Sind Nischenblogs im Reisebereich die Zukunft?

Nischenseiten-Reiseblog-titelseite

Ich definiere mich ungerne als Reisebloggerin, da ich Indojunkie eher als ein Nischenseite, Nischenblog oder Destinationsblog bezeichnen würde – und weniger als traditionellen Reiseblog.

Auf Indojunkie berichte ich nicht direkt über meine Abenteuer, sondern über das Land Indonesien. Ich selber stehe nicht im Mittelpunkt. Das größte Inselreich der Welt ist der Fokus des Blogs.

Ich habe Indojunkie 2013 als Passion-Projekt gestartet und mir zu Beginn keine Gedanken über die Nischenthematik gemacht – aber rückblickend war es eine sehr smarte Entscheidung.

Ich bin mir sicher, dass wir heute nicht so viele Leser haben würden (über 100.000 monatliche Leser), wenn wir uns nicht von Anfang an auf eine Nische fokussiert hätten.

In unserem letzten Blogger-Artikel haben wir erklärt, wie man in 12 einfachen Schritten einen Blog mithilfe von WordPress aufsetzt.

In diesem Beitrag gehe ich auf die Vorteile und Nachteile von Nischenseiten im Reisebereich ein.

Was ist eigentlich ein Nischen-Reiseblog?

Nischenseiten im Reisebereich behandeln einen ganz bestimmten Themenbereich in dem riesigen Reisekosmos der heutigen Zeit.

Das Thema der Nische kann dabei z.B. eine bestimmte Region (Land / Kontinent / Stadt etc.) oder eine bestimmte Reiseart (günstig / nachhaltig / luxuriös etc.) sein.

Die Nische kann sich auch mit dem Reisen einer bestimmten Zielgruppe (Familien / Paare / Digitale Nomaden etc.) beschäftigen oder aber eine bestimmte Sportart auf Reisen fokussieren (Wellenreiten / Kitesurfen / Bergsteigen / Tauchen etc.)

Dabei gibt es sehr sehr enge, mittelgroße und breitere Nischen.

Breitere Nische: z. B. Reisen in Südostasien
Mittelgroße Nische: z. B. Reisen in Indonesien
Enge Nische: z. B. Reisen auf Bali
Sehr enge Nische: z. B. Surfen auf Bali

Beispiele Nischenseiten im Reisebereich

Damit du einen besseren Eindruck von möglichen Nischen im Reisebereich erhältst, habe ich dir im folgenden ein paar tolle Nischen-Reiseblogs aufgelistet.

→ Ich freue mich, wenn ihr mir Blogs in der Kommentarfunktion von diesem Artikel nennt, die ich in dieser Liste ergänzen kann.

a) Destinationen (kleine Nische)

Folgende Nischenseiten fokussieren sich auf eine bestimmte Reiseregion, die man als relativ klein bezeichnen kann.

b) Destinationen (mittelgroße Nische)

Folgende Nischenseiten fokussieren sich auf eine bestimmte Reiseregion, die man eher als mittelgroß bezeichnen kann.

c) Destinationenen (breitere Nische)

Folgende Nischenseiten fokussieren sich auf eine bestimmte Reiseregion, die man eher als breitere Nische bezeichnen kann.

d) Sport auf Reisen

Folgende Nischenseiten fokussieren sich auf eine bestimmte Sportart, die man auf Reisen betreiben kann. Ein paar der folgenden Beispiele fokussieren sich nicht nur auf eine Sportart, sondern zusätzlich noch auf eine bestimmte Zielgruppe (weibliche Leser).

e) Zielgruppen

Folgende Nischenseiten fokussieren sich auf eine bestimmte Zielgruppe beim Reisen.

f) Fortbewegungsart

Folgende Nischenseiten fokussieren sich auf eine bestimmte Fortbewegungsart beim Reisen.

g) Reiseart

Folgende Nischenseiten fokussieren sich auf eine bestimmte Reiseart.

f) Reisegadgets

Folgende Reiseblogs haben sich einen Namen im Bereich „Reisefotografie“ und „Drohnen auf Reisen“ gemacht. Rund um diese Themen behandeln die Blogger jedoch auch allgemeine Reisethemen auf ihren Seiten.

Vorteile von Nischenseiten im Reisebereich

Die Fokussierung auf eine Nische ist in der heutigen Zeit mit der Masse an Reiseblogs, die tagtäglich das Licht der Welt erblicken, sehr empfehlenswert.

Je kleiner und unbesetzter die Nische, desto schneller kannst du sie für dich dominieren. Eine sehr kleine Nische birgt jedoch auch Gefahren, dazu später mehr.

Beginnen wir mit den Vorteilen von einer Nischenseite im Reisebereich.

1) Expertenstatus

Beim Betreiben eines Nischen-Reiseblogs entwickelt man ein tiefgründiges Wissen über eine ganz bestimmte Destination oder eine bestimmte Art des Reisens.

Du kannst viel tiefer in eine Materie eintauchen und das Vertrauen deiner Leser gewinnen, da du fast automatisch einen Expertenstatus für deine Nische erhältst.

Wenn du dir in deiner Nische einen Namen gemacht hast, wirst du häufig um Rat gefragt. Man wird gerne zu Interviews eingeladen, kann in Medien auftreten und wird häufiger von anderen Bloggern verlinkt.

Und das merkt auch Google.

Hat Google einmal verstanden, dass du der Experte für ein bestimmtes Thema bist, wirst du langfristig viel schneller auf Keywords aus deiner Nische ranken als andere Blogger, die nur einen kurzen Abstecher in deine Nische machen.

Natürlich wirken sich die Links von anderen Seiten, die dich als Experten erwähnen, auch durchaus positiv auf das eigene Google-Ranking aus.

2) Verantwortung

Als Reiseblogger ist man ein Influencer. Man beeinflusst seine Leser – ob bei der Länder-, Restaurant- oder Unterkunftswahl.

Damit tragen wir eine große Verantwortung für die lokale Bevölkerung und auch für die Natur – vor allem wenn man viele Leser hat und wenn man über Länder schreibt, deren Tourismus kaum reguliert wird.

Je mehr du in deiner Nische etabliert bist, desto mehr Verantwortung trägst du für diese Nische. Du kannst Dinge positiv verändern und deine Leser beispielsweise an Adressen schicken, wo das Geld bei den richtigen Menschen ankommt.

Wie du siehst, ist dieser Punkt gleichermaßen Vorteil und Nachteil.

Folgende Nachricht stammt von einem Homestay-Besitzer aus einer wunderschönen Region auf Bali. Der junge Mann hat ein großes Herz für seine Umwelt und die Menschen in seiner Umgebung. Wir haben ihn auf unserer Plattform indojunkiesvibes.com, in unserer Bali Reiseroute und in unserem Bali Reiseführer vorgestellt. Vor Kurzem kam diese Nachricht von ihm.

(Zur Info: Wir bekommen keinerlei Provisionen von ihm.)

Buda-Nachricht-Nischenseite

Wenn ich solche Nachrichten bekomme, freue ich mich zuerst.

Dann denke ich: Was ist in ein paar Jahren? Was ist, wenn zu viele Reisende in diese Region kommen? Was, wenn clevere Investoren diesen Ort für sich entdecken? Wird es die Natur vor Ort, und die lokale Bevölkerung positiv oder eher negativ beeinflussen? Und wann sollte man sich für die lokale Bevölkerung und wann für die Natur entscheiden? Denn was der Bevölkerung zugute kommt (Arbeitsplätze), schadet oftmals der Natur (Bootsverkehr, Müll, Verkehr etc.).

Man sollte sich daher bewusst sein, dass man mit steigender Leserzahl auch eine wachsende Verantwortung für seine Nische trägt. Ich bin dieser Verantwortung manchmal nicht gewachsen. Ich habe auch häufig Angst davor, die falschen Entscheidungen zu treffen.

Über welche Orte darf man schreiben? Welche Orte sollte man lieber außen vor lassen? Welche Regionen könnten von mehr Tourismus profitieren? Bei welchen könnte es negative Folgen haben? Und wer weiß bitte die Antwort auf diese Fragen?!

3) Interne Verlinkungen & längere Verweildauer

Viele Menschen suchen vor einem geplanten Urlaub ausführlich nach Infos zu einer bestimmten Destination. Vor allem detailliertere Fragen, die vor einer Reise auftauchen, können Nischenblogger oftmals viel besser beantworten.

Wenn du zu dem gesuchten Zielland eines Lesers viele verschiedene Artikel auf deinem Blog hast, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass dieser Leser länger auf deiner Seite bleibt und sich durch deine Artikel durchklickt und häufiger zurückkommt – und das wirkt sich wiederum positiv auf deine Sichtbarkeit bei Google aus.

Auf einer Nischenseite können zudem viele interne Verlinkungen zwischen Artikeln erfolgen. Und interne Verlinkungen zu eigenen Artikel können sich auch positiv auf das eigene Google-Ranking auswirken.

4) Urlaub vom Blog 

Da deine Nische – und nicht du selber – im Mittelpunkt stehst, kannst du dich auch mal „rausnehmen“.

Du kannst Gastautoren einladen, über das Thema deiner Nischenseite zu schreiben oder sogar Inhalte als Auftrag extern schreiben lassen – oder aber ein kleines Team aus Experten aufbauen.

Du kannst außerhalb deiner Nische einfach nur reisen – ohne über mögliche Artikel nachzudenken und dich über Veränderungen vor Ort zu ärgern.

Du kannst viel eher im Hier und Jetzt leben und kannst dein Blogger-Dasein auch mal ablegen.

5) Großes Netzwerk & Community

Als Nischen-Reiseblogger baut man sich rund um die eigene Nische nach und nach ein komplexes Netzwerk aus FollowernExperten, Unternehmen und Gastautoren auf.

Unternehmen in deiner Nische werden dich irgendwann kennen. Dadurch kannst du einfacher Werbekooperationen umsetzen, da du dich nicht mehr erklären bzw. verkaufen musst.

Das führt uns gleich weiter zum nächsten Punkt: Du baust dir peu à peu eine Marke auf.

6) Markenbildung

Wenn du dir in deiner Nische einen Namen gemacht hast, kannst du einen Blog zu einer Marke heranwachsen lassen.

Dein Blog könnte irgendwann DIE Adresse für Fragen rund um deine Nische werden.

Beispielsweise hat Indojunkie selber mittlerweile 1.000 bis 10.000 Suchanfragen pro Monat und auf Instagram wurde unser Hashtag #indojunkie über 14.000 Mal benutzt.

Darauf sind wir schon mal mächtig stolz!

nischenseite-indojunkie

7) Nischenrelevante Produkte

Als Nischenblogger kennt man die Bedürfnisse seiner Leser.

Man kann rund um seine Nische ein kleines relevantes Produktsortiment aufbauen (z. B. Bücher, E-Books, Onlinekurse, Apps etc.) und damit auf die Bedürfnisse seiner Leser reagieren.

Die Art der Produkte hängt voll und ganz von deiner Nische ab.

Wir verkaufen beispielsweise derzeit über amazon und unseren Shop eigene Bücher, E-Books und nachhaltige Produkte aus Bali und vertreiben auch nischenrelevante Produkte von anderen Bloggern.

8) Long Tail Keywords + höhere Kaufbereitschaft

Nischenseiten sind vor allem interessant für Leser, die bereits in der näheren Planungs- und Buchungsphase eines Urlaubs stecken.

Auf Nischenblogs bekommen sie viel detailliertere Infos zu einer bestimmten Region oder einer bestimmten Art des Reisens.

In dieser Phase ist die Kaufbereitschaft (vor allem interessant bei Affiliate Links) viel höher, da beispielsweise bereits nach bestimmten Unterkünften, der Abholung vom Flughafen oder einer Schnorcheltour vor Ort gesucht wird.

Hier kommen auch die sogenannten Long Tail Keywords ins Spiel. Denn als Nischenblogger schreibt man gerne über spezifischere Keywords, die zwar seltener gesucht werden, dafür aber auch weniger Wettbewerb aufweisen.

Ein Beispiel ist unser Artikel über SIM Karten in Indonesien. Ein Keyword, das durchschnittlich 100 bis 1000 Suchanfragen pro Monat aufweist. Wir haben einen Artikel nur zu diesem Thema, mit dem wir relativ schnell auf Platz 1 auf Google landeten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass man als Nischenblogger sehr spezifische Fragen von Lesern beantworten kann, die vor allem in der Planungs- und Buchungsphase auftreten – oder sogar jene Fragen, die erst vor Ort aufkommen.

nischenseite-longtail-keywords

9) Aktualität

Da du ein Experte in deiner Nische bist und ein gutes Netzwerk rund um dein Thema aufgebaut hast, kannst du deine Inhalte viel einfacher auf dem neuesten Stand der Dinge halten.

Irgendwann musst du immer weniger Content produzieren, sondern eher vorhandenen Content updaten.

Auf der anderen Seite tauchst du jedoch auch viel tiefer in ein Thema ein, schreibst detailliertere Texte rund um deine Nische, die leider auch einen höheren Aktualisierungsbedarf haben.

Demnach ist auch dieser Punkt gleichermaßen Vorteil und Nachteil.

Nischenseiten
Infografik: Nischenseiten im Reiseberiech. Du kannst die Infografik gerne nutzen, wenn du uns verlinkst.

Nachteile von Nischenseiten im Reisebereich

Wie du dir schon denken kannst, hat eine Nischenseite im Reisebereich nicht nur Vorteile.

Denn eine Nische ist wie eine Beziehung. Wenn man sich erstmal auf ein gewisses Thema festgelegt hat, dann kommt man da so schnell nicht mehr raus. Man legt sich somit auf ein Thema fest, ohne zu wissen, ob man nach mehreren Jahren immer noch Lust auf diese Nische hat.

Vielleicht verändert sich deine Einstellung zu einer bestimmten Art des Reisens. Man wird älter und entwickelt sich ggf. vom abenteuerlichen Backpacker zum Flashpacker, dem ein bisschen Komfort auf Reisen mittlerweile wichtiger geworden ist. Vielleicht kannst du deine Nische auch irgendwann einfach nicht mehr moralisch vertreten (z.B. Kreuzfahrten, Wintersport, Fernreisen).

Vielleicht hast du einfach keine Lust mehr auf das Thema, weil du zu oft darüber gesprochen und geschrieben hast. Die Leidenschaft verpufft. Und das werden deine Leser merken.

Vielleicht erleidest du eine Verletzung, wodurch du deine Sportart, die du auf deinen Blog promotest, nicht mehr ausführen kannst.

Was wenn ein Blogger-Paar sich trennt, welches selbst als Paar im Mittelpunkt stand und deren Blog-Fokus das Reisen zu Zweit war?

Im schlimmsten Fall “passiert” in deiner auserwählten Destination etwas und ein Tourismuseinbruch ist die Folge – beispielsweise aufgrund von Naturkatastrophen, Terrorismus oder politischen Unruhen. Dein Reise-Nischenblog könnte von heute auf morgen von der Bildfläche verschwinden, weil niemand mehr in die Region reist und somit auch nicht mehr online zur Reisevorbereitung recherchiert.

Als Nischen-Reiseblogger ist man demnach super abhängig von der eigenen Nische. Je kleiner die Nische, desto größer die Abhängigkeit.

Wann eine Nischenseite auf der Kippe stehen könnte

  • Terrorismus, Kriminalität, politische Unruhen (z.B. Venezuela / Nicaragua)
  • Naturkatastrophen (z.B. Vulkanausbrüche, Tsunamis, Erdbeben, Hurrikans etc.)
  • Krankheiten, Seuchen (z.B. verstärkte Dengue oder Malaria Ausbrüche)
  • Umweltverschmutzung (z.B. Unmengen an Müll im Meer)
  • Veränderte Visabestimmungen (z.B. Bhutan)

Beispiel: Tourismuseinsturz durch Naturkatastrophen

Mein Blog handelt von Indonesien. Die Insel Lombok liegt direkt neben dem beliebten Urlaubsziel Bali. Im August 2018 bebte die Erde auf Lombok ziemlich heftig. Es gab unzählige Erdbebenopfer. Die schlimmen Geschehnisse führten zu einem Einsturz des Tourismus auf Lombok.

Hätte mein Blog nur von Lombok gehandelt, hätte ich vermutlich zuerst einen Anstieg meiner Leserzahlen gespürt, da die Insel nun in aller Munde war. Dann wären die Zahlen eingebrochen, da niemand mehr nach Lombok reisen wollte. Die Situation hatte sich nach ein paar Monaten wieder beruhigt, aber ein komisches Gefühl blieb bei vielen Reisenden.

Da unser Blog jedoch nicht nur von Lombok handelt, spürten wir keinen Einbruch in unseren Leserzahlen. Dafür nutzten wir unsere Reichweite und sammelten Spenden und klärten über die Situation auf. Gleiches passierte im Jahr 2018 in Sulawesi nach einem Tsunami in Palu und in Java und Sumatra nach dem Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau.

An dieser Stelle merkt man wieder, dass man mit einem Nischen-Reiseblog zwar sehr abhängig von den Geschehnissen und der Entwicklung und der Nachfrage der eigenen Nische ist, dafür aber auch etwas bewegen kann.

Wachstumsgrenzen bei Nischenseiten

Eine Nische erreicht zudem irgendwann die Grenzen des Wachstums.

Man hat entweder irgendwann die wichtigsten Dinge über seine Nische zu Wort gebracht und alle interessanten Keywords erobert. Der Markt ist dann mit deinen Inhalten gesättigt und dadurch stagnieren deine Leserzahlen.

ABER: Ich kenne keinen Nischen-Reiseblogger, wo dieser Fall eingetreten ist. Meistens gibt es mehr Artikelideen, als Zeit, diese zu schreiben.

Oder es gibt einfach nicht mehr Nachfrage nach deiner Nische, weil die Zielgruppe zu klein ist. Je kleiner die Nische, desto früher ist die Wachstumsgrenze erreicht. Island wird beispielsweise jedes Jahr von ca. 200.000 deutschsprachigen Reisenden angesteuert. Mit 200.000 einzigartigen Lesern (uniques) im Jahr kann der Blog island-ringstraße.de davon ausgehen einen großen Teil von den deutschsprachigen Reisenden nach Island zu erreichen. In seinem Fall müsste er sich darauf fokussieren, zusätzlich horizontal zu wachsen, also zu internationalisieren.

Was, wenn ich keine Lust mehr auf meine Nische habe?

Falls du irgendwann keine Lust mehr auf die eigene Nische hast, kannst du dein Blog u.U. abgeben oder dir jemanden ins Boot holen, der die Seite weiter betreibt.

Dies ist vor allem möglich, da man selber nicht allzu sehr im Mittelpunkt steht.

Du hast dir eine kleine digitale Immobilie aufgebaut und das kann dir keiner mehr nehmen.

Alles hat seine Zeit. Auch das Bloggen. Bei dem einen dauert es ein Jahr bis die Luft raus ist, bei dem anderen Jahrzehnte.

So findest du deine Nische

Es gibt tatsächlich immer noch super attraktive Nischen im Reisekosmos.

Um deine Nische zu finden, kannst du dir beispielsweise diese Fragen stellen:

  • In welche Ecken dieser Welt hast du besonders viel Zeit verbracht? Wo zieht es dich immer wieder hin?
  • Bei welchem Themenbereich wirst du von deinen Freunden häufig um Rat gefragt (z.B. Südamerika, mit Kindern reisen, Ernährung auf Reisen, Kaffee, Bildbearbeitung, eine bestimmte Sportart etc.)?
  • Mit welchen Dingen beschäftigst du dich schon seit einer Weile in deiner Freizeit? Was sind deine Hobbys (z.B. Reisen mit dem Zug, Unterwasserfotografie, Yoga, Triathlon etc.)?
  • Musst du dich in deinem Leben häufig mit einem bestimmten Problem rumschlagen (z.B. kleines Budget, Depressionen, Weltschmerz, Rassismus, Schwulenhass etc.)
  • Bei welchem Reisethema wolltest du dich online informieren, hast aber keine vernünftige Ressource gefunden? (z.B. beste Reiseziele für Menschen mit einem schwachen Immunsystem)
  • Womit wolltest du dich schon immer mal intensiver beschäftigen, hast aber einfach keine Zeit finden können? (z.B. Meeresschutz, Reisen zu berühmten Filmszenen etc.)
  • u. v. m.

Jene Fragen könnten dich deinem potentiellen Thema für einen Nischenblog näher bringen.

Vielleicht kombinierst du ein paar der Antworten. Wenn du beispielsweise viel in Südamerika unterwegs bist und Kitesurfen liebst, könntest du einen Blog starten à la “Kitesurfen in Südamerika”.

Wenn du ein paar Stichpunkte für dich niedergeschrieben hast, spiele mit dem Google Keyword Planner, und teste deine Nische.

Gebe mögliche Keywords innerhalb deiner Nische ein (z.B. Kitesurfen Mexico).

Gibt es reichlich Keywords, die zwischen 1.000 und 10.000 pro Monat (oder sogar noch mehr) gesucht werden und keine allzu starke Konkurrenz aufweisen? Super! Ansonsten musst du deine Nische vielleicht noch etwas breiter fassen.

Parallel kannst du schauen, welche Seiten bei Google oben gelistet werden, wenn du das jeweilige Keyword eingibst – dann weißt du, ob die Nische bereits besetzt ist.

So wars bei uns

2010 bis 2013 verbrachte ich ziemlich viel Zeit in Indonesien. Ich machte ein Praktikum in einer Tauchschule, lebte in einer balinesischen Fischerfamilie, schrieb meine Bachelorarbeit vor Ort, lernte die Sprache, verliebte mich vor Ort und reiste quer durch Bali, Flores und Lombok.

Immer häufiger trudelten Fragen von Freunden zu Indonesien-Tipps bei mir ein. Zu jener Zeit gab es kaum Webseiten, die Indonesien behandelten. Schnell war mir klar: Ein Blog über Indonesien würde total viel Sinn machen und meine Liebe zu dem Land würde noch eine lange Zeit anhalten.

Ich würde aber lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich 2013 hingesetzt und überlegt hätte, über welches Thema ich gerne bloggen würden.

Ich war schon immer eine Macherin und habe super gerne rumexperimentiert. Ich habe Online-Tagebücher gepflegt, Videos für Youtube geschnibbelt oder einen Blog bei blogspot.com über meine Zeit in Korea für Freunde und Familie geschrieben.

Dabei stellt ich mir nie die Frage, warum ich das mache. Es hat mir einfach Freude bereitet.

Von der Bloggerei selber hatte ich in den Anfängen keine Ahnung. Ich bloggte, weil ich einen Kanal suchte, in dem ich meine abgefahrenen Erfahrungen in Indonesien teilen konnte – und des kreativen Schaffens wegen.

Aus meinem Hobby wurde innerhalb von zwei Jahren mein Vollzeitjob. Zu Beginn arbeitete ich noch für ein Startup. Nach und nach konnte ich meine Stunden für das Startup reduzieren, bis ich meine gesamte Energie nur noch für meinen Blog nutzen durfte.

Mittlerweile hat sich Indojunkie zu einer großen Community für Indonsienfans entwickelt. Der Blog wird jeden Monat von mehr als 100.000 Menschen gelesen. Knapp 40.000 Indonesienfans folgen unserem Instagram Channel und unserer Facebookseite. Knapp 7.000 Facebookmitglieder sind aktiv in unserer geschlossenen Facebookgruppe. Unsere Bücher kommen auf amazon sehr gut an und haben schon viele Menschen auf ihren Reisen begleiten dürfen. Derzeit haben wir den Bestsellerrank 1 in der Kategorie „Indonesien und Bali“. Wir sind kräftig stolz über das, was wir in den letzten Jahren geschafft haben.

Keine Lust auf ne’ Nische?

Wenn du dich nicht auf eine bestimmte Nische festlegen möchtest, dann kannst du natürlich jederzeit ein offeneres Thema angehen und vielleicht wird sich im Laufe der Zeit deine ganz persönliche Nische herauskristallisieren.

In diesem Fall ist es wichtig, dass du dir einen relativ neutralen Namen für deine Domain wählst.

Was denkst du? Wie stehst du zu Nischenseiten im Reisebereich? Sind Nischen-Reiseblogs deiner Meinung nach die Zukunft?

Wenn dir der Beitrag gefallen hat und du mehr über Indonesien erfahren möchtest, folge uns auch auf Facebook oder abonniere unseren Newsletter. Alle wichtigen Infos für deine Reise in Indonesien findest du in dem Beitrag „Alle Tipps für deine Reise nach Indonesien„.

 
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Comments

12 Antworten zu „Sind Nischenblogs im Reisebereich die Zukunft?“

  1. Avatar von Oliver

    Hallo Zusammen,

    dies ist mal wieder ein richtig cooler und auch sehr ausführlicher Artikel der das für und wieder der Reiseszene wieder spiegelt. Bin ein begeisterter Leser eurer Seite. Macht bitte weiter so!!
    Lieben Gruß
    Olli

  2. Avatar von Ann-Cathrin

    Danke für diesen sehr informativen Artikel :).
    Ich selbst habe lange überlegt, einen Nischen-Reiseblog über Sumatra zu schreiben, da ich dazu bislang nur vereinzelte Infos gefunden hatte. Letztlich habe ich mich nun aber doch für einen allgemeinen Reiseblog entschieden und Sumatra dort einfach einen eigenen Bereich gewidmet (https://weltenbummelz.de/category/sumatra/). Da ich sehr gerne verschiedene Ecken dieser Welt bereise, hatte ich Sorge, mich sonst thematisch doch zu sehr einzuschränken (wäre ja auch eine kleine Nische). In der momentanen Situation bin ich auch froh über diese Entscheidung, weil ich so nun auch von näheren Reisezielen berichten kann. Da ich gerade erst mit dem Bloggen begonnen habe, muss sich aber noch zeigen, ob es auch langfristig die richtige Entscheidung war oder ob ich es später vielleicht doch nochmal mit einer Nischenseite probiere.
    Liebe Grüße,
    Ann-Cathrin

    1. Avatar von Melissa Schumacher

      Huhu Ann-Cathrin! Viel Erfolg mit deiner Webseite 🙂 Hast du Lust für uns mal einen Gastbeitrag über eine bestimmte Region in Sumatra zu schreiben? 🙂

    2. Avatar von Ann-Cathrin

      Hi Melissa,
      vielen Dank :). Das mache ich sehr gerne. Ich melde mich per E-Mail bei dir 🙂

  3. Avatar von Simon

    Hochinteressant,sehr viele wirkungsvolle Informationen zum Thema Reisen,Internetmarketing und Nischenseiten!👑
    http://erfolgreich2018.blogspot.com

  4. Avatar von Tom & Ella

    Hallo Melissa,
    was für ein großartiger Artikel! Vielen lieben Dank für die Erwähnung. Vor allem deine Einleitung spricht uns vollkommen aus der Seele. Für uns als absolute Griechenland-Liebhaber lag es einfach nahe über dieses wunderschöne Reiseziel zu schreiben. Wir bereisen Hellas seit über 11 Jahren und möchten in Griechenland in Zukunft dauerhaft zu Hause sein. Gerade Destinationen sind ein ideales Nischenthema, sofern sie für den Tourismus aus dem deutschsprachigen Raum Relevanz haben. Die wichtigste Bedingung ist wohl die Leidenschaft und Liebe zu einem Land, die man als Leser in den Texten und Bildern des Bloggers wiederfindet. Das habt ihr unserer Meinung nach mit euren Nischenblog Indojunkie wunderbar hinbekommen!
    Liebe Grüße nach Bali, Tom & Ella

  5. Avatar von Anja

    Super Artikel! Ja, ein Nische macht sicher Sinn. Aber wie ihr schon geschrieben habt, kann ich bei meinem breiter aufgestellten Reiseblog eher die Ausrichtung ändern. Für mich war das: von Fernreisezielen und Soloreisen zu Europareisen mit Freund und Hund. 😃

  6. Avatar von Oli

    Cooler Artikel und danke für die Erwähnung.

    Nebenbei: Ich glaube, ein weiterer Vorteil eines Nischenblogs ist, dass man ihn noch eher verkaufen kann als eimen Rundumblog.
    Trotzdem bin ich froh, dass ich auf meinem Hauptblog keine Nische brauche und mich und meine Reiseleidenschaft immer wieder neu erfinden kann.

  7. Avatar von Schwabski

    Sehr schöne Zusammenfassung, ich stimme Dir hier komplett zu!

    Die Fokussierung auf eine Nische ist in der heutigen Zeit mit dieser Masse an Reiseblogs (die sich hauptsächlich um weltweite Reiseziele kümmern) sehr wichtig, um überhaupt gefunden zu werden. Ich habe vor einem Jahr meinen Reiseblog über Russland gestartet und am Anfang auch überlegt, ob ich mich hier nur auf Russland festlegen will.

    Ich habe mich schlussendlich bewusst für die Nische Russland entschieden und bin sehr froh darüber. Hier habe ich einen Experten-Status und kann meinen Lesern wirklichen und einzigartigen Mehrwert liefern. Der Bereich Russland ist nur spärlich von Blogs abgedeckt, ich biete also auch eine der wenigen Anlaufstellen für alle Fragen rund um eine Russland-Reise.

    Liebe Grüße

    Schwabski

    1. Avatar von Melissa Schumacher

      Huhu!

      Ach toll, deinen Blog kannte ich noch gar nicht (da ich bis dato auch noch nicht in Russland war).

      Ich nehme dich mit in die Liste auf! Sehr sehr spannende Nische! 🙂

      Melissa

    2. Avatar von Schwabski

      Hallo Melissa,
      vielen Dank für die Erwähnung, das ist nett. Wenn Du irgendwann mal nach Russland reisen solltest (vielleicht habe ich jetzt ja eine Idee in Deinen Kopf gesetzt 😉 ), kannst Du Dich gerne bei mir melden. Ich helfe Dir gerne bei aufkommenden Fragen weiter 🙂
      Liebe Grüße
      Schwabski

  8. Avatar von Marc

    Hej hej.

    Danke für’s Erwähnen! 👍🏼

    Toller Artikel, sehr passend und umfassend geschrieben!

    Ein wichtiger Aspekt ist, zumindest bei mir, die Größe der Zielgruppe: Island wird jedes Jahr von „nur“ knapp 200.000 deutschsprachigen Reisenden angesteuert und mit 200.000 uniques im Jahr kann ich wohl davon ausgehen den größten Teil davon zu meinen Lesern zu zählen. Es gibt sicher noch Wachstumspotential und gegenüber Kooperationspartnern sind meine Zahlen auch ein tolles Argument, aber es ist eben eine Decke erreicht.

    In meinem Fall könnte ich also nur noch horizontal wachsen, heißt internationalisieren.

    Nur so als additional thought… 🙂

    Liebe Grüße aus dem verschneiten Westerwald!

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