Ein Beitrag von Stephie, Jörg und Anna von einfachweltoffen.com
In diesem Beitrag erzählen wir unsere Geschichte, wie es dazu kam, dass wir unseren indonesischen Freund als Au Pair nach Deutschland einladen.
Wir sind Stephie, Jörg und Anna aus Hamburg. Seit einigen Jahren haben wir eine Leidenschaft für Indonesien entwickelt, was auch mit unserem Freund auf Lombok zu tun hat.
Das Leben hält die schönsten Überraschungen bereit, wenn man einfach weltoffen ist. Alles fing mit einem Lächeln an, dann kamen der Abschied, die Sehnsucht und der Plan, mit ihm, unserem Freund aus Lombok, zusammen in Hamburg zu leben.
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Wie unsere Familie allmählich Deutsch-Indonesisch wird
Nachdem wir viele Tempel auf Bali besichtigt haben, wollen wir uns noch am Strand von Gili Air, eines der berühmten Gili Inseln, entspannen.
Beim Frühstück unter einem Bambusdach – direkt am türkisblauen Meer – begrüßt uns einer der Kellner mit einem freundlichen „How are you?“. Eigentlich war dies keine ungewöhnliche Situation für Indonesien, denn die Leute sind irgendwie alle freundlich und lächeln viel.
Doch dieser junge Mann ist für uns ein besonderer, das merken wir sehr schnell. Wann immer er uns in den nächsten Tagen begegnet, leuchten seine Augen. Er interessiert sich für Deutschland und fühlt sich sichtlich wohl in unserer Nähe. Schon bald spielt er Dart mit unserer Tochter Anna und erzählt uns ein wenig von seiner Familie auf Lombok, eine erste Vertrautheit entsteht.
Eine Kollegin macht ein Handyfoto von den Beiden, sie strahlen um die Wette. A’an, so sein Name, schenkt Anna zum Abschied das Foto, um das er einen selbst gebastelten Rahmen gemacht hat, damit wir ihn nicht vergessen.

Wie lässt sich die Sehnsucht dauerhaft stillen?
Wenn wir schon lange zurück in Hamburg sind, meldet er sich noch immer jeden Tag, um mit uns zu chatten.
Er nennt mich „mom“, was ich vom Alter her auch sein könnte. Anna nennt er „my sister“. Er schreibt ganz offen über seine Gefühle für uns und dass er große Sehnsucht hat.
Auch wir vermissen ihn sehr und wissen schon bald, dass wir auch den Sommer danach zurück nach Indonesien reisen wollen. Dieses Mal aber nicht nur nach Bali und Gili Air, sondern auch nach Lombok; und zwar direkt in die Nähe seines Dorfes bei Tanjung, wo er aufgewachsen ist und noch immer lebt, wenn er nicht gerade auf den Gilis arbeitet.
Wir überbrücken das Jahr mit etlichen Video-Anrufen, dem Senden von Fotos und täglichen Chats sowie dem Plan, irgendwann mal in Hamburg zusammenzuleben. Mehrere Freunde bringen uns unabhängig voneinander auf die Idee, A‘an als Au Pair in unsere Familie einzuladen.
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Als Aupair nach Deutschland: Geht das denn so einfach?
Daraufhin recherchiere ich viel im Internet und setze mich mit der deutschen Botschaft in Jakarta in Verbindung. Tatsächlich braucht man keine Agentur, sondern kann auch privat einen Vertrag machen.
Das sogenannte nationale Visum muss A’an allerdings in Jakarta beantragen. Und er muss noch in Indonesien einen Deutsch-Sprachkurs machen mit dem Abschluss A1 am Goethe Institut.
Es sind eine Menge an Unterlagen von Nöten, doch dafür darf er auch ein Jahr in Deutschland bleiben.
Welche Dokumente braucht man als Indonesier für ein Visum als Au Pair in Deutschland?
Reisepass, mindestens 1 Jahr gültig nach Einreise
Deutsch-Sprachzertifikat A1
Visum-Antragsformular auf Erstellung eines nationalen Visums
Belehrung (das ist ein Formular, auf dem der Antragsteller die Richtigkeit der Angaben bestätigt)
Au-Pair-Vertrag (Mustervertrag)
Einladung (Mustervorlage)
Lebenslauf (tabellarisch oder ausformuliert)
Meldebescheinigung der Gastfamilie
Krankenversicherungs-Police für den Au Pair
Motivationsschreiben vom Antragsteller mit den Gründen, warum eine Au-Pair-Tätigkeit angestrebt wird und wie diese Tätigkeit in die Lebensplanung passt)
Wieder ist der Abschied schmerzhaft, doch wir haben einen Plan
Als wir uns im Hafen von Senggigi auf Lombok endlich wiedersehen, ist die Freude unbeschreiblich. In den darauffolgenden Tagen lernen wir sein Dorf und seine Familie kennen, und werden überall herzlich aufgenommen.

Wir erleben die schönsten Sonnenuntergänge, gehen gemeinsam essen – mal indonesisch, mal westlich – und wir besuchen A’ans Deutschlehrerin Novy in Mataram. Schon bald fühlen wir uns zu viert wie eine komplette deutsch-indonesische „keluarga“ (Familie).
Am schönsten ist der gemeinsame Aufenthalt auf Gili Air, wo A’an dieses Mal mit unserer Einladung selbst Tourist sein kann.
Auch dieser Abschied nach der gemeinsamen Zeit ist schmerzhaft, doch wir haben einen Plan. Noch ein Jahr, dann kommen wir für einen ganzen Monat nach Lombok, wir helfen A‘an mit dem Visum und wollen dann zu viert nach Hamburg fliegen.
Kami sangat bahagia! Wir sind sehr glücklich!
Über den weiteren Prozess werden wir natürlich auch berichten und diesen Artikel – sobald es soweit ist – updaten!
Lesetipp: Deutsch / Indonesisch: Nützliche Indonesisch-Vokabeln für die Reise
Zu unserer besonderen Familiengeschichte haben wir auch einen Blog unter einfachweltoffen.com. Dort könnt ihr mit verfolgen, wie unser Plan hoffentlich bald real wird. Oder ihr folgt uns bei Facebook und Instagram.
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