Ein Beitrag von Sina Seeger und Mark Wagner
Wenn du in Yogyakarta bist, dann darf ein Besuch des beeindruckenden Merapi Vulkans nicht fehlen. In diesem Beitrag erfährst du, wie eine Merapi-Lava-Tour abläuft und was dich bei einem Besuch des Vulkans erwartet.
Für die etwas abenteuerlustigeren Leute gibt es auch die Möglichkeit den Gipfel zu erklimmen und einen einzigartigen Sonnenuntergang zu sehen.
In der Doku kannst du einen realen Ausbruch des Merapi im Oktober 2010 erleben. Die Köpfe hinter der Doku haben die Menschen aus dem Ort Kaliadem vor, während und nach der Eruption begleitet. Die Gegend wurde durch pyroklastische Ströme völlig zerstört. 147 Bewohner kamen ums Leben. In der Doku erklären Wissenschaftler zudem die Vorgänge rund um die Eruptionen des sogenannten Feuerberges. Zur Doku.
Nicht weit von Yogyakarta: Der Merapi Vulkan
Der Merapi ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und liegt nur rund 40 km von der Stadt Yogyakarta entfernt.
Die letzte große Eruption ereignete sich 2010, einige Male pro Jahr spuckt der Vulkan allerdings mitunter kilometerhohe Aschewolken in die Luft. Dadurch sind dann leider manchmal der Flugverkehr und die Besuchsmöglichkeiten des Vulkans etwas eingeschränkt.
Unterkunftstipp in Yogyakarta
#1 Villa Sambal
Die Besitzerin Herni hat uns die Lava Tour organisiert und uns zum Meeting-Point gefahren. Das Hostel liegt super zentral in einem ruhigen Kampung (auf booking.com ansehen).
#2 Hostel Sae Sae
Das Hostel Sae Sae befindet sich in der Nähe des Sultans Palast. Dort kann der Aufstieg zum Merapi für dich organisiert werden (auf booking.com ansehen).

Für die Merapi-Lava Tour mit dem Jeep suchten wir uns noch eine dritte Person, da man meist pro Jeep bezahlt und es dann pro Person günstiger wird. Wir haben pro Jeep ca. 350.000 Rupiah bezahlt, also etwa 21 Euro.
Dazu kommt noch der Transport zum Treffpunkt. Dieser ist entweder mit einem Fahrer oder mit einem Roller gut zu erreichen.
Kurzinfos Gunung Merapi (Vulkan)
- Namesbedeutung: Merapi heißt übersetzt so viel wie „Feuerberg“
- Lage: Nähe Yogykarta auf Java
- Höhe Merapi: ca. 2930m (ändert sich mit jedem Ausbruch)
- Vulkanart: Schichtvulkan
- Letzte größere Ausbrüche: 2018, 2010, 2006
- Bedeutung: Aufgrund seiner Aktivität einer der gefährlichsten Vulkane weltweit
Merapi Touren auf Get Your Guide
Lava-Tour rund um den Merapi Vulkan
Wir wurden in Yogyakarta im Hostel abgeholt und zum Treffpunkt am Merapi-Museum gebracht. Dort wartete der Fahrer mit einem knall orangenen Jeep auf uns.
Über eine sehr holprige Offroad-Straße fährt man am Fuße des Merapi entlang. Es ist beeindruckend wie friedlich er vor einem liegt, wie unschuldig er aussieht und wie seine Spitze von Wolken umhüllt wird.

Man kann noch ziemlich deutlich die Spuren erkennen, die die Lava bei der großen Eruption 2010 hinterlassen hat.
Unser erster Stop war in eines dieser Gräben – dort kann man große Trucks beobachten, die die Vulkanerde abbauen, da diese besonders fruchtbar ist und aber auch für das Bauen von Häusern verwendet wird.
Ausstellung mit konservierten Gegenständen vom letzten Merapi-Ausbruch
Als nächstes besuchten wir ein kleines Museum bzw. eher ein Häuschen, das durch die Asche „konserviert“ wurde.
Begrüßt wird man hier von zwei Kuhskeletten, die dem Ausbruch 2010 zum Opfer fielen.
In dem Haus sind Gegenstände ausgestellt, die man in der Asche gefunden hat – darunter zum Beispiel Kleidung, ein Motorrad und andere alltägliche Dinge. Das Highlight ist eine Wanduhr, deren Zeiger noch die Uhrzeit der Eruption anzeigen.



Weiter zum Alien Rock und einem Schutzbunker
Im Anschluss fuhren wir mit dem Jeep über die holprige Straße weiter zum „Alien Rock“ – ein großer Felsbrocken, der bei der Eruption 2010 von der hinab fließenden Lava einige Kilometer weit getragen wurde.
Von dort hat man, wenn es nicht zu wolkig ist, eine wunderschöne Aussicht auf den Vulkan und dessen Spitze aus nächster Nähe.

Wieder sehr holprig ging es für uns weiter zu einem Bunker, der noch ein Stückchen weiter oben liegt. Dieser sollte im Falle eines Ausbruchs den Menschen Schutz bieten.
In der Praxis funktionierte das leider nicht, denn die zwei Menschen, die darin Schutz suchten, wurden durch die Hitze der Lava auf der Außenseite des Bunkers im Inneren zu Tode gebacken.
Man kann in den Bunker auch hinein. Die Atmosphäre empfand ich als sehr bedrückend.

Der krönende Abschluss unserer Lava-Jeep-Tour war eine rasante Fahrt über eine extra für die Jeeps angelegte Strecke mit Kies und einigen Pfützen. Dort wurden wir klatschnass – das Wegpacken der Kamera/des Handys empfiehlt sich also.
An dem Treffpunkt bzw. Parkplatz, wo der Jeep uns eingesammelt hat, befindet sich zudem ein großes Merapi Museum. In dem Museum erhält man einen guten Überblick über die Vulkane und deren Aktivitäten in ganz Indonesien.
Für gerade mal 5.000 Rupiah, also 30 Cent, gibt es hier viele interessante Informationen und ein Besuch ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Am Mittag waren wir dann schon wieder zurück in Yogyakarta und hatten somit noch einen halben Tag übrig um etwas anderes zu unternehmen.
Die Jeep-Touren inklusive des Transportes können in den meisten Hostels oder Reiseagenturen ganz unkompliziert gebucht werden.
Lesetipps:
Erklimmen des Merapi Gipfels zum Sonnenaufgang
Für die sportlichen und sehr abenteuerlustigen Leute gibt es noch eine zweite Möglichkeit den Merapi zu besuchen. Ein guter Freund von mir, Mark, hat zusammen mit ein paar Freunden den Gipfel erklommen und von dort einen wunderschönen Sonnenaufgang sehen können.
Gegen 22:30 Uhr am Abend wurden sie in ihrem Hostel abgeholt mit einem Minivan. Nach 1,5 Stunden Fahrt zum Startpunkt gab es für alle Teilnehmer noch einmal Tee oder Kaffee. Dann wurden dem Guide die Ausweisdaten übergeben und man wurde mit einer Stirnlampe ausgestattet.
Die Gruppen wurden jeweils in sechs Leute eingeteilt und man konnte sich zwischen verschiedenen Hiking-Geschwindigkeiten – je nach bisheriger Erfahrung – entscheiden.

Startschuss für den Gipfel mitten in der Nacht
Um circa 01:00 Uhr nachts ging es dann los, wobei nach bereits 20 Minuten die erste kurze Pause eingelegt wurde. Generell wurden für den Aufstieg alle 30 bis 45 Minuten eine kleine Pause eingeplant.
Mark hätte sich jedoch seltener Pausen gewünscht, da es bei jedem kleinen Stop etwas kühler und windiger wurde.
Für den Aufstieg sind etwa 3 bis 4 Stunden eingeplant, welche auch mehr als ausreichend sind. Beim letzten Abschnitt vor dem Erreichen des Gipfels muss man allerdings durch Vulkanasche bzw. Vulkansand hiken, in den man ziemlich einsinkt. So macht man zwei Schritte nach vorne und der lockere Boden trägt einen wieder einen Schritt zurück.
Im Anschluss wird man allerdings mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang und dem Blick auf die umliegenden Vulkane belohnt.



Rückweg nach unten
Nach circa einer Stunde auf dem Gipfel des Merapis beginnt so langsam der Abstieg und nach circa 2 bis 3 Stunden hat man den Startpunkt wieder erreicht und man bekommt nochmal Tee oder Kaffee und einen Snack zur Stärkung.
Danach wird man wieder ins Hostel gebracht.
Für die ideale Ausstattung empfiehlt Mark:
- vorher ein paar Stunden Schlaf
- Wanderschuhe (oder sehr bequeme Sneaker)
- ein Regencape bzw. Regenjacke
- 1-2 Schokoriegel oder andere Snacks
- eventuell trockene Kleidung, um auf dem Gipfel nicht zu frieren
Pro Person lag der Preis bei ca. 450.000 Rupiah, also 27 Euro. Ob die Merapi-Tour möglich ist, hängt natürlich extrem stark von der vulkanischen Aktivität ab.
Tourenabieter für die Merapi Besteigung
Sonnenaufgangstouren auf den Merapi werden u.a. auf Viator und Satu Dunia Yogyakarta angeboten. Lava-Touren gibt es auch auf Get Your Guide.
Wenn du spontan vor Ort buchst, wirst du günstiger weg kommen. Eine gute Anlaufstelle ist z.B. deine Unterkunft (siehe unten).
Unterkunftstipp in Yogyakarta
#1 Villa Sambal
Die Besitzerin Herni hat uns die Lava Tour organisiert und uns zum Meeting-Point gefahren. Das Hostel liegt super zentral in einem ruhigen Kampung (auf booking.com ansehen).
#2 Hostel Sae Sae
Das Hostel Sae Sae befindet sich in der Nähe des Sultans Palast. Dort kann der Aufstieg zum Merapi für dich organisiert werden (auf booking.com ansehen).
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Text und Fotos: Sina Seeger und Mark Wagner

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