen kannst.
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Tauchschein machen: PADI oder SSI?
Bevor es mit dem Lernen losgeht, steht man als Tauchneuling vor folgender Frage: Sollte ich lieber einen Tauchkurs mit PADI oder SSI machen?
Während meiner Zeit als Tauchlehrerin (für PADI & SSI) wurde ich mehr als einmal von meinen Schülern gefragt, welche Tauchorganisation für ihren Tauchschein die Bessere ist. Aus diesem Grund möchte ich zu Beginn direkt auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden größten Tauchorganisationen der Welt eingehen.
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Wir hatten die Möglichkeit im Mai 2022 einen SSI Tauchkurs bei WaterworXx in Padangbai auf Bali zu begleiten. Dabei haben wir jeden einzelnen Schritt des Open Water Dive Course auf Instagram dokumentiert.




PADI & SSI: Die zwei größten Tauchorganisationen
PADI (= Professional Association of Diving Instructors) wurde 1966 in den USA gegründet und ist die weltweit größte Tauchorganisation für Tauchausbildungen.
SSI (= Scuba Schools International) folgte ein paar Jahre später – im Jahr 1970 – und hat mittlerweile ihren Sitz in Wendelstein. Nach PADI ist SSI die zweitgrößte Ausbildungsorganisation für Taucher und alle, die es werden möchten.
Beide Verbände entwickeln Unterrichtskonzepte und Standards für Taucher aller Ausbildungsstufen, die permanent weiter entwickelt und an neuste Erkenntnisse angepasst werden. Diese Standards legen die Inhalte und Abläufe der Kurse fest und geben Tauchlehrern einen rechtlich gesicherten Rahmen für die Ausbildungen.
PADI und SSI sind weltweit flächendeckend vertreten und bieten in fast 200 Ländern ihre Tauchkurse an. Weitere bekannte Organisationen für Tauchausbildungen sind u. a. CMAS, VDST und NAUI.
PADI & SSI: Die Gemeinsamkeiten
Sowohl PADI als auch SSI sind weltweit anerkannt. Die Inhalte ihrer Kurse ähneln sich und auch die Standards weisen keine großen Unterschiede auf. Bei beiden Organisationen erhältst du dein Tauchzertifikat (Brevet) digital oder im Kreditkartenformat, mit dem du weltweit in allen Tauchcentern tauchen kannst.
Da du in den Kursen bis auf ein paar wenige Ausnahmen die gleichen Inhalte lernst und die Organisationen sich untereinander anerkennen, kannst du dich sogar mit der jeweils anderen Organisation weiterbilden lassen. Wenn du z. B. deinen Open Water Tauchschein bei PADI gemacht hast, kannst du im Anschluss deinen Advanced Open Water Diver bei SSI machen. Dies kann der Fall sein, wenn du bei deinem nächsten Urlaubsort nur Tauchschulen der jeweils anderen Organisation vorfindest.
Da die Kurse der beiden Verbände in der Regel auch preislich keine allzu großen Unterschiede aufweisen, ist es für dich als Endverbraucher letztendlich völlig egal, für welche Organisation du dich entscheidest.
PADI & SSI: Die Unterschiede
Die Unterschiede zwischen PADI und SSI liegen überwiegend auf der Seite der Tauchcenter und -lehrer. Während PADI-Tauchlehrer auch unabhängig von einer Tauchschule zukünftige Taucher ausbilden und zertifizieren dürfen (solange sie die nötige Ausrüstung und das Lehrmaterial haben), müssen SSI-Tauchlehrer zum Unterrichten an ein SSI-Dive-Center gebunden sein.
Ein weiterer Unterschied der beiden Organisationen sind die Kosten für Ausbildungsmaterial und Mitgliedschaften, die ebenfalls in erster Linie die Tauchlehrer und -center betreffen. Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass du bei einem Kostenvergleich zwischen PADI und SSI einen geringen Unterschied wahrnehmen kannst.
Auch in den Kursen selbst gibt es leichte Unterschiede. Einige Übungen für Notfallsituationen werden anders gelernt, was ihre gewünschte Wirkung im realen Leben jedoch nicht wirklich beeinträchtig.
Des Weiteren gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für gleichwertige Ausbildungsstufen. So wird der Advanced Open Water Diver von PADI bei SSI als Advanced Adventurer bezeichnet.
Ich persönlich finde die Theorie bei SSI etwas logischer aufgebaut, da sie auch etwas flexibler durchgearbeitet werden kann. Das ist jedoch Geschmackssache und lediglich meine persönliche Meinung. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es auch Tauchlehrer geben, die das ganz anders sehen.
Das A und O: Dein Tauchlehrer
Wichtig für dich ist, dass es keinen Unterschied macht, bei welcher Organisation du das Tauchen lernst. Denn letztendlich kommt es immer auf deinen Tauchlehrer an. Egal ob du dich für PADI oder SSI entscheidest – solange die Chemie mit deinem Tauchlehrer stimmt, wirst du viel Freude an deinem Kurs haben und lange bei deinem neuen Hobby bleiben.

Ablauf des Open Water Diver Tauchkurses
Der Open Water Diver Kurs ist der Basiskurs, bei dem du zum selbstständigen Tauchen bis zu einer Tiefe von 18 Metern ausgebildet wirst. Selbstständiges Tauchen bedeutet in diesem Zusammenhang nicht alleine zu tauchen, sondern ohne die Begleitung eines Tauchlehrers, aber zusammen mit deinem Tauchpartner (Buddy) Tauchgänge zu planen und durchzuführen.
Natürlich ist es nicht empfehlenswert, direkt nach einem Basiskurs selbstständig ohne professionelle Begleitung tauchen zu gehen. Hierfür solltest du eigenverantwortlich handeln und erstmal genügend Taucherfahrung sammeln.
Der Open Water Diver Kurs besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Der praktische Teil wird in Flachwassertauchgänge (mit Übungen) sowie Open Water Tauchgänge unterteilt.
In der Regel dauert der Kurs 3 bis 4 Tage. Je nach Ort, Tauchschule und persönlicher Situation kann der Kurs auch verkürzt (nur in seltenen Fällen empfehlenswert) oder verlängert werden. In Luxusresorts wie auf den Malediven kann ein Open Water Kurs auch über 5 bis 7 Tage gehen.
Im Folgenden werde ich auf den Ablauf des Kurses eingehen, wobei ich offen lasse, ob es sich um PADI oder SSI handelt – da sich die Kurse der beiden Organisationen, wie bereits erwähnt, inhaltlich kaum unterscheiden.
Scuba Diver vs. Open Water Diver – Was ist der Unterschied?
Der Scuba Diver Kurs dauert nur 2 Tage und bildet dich für Tauchgänge bis zu 12 Meter aus. Der Kurs deckt die erste Hälfte des Open Water Diver Kurses ab. Als Scuba Diver darfst du jedoch nur in Begleitung eines professionellen Tauchers tauchen – daher wird dieser Kurs eher selten verkauft. Um in den Genuss des vollen Tauchvergnügens zu kommen, solltest du direkt deinen Open Water Tauchschein machen!
Theorie des Open Water Diver Kurses
Den theoretischen Teil des Kurses erarbeitest du dir im Selbststudium sowie gemeinsam mit deinem Tauchlehrer.
Hierfür erhältst du Videos auf DVD oder Zugang zu deinem eLearning-Programm. Mittlerweile kannst du bereits von zu Hause aus und somit noch vor deinem Urlaub online die Theorie durcharbeiten. Das spart dir im Urlaub kostbare Zeit, die du mit Tauchgängen und anderen Aktivitäten verbringen kannst. Außerdem steigert es die Vorfreude auf den Tauchkurs ungemein.
In der Regel geht dein Tauchlehrer im Anschluss mit dir jedes Kapitel einmal durch, um offene Fragen zu klären und sicherzugehen, dass du alles verstanden hast. Auch hier ist der Lerneffekt vom einzelnen Tauchlehrer abhängig und nicht selten fließen in die Vorträge die persönlichen Erfahrungen des Tauchlehrers ein.

Übungen und Tauchgänge im begrenzten Freiwasser
Im begrenzten Freiwasser lernst du anhand einer Reihe von Übungen, wie du dich unter Wasser in verschiedenen Situationen verhalten musst.
Dazu gehören das Ausblasen der Maske und des Atemreglers, das Wiedererlangen des Atemreglers, aber auch unwahrscheinliche Fälle wie das Ausgehen der Luft oder der Verlust der Tauchermaske. Alle Übungen bereiten dich auf mögliche Situationen vor, die unter Wasser auftreten können, und werden nach einer ausführlichen Besprechung in flachem Wasser geübt, in dem du problemlos stehen kannst.
Dafür geht es in einen Pool oder an eine sandige, flache Stelle im Meer. Insgesamt können die Übungen in 1 bis 3 Tauchgängen abgeschlossen werden.
Bei den anschließenden Open Water Tauchgängen im offenen Meer werden viele der Übungen wiederholt, um die nötige Sicherheit unter Wasser zu entwickeln.
Discover Scuba Diving (DSD): Schnuppertauchgang
An vielen Tauchschulen wird der erste Tauchgang des Open Water Diver Kurses auch als Schnuppertauchgang bzw. DSD (= Discover Scuba Diving) angeboten. Dadurch erhältst du die Möglichkeit, in das Tauchen hineinzuschnuppern, ohne dich direkt für einen Kurs zu entscheiden. Machst du mit dem Kurs weiter, wird der DSD als erster Tauchgang des Open Water Diver Kurses gezählt.
Vor dem ersten Tauchgang im Flachwasser gibt es eine kurze Einführung in die Theorie. Hierbei werden die wichtigsten Dinge wie der Druckausgleich, Zeichen unter Wasser und das richtige Verhalten besprochen. Anschließend werden ein paar Übungen erklärt, die vor dem Tauchgang im Flachwasser praktiziert werden. Dazu gehören u. a. das Ausblasen der Maske, das Ausblasen des Atemreglers sowie das Wiedererlangen des Atemreglers.
Nachdem du alle Übungen erfolgreich durchgeführt hast, folgt dein erster Tauchgang im Freiwasser. Fühlst du dich im Wasser und mit deinem Tauchlehrer wohl, kannst du den Open Water Diver Kurs fortsetzen

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Tauchgänge im offenen Freiwasser (Open Water Tauchgänge)
Im Open Water Diver Kurs machst du in der Regel 4 Open Water Tauchgänge, das heißt Tauchgänge im offenen Freiwasser / Meer. Je nach Tauchschule können auch mehr Open Water Tauchgänge möglich sein.
Tauchgänge im offenen Freiwasser sind etwas tiefer und starten meist von einem Boot aus. Hier lernst du, wie du ins Wasser springst (z. B. Rolle rückwärts vom Boot ins Wasser), an einem Seil abtauchst und unter Wasser tarierst. Diese Tauchgänge konzentrieren sich nicht zu sehr auf Übungen, sondern sorgen in erster Linie dafür, dass du ein Gefühl fürs Tauchen bekommst. Dennoch werden auch hier in tieferem Wasser einige der Übungen wiederholt.
Alle Tauchgänge werden gemeinsam mit deinem Tauchlehrer in ein Logbuch eingetragen, das mit der Unterschrift und des Stempels der Tauchschule deine Taucherfahrung bestätigt. Im Logbuch dokumentierst du zudem, welche Fischarten du unter Wasser angetroffen hast, wie tief und wie lange du getaucht bist und wie weit die Sicht war.


Abschlusstest für deinen Open Water Tauchschein
Das Ende des Kurses wird mit einem Multiple-Choice-Test markiert, der bestätigt, dass du alle Zusammenhänge verstanden hast und bereit für die Unterwasserwelt bist. Beim Test solltest du 75% der Fragen richtig beantworten, um deine Lizenz zu erhalten.
Keine Sorge: diesen Test solltest du in der Regel bestehen. Ist doch noch etwas unklar, wird sich dein Tauchlehrer mit dir hinsetzen und alle Unklarheiten beseitigen. Danach kann der Test, wenn nötig, wiederholt werden.
Nach dem bestandenen Test hast du allen Grund zum Feiern, denn du erhältst dein Open Water Brevet. Dieses ist weltweit anerkannt und ermöglicht dir das Tauchen in den schönsten Ecken der Welt!
Die Tauchausrüstung
Damit du unter Wasser sehen, atmen und dich bewegen kannst, ist eine spezielle Tauchausrüstung nötig. In deinem Open Water Diver Kurs lernst du im Detail, welche Teile wichtig sind, wie sie verwendet werden und wie du sie auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen kannst.
Die Grundausrüstung, auch ABC-Ausrüstung genannt, ist die Schnorchel-Ausrüstung. Sie besteht aus Tauchermaske, Schnorchel und Flossen und ist ausreichend für das Schnorcheln oder Freitauchen (Apnoe).
Für das Gerätetauchen benötigst du jedoch zusätzliche Hilfsmittel:
- Druckluftflaschen (engl. tanks) sorgen dafür, dass du unter Wasser atmen kannst.
- Atemregler bzw. Lungenautomat (engl. regulator) sind mit einem zweiten Lungenautomaten, dem Oktopus, und einem Finimeter, der Druckanzeige für deine Flasche, ausgestattet. Evtl. befindet sich an ihm auch ein Tiefenmesser.
- Die Tarierweste (engl. BCD = buoyancy control device) sorgt dafür, dass deine Flasche und die Instrumente an deinem Körper bleiben und du ausreichend Auftrieb hast.
- Ein Neopren-Tauchanzug (engl. wetsuit) sorgt dafür, dass du unter Wasser nicht frierst.
- Ein Bleigurt mit Bleigewichten (engl. weight belt) sorgt dafür, dass du nicht nach oben steigst und dich entspannt unter Wasser bewegen kannst. Bleigewichte können auch in Bleitaschen am BCD integriert sein.
- Ein Tauchcomputer gibt dir deine aktuelle Tauchzeit, deine Tiefe sowie deine Nullzeit bzw. Restzeit (engl. no-decompression time) an.
- Zusätzliche Hilfsmittel können sein: Kompass, Tauchlampe, Messer (um dich aus einer Notlage zu befreien), Signalgeräte für die Oberfläche (z. B. Boje, Pfeife) etc.


Lohnt es sich, Tauchausrüstung selbst zu kaufen?
Viele Unterwasserliebhaber besitzen bereits die ABC-Ausrüstung (Maske, Schnorchel und Flossen). Hierbei solltest du jedoch darauf achten, dass deine Schnorchelmaske für deine Tauchgänge geeignet ist. Eine Tauchermaske sollte auch durch den zusätzlichen Wasserdruck noch angenehm am Gesicht sitzen.
Wenn du noch keine ABC-Ausrüstung besitzt, solltest du dir diese als erstes zulegen. Eine komplette Tauchausrüstung zu kaufen, ist jedoch am Anfang nicht wirklich nötig. Wenn du allerdings regelmäßig und viel tauchen möchtest, ist deine eigene Ausrüstung auf Dauer sicherer, hygienischer und preiswerter.
Mittlerweile kannst du aus einer großen Auswahl an Marken, Modellen und Farben wählen. Du musst nicht gleich ein Komplett-Set kaufen, sondern kannst deine Geräte auch nach und nach besorgen. Nach der ABC-Ausrüstung kannst du z. B. einen Tauchanzug und Atemregler besorgen, da die eigenen Geräte weitaus hygienischer als Leihgeräte sind.
Zudem ist es nicht ganz verkehrt, einen Tauchcomputer zu kaufen, der während deines Urlaubs dein ganz persönliches Tauchprofil aufzeichnet. Je nach Modell können Tauchcomputer mittlerweile auch als schicke Uhr getragen und in jeden Urlaub mitgenommen werden. Gute Tauchcomputer gibt es ab 500 Euro.
Die Tarierweste und Flossen (wenn sie nicht bereits bei der ABC-Ausrüstung dabei sind) würde ich als Letztes kaufen, da sie recht groß und sperrig sind und problemlos vor Ort ausgeliehen werden können. Beachte außerdem, dass deine ganze Ausrüstung auch in den Urlaub mitgenommen und als Tauchgepäck aufgegeben werden muss.
Wie geht es nach dem Open Water Diver weiter?
Nachdem du deinen Tauchkurs erfolgreich beendet und dein Brevet erhalten hast, heißt es: üben, üben, üben, um Routine in deine Tauchgänge zu bringen. Denn ein Kurs macht dich nicht unbedingt zu einem guten Taucher – entscheidend ist die Tauchpraxis.
Natürlich gibt es geborene „Tauch-Talente“, die sich unter Wasser sofort wohl wie ein Fisch fühlen. Andere Taucher brauchen wiederum ein paar Tauchgänge mehr, um die nötige Ruhe und Sicherheit zu entwickeln. Welcher du auch bist – wichtig ist, dass du dranbleibst und nicht viele Jahre vergehen lässt, bevor du wieder abtauchst!
Taucher können nach dem Open Water Diver Kurs einige Spezial-Tauchgänge absolvieren oder ganze Specialty-Kurse machen. Dazu gehört u. a. das Nachttauchen, Tieftauchen, Strömungstauchen, Wracktauchen oder das Navigieren, Tarieren und Fotografieren unter Wasser.
Legst du 5 dieser Spezialtauchgänge ab (inkl. Tieftauchen und Navigation) kannst du deinen Advanced Open Water (PADI) oder Advanced Adventurer (SSI) Tauchschein erhalten. Mit diesem Brevet für Fortgeschrittene kannst du in Zukunft bis auf 30 Meter tauchen. Für „gewöhnliche“ Urlaubstaucher ist dieses Zertifikat völlig ausreichend.
Wer im Anschluss noch tiefer in die Materie einsteigen und selbstbewusster beim Tauchen werden möchte, kann einen Kurs zum Rescue Diver absolvieren. In diesem lernst du in nachgestellten Not- und Unfallsituationen deine Aufmerksamkeit auf andere Taucher zu lenken und Erste Hilfe anzuwenden. Der Kurs macht vielen Tauchern am meisten Spaß!
Nach dem Rettungstaucher gehen die Ausbildungsstufen bereits in die professionelle Ebene über. Als Diveguide bzw. Divemaster darfst du Tauchgänge mit zertifizierten Tauchgästen führen. Dabei übernimmst du Verantwortung für die Gruppe und führst sie während des Tauchgangs zu den interessantesten Plätzen.
Über dem Divemaster steht schließlich der Tauchlehrer, der andere Menschen unterrichten und ausbilden darf. Wer dann noch weiter aufsteigen möchte, kann sich in verschiedenen Stufen bis zum Ausbilder zukünftiger Tauchlehrer hocharbeiten.
Tauchlehrer werden: Tipps und Erfahrungen eines Insider
Felix arbeitet seit Anfang 2018 als Tauchlehrer auf Bali. Wir haben ihn auf eine Kokosnuss auf der Insel getroffen und wollten alles zu seinem Werdegang und dem Beruf „Tauchlehrer“ wissen. Herausgekommen sind spannende Insights rund um das Thema „Tauchlehrer sein und werden“.
Lohnt sich die Ausbildung zum Nitrox Diver?
Eine Zusatzausbildung, die ich jedem Taucher ans Herz legen möchte, ist die Ausbildung zum Nitrox Taucher.
Während wir beim gewöhnlichen Tauchen mit einem normalen Luftgemisch aus Sauerstoff (engl. oxygen) und Stickstoff (engl. nitrogen) tauchen, benutzen wir beim Tauchen mit Nitrox sauerstoffangereicherte Luft. Das bedeutet, dass sich mehr Sauerstoff in der Flasche befindet als bei herkömmlicher Luft (und somit weniger Stickstoff).
Nitrox-Taucher nehmen während des Tauchgangs also weniger Stickstoff in den Körper auf – der Stickstoff, der die Tauchkrankheit (Dekompressionskrankheit) hervorrufen kann und für unsere Nullzeit verantwortlich ist. Das bedeutet nicht nur, dass Nitrox-Taucher länger unter Wasser bleiben können, sondern dass sie bei gleicher Zeit weitaus „gesünder“ tauchen und das Risiko für Tauchkrankheiten verringern.
Nicht alle Tauchschulen, vor allem die kleineren, bieten Nitrox-Tauchgänge an. Auf Tauchsafaris (Liveaboards) und an typischen Tauchzielen wie den Malediven oder Raja Ampat hingegen ist es völlig normal, dass mit Nitrox getaucht wird. Hier findest du kaum jemanden, der mit gewöhnlicher Luft taucht.
Da das Tauchen mit Nitrox vor allem theoretisch verstanden werden muss, kann dieser Kurs auch ohne Tauchgänge abgeschlossen werden.
Über die Grenzen des Sporttauchens hinaus geht das technische Tauchen. Hierbei wird mit verschiedenen Gasgemischen getaucht, die tiefere und längere Tauchgänge (sogenannte Dekompressions-Tauchgänge) ermöglichen. Allerdings müssen im Gegenzug auch zwingend Dekompressions-Stopps eingehalten werden.
Wie gefährlich ist das Tauchen?
Für manche mag das Tauchen in 18 oder gar 30 Metern recht tief und sehr abenteuerlich klingen. Von daher überrascht es nicht, dass viele das Tauchen als eine gefährliche Sportart einschätzen.
Tatsächlich ist das Tauchen für fitte und gesunde Menschen weitaus ungefährlicher als das Skifahren oder andere Extremsportarten. Denn beim Tauchen gibt es nur ein paar wenige, aber sehr wichtige Regeln, die du einhalten musst. Wenn du diese stets befolgst, musst du dir in der Regel keine großen Gedanken machen.
Auch gibt es in den gängigen Tauchregionen, wie z. B. Indonesien, Ägypten oder den Malediven, unter Wasser keine Tiere, die von Natur aus aggressiv sind oder sich offensiv verhalten (ja – auch die Haie). Unfälle durch Bisse, Stiche oder ähnliches resultieren in der Regel aus defensivem Verhalten, bei der Verteidigung von Brut oder wenn das Tier mit Essbarem gelockt wird.
Solange du dich entsprechend verhältst, keine Unterwasserlebewesen anfasst und außer deinen Luftblasen nichts anderes in der Unterwasserwelt hinterlässt, musst du dir auch diesbezüglich keine allzu großen Sorgen machen.
Über die Gefahren des Tauchens wirst du bei deinem Tauchkurs im Detail aufgeklärt, dazu zählen unter anderen Dekompressionskrankheiten oder Ohrenverletzungen.



Der Open Water Tauchschein – Eintrittskarte in die Unterwasserwelt
Wusstest du, dass unser Planet zu 70 % mit Wasser und einer großartigen Unterwasserwelt bedeckt ist? Ein Tauchschein öffnet dir die Türen in diese fantastische Welt!
Egal für welche Tauchorganisation du dich entscheidest – mit einem Open Water Tauchschein kannst du nicht nur in Indonesien, sondern auf der ganzen Welt abtauchen.
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Artikel eventuell vorhandene Zweifel nehmen konnten und du es kaum erwarten kannst, in dein Unterwasserabenteuer zu starten!
Hast du bereits einen Tauchschein? Wo hast du deinen Tauchkurs gemacht? An welchen Orten warst du bereits tauchen? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!
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Über die Autorin:
Gunda kommt aus der Tauch- und Tourismusbranche und war einige Jahre in Südostasien unterwegs, bevor sie ihr Herz an Indonesien verlor. Hier fand sie nicht nur ihre neue Heimat, sondern auch ihre große Liebe. Nach der Leitung eines Tauchresorts in Raja Ampat, entstand die Idee zu ihrer Webseite. Mittlerweile lebt sie als freie Autorin und Podcasterin mit ihrem Mann Hartono auf Morotai, wo die beiden sich eine kleine Selbstversorger-Farm aufbauen. Auf ihrem Instagram-Kanal kannst du ihnen dabei folgen. Mehr von dieser Autorin lesen.
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