Apnoetauchen: Tauche ein in die atemlose Welt des Freitauchens

Ein Beitrag von Sara von HSH Stay

Das Apnoetauchen (auch Freediving oder Freitauchen genannt) beschreibt einen Tauchsport – ganz ohne Presslufttank. Apnoetaucher sind absolute Meister im Luftanhalten.

Tauche mit uns in die Welt des Freitauchens ein und erfahre, warum auch du diesen wunderbaren Sport ausprobieren solltest.

Apnoetauchen ist kein Hexenwerk. Jeder kann das!

Es sieht viel schwieriger aus, als es eigentlich ist.

Die meisten Leute denken, dass man zum Freitauchen super fit, Ausdauersportler und natürlich Nichtraucher sein muss. Das ist jedoch nicht ganz richtig.

Jeder kann das, egal ob groß oder klein, jung oder alt, schlank oder mit ein paar Kilos mehr auf den Rippen. Jeder kann seine Luft anhalten und die Tiefen des Ozeans erkunden!

Vor allem zu Beginn der Sportart ist dein größter Limit dein Mind, deine Angst – weniger dein Körper.

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Apnoetauchen, die Kunst des freien Tauchens – Foto: Farhan Sharief

Warum will man überhaupt ohne Luft in die Tiefe tauchen?

Warum macht man eigentlich Apnoetauchen? Warum tut man sich das an?

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Den einen ist es zu umständlich (und teuer) ständig ins Scuba-Equipment zu schlüpfen.

Die anderen möchten gerne ein bisschen mehr als nur die Unterwasserwelt als Schnorchler von der Oberfläche aus zu betrachten.

Und wiederum andere sagen, dass sich Scuba Diver eher die Umgebung anschauen, wohingegen Freitaucher viel mehr in sich selber schauen.

Für mich hat Freitauchen einen ganz besonderen Zauber: Dort unten, in den Momenten voller Stille, wenn ich schwerelos durch das sanfte Blau schwebe und an nichts denke, dann fühle ich mich lebendig und voller Leichtigkeit!

Und dabei ist es ganz egal, ob ich 3, 13 oder 30 Meter tief tauche – es geht um den Moment und ein Moment ist zeitlich dehnbar.

Um diesen ganz besonderen Moment im tiefen Ozean erleben zu können, solltest du deine Ausdauer, deine Körperspannung und dein Lungenvolumen trainieren.

Aber nicht nur das: Das entscheidende Training ist für deinen Mind!

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Autorin Sara beim Apnoetauchen auf Bali im Regen

Die Herausforderungen des Apnoetauchen

Es ist eine wahnsinnige körperliche und psychische Herausforderung, tiefer und tiefer ins Wasser zu tauchen, während man gegen das wachsende Bedürfnis nach Luft zu schnappen, kämpft.

Wenn man es schafft, den Körper unter Wasser für wenige Minuten zu kontrollieren, fühlt man sich einfach nur noch frei.

Fürs Freitauchen brauchst du nicht viel: Eine Tauchmaske, einen Schnorchel, einen Gürtel mit Gewichten, einen Wetsuit und extra lange Flossen – und natürlich einen langen Atem!

Manche Freediving-Pros tauchen auch mit sogenannten Monoflosssen, sodass sie am Ende ein bisschen wie Meerjungfrauen und -männer unter Wasser aussehen.

Wenn du ein Apnoe-Neuling bist, solltest du unbedingt einen Einsteigerkurs absolvieren. Hier lernst du in Theorie- und Praxiseinheiten alles, was du über das freie Tauchen wissen musst – von Atemübungen und Meditationspraktiken zur Vorbereitung über die effizienteste Schwimmtechnik beim Freitauchen bis hin zum Druckausgleich unter Wasser.

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Autorin Sara beim Abgang

Yoga und Freitauchen

Yoga und Pranayama (yogische Atemübungen) helfen dir dabei, deine Körperspannung zu verbessern und deine Lungenkapazität zu vergrößern.

Umso mehr Luft du in deiner Lunge speichern kannst, desto länger kannst du unter Wasser bleiben und desto später spürst du die Kontraktionen des Zwerchfells in deinem Brustkorb.

Aus dem Grund praktizieren übrigens auch viele Surfer hin und wieder Freitauchen. Denn wenn Surfer in die Waschmaschine von großen Wellen geraten, kann die Kunst des Luftanhalten sehr nützlich sein!

Tipp: Bevor du dich im Apnoetauchen ausprobierst, praktiziere eine Weile lang Yoga und Pranayama. Du wirst sehen, dass dir die ersten Momente unter Wasser ohne Luft viel einfacher fallen werden!
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Apnoetaucherin beim Abtauchen mithilfe eines Orientierungsseils

Lerne deinen Körper kennen!

Beim Freitauchen geht es sehr viel um Körperverständnis. Du musst dich und deinen Körper kennenlernen und vor allem über die Funktionen und Reaktionen rund um das Thema „Atmung“ Bescheid wissen!

Kennst du dieses heiße stechende Gefühl in deiner Brust, wenn du keine Luft mehr bekommst?

Das ist am Anfang ganz normal und bedeutet nicht, dass du sofort stirbst, wenn du jetzt nicht sofort Luft holst.

Dieses Gefühl bedeutet lediglich, dass sich das CO2 in deinem Körper anhäuft, da wir Sauerstoff ein- und CO2 ausatmen. Und diese Anhäufung von CO2 führt schlussendlich zu diesem beklemmenden Gefühl!

Im Anschluss folgen sogenannte Kontraktionen des Zwerchfells. Dieser Moment ist noch viel unangenehmer. In dem Moment möchte dein Körper das angehäufte CO2 abstoßen.

Es ist wichtig, dass du dir diese komplexen (aber super spannenden) Körperreaktionen zu Beginn deiner Freitauchen-Erfahrung von einem Experten erklären lässt.

Lesetipp: Apnoe-Tauchen: Potentielle Risiken beim Freitauchen

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Was passiert mit deinem Körper, wenn du deine Luft anhältst? Das wirst du beim Apnoetauchen erfahren!

Was haben Meditation und Freitauchen gemeinsam? 

Umberto Pelizzari, eine Legende im Freitauchen, hat einmal gesagt:

„Scuba Diver look around and freediver look inside!“ – Umberto Pelizzari

Und das ist das Spannende bei diesem Sport – zwar ist die körperliche Ausdauer auch wichtig, aber es geht viel mehr um deinen Mind, den du kontrollieren lernen musst. Das dachte ich zumindest sehr lange!

Mittlerweile weiß ich, dass ich ihn nicht kontrollieren, sondern „einfach“ nur abschalten muss. Und genau das gleiche lernt man beim Meditieren.

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Apnoetauchen und Meditieren haben eine Menge gemeinsam

Wie lange denkst du, kannst du die Luft anhalten?

Egal, was du für eine Vermutung hast: Du unterschätzt dich und deinen Körper. Probier es doch mal aus. Entspanne dich, nehme ein paar tiefe Atemzüge und stoppe die Zeit. Schließ die Augen und denk an die Kokosnüsse auf Bali.

Ich erreichte bei meinem allerersten Versuch knapp 2,5 Minuten. Anfangs dachte ich, die Uhr war kaputt!

Ich hatte jedoch einen guten Lehrer. Anfangs war es schwierig diese Zeit erneut zu schaffen. Mein Mind war nicht mehr frei, hatte nun ein Ziel vor Augen – die 2,5 Minuten zu knacken – und war dadurch gestresst!

Diese Tatsache, wie leicht ich mich und meinen Körper selbst beeinflussen kann, hat mich getriggert diesen Sport zu betreiben.

Freitauchen auf Bali

Ich liebe es mittlerweile tief in den Ozean abzutauchen. Vor allem auf Bali gibt es ein paar wundervolle Orte dafür.

Meine Lieblingsspots auf Bali:

# 1 Das USS Liberty Shipwreck in Tulamben: Dort gibt es einen „swim through“ am Bug des Bootes, welches ca. 12 Meter tief ist. Von oben siehst du nur die Öffnung, tauche runter und „schau rein“, dann siehst du das ein Gang durch das Boot führt.

# 2 Die Biorock Korallenzuchtanlage in Pemuteran: Super zum Üben verschiedener Tiefen und auch wunderbar für Beginner geeignet. Meine Lieblingsfigur: Die Meerjungfrau.

# 3 Tauchen rund um Menjangan Island: Schicke Drop-Offs, aber eher etwas für Fortgeschrittene

LesetippSchnorcheln Bali: Die schönsten Schnorchelspots auf Bali

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Die Meerjungsfrau des Biorock-Korallenzuchtprojekts in Pemuteran

bali-reisefuehrer-indojunkie-122-things-to-do-in-baliNoch mehr Tipps für Bali bekommst du in dem Buch “122 Things to Do in Bali“. Auf 372 Seiten versorgen wir dich in der 2. Auflage mit unzähligen Insider-Tipps für die Insel der Götter, damit du die schönsten, authentischsten und abenteuerlichsten Ecken von Bali hautnah erleben kannst – inklusive Empfehlungen zum nachhaltigen Reisen! HAPPY TRAVEL!

Worauf du bei einer Freitauch-Schule achten solltest

Ich kenne keine schlechte Schule auf Bali und habe auch nichts Negatives gehört.

Wichtig ist allerdings die Motivation, die die Schule hat.

Manche Schulen unterrichten auf Ziel (Tiefe, Länge etc.) oder auf Wettkampf. Es gibt auch Schulen, welche eher auf das rationale Verständnis des Körpers eingehen.

Ich persönlich trainiere am liebsten mit Apneista in Jemeluk bei Amed im Osten von Bali. Die Gründer Matthew und Quab haben ihr eigenes Programm geschrieben, welches sich auf Meditation und den Zustand des Flows fokussiert. Dort geht es nicht um Ziele und Herausforderungen, sondern um den puren Spaß an der Sache und den Zugang zu dir selbst.

Ansonsten wurde uns noch Freedive Gili auf den Gili Inseln empfohlen.

Das lernst du bei einem Freitauchkurs:

  • Atemübungen für vor- und nach dem Freitauchen
  • die Manipulation des eigenen Nervensystems
  • die beste Technik zum gesunden Druckausgleich
  • die richtige Schwimmtechnik zum Ein- und Abtauchen
  • Hintergründe zu Hyperventilation und Hypoventilation
  • Verbesserung der mentalen Stärke
  • Sicherheitsübungen für den Notfall
  • u.v.m.

https://www.instagram.com/p/BoWMjhwgDbQ

Oberste Regel: Niemals alleine Freitauchen gehen

Freediving ist eine sichere Extrem-Sportart: Wenn es richtig gemacht wird.

Wenn die oberste Regel beim Scuba Diving „Niemals Luftanhalten!“ ist, ist es beim Freitauchen das oberste Gebot, genau das zu tun!

Beim Freitauchen ist die wichtigste Regel jedoch „Gehe niemals alleine Freitauchen!“. Dicht gefolgt von, „Gehe niemals über deine Limits!„, bzw. „Lerne den Sport, deinen Körper und deine Limits kennen!

Natürlich ist es kein Problem mal kurz ein paar Meter beim Schnorcheln abzutauchen, aber sobald du tiefer möchtest, solltest du dich mit dem Sport genauer auseinandersetzen.

Viele Unfälle beim Apnoetauchen passieren aufgrund von Unwissenheit oder Leichtsinn – nicht unbedingt weil der Sport super gefährlich ist. Freitauchen ist und bleibt jedoch ein Extremsport mit gewissen Risiken.

Beim Freitauchen sollte man den Drang nach „tiefer“ und „länger“ beiseite legen. Es geht nicht um das „tiefer“ oder „länger“. Darum geht es hier wirklich nicht.

https://www.instagram.com/p/BmA6OHJgiug/

Unterkünfte für Freitaucher

Wenn ich mich nicht unter Wasser herumtreibe, dann arbeite ich mit Leidenschaft für mein Herzensprojekt, die Buchungsplattform Home Sweet Home Stay, welche die Locals vor Ort in Indonesien zu 100 Prozent unterstützt und nicht „5* but a Million Star“ Unterkünfte für dich hat.

Natürlich dürfen jetzt meine persönlichen Unterkunftsempfehlungen für Freediver nicht fehlen:

In Amed/Jemeluk

In Pemuteran

Über die Autorin Sara

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Ich liebe das Leben auf Inseln. Hong Kong und Bali sind derzeit meine zwei liebsten Home Sweet Homes! Ich war das erste mal vor drei Jahren auf Bali und es hat mich immer wieder zurück gezogen! Vor zwei Jahren habe ich HSH Stay ins Leben gerufen – eine transparente Buchungsplattform für Gasthäuser, Bungalows und Homestays in Indonesien. Mit HSH Stay helfen wir den Locals vor Ort und zeigen der Welt die verborgenen Schätze. Bei uns gibt nicht 5-Sterne sondern 1-Million-Star-Hotels. Ich liebe das Leben zwischen den Kulturen und es ist mir eine Ehre auf meiner Schatzsuche die tollen magischen Orte mit euch teilen zu dürfen. Ausserdem liebe ich das Wasser: Über Wasser, unter Wasser oder einfach nur Meerblick – ich möchte nicht mehr Ohne. Gleiches gilt für Kokosnüsse – A coconut a day keeps the doctor away!

TitelfotoFarhan Sharief

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