Frangipani Blüten – das ist der Duft der Tropen. Er steht für Urlaub, Sonne, Leichtigkeit und Gelassenheit. Der Frangipani Baum, auch Tempelbaum oder westindischer Jasmin genannt, ist der Inbegriff des Schönen.
Seine mächtigen, ausladenden Zweige mit den zahlreichen, perfekt aussehenden Frangipani Blüten begegnen uns vor allem in tropischen Ländern, in der Nähe von Tempeln und in den vielen luxuriösen, himmelsgleichen Spas der Insel der Götter, Bali.
In diesem Artikel erfährst du alles über die Frangipani Blüte, wie du dir dein tropisches Urlaubsfeeling nach Hause holen kannst, ob sich Samen oder Setzlinge besser eignen und wie du den Frangipani Baum pflegst, damit er dir ganz lange Freude bereiten wird.
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Die Herkunft des Frangipani Baumes
Der botanische Name des Frangipani ist Plumeria und als Verwandter des Oleanders gehört er zur Familie der Hundsgiftgewächse.
Sein milchiger, klebriger Saft im Inneren der Pflanze ist sowohl für Menschen als auch für Tiere giftig.
Die Plumeria ist eine eher kleine Gattung. Manche Botaniker gehen von ca. 20 Plumeria-Arten aus. Jede Art der Gattung unterscheidet sich in ihrer Blätterform, Blütenform und ihrem Wachstumsverhalten.
Die Gattung zeichnet sich durch kleine, üppige, buschartige Bäume aus, die ursprünglich aus Mexiko, Südamerika und der Karibik kommen. Mittlerweile sind sie bis in alle tropischen Gebiete verbreitet.
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Frangipani oder Plumeria?
Der wissenschaftliche Name „Plumeria“ stammt vom französischen Botaniker Charles Plumier, der im 17. Jahrhundert die Blüte studierte und sie in Europa bekannt machte. Allerdings war er nicht der erste. Francisco de Mendoza, ein spanischer Priester, hatte schon im 15. Jahrhundert seine Vorliebe für die Pflanze entdeckt.
Über die Herkunft des Namens „Frangipani“ ist man sich recht uneinig. Man geht davon aus, dass er vom Italiener Marquis Muzio Frangipani stammt, der im 16. Jahrhundert ein Parfüm herstellte, das an den Duft der Blüten erinnerte.
Eine andere Version besagt, dass der Name vom französischen „frangipane“ kommt, eine Art Marzipan, die dem Duft ähnelt.
Vor allem in Indien und Fernost wird der Baum auch Tempelbaum oder Pagoda-Baum genannt, da die zarten Blüten häufig für religiöse Zeremonien und Opfergaben verwendet werden. In Malaysia und Indonesien ist der Frangipani Baum unter „kemboja“ bekannt, in Bali ist „jepun“ geläufiger.
Weitere Namen sind „Graveyard Tree“ (Friedhofsbaum) auf den karibischen Inseln, „Temple Flower“ (Tempelblume) in Sri Lanka und „May Flower“ (Maiblume) in Nicaragua (für die Zeit der Blüte).

So sieht die Plumeria aus
Plumerias sind kleine Bäume, die meist nur 5 bis 7 Meter hoch werden, dafür aber oft genauso in die Breite wachsen.
Manche Arten sind immergrün. Ihre Rinde ist grau-grün und leicht schuppig und knorrige, fleischige Zweige bilden eine breite, abgerundete Kuppel.
Die grünen Blätter wachsen an den Spitzen der Zweige. Sie können zwischen 20 und 40 cm lang sein, sind fest und fühlen sich leicht ledrig an. Je nach Art der Plumeria sind sie schmal und spitz oder breit und oval.
Am leichtesten zu erkennen ist die Plumeria an ihren auffallenden Blüten, die ebenfalls an den Spitzen der Zweige zu finden sind. Normalerweise bestehen sie aus fünf gleichmäßig verteilten Blütenblätter, die eine spitze, ovale oder runde Form haben können.
Die Frangipani Blüten sind ebenmäßig, fast wachsartig und haben in der Mitte eine andere Farbe als am Rand.
Die bekannteste Plumeria hat weiße Blütenblätter, die in der Mitte mit einem gelben Zentrum verschmelzen.
Hunderte von Kreuzungen lassen die Blüten jedoch in sämtlichen Tönen des Sonnenuntergangs erstrahlen: von gelb, orange und rot bis hin zu rosa, pink und violett.
Die Blüten der Plumeria verströmen einen angenehmen, unverkennbaren Duft und machen ihre Anwesenheit sowohl in den Tropen als auch in den heimischen Gärten zu einer Freude.

Frangipani Baum kaufen oder pflanzen?
Neben zahlreichen Mythen, Legenden und symbolischen Bedeutungen besitzt die Plumeria besondere Eigenschaften, die sie nicht nur in den Tropen zu einer Tempelblume, sondern auch in heimischen Gefilden zu einer begehrten Garten- und Zimmerpflanze machen.
Frangipani Bäume sind robust und standhaft. Sie sind relativ anspruchslos, halten Vernachlässigung, Hitze, Wind, Insekten und Krankheiten stand und sind leicht zu pflegen.
Ihr Wurzelwuchs hält sich in Grenzen und macht sie zur perfekten Topfpflanze.
Außerdem kann sie durch Beschneidung der Zweige leicht unter Kontrolle gebracht werden – wenn das überhaupt nötig ist. Während andere Bäume nur Tage oder Wochenweise blühen, blühen Frangipanis über mehrere Monate hinweg – normalerweise nach der Winterruhe zwischen den Monaten März und Oktober.
Das einzige, was du im Auge haben solltest, sind niedrige Temperaturen. Der Frangipani ist extrem frostempfindlich und verträgt keine Temperaturen unter 12 Grad Celsius (auch nachts).
Wer ihm jedoch die nötige Aufmerksamkeit entgegenbringt, darf sich im Sommer auf ein duftendes Tropenfeeling freuen.
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Wie pflanze ich Frangipanis?
Frangipani Blumen sind nach Orchideen die beliebtesten tropischen Pflanzen und eignen sich als duftende Zierpflanzen perfekt für Heim und Garten.
Möchtest du Frangipanis selbst pflanzen, hast du zwei Möglichkeiten.
Du kannst sie über Samen oder Stecklinge ziehen oder dir direkt einen Frangipani kaufen. Farbe und Gattung können nur durch eine Anzucht von Stecklingen garantiert werden. Bei Samen kann es passieren, dass durch Fremdbestäubung eine völlig neue Sorte entsteht.
Wenn du Frangipani Samen kaufen möchtest, schau dich in örtlichen Gartenhäusern oder Online-Shops um.
Frangipani Stecklinge wiederum wirst du meist nur online finden. Hier solltest du auf den Standort des Händlers achten, da lange Lieferzeiten die Qualität der Stecklinge beeinträchtigen können.
Wenn du den schnelleren Weg gehen und sofort die duftenden Blumen genießen möchtest, solltest du dir gleich eine Plumeria kaufen. Auf folgenden Seiten könntest du fündig werden.
Der richtige Frangipani Boden
Frangipanis reagieren empfindlich auf Staunässe. Aus diesem Grund ist eine gut wasserdurchlässige Erde ein Muss. Zusätzlich kann eine Schicht aus Kieselsteinen im Blumentopf übermäßiger Nässe entgegenwirken.
Topfuntersetzer solltest du weitestgehend vermeiden.
Im Gartenfachhandel gibt es spezielle Erde für Plumerias.
Wer möchte, kann sich die optimale Erde auch selber mischen. Kokosrinde, Kaktuserde, Perlite, Kiesel und eine Handvoll Katzenstreu schaffen die optimalen Voraussetzungen für deinen prächtigen Frangipani Baum.

Anzucht von Frangipani Stecklingen
Um einen geeigneten Steckling zu erhalten, wird zum Ende der Wachstumssaison ein Stück vom Zweig der Mutterpflanze – ein gesunder, älterer Baum – abgeschnitten.
Die Schnittstelle sollte sauber und fest sein und sobald sie getrocknet ist, darf der Steckling eingepflanzt werden.
Ein optimaler Steckling ist etwa 30 cm lang und findet in einem Topf mit 20 bis 30 cm Durchmesser Platz. Ein paar Kieselsteine direkt unter dem Wurzelschnitt verhindern, dass das Wasser sich staut.
Stecke den Steckling etwa 6 bis 8 cm in die Erde und drücke sie fest. Stütze den Steckling zusätzlich, falls nötig.
Stelle den Topf an einen sonnigen, windstillen Platz und halte dich beim Gießen zurück. Hier heißt es: lieber zu wenig als zu viel. Warte erst, bis die Erde getrocknet ist und achte darauf, dass das Wasser unter dem Topf immer abfließen kann.
Stecklinge können innerhalb von 1 bis 2 Wochen schon die ersten Wurzeln bilden. Bei einem idealen Klima können sie bis zu 90 cm im Jahr wachsen.
Hat dein Steckling mindestens zwei Paar Blätter, ist es an der Zeit, ihn umzutopfen. Und mit etwas Glück kannst du im ersten Jahr schon die duftenden Blüten genießen.
Anzucht von Plumeria Samen
Frangipani-Samen sehen so ähnlich aus wie Ahorn-Samen. Im vorderen Teil befindet sich die Keimzelle und auf der anderen Seite ist eine dünne Fahne, um den Samen im Wind zu verteilen.
Wenn du leicht auf den vorderen Teil drückst, solltest du einen Widerstand – die Keimzelle – spüren. Ist das nicht der Fall, ist der Samen nicht keimfähig.
Die beste Zeit, um Samen auszusäen, ist im Frühjahr, da Frangipani-Samen eine Mindesttemperatur von 18 Grad benötigen.
Stecke den Samen mit der Fahne nach oben in die Erde und stelle ihn anschließend an einen sonnigen Platz. Halte die Erde leicht feucht, doch überwässere sie nicht.
Normalerweise sollten Samen nach 2 bis 3 Wochen keimen. Die ersten Blüten werden allerdings erst nach 3 bis 5 Jahren kommen.
Samen sollten so schnell wie möglich gepflanzt werden, da nach einiger Zeit ihre Keimrate sinkt. Für eine kurzzeitige Lagerung solltest du nie Plastik verwenden. Wähle stattdessen Papier, sodass der Samen noch atmen kann.
Die richtige Pflege von Pangipani Bäumen
Ein sonniger Standort
Als tropische Pflanze braucht der Frangipani auf jeden Fall eins: Sonne, Sonne und Sonne!
Bis zu fünf Stunden täglich sollten es sein und am besten eignet sich ein sonniger Platz Richtung Süden. Stelle den kleinen Baum in den warmen Sommermonaten unbedingt nach draußen, wenn du die Möglichkeit hast.
Mäßig gießen
Sei zurückhaltend, wenn es um das Gießen geht, und vermeide auf jeden Fall stehendes Wasser.
Bei jungen Bäumen reicht es alle drei bis vier Tage (an sehr heißen Tagen auch häufiger), während ältere, etablierte Bäume sogar mit natürlichem Regen überleben können.
Bist du dir unsicher, dann warte mit dem Gießen lieber, bis die Erde sich trocken anfühlt.
Gieße deinen Frangipani immer direkt am Stamm. Wassertropfen auf den Blättern können bei hohen Temperaturen zu Verbrennungen führen.
In den Monaten Oktober und November, wenn der Baum langsam seine Blätter verliert, sollte er kaum mehr gegossen werden. Sonst können die Feuchtigkeit und kühlen Temperaturen schnell zu Stammfäule führen (siehe unten).
Die richtige Nahrung
Dünge deinen Frangipani in der Wachstumssaison mindestens alle zwei Wochen mit einem Bio-Dünger, der reich an Stickstoff, Kalium und Phosphor ist. Es gibt auch speziellen Plumeria-Dünger. Vor allem Topfpflanzen verlieren durch das Gießen große Mengen an Mikronährstoffen, die sie zum Blühen brauchen.
In der Winterzeit jedoch, wenn der Frangipani in seine Ruhephase eintritt, benötigt er keinen Dünger.
Niedrige Temperaturen
Der Frangipani ist ein robuster Baum, doch zu niedrige Temperaturen sind Gift für ihn. Selbst nachts sollte eine Temperatur von 15 Grad nicht unterschritten werden. Stelle deinen Frangipani nach drinnen, sobald es draußen kühler wird.
Fast alle Plumerias benötigen einmal im Jahr eine Ruhepause von mehreren Monaten, um neue Kraft für den Sommer und ihre duftenden Blüten zu tanken.
Indem du das Gießen im Herbst stark herunterschraubst, unterstützt du sie bei ihrem natürlichen Rhythmus. Die Blätter werden gelb und fallen ab (Ausnahme bilden die immergrünen Plumerias) und das Gießen kann fast komplett eingestellt werden, bis sie im Frühjahr wieder nach draußen in die Sonne gestellt werden können.
Neue Töpfe und neuer Schnitt
Spätestens wenn die Wurzeln deiner Plumeria aus dem Ablaufloch des Topfes herausragen, ist es Zeit zum Umtopfen. Nimm die Pflanze heraus, kürze die Wurzeln und pflanze sie mit frischer Erde in einen größeren Topf um.
Nicht nur die unteren Teile der Pflanze, sondern auch die ausladenden Zweige benötigen von Zeit zu Zeit einen neuen Schnitt. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr direkt nach der Winterpause. Ein neuer Schnitt kann die Verzweigung fördern und durch das Lichten der Zweige sogar Stammfäule verhindern.
Beachte allerdings, dass die Blüten vor allem an den Spitzen der Zweige wachsen und es normalerweise 2 Jahre dauern kann, bis beschnittene Stängel wieder blühen.
Noch mehr Tipps
Gewöhne deinen Frangipani nach der Winterruhe langsam an die Sonne, um verbrannte Blätter zu vermeiden.
Hast du das Gefühl, dass deine Plumeria blühfaul ist, kann das daran liegen, dass du zu viel Dünger verwendest.
Sollten Knospen abfallen, bevor sie blühen, suche einen geeigneten Sonnenplatz für deine Plumeria und vermeide ein häufiges Umstellen.
Alle 3 bis 5 Jahre sollte eine Plumeria umgetopft werden. Verformte Blätter können ein Anzeichen dafür sein.

Schädlinge und Krankheiten des Frangipani
Blattläuse, Wollläuse, Spinnmilben & Co.
Die häufigsten ungebetenen Gäste, die eine Plumeria haben kann, sind Blattläuse, Wollläuse, Weißfliegen und Spinnmilben.
Auch wenn ein Befall dieser Tierchen unterschiedliche Anzeichen haben kann, haben sie doch alle den gleichen Effekt: sie schädigen und schwächen die Pflanze, indem sie ihr den Saft aus den Blättern saugen.
Bevor du zu aggressiven Insektiziden greifst, gibt es ein paar Alternativen, die du ausprobieren kannst.
Blattläuse lassen sich beispielsweise mit der Ankunft der Marienkäfer unter Kontrolle bringen, hier solltest du also erstmal abwarten.
Bei Wollläusen, Weißfliegen und Spinnmilben sollten die betroffenen Blätter entfernt und in einen Müllsack verpackt werden.
Spritze anschließend die Pflanze samt Blättern mit einem Wasserschlauch ab. Zusätzlich kannst du Seifenlauge verwenden. Achte darauf, dass du den Boden und die Umgebung der Pflanze sauber hältst, da Schädlinge leicht zu anderen Pflanzen überspringen können.
Eine extra Portion Sonne und eine erhöhte Luftzirkulation (eventuell mithilfe eines Ventilators) können einem Rückfall vorbeugen.
Wenn alles nichts hilft, kannst du zu biologischen Sprays und Ölen greifen.
Pilze und Tipps & Tricks
Stammfäule
Stammfäule ist ein Problem, das vor allem nach der Winterpause bei Stecklingen und jungen Pflanzen auftritt.
Ein feuchter Boden und kühle Temperaturen führen dazu, dass der Stiel weich und matschig wird und von innen zu faulen anfängt.
Sind nur kleine Abschnitte betroffen, kann die Pflanze durch das Abschneiden der betroffenen Teile gerettet werden. Ist allerdings ein ganzer Steckling oder ein sehr junger, kleiner Baum beschädigt, kann er selten gerettet werden.
Halte deine Töpfe trocken und sauber, um Stammfäule vorzubeugen. Pflanze Stecklinge einzeln und verwende eine Erde, die einen guten Wasserablauf ermöglicht.
Überprüfe im Winter regelmäßig den Stamm, um rechtzeitig reagieren zu können. Halte die Umgebung deiner Pflanze auch in den Wintermonaten warm und gieße sie so wenig wie möglich.
Rostpilz
Der Rostpilz ist der häufigste Pilz bei Plumerias.
Er zeigt sich durch orangefarbene, rotbraune Pusteln auf Blättern, Stielen und Knospen, in denen viele verschiedene Arten von Sporen leben.
Das gefährliche am Rostpilz ist, dass er auf infizierten Pflanzen überwintern kann und die Sporen durch Regen und über Luft auf andere Pflanzen überspringen können.
Im Falle eines Rostpilzes solltest du erkrankte Blätter entfernen, die Anbaufläche sauber und frei von Laub halten und anschließend die Pflanze mit einem Pilz-Spray besprühen. Auch Neemöl kann in diesem Fall Wunder wirken.
Schwarze Spitzen
Entdeckst du bei deiner Plumeria auf einmal schwarze Spitzen, kann es sich um einen weiteren Pilz handeln. Er taucht vor allem dann auf, wenn es nass und kühl ist (auch über Nacht) und kann im schlimmsten Fall die ganze Pflanze abtöten.
Wenn die Umgebung sich erwärmt, stirbt die schwarze Spitze ab. Um schwarze Spitzen zu vermeiden, schenke deiner Pflanze so viel Sonnenlicht wie möglich. Achte darauf, dass ihre Blätter nachts nicht feucht sind und reduziere in Innenräumen die Feuchtigkeit. Ein Ventilator kann erste Hilfe leisten.

Gattung, Arten, Sorten?
Es gibt nur wenige Arten der Gattung Plumeria, die verantwortlich für mehrere hundert verschiedene Sorten sind.
Die zwei bekanntesten Arten sind Plumeria obtusa und Plumeria rubra.
a) Plumeria obtusa
Die Plumeria obtusa wird auch Singapore White/Pink genannt und hat – wie der Name vermuten lässt – weiße oder pinke Blüten mit einer kleinen, gelben Mitte.
Sie ist ein immergrüner Baum und behält auch im Winter ihre Blätter, die dunkelgrün glänzen und eine ovale bis runde Form haben. Auch ihre Blütenblätter sind rund, sie neigen sich an der Spitze leicht nach hinten und verbreiten einen starken Duft.
Die Bäume der Plumeria obtusa sind normalerweise etwas kleiner, kälteempfindlicher und brauchen mehr Pflege als die der Plumeria rubra.
Die Plumeria obtusa ist in Asien am weitesten verbreitet und erfreut sich auch weltweit großer Beliebtheit.
b) Plumeria rubra
Dennoch gilt die Celadine als Mutter aller Frangipanis. Sie gehört zur Plumeria rubra, der „roten“ Frangipani. Rot ist die Celadine allerdings nicht– sie hat eine große gelbe Mitte mit weißen Blütenrändern.
Im Gegensatz zur Plumeria obtusa sind die Blätter der Plumeria rubra matt, spitz und fallen im Winter schnell ab. Ihre Blütenblätter sind oval, fast röhrenartig und duften weniger stark. Dafür sind ihre Farben umso bunter.
Die rote Frangipani gibt es nicht nur in Rot, sondern in vielen verschiedenen kräftigen Farbtönen, manchmal sogar in mehreren Farben gleichzeitig.
c) Plumeria stenophylla
Interessant ist auch die Plumeria stenophylla. Sie erinnert in ihrer Gesamterscheinung an einen buschigen Oleanderstrauch.
Sowohl ihre grünen Blätter als auch ihre meist weiß oder cremefarbenen Blütenblätter sind lang und dünn und haben einen großen Abstand zueinander.
d) Plumeria pudica
Außergewöhnliche Blätter hat die Plumeria pudica. Sie sind am Ansatz schmal und dünn und werden zur Spitze hin breiter – fast so ähnlich wie ein Löffel.
Ihre Blüten ähneln denen der Plumeria obtusa und sind meist weiß oder cremefarben.
Durch Kreuzung verschiedener Arten entstehen zahlreiche weitere Unterarten und Hybride (Sorten). Manche haben lange Blätter, einige sehen aus wie ein Strauch und andere wiederum scheinen eine Mischung aus allem (Plumeria caracasana) zu sein.
Eins haben sie jedoch alle gemeinsam: der zarte, verführerische Duft, den ihre schönen Blüten verströmen.

Der Duft des Frangipani
Die Plumeria, die am stärksten duftet, ist mit Abstand die Plumeria obtusa. Vor allem nachts verströmt sie ihr angenehm fruchtiges Aroma und erzeugt in ihrer Umgebung eine märchenhafte Atmosphäre.
Jede Plumeria-Sorte hat ihren eigenen Duft. Er kann süß oder würzig sein, an Pfirsiche, Ananas, Zitronen oder Trauben erinnern oder eine leichte Ingwer-, Kokos-, Rose– oder Jasmin-Note haben.
Frangipani Parfüm
Kein Wunder, dass die Frangipani Blumen den Weg in unsere Parfümfläschchen finden. Getrocknet und zu feinem Pulver gemahlen, bilden sie den Grundstoff für zahlreiche Parfüms.
- Farfalla: Eau de Cologne – Frangipani
- Chakra reine natürliche Parfüm Duft Frangipani Öl
- Aurora’s Lust Patchouli Parfüm mit Frangipani
- Jo Malone London Frangipani Cologne
Frangipani Kosmetikprodukte
Und nicht nur das. Der duftende Frangipani ist ein begehrter Zusatz in Körperlotionen, Duschgels und anderen Kosmetikprodukten. Auch ätherische Öle können damit hergestellt werden.
- NIVEA Pflegedusche Frangipani & Oil
- aldoVANDINI CHARMING Bodylotion Frangipani & Wilder Flieder
- Hei Poa Körper- und Haarpflegeöl
- Monoi Tipanie Körperöl mit Frangipani Duft
Kein Wunder, dass Frangipani Blüten auch im Spa-Bereich sehr beleibt geworden sind.

Heilende Eigenschaften von Frangipani
Nach den Prinzipien des Ayurveda haben erwärmende Öle, unter anderem das Frangipani-Öl, eine nervenberuhigende Wirkung und können bei Angst und Schlaflosigkeit eingesetzt werden.
Außerdem soll es Muskeln entspannen, Infektionen und Verdauungskrankheiten heilen und Entzündungen hemmen.
Als Feuchtigkeitscreme beruhigt es trockene Haut und hilft dabei, sie weich zu halten.
In Vietnam gibt es gleich mehrere Verwendungen für die Pflanze. Die in Alkohol zerdrückte Rinde soll Hautentzündungen vorbeugen und wird bei der Behandlung von Bluthochdruck und Verdauungsstörungen eingesetzt.
Die Wurzeln können bei Tieren abführend wirken; der Latex wird als Balsam für Hautkrankheiten verwendet und die weißen Blüten finden in der traditionellen Medizin bei Husten, Hämophilie und Fieber Anwendung.
Außerdem können die Blätter des Plumeria Baums als Umschläge gegen Blutergüsse und Geschwüre verwendet werden.

Nur Dekoration oder tiefgründige Bedeutung?
Doch nicht nur in der Medizin ist der duftende Frangipani ein Allroundtalent. Die fünf gleichgroßen, perfekt wirkenden Blütenblätter in ihren zarten Farben strahlen Ruhe aus und werden häufig zur Dekoration in Wasserschalen oder als Haarschmuck verwendet.
Auch auf Taschen, Kerzen und Seifen finden wir ihr Motiv.
Die Blume ist aber mehr als nur Dekoration. Je nach Land, Mythos oder Glaubensrichtung erhält sie meist eine positive, manchmal auch eine negative Bedeutung.
Die Bedeutung des Frangipani in verschiedenen Ländern
In vielen Ländern, gerade in der Region Südostasien, wird die Frangipani Blume verehrt. Ihre außergewöhnliche Schönheit macht sie zu einem Symbol für Perfektion, Eleganz und Wohlstand.
Die Plumeria ist die Nationalblume von Laos und ist in (fast) jedem Tempel-Garten zu finden.
Frangipani Blumen galten bis in die 90er Jahre in Thailand als Trauerblumen, da ihr thailändischer Name dem thailändischen Wort für Trauer ähnelt. Aus diesem Grund wurde abergläubisch angenommen, dass Frangipanis Unglück bringen. Ein neuer Name („Lelavadee“) half – nun wird sie für Opfergaben in Tempeln und an besonderen Festtagen verwendet.
Im Penataran-Tempel in Ost-Java, Indonesien, findet man das Abbild eines Plumeria Baums. Auch im Borobudur-Tempel deutet ein Relief auf eine Plumeria hin. Beide Abbildungen machen deutlich, dass die Plumeria schon im 9. und 14. Jahrhundert eine gewisse Rolle im Hinduismus und Buddhismus spielte.
Menschen in China und Vietnam glauben, dass Geister und Dämonen in den Zweigen von Bäumen mit weißen Blumen (einschließlich der Plumeria) leben. Außerdem wird die Farbe Weiß mit dem Tod in Verbindung gebracht. Wird die Blume jedoch in China, einem Land, in dem der Ausdruck persönlicher Gefühle unangemessen ist, an einen anderen Menschen überreicht, ist das ein Zeichen von Zuneigung und Liebe.
Auch in Bangladesch stehen weiße Frangipani Blumen für Beerdigungen und Tod und sind oft an Gräbern zu finden.
In Malaysia symbolisiert der Duft des Frangipani die Anwesenheit von Vampiren.
Da der Frangipani Baum erneut wachsen kann, nachdem er abgeschnitten wurde, symbolisiert er in Indien (und auch Bali) die Unsterblichkeit und wird häufig in der Nähe von Friedhöfen gepflanzt, sodass die frischen Frangipani Blüten auf die Gräber fallen.
Frangipani ist zudem die Blume von Palermo auf Sizilien sowie die Nationalblume von Nicaragua und schmückt den Hintergrund einiger Seiten im Reisepass.
Die Plumeria ist auch bekannt als Hawaiianische Lei Blume, da aus ihr die berühmten Blütenkränze Hawaiis („Lei“) hergestellt werden. Hier symbolisiert sie auch die Gastfreundschaft.
Religiöse Bedeutungen der Tempelblume
Der Frangipani Baum ist auch als Tempelbaum oder Tempelblume bekannt, da er häufig in und vor Tempeln zu finden ist. Die Tempelblumen werden für Opfergaben und das tägliche Gebet verwendet, um die Götter mit ihrer Schönheit, ihrem Duft und ihren Farben zu ehren.
Dem Hinduismus und Buddhismus zufolge steht der duftende Frangipani für neues Leben und Unsterblichkeit, da er auch nach dem Entwurzeln neue Blumen und Blätter entwickeln kann.
Auch Muslime vertreten diese Meinung und so sieht man den wunderschönen Baum oft in der Nähe von Friedhöfen, wo herabfallende Blüten die Gräber verschönern und ihren süßen Duft verbreiten (siehe oben: Indien).
Die Symbolik der Frangipani Blume
In Südostasien wird die Blume oft mit Geistern und Dämonen in Verbindung gebracht und gilt als Zufluchtsort für diese.
Als Symbol für Schutz und Zuflucht werden die Frangipani Blüten häufig für Hochzeiten verwendet (z.B. als Blumenbouquets) – allerdings nur die weißen oder cremefarbenen Blüten, nicht die roten. Außerdem symbolisiert die Blume intensive Liebe und die dauerhafte Verbindung zweier Menschen. Auch im Feng-Shui wird die Frangipani Blume mit Liebe assoziiert.
In der hinduistischen Kultur symbolisiert die Blume Loyalität. Aus diesem Grund tragen Frauen an ihren Hochzeitstagen häufig die Blume im Haar, um ihren Männern ihre Treue zu zeigen.
In der modernen polynesischen Kultur wird die Frangipani Blüte ebenfalls im Haar getragen, allerdings um den Beziehungsstatus anzuzeigen. Trägt die Frau sie über dem rechten Ohr, ist sie noch auf der Suche; trägt sie die Blume über dem linken Ohr, ist sie vergeben.
In der Sprache der Blumen steht die Plumeria für die lange Abwesenheit der Liebe, etwa wie ein Seemann, der lange auf See ist.
Aufgrund der Robustheit und Standhaftigkeit der Frangipani Bäume steht sie für die Kraft, schwierigen Herausforderungen standzuhalten.
Außerdem wird die Plumeria mit weiblicher Energie in Verbindung gebracht und ist das perfekte Geschenk für Frauen, die einem viel bedeuten.
Weitere Theorien, Mythen und Legenden
Eine Theorie besagt, dass Frangipanis einst von katholischen Missionaren auf ihrer Weltreise verbreitet wurden. Das könnte erklären, warum der Frangipani in Thailand und auf den Philippinen so beliebt sind und in China und Vietnam eher weniger. In Thailand und auf den Philippinen wurden die Missionare herzlich empfangen, während sie in China und Vietnam lange verfolgt wurden.
Eine Legende unter Seeleuten besagt, dass Seeleute, die im Zweiten Weltkrieg von Hawaii nach Übersee fuhren, eine Frangipani Blume ins Wasser warfen. Wenn die Blume Richtung Land trieb, bedeutete dies, er würde zurückkommen; wenn die Blume jedoch Richtung Schiff trieb, würde er nicht mehr heimkehren.
Einem Mythos der Lakandonen (indigenes Volk in Mexiko) zufolge wurden die Götter aus Frangipani Blumen geboren.

Der Duft der Tropen – nicht nur für Götter
Egal ob als duftender Baum in deinem Garten, als entspannendes Schaumbad oder als Dekoration in deinen Wohnräumen – es gibt keine andere Blume, die dir das tropische Urlaubsfeeling so vermitteln kann wie der Frangipani.
Mit etwas Geduld, Liebe und der nötigen Aufmerksamkeit kannst du dir eigene himmlische Oase nach Hause holen, die dir kleine Auszeiten vom Alltag ermöglicht.
Wir hoffen, dass du mit diesem Artikel ein bisschen Frangipani-Luft schnuppern konntest und freuen uns über deine Anmerkungen und Fragen unter diesem Artikel.
Über die Autorin:
Gunda kommt aus der Tauch- und Tourismusbranche und war einige Jahre in Südostasien unterwegs, bevor sie ihr Herz an Indonesien verlor. Hier fand sie nicht nur ihre neue Heimat, sondern auch ihre große Liebe. Nach der Leitung eines Tauchresorts in Raja Ampat, entstand die Idee zu ihrer Webseite. Mittlerweile lebt sie als freie Autorin und Podcasterin mit ihrem Mann Hartono auf Morotai, wo die beiden sich eine kleine Selbstversorger-Farm aufbauen. Auf ihrem Instagram-Kanal kannst du ihnen dabei folgen. Mehr von dieser Autorin lesen.
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