Ein Beitrag von Frauke Schroth und Melissa Schumacher
Die unglaubliche Schönheit der indonesischen Inseln berührt mich jeden Tag aufs Neue. Die Landschaft ist einfach zauberhaft. Manchmal kann ich es gar nicht fassen, wie schön unsere Erde eigentlich ist: Diese zahlreichen, wundervollen Strände. Dieses paradiesische Farbspiel während des Sonnenunter- und Sonnenaufgangs. Dieser traumhaft-mystische Ausblick von Vulkanlandschaften. Und dann wären da noch diese freundlich lächelnden Gesichter der Indonesier und die Gesänge und Gebete während der zahlreichen bunten Zeremonien.
Neben all dieser Schönheit in Indonesien, kommen leider immer mehr unschöne Dinge zum Vorschein. Darunter fallen Tausende Strände in Indonesien, die mit Plastik und Alltagsmüll vollkommen übersät sind – vor allem während der Regenzeit.
6 tons of plastic is dumped into oceans every minute in Indonesia and it’s 85 million children are growing up without environmental education in schools that could change something. [green-books.org]
Indonesien besitzt bis heute keine funktionierende Abfallversorgung. So landet Plastik am Straßenrand, in den Gärten und in den Flüssen. Hier bleibt der Müll, wird verbrannt oder endet im Ozean. Vor allem in der Regenzeit findet der Müll durch starken Regen über die Flüsse den Weg in den Ozean.
Ein kleiner Teil wird von dort zurück an die Stände gespült – von Flip Flops und Strohhalme, über Glasflaschen und Zahnbürsten bis hin zu Trinkbecher und Plastikgabeln. Die Vielfalt an Plastikabfällen an den Stränden Indonesiens ist enorm.
Es ist deutlich, dass der Abfall, den wir produzieren in unserem Kreislauf bleibt – und das für eine verdammt lange, unrealistisch lange Zeit.
6 einfache Tipps für plastikfreies Reisen in Indonesien
Als ich die Müll-Strände in Bali entlang spazierte, wurde mir klar, dass ich selbst zu mehr Sauberkeit und weniger Müll in Indonesien beitragen möchte. Denn was nützt am Ende das Meckern über all den Plastikmüll? In kleinen Schritten – die nicht nur ich, sondern jeder gehen kann – ist es möglich plastikfrei in Indonesien zu reisen.
Vielleicht hast auch du Lust, den Kreislauf des Lebens einen Gefallen zu tun und auf Plastik auf deiner Reise durch Indonesien zu verzichten? Dann lese dir diese 6 Nachhaltigkeits-Tipps durch, um Mama Natur und somit dir selbst etwas Gutes zu tun.
#1 Nutze wiederverwendbare Trinkflaschen
Eine Trinkflasche (auf Amazon ansehen) ist nicht nur praktisch, sondern ein absolutes Must-Have für alle Indo-Reisenden. Plastikflaschen sind ein riesiges Problem in Indonesien. Da man in Indonesien sehr viel trinkt, verbraucht jeder Reisenden meistens 2 bis 3 Flaschen am Tag. Das sind bei 21 Tagen Urlaub rund 60 Plastikflaschen. Du kannst in vielen Restaurants deine Wasserflaschen mit Trinkwasser auffüllen lassen, wenn du lieb fragst und ein paar Rupiah anbietest. Neben Plastikflaschen solltest du auch so gut es geht auf Getränke in Dosen verzichten. Ein Fruchtsaft direkt ins Glas in deinem Lieblings-Warung ist doch eh viel leckerer, oder?

#2 Verzichte auf Plastikstrohhalme
Eines der wohl größten Umweltsünden in Indonesien sind Einweg-Strohhalme. Mal ehrlich: Trinkst du in Deutschland deine Getränke mit einem Strohhalm? Eher selten, oder? Leider erhältst du bei fast jeder Getränke-Bestellung in Indonesien einen Strohhalm frei Haus mitgeliefert.
Weise also am besten bei deiner Bestellung darauf hin, dass du keinen Strohalm möchtest (ind. „tanpa straw“ oder „tanpa jerami“). Eine Kokosnuss schmeckt ohne Strohhalm eh viel besser!
Falls du nicht auf Strohhalme verzichten möchtest, kannst du auf Bamboo- oder Glasstrohhalm zurückgreifen, die du ganz oft wiederverwenden kannst! Im Earth Café in Ubud kannst du Glasstrohhalme kaufen und hier gibt es die Bamboo-Variante. Natürlich kannst du auch online Glasstrohhalme (auf Amazon ansehen) und Bamboostrohhalme (aus unserem Shop) erwerben.
Unser Tipp: 10 Bambus-Trinkhalm (handmade in Bali)

#3 Habe immer einen Beutel dabei
Mit einem Beutel, den du immer dabei hast, kannst du ganz leicht auf Plastiktüten verzichten, falls du etwas einkaufen solltest.
Sage „Nein“ zu Plastiktüten!
Grundsätzlich werden dich die Indonesier verwirrt anschauen, wenn du deine eingekaufte Ware auf Händen balancierst und dich gegen eine dir angebotene Plastiktüte sträubst, aber das ist es Wert! Falls du auf eine Plastiktüte für nasse Wäsche im Rucksack nicht verzichten möchtest, dann schau dir doch mal die genialen „I am not Plastic“-Tüten von Avani an. Diese sehen aus wie Plastiktüten, fühlen sich an wie Plastiktüten und erfüllen die Zwecke von Plastiktüten, sind aber aus pflanzlichen Materialien hergestellt.
Die beiden Gründerinnen von Bye, Bye Plastik Bag haben eine große Vision: Ein Plastiktüten-freies Bali. Inspirierend und stark und in meinen Augen alles andere, als süßes, jugendliches Träumen.

#4 Shoppe auf lokalen Märkten
Auf den lokalen Märkten in Indonesien sind die Früchte und das Gemüse im Idealfall nicht in Plastik eingepackt. Noch dazu findest du hier frische Lebensmittel um einiges günstiger, als im Supermarkt. Und die Ware ist zum größten Teil lokal, also nicht importiert.

#5 „to go“ geht auch ohne Plastik
Das Liefern von Essen wird auf Bali immer beliebter. Die App „GO-JEK“ macht dies möglich. Es gibt jedoch nichts Schlimmeres als Essen in vielen kleinen Styroporboxen geliefert zu bekommen. Styropor löst sich später im Ozean in viele kleine Teile auf, die dann wiederum von Fischen gefressen werden, welche wir am Ende zu uns nehmen.
Einige wenige Restaurants nutzen die „I am not Plastic“-Verpackungs-Alternativen von der großartigen Marke Avani. Alle Verpackungen von Avani werden aus pflanzlichen Materialien hergestellt. Welche Verpackungsmaterialien ein Restaurant nutzt, kann man jedoch selten vor dem Bestellprozess herausfinden. Aber wenn du vor Ort Gerichte mit nach Hause nehmen möchtest, kannst du bewusst darauf achten, welche Verpackungen genutzt werden. Eine natürliche Alternative zu den „I am not Plastik“- Verpackungen sind die guten alten Bananenblätter.
Kein Bananenblatt oder „I am not Plastic“ in Sichtweite? Dann habe deinen eigenen Food Container (auf Amazon ansehen) beispielsweise im Rollerfach – dabei und lasse dir im nächsten Warung dein Essen einpacken. Die metalligen Behälter sehen nicht nur fancy aus, sondern halten dein Essen frisch und deinen Backpack, bzw. dein Rollerfach sauber. Und es wird vermutlich noch genügend Momente auf deiner Reise geben, in denen du den Behälter anderweitig einsetzen kannst.
Am einfachsten ist es jedoch einfach vor Ort im Restaurant / Warung zu essen und auf „to go“ zu verzichten. Ist doch eigentlich eh meistens leckerer und schöner, oder?

#6 Auffüllen statt wegwerfen
Kleinere Shops oder Supermärkte bieten an, einige Lebensmittel, und sogar Seifen und Shampoos in mitgebrachte Container zu füllen.
Wenn du für längere Zeit an einem Ort bist, kannst du auch größere Packungen an Shampoo kaufen und diese in kleinere Packungen umfüllen.
Verzichte auf alle Fälle auf die winzigen Verpackungen mit zwei bis drei Portionen Shampoo, die du in den lokalen Shops in Massen findest.
‘We cannot solve our problems with the same thinking we used when we created them.’ Albert Einstein
Eine saubere Welt: Utopie, Wahnsinn oder eine Vision, die wahr werden kann? Vielleicht ist dies eine Entscheidung, die wir gemeinsam treffen können.
Noch mehr Tipps zum nachhaltigen Reisen in Indonesien gibt es hier. Haben wir was vergessen? Her damit in den Kommentaren!
Text und Fotos: Frauke Schroth und Melissa Schumacher
Über die Autorin: Frauke Schroth ist Ausbilderin für Yogalehrer und Yogabotschafterin. Frauke lebt und arbeitet als Yogaausbilderin und Lehrerin in Berlin und auf Bali. Sie ist bekannt für ihre Yoga Retreats und ihre einzigartigen Yogaevents. In ihr steckt ein sanfter Aktivist und so macht sie ihr Sinn für Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Liebe, für Individualität, Stärke und Sanftmut zur Botschafterin von ‚Off the Mat and Into the world’ wie auch von ‚Love For Live Project’.
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