Für Touristen ist der Monkey Forest in Ubud ein beliebtes Reiseziel auf Bali. Was viele nicht wissen: Etwa 40 Minuten von Ubud entfernt, gibt es noch einen weiteren schönen Affenwald, den Sangeh Monkey Forest.
Im Sangeh Monkey Forest erwarten dich mindestens genauso viele Affen und noch dazu ein wunderschöner Muskatbaum-Wald.
Was es im Sangeh Monkey Forest alles zu entdecken gibt und was du bei deinem Besuch beachten solltest, erfährst du hier.
📍 Den Sangeh Monkey Forest auf Google Maps ansehen.

Was dich im Sangeh Monkey Forest erwartet
Der Sangeh Monkey Forest ist eine gute Alternative zum oft überlaufenen Affenwald in Ubud. In den frühen Morgenstunden kannst du hier die Ruhe im Wald ohne großen Menschenauflauf genießen.
Wenn du durch den Wald läufst, kommst du dir winzig vor: Die Bäume erreichen eine beeindruckende Höhe von bis zu 40 Metern. Die teilweise über 300 Jahre alten Muskatbäume wachsen kerzengerade nach oben.
Der älteste Muskatbaum im Sangeh Monkey Forest wird auf etwa 350 Jahre geschätzt.
Die magische Waldatmosphäre beim Betreten des Tempelhofs kann man förmlich spüren. Licht, das durch die Bäume scheint, frische Luft und überall Affen, die auf einen Snack warten.
In den gigantischen Muskatnussbäumen leben über 700 Affen. Um genau zu sein, handelt es sich um graue Makaken. Ähnlich wie im Ubud Monkey Forest, leben die Affen aufgeteilt in mehreren Gruppen zusammen.
Wie man es aus “Das Dschungelbuch” kennt, wird jede der drei Gruppen von einem Affenkönig angeführt. Der Affenkönig hat das Vorrecht in Sachen Nahrung und Fortpflanzung. Meistens handelt es sich dabei um die größten und stärksten Tiere.
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Ein Guide und ein Affenpfleger begleiten dich auf deinem Weg durch den Naturpark. In den Taschen haben sie Futter für die Affen dabei und locken sie damit für Fotos an. Die Affen im Sangeh Monkey Forest lieben Früchte wie Bananen, Nüsse, Süßkartoffeln und Papayablätter.
Was man dazu sagen muss: Die grauen Makaken im Sangeh Monkey Forest sind alles andere als scheu. Sie springen dir auf die Schulter und futtern ganz entspannt ihren frisch ergatterten Snack.
Die beinahe zahmen Äffchen sorgen einfach immer für ein Schmunzeln, wie sie wachend vor dem Tempel sitzen und einander lausen. Oder wenn sie mithilfe der Guides für ein lustiges Erinnerungsfoto auf deinem Schoß posieren.
Die Affen gelten unter den Einheimischen als heilig, da sie unter dem Schutz der Götter stehen. Die Balinesen glauben außerdem, dass die Affen die Soldaten der Götter sind und den Wald samt Tempel bewachen. Sie sollen Segen bringen, deshalb wird ihre Existenz bis heute nicht gestört.
Der Naturpark dient zudem als Erholungsgebiet für 22 weitere Tierarten. Neben den vielen grauen Makaken, leben im Sangeh Monkey Forest auch Wildkatzen, Eulen, Alap-Alap (Falken), Adler, Eule, Wiesel, diverse Vogelarten und viele weitere Tiere.
Das gesamte Walderholungsgebiet erstreckt sich auf knapp 14 Hektar.
Schon gewusst?
Viele Indonesier schießen im Sangeh Monkey Forest ihre Verlobungsfotos in traditioneller balinesischer Kleidung. An schönen Tagen entdeckst du im Wald vielleicht ein romantisches Fotoshooting.
Der Sangeh Naturtourismus-Park wurde 1969 initiiert und durch freiwillige Spenden der Besucher finanziert. Später wurde der Sangeh Monkey Forest in einen Naturpark umgewandelt.
Das Waldgebiet ist sehr gut gepflegt und außer Obstresten von der letzten Affen-Fütterung, liegt kein Müll herum.
Das natürliche Erholungsgebiet grenzt an den Fluss Ayung.


Anfahrt und Eintrittspreise im Sangeh Monkey Forest
Der Affenwald liegt im Dorf Sangeh und zählt zu einer der beliebtesten Touristenziele in der Badung Regentschaft.
Für einen Ausflug zum Sangeh Monkey Forest musst du von Canggu aus etwa 50 Minuten mit dem Roller einplanen (23 Kilometer). Ubud liegt nur ca. 35 Minuten vom Affenwald entfernt. Das Stadtzentrum von Denpasar erreichst du, je nach Verkehrslage, in 50 Minuten.
Eintrittspreise Sangeh Monkey Forest (internationale Touristen)
30.000 IDR für Erwachsene
15.000 IDR Kinder (5 bis 11 Jahre)
Eintrittspreise Sangeh Monkey Forest (lokale Touristen)
15.000 IDR für Erwachsene
5.000 IDR für Kinder
Parkgebühren Sangeh Monkey Forest
5.000 IDR für Autos
Das Parken mit dem Roller ist kostenlos
Der Sangeh Monkey Forest ist eine noch nicht zu überlaufene Sehenswürdigkeit auf Bali. Der Ausflug dorthin ist auch für Familien gut geeignet.
Deinen Besuch im Affenwald kannst du mit den folgenden Tourismusattraktionen verbinden:
Wildwasser Rafting im Fluss Ayung
Die besten Google-Bewertungen haben Surya Bintang Adventures , Ubud Rafting Adventure und Ayung Dewata Rafting.(10 Minuten entfernt vom Sangeh Monkey Forest)
Wisata Kayu Putih
Ein über 700 Jahre alter Baum.
(20 Minuten Rollerfahrt vom Sangeh Monkey Forest)
Nungnung Wasserfall
Wunderschön imposanter Wasserfall.
(30 Minuten Rollerfahrt vom Sangeh Monkey Forest)


Die Tempel im Sangeh Monkey Forest
Im Muskatnusswald warten zwei alte Tempel darauf, entdeckt zu werden. Durch das Eingangstor “Candi Bentar” gelangst du auf den großen Tempelhof des Sangeh Monkey Forest. Wie auf einer breiten Allee umgeben dich die mächtigen Muskatbäume.
Du läufst jetzt direkt auf den Tempel Pucak Bukit-Sari zu. Der Pura Pucak Bukit-Sari stammt aus dem 17. Jahrhundert. Er ist von Moos grün bewachsen, besteht aus 36 Sakralbauten und wirkt auf den ersten Blick sehr mystisch. Der Waldtempel wurde zuletzt im Jahr 1973 restauriert. Zur sagenhaften Entstehungsgeschichte des Tempels kommen wir später genauer.
Ein Weg durch den Sangeh Monkey Forest führt zu einem kleineren Hindu-Tempel mitten im Wald. Der Pura Melanting. Beide Tempel sind bis heute gut erhalten und bedeuten den Einheimischen viel. Dort finden regelmäßig Zeremonien statt und die hinduistischen Balinesen erbringen dort täglich Opfergaben.
Einen weiteren schönen Tempel namens Pura Anyar, findest du am Ende des Rundgangs durch den Wald.
Die großen Muskatnussbäume des Sangeh Monkey Forest sollen die Tempel beschützen. Gläubige Hinduisten nennen den Wald auch “Palah Sangeh”. Den religiösen Überlieferungen im Hinduismus zufolge bedeutet das Wort “Pala” übersetzt “schützen”. Demzufolge sind gigantischen Muskatnussbäume nichts anderes als Schutzbäume für den Tempel.
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Candi Bentar Bali – Das gespaltene Tor zum Universum

Die Geschichte des Sangeh Monkey Forest und Pura Pucak Bukit-Sari
Die Mythologie und Sagen der Balinesen leiten “Sangeh” von “Sang” (Menschen) und “Ngeh” (sehen) ab. Das soll “jemand schaut zu” beziehungsweise “jemand sieht” bedeuten. Und was siehst du? Muskatnussbäume über Muskatnussbäume.
Man sagt, die Muskatbäume reisten einst vom Berg Agung zum Pura Taman Ayun. Das ist ein Tempel in Mengwi in der Regentschaft Badung, dem die Bäume als Schmuck dienen sollten.
Die großen Bäume sollen magische Kräfte besessen haben und nachts Hand in Hand gewandert sein. Auf dem Weg zum Tempel stellte sich jedoch heraus, dass die Bäume gesehen wurden (Sangeh = jemand sieht). Daraufhin blieben sie stehen und schlugen Wurzeln. Dieser Ort ist heute der Sangeh Monkey Forest.
Auch die Entstehungsgeschichte von Pura Pucak Bukit-Sari ist umwoben von einer mystischen Legende. Demzufolge sollte die Tochter Ida Bataras vom Berg Agung in das Mengwi-Königreich getragen werden. Durch den Willen Ida Bataras bewegte sich der Muskatnusswald auf mysteriöse Weise in diese Richtung. Doch bereits zur Mittagszeit wurden die Reisenden entdeckt und sie mussten Halt in Sangeh machen. Der erste Adoptivsohn von König Mengwi soll das ehemals mächtige Gebäude viele Jahre später wieder entdeckt haben. Er baute das Tempelrelikt Pucak Bukit Sari daraufhin wieder auf.
Was die Entstehungsgeschichte noch rätselhafter macht: Diese Baumart ist sonst in keinem anderen Wald auf Bali zu finden.
Das Highlight im Sangeh Monkey Forest
Im Vorgarten des Sangeh Monkey Forest steht der heilige Lanang-Wadon Baum. Der Baumstamm des über 300 Jahre alten Pule Tree hat eine ganz besondere Form: Die Wurzelvorsprünge sehen aus wie die weiblichen und männlichen Geschlechtsteile.
An der Unterseite des Baumes endet der Stamm in einer Höhle, die das weibliche Geschlechtsteil andeutet. In dieser Höhle wächst ein weiterer kleiner Stamm nach unten, der an das männliche Genital erinnert. Aufgrund dieses Phänomens erhielt der Lanang-Wadon-Baum seinen Namen. Übersetzt bedeutet der Name nämlich “männlich und weiblich”.
Vor dem heiligen Pule Baum ist ein kleiner Schrein aufgebaut. Er soll symbolisieren, dass der heilige Lanang-Wadon-Baum nachhaltig wächst und von den hinduistischen Gläubigen geschützt wird.


Die Statuen im Sangeh Monkey Forest und ihre Legenden
Wenn du am Eingangsbereich in Richtung Tempel läufst, entdeckst du als Erstes eine große Statue von Kumbhakarna. Er war der Beschützer und ein jüngerer Bruder von Ravana, dem Gott der Dämonen.
Im Hinduismus galt Kumbhakarna als mutiger und tugendhafter Krieger und ist bekannt aus der berühmten Ramayana-Geschichte. Das Denkmal zeigt einen wichtigen Ausschnitt aus dem hinduistischen Epos.
Der Legende nach wurde die Frau des Gottes Rama von dem Dämonenkönig Ravana entführt. Der Affengott Hanuman half Rama, mit seiner Affenarmee gegen den wild gewordenen Riesen Kumbhakarna zu kämpfen. Doch selbst tausende von Affen waren ihm nicht gewachsen. Erst Rama selbst konnte die Bestie mit seinen mächtigen Kräften besiegen und seine Frau befreien.
Nach diesem Kampf blieb der Affenkönig Hanuman dem Gott Rama als Beschützer treu. Wegen seiner großen Hingabe zu Rama, wird Hanuman bis heute verehrt. Das ist auch der Grund für die Narrenfreiheit der im Sangeh Monkey Forest lebenden Affen.
Eine große Statue des Affengottes Hanuman ist ebenfalls im Vorgarten errichtet. Im Hinduismus gilt der Affengott als die Inkarnation Shivas. Er symbolisiert die Kraft und Hingabe zu den Göttern und gleichzeitig den Mut und das Vertrauen zu ihnen.
Im Vorgarten gibt es noch eine weitere Statue zu sehen. Dieses Denkmal zeigt Garuda, einen mystischen Vogel im Kampf gegen Kumbhakarna. Garuda ist als Adler dargestellt und bekannt als das Reittier vom hinduistischen Gott Vishnu.



Wie du dich im Sangeh Monkey verhalten solltest
Bevor du einen Spaziergang durch den Sangeh Monkey Forest machst, gibt es ein paar Dinge zu beachten.
1. Affen lieben Schmuck und alles, was funkelt.
Nehme Ketten, Armbänder und Ohrringe ab und lasse sie im Roller oder Auto.
2. Affen haben gern den Durchblick.
Auch deine (Sonnen)Brille solltest du lieber sicher verstauen.
3. Bloß nicht anfassen.
Die grauen Makaken möchten nicht gestreichelt werden. Wenn, dann fassen sie DICH an.
4. Schau mir nicht in die Augen, Kleines.
Den Blickkontakt mit Affen solltest du vermeiden. Das macht sie aggressiv und sie fletschen die scharfen Zähne.
5. Keine Snacks verstecken.
Nimm am besten nichts Essbares mit in den Affenwald, sie finden es sowieso.
6. Besser keinen Sprint starten.
Die Guides locken die Affen mit Futter an. Es kommt nicht selten vor, dass ein Affe auf deine Schulter springt. Sie mögen es gar nicht, wenn du hektisch davon rennst. Bleib ruhig und warte ab, bis das Erinnerungsfoto im Kasten und der Snack im Affen ist.

Warum sich ein Ausflug zum Sangeh Monkey Forest lohnt
Der Affenwald ist das perfekte Ausflugsziel für Naturliebhaber. Ich war von den großen Bäumen und dem schönen Wald wirklich beeindruckt. Einen Sarong braucht man dort nicht. Die Guides sind freundlich und hilfsbereit und die gesamte Anlage ist in einem sehr guten Zustand.
Die Einnahmen im Sangeh Monkey Forest kommen der Pflege der Affen, der Arterhaltung weiterer Tierarten und der Sauberkeit im Waldschutzgebiet zugute.
Die Mitarbeiter im Park haben die grauen Makaken mit Futter auf Fotoshootings mit Touristen trainiert. Für ein Selfie auf deinem Schoß, sind die Affen gegen Nüsse oder Papayablätter sofort zu haben. Die Guides geben sich viel Mühe, ein lustiges Foto mit dir und den Affen zu schießen. Für ein ausgedrucktes Bild verlangen sie 50.000 IDR. Fotos mit dem Handy machen sie umsonst, aber eine Spende sollte dir das trotzdem wert sein.
Meine einzig negative Anmerkung zum Sangeh Monkey Forest: Die Guides hantieren zum Schutz der Besucher in Gegenwart weniger zahmer Affen oft mit einer Steinschleuder. Sie tun zwar nur so, als würden sie auf die Affen schießen, aber die grauen Makaken rennen nicht ohne Grund sofort weg.
Ich würde den Affenwald in Sangeh in jedem Fall dem Monkey Forest in Ubud vorziehen. Weniger Touristen und mehr Ruhe. Den Spaziergang im Muskatwald kann ich nur empfehlen.
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Über die Autorin
Annabell hat mehrere Jahre für ein Start-up im Lebensmittelbereich gearbeitet und dabei das Schreiben und Social Media für sich entdeckt. Der Luft nach Freiheit und dem flexiblen Leben als Freelancerin konnte sie nicht widerstehen und hat ihre Wohnung in Deutschland inzwischen gekündigt. Ohne das offene Gemüt der Balinesen, das indonesische Essen und die vielen liebenswerten Straßenhunde will sie nicht mehr leben. Für Indojunkie arbeitet Annabell als Allrounderin und versorgt uns neben schönen Instagram Stories auch mit Artikeln über verschiedene Sehenswürdigkeiten der Insel. Mehr von dieser Autorin lesen.
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