Ein Beitrag von Klara Weidemann
Warum Banyuwangi sogar noch süßer ist als sein Name
Noch vor Antritt der Reise musste ich ausnahmslos anerkennen: wir reisen an den Ort mit dem süßesten Namen, den ich je in Indonesien gehört habe. Ban-yu-wan-gi.
Das flutscht doch richtig auf der Zunge.
Und auch bei der Ankunft am Provinzflughafen Blimbingsari (BWX) bestätigte sich: dieses Dörfchen zwingt einen mit seinem allgegenwärtigen, pittoreskem Charme regelrecht in die Knie.
Warum Banyuwangi ein Juwel in Ost-Java ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Unterkunftstipps
1) Osing Vacation Homestay
2) Ijen Shelter Homestay
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Fast Facts zu Banyuwangi
Banyuwangi liegt am äußersten Zipfel Ost-Javas, direkt an der Küste, die an Bali grenzt. Aus dem Flugzeug konnten wir die Westküste der Götterinsel sogar erspähen.
Die Überfahrt mit der Fähre von Gilimanuk ausgehend dauert nur gerade mal eine knappe Stunde.
Banyuwangi ist vor allem ein beliebtes Ausflugsziel, da der Ort das Eingangstour des weltberühmte Vulkan Ijen ist. Bekannt wurde der Berg für sein blaues Feuer und die knallharten Sulfatarbeiter, die sich täglich unter Todesgefahr in den Krater begeben, um dort Schwefel abzubauen.
Banyuwangi bewegt sich derzeit noch zwischen ruhigem, traditionell javanischem Dorfleben und wachsenden Tourismusmagnet.
Die Berliner unter den Lesern, die in Wedding wohnen, können das Gefühl wohl nachvollziehen: als richtig hip und bekannt gilt die Gegend noch nicht, das scheint aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Banyuwangi ist nicht ohne Grund so beliebt, denn die Region hat unendlich viel zu bieten: kleinere Vulkane und Berge zum Wandern, Nationalparks, Savannen, verlassene Strände und unzählige Naturschutzprojekte.
Täglich landen ein paar Duzend Flugzeuge in Banyuwangi. Gute Verbindungen gibt es von Yogyakarta, Denpasar und Jakarta.
Banyuwangi liegt super zentral, in der Mitte von so ziemlich allem, was sehenswert ist.
Viele Reisende, die sich davor den Vulkan Bromo ansehen, reisen per Bus, Auto oder Zug an. Egal auf welchem Weg: bereits beim Verlassen des Flughafens, der Zugstation oder der Autobahn wird klar: Ost-Java ist verdammt schön. Und sauber. Und unberührt. Und ruhig.
Vielleicht bin ich in diesem Fall aber auch nicht die neutralste Beobachterin. Nach zwei Monaten eingesperrt zwischen Jakartas Betonriesen, lechzte ich nach ein bisschen Natur. Aber ich bekam sie eben sofort auf dem Silbertablett serviert.
Während einen auf Bali oder in Yogyakarta Taxifahrer wie auf Speed beim Verlassen des Terminals in Grund und Boden brüllen, empfängt einen Banyuwangi still und herzlich. Es gibt Grab bzw. Go-Jek und lokale Taxis, deren Fahrer stürzen sich jedoch nicht sofort auf die Ankommenden.
Banyuwangi Tipps: Wohnen im Baumhaus
Bereits auf dem Weg zu unserer Unterkunft, dem Ijen Shelter Homestay zogen unendliche Weiten an Reisfeldern vorbei.
Irgendwann bogen wir von der Hauptstaße (Hauptstraße heißt hier so viel wie 10 Häuser, ein Warung und ein lokaler Mini-Markt) auf eine Bergstraße, die uns in den Dschungel katapultierte.
Einfach alles, was das Auto umgab, war: grün.
Die Unterkunft bestand aus einem Baumhaus (momentan werden nach und nach mehr Hütten gebaut) sowie einem kleinen Restaurant, das sich an eine Klippe mit atemberaubender Aussicht auf den Urwald schmiegte.
Etwas ab vom Schuss gelegen, ist man transportmäßig sehr von der Unterkunft abhängig. Unser Bekannter Justice, der im Ijen Shelter alles managt, kümmerte sich unglaublich freundlich und hilfsbereit um uns.
Für jede Anfrage fand er sofort eine Lösung. Für rund 120.000 IDR pro Tag konnten wir ein Motorrad mieten – das ist zwar um einiges teurer als auf Bali oder Lombok, hier gibt es aber nun mal auch viel weniger Auswahl.
Diese Erfahrung habe ich beim Reisen in Indonesien immer wieder gemacht: je abgelegener bzw. ländlicher die Region, desto teurer der Transport.
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Banyuwangi Tipps: Projekt Ijen Besteigung
Wir entschieden uns, die nähere Umgebung am ersten Tag zu Fuß zu erkunden. Direkt neben unserer Unterkunft fanden wir eine Kaffee-Plantage. Für guten Kaffee ist Ost-Java übrigens bekannt!
Um 12.30 Uhr sollten wir von einem Fahrer abgeholt werden, um uns dem Projekt „Ijen-Besteigung“ zu widmen.
Die Tour auf den Ijen hatten wir über das Reisebüro des Backpacker Kawah Ijen Homestay gebucht. Eine Freundin aus Jakarta hatte mir die Adresse empfohlen – ihre Tante betrieb die Unterkunft. Eine andere gute Adresse ist das Osing Vacation Homestay. Der Besitzer kann einen sehr günstigen Ijen-Guide organisieren kann.
Wer Hostel-Feeling mag und gerne viele Internationals um sich hat, ist in diesem Homestay bestens aufgehoben. Hier lässt sich einfach Anschluss finden.
Wir buchten eine Shared Tour; der Fahrer, der uns in unserer Unterkunft aufgabelte, hatte also schon ein vollgepacktes Auto voller Reisenden dabei. Insgesamt gehörten zu unserer Gruppe 18 Leute, Ausländer und Indonesier gemischt, die von einem Tourguide, Fikri, begleitet wurden.
Nach rund einer Stunde Fahrt zum Startpunkt der Wanderung, erhielten wir Atemmasken und machten uns an den zweistündigen Aufstieg.
Die Wege sind gut ausgebaut und am Straßenrand warten unzählige Dorfbewohner, die „Bergtaxis“ anbieten: einen kleinen Bollerwagen, in dem man sich an den Gipfel ziehen lassen kann. Ein paar ältere indonesische Ladies zogen damit im Laufe der Wanderung tatsächlich an uns vorbei.
Zwar ist der Aufstieg manchmal recht steil, aber durch die guten Straßen und vielen Pausen ist die Wanderung wirklich für jeden machbar – auch mit niedrigerem Fitnesslevel (hier spricht jemand aus Erfahrung, hust).
Selbst normale Turnschuhe sind vollkommen ausreichend, da man kaum off-road wandern kann.
Oben angekommen (Vorsicht, bitterkalt hier) wurde uns dann eröffnet, dass der Krater momentan nicht betretbar ist. Vor einer Woche soll giftiges Gas aus dem Berg ausgetreten sein und schon vor einigen Monaten entschied die Regierung eigentlich, den Krater komplett zu schließen.
Als dann unser Guide auch noch berichtete, dass ein Kollege vor ihm vor einigen Wochen tödlich in den Krater stürzte, war unser Verlangen, nach unten zu gehen, gar nicht mehr so groß.
Zwar kann man das berühmte blaue Feuer nur im Inneren des Kraters sehen, weil aber der komplette Bergboden aus Schwefel besteht, kann man (mit seinem eigenen Feuerzeug) überall kleine blaue Feuer erzeugen.
Stattdessen ging es dann weiter zu einem Aussichtspunkt für den Sonnenaufgang und sobald die ersten Sonnenstrahlen den Gipfel erreichten, hieß es nur noch: Holla die Waldfee. Diese Farben und Pflanzen und Wolken überall. Der Ausblick war wirklich wunderschön.
Lesetipp: Ijen: Blaues Feuer, Sternenhimmel und Schwefelabbau




Banyuwangi Tipps: Der Magic Forest
Ganz ergriffen machte sich unsere Gruppe an den zweistündigen Abstieg. Gegen 9 Uhr morgens erreichten wir wieder unsere Unterkunft und holten etwas Schlaf nach.
Wir hatten jedoch mit einem Fahrer vereinbart, dass er uns den Rest des Tages für 600.000 IDR herumfahren würde – es gibt schließlich noch so viel zu entdecken in Banyuwangi.
Also rafften wir uns trotz zitternder Beine auf und fuhren 1,5 Stunden zum Hutan De Djawatan, einem ganz besonderen Wald.
Wir nannten unserem Fahrer einfach den „magic forest“ als Adresse – und er wusste Bescheid.
Auf einem weitläufigen Gelände verteilen sich hier unendlich hohe, weite und alte Zypressen, die direkt einem Herr der Ringe-Film entsprungen zu sein scheinen.
Das Überraschende: außer uns befanden sich dort kaum andere Menschen, die Stimmung war unglaublich entspannt und ruhig.
Lediglich ein Brautpaar veranstaltete unter einem der Monsterbäume sein Brautfotoshooting (wir wurden für eine kurze Session sogar hinzugerufen).



Banyuwangi Tipps: Der Purwo Nationalpark
Von dort aus ging es zwei Stunden weiter an die Südküste Ost-Javas, in den Alas Purwo Nationalpark. Der Park-Eintritt kostet 150.000 IDR, ein Preis, der es definitiv wert ist.
Sofort umschließt einen zauberhafter Dschungel, es ist ruhig und menschenleer.
Innerhalb des Parks gibt es viele Abzweigungen, die zu unterschiedlichen „Attraktionen“ führen. Man kann eine kilometerweite Savanne sowie deren tierischen Bewohner von einem Aussichtsturm besichtigen.
Man kann einen Bambuspfad bewandern oder direkt an den Strand, an dem sich auch ein kleiner Campingplatz befindet, fahren.
Zum Sonnenuntergang versammelte sich dort eine Gruppe Indonesier und ein paar Affen.



Das Besondere von Banyuwangi
Wie nah unterschiedlichste Naturspektakel in Ost-Java beieinander liegen, macht für mich den besonderen Charme dieses Trips aus.
Es ist möglich innerhalb kurzer Fahrtzeiten komplett unterschiedliche Landschaften zu sehen: Frische Bergluft, heißen Strand, trockene Savannen und tropischen Dschungel.
Wer Ausdauer im Fahren hat (und keine Probleme mit dem Hintern), kann die Gegend auch ideal mit dem Motorroller erkunden.
Das Essen und die Luft ist super frisch und nirgends (außer eventuell am Ijen-Krater) warten Massen an Touristen. Wenn du Banyuwangi besuchst, behandle die Gegend mit Respekt und hinterlasse so wenig Fußspuren wie möglich!
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