Du hast vor, einen Reiseführer auf eigene Faust zu schreiben? Glückwunsch! Dann stehst du nun am Anfang eines wundervollen Projekts, aber auch am Anfang von einem großen Berg Arbeit.
Wir haben bereits vier Reiseführer im Selbstverlag veröffentlicht und bekommen sehr häufig Fragen von Blogger-Kollegen. Deshalb möchten wir unsere Selfpublishing-Learnings in diesem Artikel mit dir teilen.
Wenn du am Ende des Artikels noch Fragen hast, kommentiere den Beitrag gerne mit deinen Ergänzungen, Fragen sowie Problemen. Wir freuen uns drauf!
Exklusives Selfpublishing-Mentoring: Du benötigst Hilfe bei der Konzeption und Erstellung deines eigenen Buches? Gerne unterstütze ich dich begleitend auf der Reise. Schreibe mir dafür eine E-Mail an info(at)indojunkie(punkt)com.

Für welche Zielgruppe schreibst du einen Reiseführer?
Bevor du dich ans Recherchieren und Schreiben machst, solltest du festlegen, für welche Zielgruppe du den Reiseführer schreiben möchtest. Dabei kannst du dich für eine Nische entscheiden oder die breitere Masse ansprechen. Beides hat Vorteile und Nachteile.
Du kannst deinen Reiseführer für eine bestimmte Region, eine bestimmte Art des Reisens (Backpacker, Pauschalreisen oder Luxusreisen), eine bestimmte Sportart (Surfen, Klettern oder Tauchen), ein bestimmtes Fortbewegungsmittel (Rad, Motorrad oder Camper), eine bestimmte Lebensphase (Reisen in der Elternzeit oder Reisen nach dem Abi) oder sogar eine bestimmte Reisezeit (Reisen im Januar oder Reisen zwischen den Jahren) fokussieren. Mischformen sind selbstverständlich auch möglich.
Bücher, die für eine kleine spezifische Zielgruppe geschrieben sind, werden oftmals teurer verkauft, damit es sich am Ende auch wirtschaftlich lohnt.
Je größer und attraktiver die Zielgruppe, desto mehr Konkurrenz wird es vermutlich geben, was sich dann auf deine Verkaufszahlen und deinen Preis auswirken wird.
Am Ende solltest du darüber nachdenken, ob die von dir auserwählte Zielgruppe groß genug ist, um einen ganzen Reiseführer an sie zu widmen.
Lesetipp: Sind Nischenblogs im Reisebereich die Zukunft?
Selfpublishing-Reiseführer als Inspiration
Im folgenden wollen wir dir ein paar Insider-Reiseführer vorstellen, die ohne Verlag bzw. im Selbstverlag erschienen sind. Die meisten der Reiseführer fokussieren sich auf eine spezielle Region und adressieren vor allem Individualreisende.
Ein Großteil der aufgeführten Reiseführer wurde von etablierten Reisebloggern verlegt. Dies liegt vor allem daran, dass es für Reiseblogger einfacher ist, einen Reiseführer erfolgreich zu vermarkten, da potentielle Käufer über die bereits vorhandenen Community einfacher erreicht werden können.
- Eat Surf Live: Das Cornwall Reisebuch (Zielgruppe: Region Cornwall, Kulinariker, Surfer, Indivualreisende)
- Lombok – der Inselguide (Zielgruppe: Region Lombok, Indivualreisende)
- Surfguide Fuerteventura (Zielgruppe: Region Fuerteventura, Surfer)
- Andalusien Insider Reiseführer (Zielgruppe: Region Andalusien, Indivualreisende)
- 122 Things to Do in Bali (Zielgruppe: Region Bali, Indivualreisende)
- Eat Bike Live: Das Sylt Reisebuch (Zielgruppe: Region Sylt, Indivualreisende, Kulinariker, Radreisende)
- 555 Tipps für Bangkok (Zielgruppe: Region Bangkok, Indivualreisende)
- Eat Hike Live: Das Steiermark Reisebuch (Zielgruppe: Region Steiermark, Indivualreisende, Kulinariker, Wanderer)
- Inselguide Seychellen (Zielgruppe: Region Seychellen, Indivualreisende)
- Panama für Entdecker (Zielgruppe: Region Panama, Indivualreisende)
- Surfguide Portugal (Zielgruppe: Region Portugal, Surfer)
- Eat Greet Live: Südtirol, Friaul & Westslowenien (Zielgruppe: Region Tirol, Friaul, Westslowenien, Indivualreisende)
Was war dein Lieblings-Reiseführer eines eigenständigen Autors / Autorenteams? Kommentiere den Beitrag gerne, damit wir die Liste erweitern und damit noch mehr Inspiration liefern können.

Grobe Planung für deine Recherche vor Ort
Jetzt geht es an den spaßigen Teil des Reiseführer-Schreiben-Prozess: Die Recherche vor Ort.
Wichtig ist, dass du die Recherche in einen kurzen, knackigen Zeitraum mit ordentlicher Vorbereitung packen solltest, vor allem für Regionen, die sich schnell verändern.
Denn für Reiseführer ist die Aktualität das Wichtigste. Es bringt nichts, wenn du deine Recherche auf mehrere Jahre streckst, da die Informationen, die du dann zu Beginn recherchiert hast, zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung schon wieder veraltet sein werden.
Es macht zudem Sinn im Voraus einen groben Plan aufzustellen, wann du wo sein willst. Damit gehst du sicher, dass du keine Region oder Thematik vergisst.
Für deine Recherchevorbereitung kannst du beispielsweise Google My Maps einsetzen und eine eigene Karte mit jenen Orten erstellen, die du gerne vor Ort besuchen möchtest. Drumherum wirst du dann viele neue Orte finden, was den Reiz und das Besondere der persönlichen Recherche ausmacht. Aber eine grobe Orientierung mit Tagesplan, woran du dich entlang hangeln kannst, macht auf alle Fälle Sinn.
Als Inspiration kannst du Instagram, Pinterest, Blogs, Google Maps und andere Reiseführer nutzen. Vor Ort solltest du vor allem auch mit den Locals, Expats und lokalen Reiseführern sprechen. Letzteres macht sowieso auch am meisten Spaß und wird den meisten Mehrwert liefern.
Entweder du schreibst schon parallel während der Recherchereise oder du sammelst alle Infos und schreibst deine ergatterten Informationen im Anschluss gebündelt nieder. Letzteres macht vor allem Sinn, wenn du nicht so viel Zeit für die Recherche hast und nicht am Ort deiner Recherche wohnst.
Außerdem macht es Sinn, falls du mit mehreren Leuten recherchierst, Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Team festzulegen. Wer ist fürs Fotografieren zuständig? Wer für die Planung und dem Buchen der Unterkünfte? Wer notiert Infos vor Ort? Wer führt die Interviews? Wer sichert die Fotos am Abend? Wer schreibt die Stichpunkte gesammelt nieder?
Zudem wäre es gut, wenn du vertrauenswürdige Kontaktpersonen vor Ort hast, falls du im Nachhinein noch etwas benötigst (Fotos, Informationen etc.). Das wird mit Sicherheit vorkommen, denn man vergisst immer irgendetwas. Wenn du vor Ort wohnst, fällt dieser Punkt natürlich weg, da du einfach selber nochmal losziehen kannst.
Ein beispielhafter Recherchetag könnte wie folgt aussehen:
- abends den Plan für den nächsten Tag festlegen und alle wichtigen Utensilien vorbereiten, Akkus laden etc.
- früh morgens losziehen und den Tag über recherchieren, Fotos machen, Notizen verfassen
- am späten Nachmittag Fotos sichern und Notizen ausformulieren
- abends wieder den Plan für den kommenden Tag festlegen
Unsere Recherchezeit: Wir recherchieren meistens 2 bis 3 Monate vor Ort mit zwei Personen und einer Fotografin und schreiben im Nachhinein. Bei unserem nächsten Reiseführer wollen wir sechs Monate vor Ort sein und parallel schreiben und die Recherche somit etwas in die Länge strecken. Am einfachsten ist es natürlich für jene Autoren, die vor Ort wohnen.

Gute Fotos für deinen Reiseführer
In einem Reiseführer sind qualitativ hochwertige Fotos ein super wichtiges Element. Spätestens im Druck wirst du eine gute Kamera von einer schlechten unterscheiden können – vor allem, wenn du das ein oder andere doppelseitige Foto abdrucken möchtest.
Demnach ist es extrem wichtig, dass du eine gute Kamera mit verschiedenen Objektiven auf deiner Recherche dabei hast. Unsere Fotografin benutzt als Kamera meistens die Canon 5D Mark IV (etwas für Profis) und hat für unser aktuellstes Buch am häufigsten dazu die Canon 24-70mm f/2.8 Linse genutzt.
Spiele unterwegs stets mit unterschiedlichen Formaten (Hochkant sowie Querformat), damit du beim Designprozess mehr Auswahl hast. Wenn du vor Ort Fotos machst, solltest du immer dein fertiges Buch im Hinterkopf haben.
Auch bei der Motivauswahl solltest du kreativ werden. Von Landschaftsaufnahmen und Tieraufnahmen über Menschen und Portraits bis hin zu Detailaufnahmen von Essen oder Räumlichkeiten sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Nimm unbedingt auch Schattenseiten mit in dein Portfolio auf (z. B. Müll, Verkehr oder Wasserverschmutzung), da du auch solche Fotos bei einem Reiseführer gut gebrauchen kannst.
Wenn es dir wichtig ist, Portraits und Menschen in deinem Reiseführer abzudrucken und du auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du ein paar Vordrucke zur schriftliche Einwilligung bzgl. des „Recht am eigenen Bild“ mitnehmen, die du dir vor Ort unterschreiben lassen kannst.
Das Recht am eigenen Bild besagt, dass grundsätzlich ohne Einwilligung Bildnisse nicht verbreitet oder veröffentlicht werden dürfen. Im Zweifel haben Fotografen und Bildverwender die Einwilligung der Betroffenen zu beweisen (Quelle: recht.help)
Die Fotos solltest du schon während deiner Recherche auf einer externen Festplatte sowie online absichern. Letzteres ist wichtig, falls dein Reiserucksack geklaut werden sollte oder du die Festplatte verlierst / diese kaputt geht.
Bestenfalls sind die Fotos schon sortiert und benannt, um den späteren Designprozess zu vereinfachen. Manchmal sieht man nach einer Recherche den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und verliert dann viel Zeit beim Suchen von bestimmten Fotos.
Tipp: Wir haben auf unserer letzten Recherchereise eine befreundete professionelle Fotografin dabei gehabt. Dabei haben wir im Gegenzug für ihre Arbeit vor Ort alle Kosten übernommen (Unterkunft, Transport etc.). Somit konnten wir uns auf die Informationen, Planung und Recherche fokussieren und unsere Fotografin auf das Ablichten der Umgebung. Das hat unseren Reiseführer aufs nächste Level gehoben.

Was man beim Schreiben eines Reiseführers beachten sollte
Im Voraus solltest du dich für ein Schreibprogramm entscheiden. Wir schreiben in Google Docs, da wir gerne parallel an einem Dokument arbeiten und unsere Informationen gerne in der Cloud gespeichert haben. Du kannst natürlich auch mit Autoren-Programmen wie z. B. Papyrus Autor arbeiten.
Wir erstellen für jeden in sich geschlossenen Punkt im Buch ein eigenes Dokument.
Wenn du das Design selber machst, kannst du natürlich auch direkt im Design-Programm arbeiten, dann weißt du direkt, wie viel du pro Seite / Abschnitt schreiben solltest.
Wenn du nicht direkt im Design-Programm arbeitest, wirst du im Nachhinein nochmal häufiger etwas kürzen oder aber den Text in die Länge strecken müssen, damit die Seiten schön ausgefüllt sind.
Bedenke, dass Reiseführer informieren sollen, aber den Stoff trotzdem kurz und knackig auf den Punkt bringen müssen. Denn Reisende haben keine Lust einen Zentner Papier mit auf ihre Reise zu schleppen.
Bevor du anfängst zu schreiben, solltest du darüber nachdenken, ob du anonym schreibst oder deine persönlichen Erfahrungen mit einbringst. Letzteres ist eher ungewöhnlich für einen Reiseführer. Wir mischen die Formen gerne.
Orientierung: Unsere Reiseführer sind zwischen 350 und 400 Seiten lang. Ausführliche Länder-Reiseführer, wie z.B. die von Stefan Loose, können auch mal 1000 Seiten lang sein. Dabei kommt es natürlich immer auf die Schriftgröße, das Buchformat sowie die Anzahl der Fotos an. Wichtiger als die Anzahl der Seiten ist bei Reiseführern vor allem das Gewicht, da deine Leser das Buch mit auf die Reise im Rucksack schleppen müssen.

Wie wichtig ist das Design bei Reiseführern?
Die erste Frage, die du dir ab diesem Punkt stellen solltest: Willst du deinen Reiseführer selber designen oder möchtest du mit einem professionellen Designer zusammenarbeiten?
Wir haben uns für letzteres entschieden, da uns ein professionelles Design unglaublich wichtig ist und wir uns auf das Schreiben und Recherchieren fokussieren wollten.
Wenn du kein großes Startkapital hast, kannst du deinen Designer auch optional an deinem Buchprojekt beteiligen. Mithilfe einer Beteiligung konnten wir unsere ersten drei Bücher umsetzen.
Hinweis: Wenn du einen Designer an deinem Buchprojekt beteiligen möchtest, solltest du alle wichtigen Punkte vertraglich festhalten. Es sollte klar sein, welcher Preis die Grundlage für die Anteile ist (Bruttopreis oder reiner Gewinn), wie lange die Anteile ausgezahlt werden (z. B. zwei Jahre lang) und mit welchen Rahmenbedingungen die Anteile verknüpft sind (Kommunikation mit Druckerei, kleine Designanpassungen, Erstellung von Mockups etc.).
Beispiel: Wofür ein Designer bei einem Reiseführer verantwortlich sein kann
- Grunddesign vorstellen: Wie sollen Fotos, Text und Infoboxen dargestellt werden?
- Passende Fonts aussuchen: Welche Fonts sollen für Überschriften, Fließtext & Co. genutzt werden?
- Text setzen: Muss der Text an manchen Stellen noch gestreckt oder gekürzt werden?
- Fotos in CMYK umwandeln: Ist die Qualität der Fotos ausreichend für den Druck?
- Karten erstellen: Sollen Übersichtskarten und Detailkarten für einzelne Regionen erstellen werden?
- Illustrationen erstellen: Möchtest du in deinem Reiseführer auch mit Illustrationen arbeiten?
- Cover designen: Mit welchem Cover kann man Menschen von dem eigenen Reiseführer begeistern?
- Buchrücken designen: Vor allem im Buchhandel ist der Buchrücken sehr wichtig

Typisches Reiseführer Format
Bei dem Format deines Reiseführers solltest du ein paar Dinge bedenken:
- die Standardformate (z.B. A5) sind oftmals günstiger im Druck
- je größer der Reiseführer, desto schwerer und unpraktischer im Rucksack
- je schwerer und größer dein Reiseführer, desto teurer der Versand
Wir haben uns bei unseren neusten Reiseführern für das Format 15,4 x 21,5 cm (also A5) entschieden. Unser allererster Reiseführer hatte ein ganz sonderbares Format (17 x 24 cm), was ihn letztendlich im Druck und Versand viel teurer gemacht hat. Hier haben wir dazu gelernt.
Viele Reiseführer kommen in folgenden Formaten:
- DIN-A5-Formate (ca. 14,8 x 21 cm), z.B. DuMont
- Magazinformat (ca. 21 x 29,7 cm), z.B. Merian
- Kleinformat (ca. 11 x 18,5 cm), z.B. Merian Live

Brauchen Reiseführer zwangsläufig eine Karte?
In Zeiten von Navigationsdienstleistern und Apps wie Google Maps, MapsMe, Komoot & Co. sinkt die Notwendigkeit von abgedruckten detaillierten Karten in Reiseführern für viele Zielgruppen.
Wir arbeiten in unseren Reiseführern mit groben Orientierungskarten, stellen dafür jedoch ausführliche Google-Karten zum Runterladen bereit.
Die Erstellung von Karten ist sehr aufwändig, teuer und zeitintensiv. Bei Reiseführern ist Aktualität jedoch ein entscheidender Qualitätsfaktor. Daher muss man Abstriche bei manchen Punkten machen. Wir haben diese bei detaillierten Karten gemacht.
Heutzutage verändert sich so viel so schnell, dass es unglaublich schwer ist, Karten immer auf den neusten Stand der Dinge zu halten. Mit einer Google Maps kannst du interaktive Karten regelmäßig anpassen und zusätzliche Infos bereitstellen, wie Anreiseinfos oder Öffnungszeiten.


Wie kann man seinen Reiseführer finanzieren?
Wenn du mit einem Verlag zusammenarbeitest, musst du dich nur um den Content kümmern. Wenn du einen Reiseführer im Selbstverlag produzieren möchtest, musst du die Kosten für Druck, Design, Lektorat & Co. selber tragen. Dabei liegt man auch mal schnell im mittleren vierstelligen Kostenbereich für die 1. Auflage eines Reiseführers.
Wenn dir das Risiko zu groß ist, dass du auf deinen Kosten und Büchern sitzen bleibst, kannst du dein Buch beispielsweise über Crowdfunding finanzieren (z.B. startnext), was auch wir bei unserem ersten Buch gemacht haben (siehe hier).
Mit einer Crowdfunding-Kampagne kannst du überprüfen, ob es einen Markt für dein Buchprojekt gibt. Denn letztendlich kann man dein Buch über die Plattform vorbestellen.
So wars bei uns: Wir haben mit unserer ersten Crowdfunding-Kampagne knapp 6000 Euro eingenommen, womit wir den Druck und das Lektorat bezahlen konnten. Unseren Designer haben wir zusätzlich noch beteiligt.
Des Weiteren kannst du passende Partner ins Boot holen, denen du eine Werbefläche im Buch sowie auf deiner Landingpage anbieten, um deine Kosten zu reduzieren.
Reiseführer drucken: Wie, wo, was?
Der Druck ist vermutlich der größte Kostenpunkt bei einem eigenen Print-Reiseführer. Denn bei Reiseführern gibt es oftmals viele, bunte Seiten mit wunderschönen Fotos, die qualitativ hochwertig gedruckt werden wollen.
Papierdicke
Viele Reiseführer arbeiten mit sehr dünnem und leichtem Papier, damit sie Gewicht sparen, was bei Reiseführern sehr wichtig ist, da man das Buch auf Reisen ständig dabei hat.
Wenn du jedoch mit vielen Fotos arbeitest, darf das Papier nicht zu dünn sein, da Text und Fotos sonst durchscheinen und das Lesen somit erschwert wird und der Reiseführer gleichzeitig weniger hochwertig wirkt.
Unsere Erfahrung: Wir haben in den letzten Jahren gute Erfahrungen mit 115g Papier für die Seiten sowie 300 – 350 g Papier für das Cover gemacht. Je schwerer dein Buch, desto unpraktischer für die Reise und auch teurer im Versand. Gut wäre, wenn dein Buch am Ende nicht über 1 kg inklusive Verpackung und Bonusmaterial wiegt, damit du es noch via Maxi-Brief versenden kannst.
Papierart
Weiterhin kannst du deinen Reiseführer mit matten oder glänzenden Papier drucken lassen. Wir bevorzugen mattes Papier, weil wir es einfach schöner finden.
Zusätzlich drucken wir seit 2018 unsere Reiseführer mit FSC-Papier. FSC ist ein Zertifizierungssystem für die Waldwirtschaft, das garantiert, dass Holzprodukte aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen.
Wenn du nachhaltig drucken möchtest, kannst du auch recyceltes Papier nutzen. Unser neustes Buch haben wir über dieUmweltDruckerei gedruckt, die größtenteils mit Recycling-Papier arbeitet.
Cover
Beim Cover kannst du ein einfaches Softcover nutzen oder mit einem eingeklappten Umschlag arbeiten. Letzteres schützt das Cover, damit es nicht so schnell umknickt oder sich wellt.
Außerdem kannst du den eingeklappten Umschlag für nützliche Infos nutzen, wie dein Bonus-Material, eine Übersichtskarte oder Ähnliches. Bei den meisten unserer Bücher findest du neben Zusatzinfos auch einen QR-Code auf der Klappe, der zu unserem digitalen Bonusmaterial führt. Zur Generierung von QR Codes kannst du kostenlose sowie kostenpflichtige Tools nutzen. Der QR Code Generator ermöglicht beispielsweise die Nachverfolgung der QR Codes nach der Veröffentlichung und du kannst die Codes individuell gestalteten.
Hardcover ist für Reiseführer eher unüblich. Der Hauptgrund liegt hier im Preis und Gewicht.

Druckart
Bei dem Druck deiner Bücher hast du die Wahl zwischen Offsetdruck und Digitaldruck.
Außerdem kannst du Print on Demand drucken (also dein Buch wird „auf Anfrage“ gedruckt) oder eine bestimmte Menge an Büchern für dein Lager drucken lassen.
Eine bessere Qualität für farbenfrohe Reiseführer offenbart unserer Meinung nach eine Offsetdruckerei. Dabei muss man jedoch auch sagen, dass Digitaldruckereien immer besser werden und vermutlich bald mit der Qualität einer Offsetdruckerei mithalten können.
Der Stückpreis ist bei einer Offsetdruckerei für eine große Anzahl an Büchern in Farbe um einiges günstiger.
Bei einer Auflage von 500 bis 10.000 Bücher kann man sich auf alle Fälle ein paar Angebote von Offetdruckereien einholen und diese dann mit dem Stückpreis von Digitaldurckereien vergleichen. Je mehr Bücher du druckst, desto günstiger wird es bei Offsetdruckereien.
Bei einer kleinen Auflage macht eine Digitaldruckerei vermutlich mehr Sinn.
Bei diesen Druckereien drucken viele Reiseblogger:
- Deutschland (dieUmweltDruckerei / CPI Print / Lensing Druck)
- Estland (ecoprint)
- Tcheschien (AKontext)
Beispiel 1: 5000 Bücher mit 400 Seiten und eingeklappten Umschlag kostet bei einer Druckerei in Prag mit FSC-Papier ca. 10.600 Euro. Das entspräche 2,12 Euro pro Buch an Druckkosten.
Beispiel 2: 750 Bücher mit 120 Seiten und einem einfachen Umschlag kostet bei einer nachhaltigen Druckerei in Deutschland mit 100% Recycling-Papier, Ökostrom und Bio-Farben ca. 2200 Euro. Das entspräche 2,90 Euro pro Buch an Druckkosten.
Hinweis: Kläre im Voraus mit deiner Druckerei ab, ob du eine Laderampe für die Lieferung deiner Bücher benötigst bzw. ob die Bücher in Kartons oder auf Paletten geliefert werden.
Print on Demand oder auf Vorrat drucken?
Die Print on Demand Option bei Amazon macht vor allem für Ratgeber, eher textlastige Reiseführer oder Romane Sinn, die so oder so über KDP (Kindle Direct Publishing) laufen.
Dabei zieht Amazon die angefallenen Druckkosten am Ende einfach von deinen Tantiemen ab. Ein Investitionsvorschuss für den Druck deiner Reiseführer und ein Lager sind in diesem Fall nicht von Nöten.
Bei Amazon würden sich unsere Druckkosten für unseren Bali Reiseführer auf mehr als 22 Euro belaufen. Daher macht Print on Demand für einen umfangreichen Reiseführer offensichtlich überhaupt keinen Sinn, wenn man diesen noch für einen humanen Preis verkaufen möchte. Bei den Druckkosten über Amazon hätten wir unser Buch für 45 Euro verkaufen müssen.
Im Vergleich: Ein reines Textbuch mit 368 Seiten, das für 16,95 Euro auf Amazon verkauft wird, kostet 5,02 Euro im Druck. Beim Autor selber bleiben dann nach den Provisionen für Amazon 4,67 Euro hängen.
Art des Buches | Festpreis | Kosten pro Seite |
---|---|---|
Schwarz mit 24 bis 108 Seiten | 1,90 € pro Buch | Keine |
Schwarz mit 110 bis 828 Seiten | 0,60 € pro Buch | 0,012 € pro Seite |
Farbe mit 24 bis 40 Seiten | 2,40 € pro Buch | Keine |
Farbe mit 42 bis 500 Seiten | 0,60 € pro Buch | 0,06 € pro Seite |
Preisfindung: Wie teuer sollte ein Reiseführer werden?
Bei der Preisfindung für deinen Reiseführer solltest du eine Reihe an Kostenpunkte beachten, die du von deinem Endpreis abziehen musst. Am Ende sollte noch ein attraktiver Preis von ca. 5 Euro pro Buch rausspringen.
Bei deiner Preisfindung solltest du dir ausreichend Zeit lassen. Denn aufgrund der deutschen Buchpreisbindung kannst du deinen Buchpreis nicht so easy von heute auf morgen ändern.
Dabei solltest du am besten auf einen Preis zwischen 15 und 35 Euro festlegen.
Folgende Preise sollen nur als Orientierung dienen. Nicht böse sein, wenn uns ein paar Zahlendreher passiert sind. Die Aufstellung dient vor allem dazu, dass einem bewusst wird, welche Kostenpositionen beim Verkauf eines Reiseführers anfallen.
Verkauf über den eigenen Shop
Folgende Kosten fallen an, wenn du deinen Reiseführer über einen eigenen Shop (z.B. WooCommerce oder Shopify verkaufst)
- Mehrwertsteuer (7% (bzw. 5% seit Corona) vom Verkaufspreis muss abgeführt werden)
- Produktionskosten (optional: Design, Lektorat & Co. durch die Anzahl an gedruckten Bücher teilen)
- Druckkosten (je mehr Bücher du drucken lässt, desto „günstiger“ kannst du dein Buch auf den Markt bringen)
- PayPal-Gebühren (wenn du PayPal als Zahlungsdienstleister einbindest, was empfehlenswert ist)
- Versandkosten (falls du versandkostenfrei versendest)
- Verpackungskosten (falls du versandkostenfrei versendest)
- Lagerung und Versand (falls du deine Bücher über einen externen Dienstleister versendest)
TIPP: Wir versenden die meisten unserer Bücher via DHL Maxi Brief für 2,70 Euro bzw. 1,45 Euro. Der Brief-Versand ist schneller und zuverlässiger als Büchersendungen oder Warensendungen.
Beispielrechnung 1: Kosten pro Buch bei einem Verkaufspreis von 24,90 Euro: 1,50 Euro für Lagerung und Versandsdienstleister, 2,70 Euro für Versandkosten, 0,50 Euro für Verpackung, 0,80 Euro PayPal-Gebühren, 2,12 Euro Druckkosten + 1 Euro Produktionskosten + 1,80 Euro Mehrwertsteuer = ca. 11 Euro Kosten pro Buch
Beispielrechnung 2: Kosten pro Buch bei einem Verkaufspreis von 19,90 Euro: 1 Euro Spende, 1,50 Euro für Lagerung und Versand, 1,45 Euro für Versandkosten, 0,50 Euro für Verpackung, 0,50 Euro PayPal-Gebühren, 2,7 Euro Druckkosten + 3,5 Euro Produktionskosten + 0,95 Euro Mehrwertsteuer = ca. 12 Euro Kosten pro Buch
Die Marge bei der Beispielrechnung 2 ist vergleichsweise gering. Dieses Buch wird erst in der 2. Auflage bei geringen Produktionskosten und einer höheren Auflage wirklich rentabel sein.
Die Marge bei der Beispielrechnung 1 ist für Reiseführer sehr gut, was an der hohen Druckauflage und somit günstigen Produktions- und Druckkosten liegt.
Verkauf über Amazon
Folgende Kosten fallen an, wenn du deinen Reiseführer über amazon prime via FBA (Fulfillment by Amazon) verkaufst. Bei Amazon bekommst du deine Tantiemen gesammelt ausgezahlt.
- Produktionskosten (optional: Design, Lektorat & Co. durch die Anzahl an gedruckten Bücher teilen)
- Druckkosten (je mehr Bücher du drucken lässt, desto „günstiger“ kannst du dein Buch auf den Markt bringen)
- Amazon-Gebühren / Buch (amazon kümmert sich um Versand, Lagerung, Reklamationen, optional Etikettierung)
- Sonstiges (du musst eine monatliche Amazon-Gebühr von ca. 39 Euro zahlen)
Beispielrechnung Kosten pro Buch: 7,50 Euro Amazon Gebühren + 0,15 Euro Etikettierung + 2,12 Euro Druckkosten + 1 Euro Produktionskosten = 10,77 Euro Kosten pro Buch
Wie du siehst, sind die Kosten beim Verkauf über Amazon ähnlich hoch wie beim eigenen Verkauf. Dabei hast du viel weniger Aufwand und erreichst eine größere Zielgruppe.
Verkauf über den Großhandel
Folgende Kosten fallen an, wenn du deinen Reiseführer über den Großhandel verkaufst.
- Produktionskosten (optional: Design, Lektorat & Co. durch die Anzahl an gedruckten Bücher teilen)
- Druckkosten (je mehr Bücher du drucken lässt, desto „günstiger“ kannst du dein Buch auf den Markt bringen)
- Rabatt für Großhandel (dieser liegt bei durchschnittlich 45% vom Nettopreis)
- ggf. Versandkosten
Beispielrechnung Kosten pro Buch bei einem Verkaufspreis von 23,16 Euro netto: 10,42 Euro Buchhandelsrabatt + 2,12 Euro Druckkosten + 1 Euro Produktionskosten + 0,30 Euro Versandkosten + 0,15 Lager = 13,99 Euro Kosten pro Buch
Hier sieht man, dass ein Autor / eine Autorin mehr verdient, wenn er oder sie direkt über Amazon oder über den eigenen Shop verkauft als über den Großhandel. Dafür kauft der Großhandel oftmals große Mengen auf einmal ein, wodurch man als Selfpublisher „liquide“ bleibt. Des Weiteren erreicht man mit dem Großhandel nochmal eine ganz andere Zielgruppe.
Möglichkeiten zum Vertrieb von Reiseführern
Es gibt verschiedene Kanäle, auf denen du einen Reiseführer verkaufen kannst. Im folgenden stellen wir dir unsere vier wichtigsten Kanäle vor.
Eigener Shop
Wir verkaufen unseren Reiseführer über unseren eigenen WooCommerce-Shop. Alternativ kannst du auch Shop-Systeme wie Shopify einbinden.
Wichtig ist, dass du bei deinem auserwählten Shop-System die richtigen Mehrwertsteuersätze ansetzen kannst. In Deutschland wären das 7 Prozent auf Bücher und E-Books (bzw. seit Corona sind es nur noch 5%).
Verschiedene Zahlungsmethoden machen durchaus Sinn. Am wichtigsten sind für uns Überweisung und PayPal. Auch Amazon Pay wird immer beliebter.
Bei einem eigenen Shop musst du dich um die Bestellung und Versendung deiner Ware selber kümmern. Dies kann man selbstverständlich auch an einen spezialisierten Dienstleister outsourcen. Gut wäre es, wenn dieser Dienstleister die Bestellungen von deinem Shop-System automatisch abrufen kann.
Außerdem musst du deine Rechtstexte auf dem neusten Stand der Dinge halten.
Lesetipp: Indojunkie im Interview – Der Reiseblog, bei dem sich alles um Indonesien dreht
Amazon und Ebay
Die meisten unserer Bücher verkaufen wir über Amazon via prime. Der einfachste Weg läuft dabei über FBA (Fulfillmentby Amazon). Dabei musst du einen großen Karton mit Büchern über das Seller-Backend ins Amazon-Lager schicken. Um den Rest (Etikettierung, Lagerung, Abrechnung und Versand) kümmert sich das Unternehmen. Du bekommst dann deine Anteile in von dir gewünschten Abständen ausgezahlt.
Bedenke jedoch, dass du Gebühren zahlen musst, wenn deine Bücher zu lange das Lager von Amazon blockieren. Auch eine monatliche Gebühr von ca. 39 Euro fällt an.
Wenn du eine ISBN-Nummer und ein Eintrag im VLB (Verzeichnis Lieferbarer Bücher) hast, wird dein Buch automatisch bei Amazon gelistet. Amazon zieht die Daten aus dem VLB. So kann jeder Seller dein Buch einkaufen und vertreiben.
Zusätzlich kannst du deine Bücher auf Ebay als Seller verkaufen. Hier musst du dich jedoch selber um Lagerung und Versand kümmern.
Im folgenden Beispiel findest du ein paar Zahlen*, an denen du dich orientieren kannst, wie viele Bücher bei einem bestimmten Bestseller-Rang monatlich auf Amazon verkauft werden können. Den Bestseller-Rang findest du in den Produktinformationen unter jedem Amazon-Listing.
Verkaufsrang | Verkäufe | Umsatz | Buchpreis |
---|---|---|---|
1 | 4448 | 66720,00 | 15 |
103 | 2916 | 32046,84 | 10,99 |
2859 | 267 | 5340 | 20 |
5500 | 154 | 3078,46 | 19,99 |
98097 | 20 | 598 | 29,90 |
288366 | 1 | 11,95 | 11,73 |
* Die Angaben stammen von Helium10 und können von tatsächlichen Verkäufen abweichen.
Buchgroßhandel / Barsortiment
Du kannst aktiv auf den Buchgroßhandel (z.B. Umbreit, KNV oder Libri) zugehen und fragen, ob dieser an deinem Reiseführer interessiert ist. Wenn dein Buch gut ankommt, bestellt die Einkaufsabteilung des jeweiligen Großbuchandel ein bestimmtes Kontingent an Büchern von dir und verkauft dieses dann weiter an kleinere und größere Buchhandlungen.
Der Buchgroßhandel erwartet dabei meist einen Rabatt von ca. 45 bis 50 Prozent. Das solltest du in deiner Preiskalkulation unbedingt einberechnen.
Außerdem kann der Großbuchhandel die Bestellung bei Nichtverkauf u.U. auch wieder reklamieren. Die Rahmenbedingungen (Reklamation, Prozente etc.) sind dabei meistens vertraglich geregelt.
Eines der Kunden des Großbuchhandels ist auch Amazon selber und unzählige Amazon-Händler. Wundere dich demnach nicht, dass du unter Umständen irgendwann unzählige Listings von verschiedenen Verkäufern zu wirren Preisen unter deinem Buch auf Amazon hast.
Voraussetzung für die Aufnahme bei einem Buchgroßhandel oder Bartsortiment ist eine ISBN-Nummer und ein Eintrag im VLB (Verzeichnis Lieferbarer Bücher).
Buchhandlungen
Wenn du dein Buch beim VLB (Verzeichnis Lieferbarer Bücher) angemeldet hast, werden auch hin und wieder kleinere und größere Buchhandlungen bei dir anrufen oder dir eine E-Mail mit einer Buchbestellung schicken. Voraussetzung für die Aufnahme im VLB ist wie bereits erwähnt eine ISBN-Nummer.
Buchhandlungen erwarten ein Rabatt von ca. 30 Prozent. Du kannst ihnen dabei anbieten, dass sie einen höheren Rabatt erhalten, wenn sie eine größere Stückzahl bestellen.
Der Aufwand für Bestellungen über den Buchhandel ist relativ groß, da du die Kommunikation, Rechnungserstellung und den Versand vermutlich manuell erledigen musst.
Tipp: Wenn du auch Österreicher und Schweizer erreichen möchtest, solltest du deine Bücher auch auf exlibris.ch, eldar.ch sowie freytagberndt.com listen.
Mehrwertsteuer und Buchpreisbindung
Bücher und E-Books gelten als Kulturgut und werden mit einem ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent versteuert (bzw. seit Corona mit 5%).
Die Buchpreisbindung ist eine gesetzliche Preisbindung für Bücher mit einer ISBN-Nummer. Die Buchpreisbindung wurde eingeführt, damit größere Händler die kleineren nicht durch Dumpingpreise vom Markt drängen können.
Du darfst somit keine befristeten exklusiven Rabatte für Leser, Follower & Co. anbieten.
Autoren und Verlage können die Preisbindung frühestens nach 18 Monaten aufheben.
Wenn du dein Buch oder E-Book exklusiv in deinem eigenen Shop verkaufst (also nicht auf amazon, über den VLB & Co.), hast du einen größeren Spielraum.
Wie oft sollte ein Reiseführer upgedatet werden?
Ein Reiseführer verliert leider relativ schnell an Aktualität – vor allem, wenn du einen Reiseführer über eine sich schnell verändernde Region geschrieben hast.
Es ist quasi unmöglich einen top-aktuellen Reiseführer zu veröffentlichen. Die meisten Reiseführer werden alle zwei bis drei Jahre auf den neusten Stand der Dinge gebracht.
Ein E-Book kannst du natürlich einfacher und regelmäßiger updaten. Bei einem gedruckten Buch (vor allem, wenn du große Mengen drucken möchtest, ein Listing auf Amazon pflegst etc.) macht ein Update aus wirtschaftlicher Perspektive frühestens nach zwei bis drei Jahren Sinn.
Beispiel: Die Recherche liegt in Jahr 1, die Bucherscheinung dann oftmals in Jahr 2, bis die Buchkäufer vor Ort sind, befinden wir uns oftmals schon in Jahr 3. In diesem Jahr solltest du dich bereits wieder um ein Update deines Reiseführers kümmern, damit in Jahr 4 oder 5 ein Update erscheinen kann. Verrückt oder?
Bonusmaterial?
Wenn man seinen Lesern eine extra Freude bereiten will, kann man dem Reiseführer ein paar Bonusmaterialien beilegen. Wir verschicken die Bücher, die über unseren Shop gekauft werden, mit Postkarten oder Stickern.
Bei unserem Bali Reiseführer gibt es zudem eine umfangreiche Google Maps mit allen Tipps aus dem Buch für vor Ort.
Weitere mögliche Extras wären beispielsweise:
- eine eigene abgedruckte Map zum Aufklappen
- illustriertes Lesezeichen
- praktische Vokabeln fürs Portmonnaie
- etc.
Hinweis: Wenn du deine Bücher mit der DHL Büchersendung / Warensendung verschickst, solltest du im Voraus überprüfen, welche Beilagen du mitschicken darfst.

Klima und Bücher?
Bücher werden aus Papier hergestellt. Papier wird aus Bäumen gewonnen. Für die Herstellung von Büchern werden zudem große Mengen an Wasser und Strom verursacht durch den Versand und Lieferung selbstverständlich auch CO2-Emissionen freigesetzt.
Das alles macht ein Buch nicht gerade zu einem nachhaltigen Produkt. An ein paar Stellschrauben kannst du jedoch drehen und dein Buch zumindest nachhaltiger gestalten.
Reiseführer ohne Plastikfolie produzieren
Normalerweise werden Reiseführer in einer Plastikfolie eingeschweißt. Die Folie schützt das Buch vor Schäden und Feuchtigkeit bei Lagerung und Versand.
Seit 2019 verzichten wir auf die obligatorische Plastikfolie, da uns Nachhaltigkeit wichtig ist. Wir mussten jedoch feststellen, dass die Reklamationsrate seitdem gestiegen ist, da Bücher einfach schneller kaputtgehen.
Viele Bücherein und Barsortimente nehmen keine Bücher ohne Plastikfolie an. Wir haben unser Vorhaben im Voraus mit unseren Kontaktpersonen im Großhandel abgesprochen und wurden bei unserer Entscheidung unterstützt.
Klimaneutral drucken
Einige Druckereien bieten klimaneutrales Drucken an. Dabei kompensieren Druckereien die beim Druck angefallenen CO2-Komissionen. Bei der dieUmweltDruckerei bekommt man beispielsweise ein Zertifikat über den CO2-Ausgleich (siehe unten). Des Weiteren darfst du dann das „Klimaneutral gedruckt-Siegel“ auf deinen Reiseführer drucken.
Das kannst du mithilfe von CO2-Kompensationsseiten selbstverständlich auch selber machen, wenn du weißt, wie viel CO2-Emissionen bei deinem Buchdruck freigesetzt wurde. Diese Problematik kannst du hier ausführlich nachlesen: Wie viele Bäume braucht man für ein Buch?
Eine weitere gute Anlaufstelle für Verlage ist beispielsweise Climate Partner.
Beispiel CO2-Verbrauch: Ein Buch mit 100 Seiten (50 doppelseitig gedruckte Blätter im A5 Format à 115 gsm für den Inhalt und jeweils 2 Blätter A5 à 300 gsm für den Umschlag) verursacht in einer Auflage von 5000 ca. 2,3 Tonnen CO2-Emissionen. Dabei kann man einen Durchschnittspreis von 12 Euro pro kompensierter Tonne ansetzen. (Quelle: Climate Partner)

Umweltfreundlicher Versand
Viele Verlage drucken auf ihre Bücher „umweltfreundlicher Versand“. Jetzt fragst du dich, wie du deine Reiseführer umweltfreundlich versenden kannst?
Das Logistikunternehmen DHL wirbt beispielsweise mit klimaneutralen Versand. Die meisten Verlage versenden ihre Pakete, Buchsendungen & Co mit diesem Versandsdienstleister.
Zusätzlich kannst du nachhaltige sowie recycelte Verpackungen nutzen.
Nachhaltige Druckereien aussuchen
Wenn dir Nachhaltigkeit wichtig ist, kannst du auf folgende Label bei Druckereien achten:
- Der Blaue Engel
- Umweltzeichen Euroblume
- Climatepartner, myClimate, NatureOffice oder BVDM
- ISO 50001 oder ISO 14001
- EU Ecolabel
- FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes)
- Ökoprofit
- EMAS (Eco-Management and Audit Scheme)
- Ecofit
Eine Druckerei, die einige der oben genannten Label anbietet ist beispielsweise dieUmweltDruckerei. Wir haben unser neustes Buch mit Papier mit dem Label „Der Blaue Engel“ drucken können.
Wir hoffen, wir konnten dir mit diesem Beitrag ein paar hilfreiche Tipps mitgeben. Hast du noch Fragen? Dann kommentiere diesen Beitrag gerne mit deinen Ergänzungen, Fragen sowie Problemen. Wir freuen uns drauf!
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