Ein Beitrag von Klara Weidemann
Das Sultanat Yogyakarta hat viel zu bieten.
Da wären außergewöhnliche Kulturstätte (z.B. die weltberühmten Tempel Prambanan und Borobodur, aber auch kleine, vergessene Ruinen wie Ratu Boko oder Candi Ijo), wunderschöne Strände (eine Übersicht der schönsten Domizile gibt es hier) und die wahrscheinlich beste Shoppingstraße für Batik in Indonesien, die Jalan Malioboro.
Viele Reisende bleiben nur wenige Tage in Yogyakarta, wer aber etwas mehr Zeit mitbringt, sollte sich die Region Kulon Progo, die im Westen an die Stadt angrenzt, auf keinen Fall entgehen lassen.
Hier warten spektakuläre Aussichtspunkte, mehrstöckige Wasserfälle mit Schwimmtümpeln, sowie ein riesiger See mit idyllisch gelegenen Campingplätzen.
Das Schöne an der Region Kulon Progo ist, dass sie noch sehr traditionell ist. Hier kann man echtes Village-Leben beobachten und traditionelle Warungs ausprobieren.
Zwar entwickelt sich an vielen Stellen immer mehr der Trend, dass Dörfler ihre lokalen Viewpoints für Touristen herrichten (und oft ein paar Tausend Rupiah / ca. 1 Euro) Eintritt verlangen, das tut der Region aber – noch – sehr gut und das Geld kommt direkt bei den Anwohnern an.

Wann ist der Kaliburu Nationalpark und die Kulon Progo Region am schönsten?
Eine der wichtigsten Voraussetzungen gleich vorweg: Am schönsten ist die Gegend in der Regenzeit.
Dann blüht und grünt hier alles, die Wasserfälle sprudeln vor sich hin und die Hitze ist nicht ganz so drückend.
Passt man aber einen guten Tag in der richtigen Jahreszeit ab, kann der Ausblick traumhaft sein.
Dichter Dschungel und Bambuswälder umgeben einen, manchmal blickt man sogar bis zum Meer, das ungefähr eine Stunde Autofahrt entfernt liegt.

Anreise zum Kaliburu Nationalpark in der Kulon Progo Region
Die hügelige Gegend ist gut an Jogjas Infrastruktur angebunden, die Anreise ist somit sehr angenehm.
Man fährt lediglich 30 Minuten über die Ringroad der Stadt und danach nochmal 30 Minuten Landstraße durch die Berge.
Zwischen 500.000 und 700.000 IDR kostet es, einen Tag lang ein Auto mit Fahrer zu mieten.
Die Investition lohnt sich, da viele Fahrer super Empfehlungen vor Ort haben und die besten Secret Spots kennen.
Weil sich die Gegend so schnell entwickelt, gibt es immer mehr Spots, die es zu erkunden gilt. Hier kann ein lokaler Führer Gold wert sein.
Am Fuße des Kalibiru Nationalpark werden inzwischen sogar Jeep-Touren angeboten. Die sind von den Ausmaßen längst nicht so professionalisiert wie die Touren am Merapi-Vulkan, bilden jedoch eine weitere Einnahmequelle für die umliegenden Dörfer.
Für ca. 10.000 IDR pro Person kann man sich die steilen Bergstraßen hinauffahren lassen und das Gelände erkunden. Mit einem normalen Auto schafft man es auch nach oben – ihr braucht nur etwas stärkere Nerven.

Der Pulepayung Park
Oben angekommen, gibt es zwei berühmte Aussichtsorte: den Kalibiru-Nationalpark und den Park Pulepayung.
Meine klare Empfehlung, nachdem ich beide getestet habe: Pulepayung. Hier ist weniger los und die Natur ist atemberaubend. Der Eintritt kostet 10.000 IDR (ca. 60 Cent).
Zu Beginn muss man eine Brücke durch den Dschungel überqueren, danach eröffnet sich einem ein Gelände mit mehreren Aussichtsplattformen.
Hier kommen hauptsächlich Foto-Touristen hin. Selten sieht man AusländerInnen. Man trifft lediglich indonesische Touristen. Und die lieben Selfies und Fotoshootings nun mal. Von daher sind genau die Fotoplattformen für mich jedes Mal ein lustiger Einblick in die indonesische Lebensart und den Geschmack von lokalen Touris.

Foto Selfie Spot Hopping
Es macht tatsächlich Spaß, die unterschiedlichen Stationen abzuklappern: Es ist möglich, sich mit einem „flying fox“ hundert Meter über den Urwald zu schwingen oder es sich in einem fliegenden Sessel gemütlich zu machen.
Die hohen Aussichtsplattformen bieten den besten Ausblick.
Das Highlight der meisten BesucherInnen: Die Dschungel-Schaukel. Deren berühmte Schwester auf Bali kostet 200.000 IDR Eintritt – hier gerade mal 30.000 IDR inklusive professioneller Fotos der Fotografen vor Ort.
Während man auf Bali oft lange anstehen muss, ist hier kaum jemand.





Die umliegenden Wasserfälle der Region
Der Kalibiru Park ist vom Konzept her ähnlich aufgebaut wie Pulepayung, liegt aber noch etwas höher.
Hier warten ebenfalls unterschiedliche Aussichtsplattformen und eine spektakuläre Aussicht. Vom Gelände finde ich Pulepayung jedoch ansprechender.
Wenn man schon mal in der Gegend ist, sollte man sich außerdem die umliegenden Wasserfälle ansehen.
Vorsicht, in der Trockenzeit kann es hier auch mal gar kein Wasser geben.
Der Air Terjun (indonesisch für Wasserfall) Kedung Pedut ist aber fast immer eine sichere Adresse.
Eine halbe Stunde vom Pulepayung Park entfernt, ist das Gelände idyllisch an einem Hang gelegen. Zwischen Bambuswäldern betritt man hier ein ruhiges Gelände auf mehreren Ebenen mit kleinen Wasserfällen.
Viele Locals kommen hierhin zum Meditieren oder Schwimmen.
Ich persönlich finde es immer unangenehm in Bikini vor Indonesiern zu baden, die teilweise verschleiert sind. Nacktheit ist in den ländlichen Gegenden Indonesiens oft kein Teil der Öffentlichkeit.
Solltet ihr also vor haben zu schwimmen, nehmt kurze Shorts und ein T-Shirt mit, die ihr beim Baden über dem Bikini tragen könnt.
Männer in Badehose sind kein Problem, wegen der starken Sonne schadet ein T-Shirt aber auch für sie nicht.




Der perfekte Tagesplan für die Kulon Progo Region
Wasserfall Kedung Pedut: 9.15 Uhr – 11 Uhr
Pulepayung Park: 11.30 Uhr – 12.30 Uhr
Mittagessen in einem lokalen Warung (fragt euren Fahrer nach Empfehlung): 12.30 Uhr – 13 Uhr
Kalibiru Nationalpark: 13 Uhr – 14 Uhr
Ankunft Jogja: 15.30 Uhr
Da alle drei Orte nah beieinanderliegen, lassen sie sich einfach (auch in anderer Reihenfolge) kombinieren.
Plant ein bisschen Extra-Zeit dazwischen ein, um spontan an anderen Stellen Halt zu machen. Oft sieht man kleine Schilder neben der Straße, die auf Aussichtspunkte hinweisen.
Die sind zwar manchmal noch nicht fertig oder führen durch den Stall eines Farmers, aber auch das sind meistens lustige Erfahrungen und die Anwohner freuen sich immer über einen Plausch mit Besuchern.
Hier kann reisen wirklich noch abenteuerlich sein, und das gar nicht so weit weg vom Trubel der Großstadt.


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