Wusstest du, dass die indonesische Kaffeesorte Kopi Luwak als der „teuerste Kaffee der Welt“ zählt, obwohl (oder weil) die Luwak Bohnen aus dem Kot von Schleichkatzen eingesammelt werden?
Deswegen sträuben sich vielen Menschen bei dem berühmten Luwak Kaffee verständlicherweise die Haare, da hier nicht selten Tierquälerei im Spiel ist.
Aber was steckt eigentlich hinter Kopi Luwak genau? Wie werden die Tiere vor Ort behandelt? Und ist der Geschmack dieser indonesischen Kaffeesorte wirklich so besonders?
In diesem Beitrag gehen wir ausführlich auf die Hintergründe von Luwak Kaffee, dessen Produktion und Schwierigkeiten sowie auf die Besonderheiten von Kopi Luwak ein.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit MYBALI COFFEE entstanden.

Was bedeutet Kopi Luwak?
Das indonesische Wort für Kaffee ist „Kopi“.
Bei der Produktion von Kopi Luwak spielt der indonesische Fleckenmusang, eine lokale Schleichkatzenart, eine wichtige Rolle. In Indonesien wird er „Luwak“ genannt.
Daher der Name Kopi Luwak bzw. Luwak Kaffee.

Was ist ein Luwak / Fleckenmusang?
Luwaks bzw. Fleckenmusangs sind kletterfreudige Baumbewohner, deren Heimat der tropische Regenwald von Südostasien ist. Die Tiere sind hauptsächlich in der Nacht aktiv.
Äußerlich erinnern die Tiere an Opossums oder Mardern. Mit etwas Fantasie ähneln sie auch Hauskatzen.
Luwaks ernähren sich überwiegend von Insekten und Früchten. Eine ganz besondere Frucht steht dabei am liebsten auf ihrem Speiseplan: die Kaffeekirsche.

Was haben Fleckenmusangs mit Luwak Kaffee zu tun?
Fleckenmusangs bevorzugen reife und rote Kaffeekirschen, die sie am Stück verschlingen. Dabei können die Tiere jedoch nur die Hülse der Früchte verdauen.
Die Kaffeebohnen innerhalb der Kaffeekirsche werden unverdaut und vollkommen unversehrt wieder ausgeschieden.
Aber was passiert mit den Kaffeebohnen im Verdauungstrakt des Luwaks?
Es wird gesagt, dass die Bohnen im Verdauungstrakt des Fleckenmusangs einen Fermentierungsprozess durchlaufen. Dabei entziehen bestimmte Enzyme im Darm der Tiere den Kaffeebohnen ihre Bitterstoffe.
Der Kaffee verliert dadurch an Säure und gewinnt stattdessen an Milde und erhält ein ganz spezielles Aroma. Kaffeebauer reinigen und rösten die ausgeschiedenen Kaffeebohnen im Anschluss, wodurch der edle Kaffeegenuss entsteht.

Die sonderbare Fermentation und das einzigartige Aroma hat den Luwak Kaffee letztendlich weltberühmt gemacht.
Besonders Kaffeegourmets und Kenner sprechen von einem unvergleichlichem Geschmackserlebnis, wenn es um Kopi Luwak geht. Fermentierter Luwak Kaffee hat einen lang anhaltenden mild würzigen sowie leicht pfeffrigen Geschmack.
Dabei werden oftmals hohe Preise für den exklusiven Luwak Kaffee verlangt. Trotzdem steigt die Nachfrage nach dem „teuersten Kaffee der Welt“ auch heute noch. Doch mit der weltweiten Nachfrage gehen nicht nur Vorteile einher.
Denn letztendlich sind bei der Produktion von Kopi Luwak die Fleckenmusangs der wichtigste Bestandteil.
Und, wie du dir wahrscheinlich bereits gedacht hast, sucht nicht jeder Anbieter im indonesischen Regenwald nach den ausgeschiedenen Kaffeebohnen der Tiere.

Wie werden die Tiere bei der Kopi Luwak Produktion behandelt?
Fleckenmusangs lieben ihre Freiheit, wie eigentlich alle Tiere im indonesischen Regenwald.
Luwak-Katzen springen und klettern nachts von Baum zu Baum, wo sie nach Insekten und Früchten suchen. Tagsüber machen sie es sich in Baumkronen oder Asthöhlen gemütlich.
Aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer beeindruckenden Wendigkeit können sich die Tiere die Crème de la Crème unter den Früchten rauspicken. Somit pflücken sie beispielsweise nur die reifen und roten Kaffeekirschen auf ihrer Futtersuche.
Jetzt kannst du dir natürlich vorstellen, dass es für viele Kaffeeproduzenten wesentlich einfacher, schneller und profitabler ist, wenn sie die ausgeschiedenen Kaffeebohnen nicht in der freien Wildbahn suchen müssen.
Das Ergebnis der hohen Nachfrage von Kopi Luwak: Fleckenmusangs werden eingefangen und in enge Einzelkäfige gesperrt.
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Das Problem von Kopi Luwak aus Käfighaltung
In Gefangenschaft können sich die Tiere weder austoben, noch zurückziehen. Sie können ihren natürlichen Bedürfnissen nicht mehr nachgehen.
Die Folge sind schlimme Verhaltensstörungen und Krankheiten.
Ein weiteres wesentliches Problem der nicht artgerechten Haltung vieler Luwak-Katzen ist das einseitige Futter.
Zwar sind Kaffeekirschen die Leibspeisen vieler Fleckenmusangs, aber sie ernähren sich nicht ausschließlich von den Kaffeefrüchten. In freier Wildbahn ist ihr Speiseplan breit gestreut und enthält neben Früchten aller Art auch Insekten.
Viele Kaffeeproduzenten wollen am Ende des Tages jedoch eine große Anzahl an ausgeschiedenen Kaffeebohnen und füttern die Tiere demnach nur mit Kaffeekirschen.
Dadurch leiden nicht nur die Tiere.
Auch die Qualität des Kaffees soll durch die nicht artgerechte Haltung schlechter werden.
Deswegen sollte man nicht nur aufgrund des Wohlergehen der Tiere auf Kopi Luwak aus Käfighaltung verzichten.
Kopi Luwak kaufen: Woher bekomme ich Luwak Kaffee von wilden Tieren auf Bali?
Selbst wenn man als Reisender auf Bali ist, ist es nicht besonders einfach nachzuvollziehen, wo der Luwak Kaffee am Ende herkommt.
Die meisten lokalen Anbieter verkaufen vor Ort günstigen Luwak Kaffee aus Käfighaltung und eine teure Version von angeblich wilden Tieren.
Da es aber auf Bali keine wirkliche Kontrolle für die Herkunft von Kopi Luwak gibt, ist bei solchen Verkäufern nicht nur zu bezweifeln, dass der teure Kaffee aus der freien Wildbahn stammt, sondern ob es sich überhaupt um echten Kopi Luwak handelt.
Wenn man wirklich sicher gehen will, fährt man zu einer der vielzähligen Kaffeeplantagen im Norden von Bali und überzeugt sich selbst, dass dort keine Tiere in Käfigen gehalten werden.

Luwak Kaffee kaufen: Woher bekomme ich Kopi Luawak von wilden Tieren in Deutschland?
Wenn du nachhaltigen Luwak Kaffee in Deutschland kaufen möchtest, kannst du dich bei MYBALI COFFEE umschauen.
Das Wohlergehen der Fleckenmusangs ist dem deutschen Gründer mit indonesischen Wurzeln wichtiger als wirtschaftliches Wachstum oder Profit.
Der Kopi Luwak wird nur von freilebenden und wilden Luwak-Katzen bezogen.
Dabei leben die Fleckenmusangs auf großflächigen Kaffeeplantagen im Norden von Bali, wo sie sich ihr Futter selbst suchen können. Und vor allem können sie sich ihrer Art entsprechend austoben.

Die Kaffeebauern lesen die Luwak Hinterlassenschaften auf den Plantagen von den wild lebenden Luwaks regelmäßig auf.
Sascha Handojo ist der Gründer des jungen Startups und hat schon seit Jahren enge Beziehungen zu Kaffeebauern in Indonesien. Er ist mehrmals pro Jahr persönlich auf Bali und kontrolliert die Herkunft der Luwak Bohnen persönlich, um sicher gehen zu können, dass er keinen Kopi Luwak aus Käfighaltung verkauft.
Das alles bedeutet natürlich mehr Aufwand und demnach höhere Preise. Das sollte man jedoch in Kauf nehmen. 100 Gramm Luwak Kaffee kostet beispielsweise 29,90 Euro (Stand: November 2019).
Mit dem Rabattcode INDOJUNKIE10 gibt es 10 Prozent Rabatt auf den Warenkorb.

Alternative Kaffeesorten aus Indonesien
Wem der Katzen-Kaffee nicht so geheuer ist, aber trotzdem gerne einen authentischen indonesischen Kaffee probieren möchte, kann sich die Kaffeesorten Lintong oder Mandheling mal anschauen.
Beide Kaffeearten kommen aus Sumatra und versprechen einen fruchtigen Charakter oder schokoladige Aromen und milde Säure.

Was ist dein Lieblingskaffee aus Indonesien? Was denkst du über Luwak Kaffee? Und kennst du noch andere Kopi Luwak Produzenten vor Ort auf Bali, die Kaffeebohnen von wilden Luwaks beziehen? Her damit in den Kommentaren!
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