Affen auf Bali: Das solltest du wissen

Bali hat mehr zu bieten als nur schöne Strände, einen warmen Ozean und köstliche Kokosnüsse. Die Insel beeindruckt außerdem mit viel Grün, dichtem Dschungel und tiefen Wäldern. In ihnen sind die monyet, die Affen Balis, zu Hause, die einen ganz besonderen Status auf der Insel genießen.   

In diesem Artikel erfährst du, was es mit den Affen auf Bali auf sich hat, wo du sie am besten aus der Nähe beobachten kannst und worauf du bei einer Begegnung mit ihnen achten solltest.

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Affen auf Bali gibt es reichlich

Affen auf Bali – Nachkommen von Hanuman

Ob in Tempeln, Wäldern oder einfach nur am Strand, Affen können dir in Bali in (fast) jedem Moment über den Weg laufen.

Am auffälligsten ist, dass die meisten weder scheu noch verschreckt sind, sondern die Nähe zum Menschen regelrecht suchen

Dank dem Affengott bzw. Affengeneral Hanuman genießen die Affen auf Bali einen besonderen Status.

Hanuman wird im Hinduismus häufig mit einem Affengesicht, einem menschlichen Körper und einem langen Schwanz dargestellt. Dank seiner Geschichte und der seines Affenheers gelten die Affen auf Bali als heilig und werden von den Einheimischen als Nachkommen Hanumans verehrt

Häufig kannst du an und um Tempelanlagen Affenkolonien entdecken. Balinesischem Glauben zufolge beschützen sie die Tempel vor bösen Geistern und negativen Einflüssen. 

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Ein Affe auf Bali auf einer Statue von Hanuman
Hanuman, Balis Affengott – Foto: Steffen Zimmermann

Welche Affen gibt es auf Bali?

Auf Bali gibt es mehrere Affenarten.

Die Affen, die dir auf Bali am häufigsten begegnen werden, gehören zu den Makaken, eine Primatengattung aus der Familie der Meerkatzenverwandten.

Eine andere Affenart, die sich jedoch weitestgehend versteckt hält und nur selten ihr Revier verlässt, ist der Haubenlangur.

In Nationalparks können weitere Arten, u.a. der Celebes-Haubenmakak beobachtet werden, der auch unter dem Namen Black Ape bekannt ist.

1 | Makaken: Die häufigsten Affen auf Bali

Makaken werden in der Regel bis zu 65 cm groß und zeichnen sich durch ein grau-braunes oder rötlich-braunes Fell aus. Ihre Brusthaare sind in der Regel etwas heller und ihr nacktes Gesicht bräunlich oder grau.

Sie haben eine nach vorne ragende Schnauze und ein raubtierähnliches, kräftiges Gebiss mit großen Eckzähnen

Die Gattung umfasst 23 Arten, von denen fast alle in Asien zu Hause sind. Manche Arten sind schwanzlos oder haben einen Stummelschwanz, andere wiederum – wie die auf Bali – besitzen einen langen Schwanz, der teilweise länger als ihr Körper ist. Daher wird diese Art Langschwanzmakak genannt. Weitere Bezeichnungen sind Javaneraffen oder Krabbenesser.

Langschwanzmakaken besitzen häufig weiße Backenbärte und weiße Zeichnungen an ihren Augenlidern.

Sie leben in Gruppen von bis zu 100 Tieren zusammen, in denen klare Hierarchien herrschen. 

Männliche Langschwanzmakaken können bis zu 12 kg schwer werden, Weibchen hingegen nur bis zu 5 kg.

Sie leben in Wäldern, Bambushainen oder an Orten in Waldnähe, die ihnen Zugang zu Wasser ermöglichen.

Die Bali Affen sind Allesfresser, aber ernähren sich am liebsten pflanzlich. Auf ihrem Speiseplan stehen Früchte, Blätter, Samen, Gräser und Pilze. Manchmal verzehren sie jedoch auch Insekten, Vogeleier und kleine Wirbeltiere.

Langschwanzmakaken sind ausgezeichnete Kletterer, da sie den Großteil ihres Lebens auf Bäumen verbringen. Für die Nahrungssuche begeben sie sich jedoch auch auf den Boden.

Schwarze Haubenlanguren: Scheu & Stark gefährdet

Auf Bali lebt eine weitere Affenart, die sich jedoch weitestgehend versteckt hält und nur selten ihr Revier verlässt: der Haubenlangur.

Er gehört zur Familie der Schlankaffen und ist etwas kleiner als ein Langschwanzmakak. Sein Fell ist meist schwarz mit hellen Haarspitzen an Armen, Beinen und im Kopfbereich.

Um sein Gesicht hat er einen Haarkranz, der nach vorne zeigt und absteht – was ihm einen niedlich überrascht wirkenden Gesichtsausdruck verleiht.

Auch er lebt in Gruppen mit bis zu 20 Tieren zusammen und ernährt sich hauptsächlich von Früchten, Knospen, Blättern und Blüten.

Da sich sein Lebensraum immer mehr verringert, wird er als stark gefährdet eingestuft. 

Weitere Affenarten auf Bali

In Nationalparks wie dem Bali Safari Park Gianyar oder dem West-Bali National Park können weitere Arten, u.a. der Celebes-Haubenmakake beobachtet werden.

Er stammt ursprünglich aus Sulawesi und ist fast komplett schwarz – was ihm den Namen Black Ape eingebracht hat.

Einige der Tiere haben lustige, nach oben abstehende Haarbüschel auf dem Kopf, die stark an einen Irokesen-Schnitt erinnern.

Der Celebes-Haubenmakake ist scheu und versteckt sich in den tiefen Wäldern Balis

Affenparks auf Bali

Affenparks auf Bali bieten dir eine tolle Möglichkeit, Affen in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. 

1 | Monkey Forest Ubud

Der Monkey Forest in Ubud ist der bekannteste Affenpark auf Bali. Hier leben über 700 Makaken in einem wunderschönen Wald zwischen Felsen, Statuen und einer heiligen Wasserquelle.

Außerdem befinden sich kleine Tempel in dem Wald, der das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur symbolisieren soll.

Die ersten Affen kommen dir in der Regel bereits auf der Straße außerhalb des Parks entgegen, doch spätestens im Inneren des Parks kannst du ihnen beim Herumtollen und Faulenzen zusehen.

Bedenke jedoch: Der Monkey Forest ist alles andere als ein Geheimtipp.

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Infografik zu den Affen im Monkey Forest in Ubud

2 | Sangeh Monkey Forest

Der Sangeh Monkey Forest in Badung wird ebenfalls als heiliger Wald verehrt. Er beeindruckt mit einer Fläche von 10 Hektar, die von bis zu 40 Meter hohen Muskatnussbäumen bewachsen ist. Mehrere hundert Affen bewohnen den Wald, der in dieser Art sonst nirgendwo auf Bali zu finden ist.

Die lokale Mythologie besagt, dass die Bäume auf ihrem Weg vom Berg Agung zum Tempel Taman Ayun waren, als sie nachts von ein paar Dorfbewohnern überrascht wurden. Erschrocken blieben sie stehen und die Dorfbewohner verwandelten sich in Affen, um den Wald zukünftig zu schützen. 

Eine andere Legende sieht den Ursprung in der Geschichte von Ramayana. Sie besagt, dass Hanuman den Berg Mahameru mit seinen Affen hochhob und ein Stück genau dort hinunterfiel, wo der Sangeh Monkey Forest jetzt steht. 

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Affe im Sangeh Monkey Forest auf Bali

3 | Alas Kedaton 

Der Alas Kedaton ist ein Affenwald in Tabanan in der Nähe des Dorfes Kukuh.

Er erstreckt sich über gigantische 12 Hektar und gilt ebenfalls als heilig.

Außer den darin lebenden Affen gibt es ein weiteres Highlight: Die großen Kolonien von Flughunden, die kopfüber in den Bäumen hängen und auch tagsüber fliegen. 

TIPP: Im Buch 122 Things to Do in Bali findest du viele weitere tolle Tipps für eine Reise nach Bali.

Problematik von Affenparks

Affenparks werden in der Regel als Touristenattraktionen gelistet. Sie haben am Eingang eine Kasse für den Eintritt und zahlreichen Touristenshops mit Souvenirs. In der Regel verkaufen sie zusätzlich Futter für die Affen, meist in Form von Bananen oder Nüssen.

Hier findet sich leider bereits der erste Kritikpunkt. Gewöhnen sich die Affen zu sehr an die kontinuierliche Futtergabe durch die Besucher, suchen sie sich ihr Futter nicht mehr selbst – was bei der Fruchtbarkeit Balis ein Leichtes wäre. Nach einiger Zeit fangen sie an zu betteln und werden aggressiv, wenn sie ihre gewünschte Wirkung nicht erzielen – die in diesem Fall heißt: „Mehr Futter!“.

Eine Folge davon sind erschrockene Besucher und im schlimmsten Fall Bisse. Nicht selten müssen Aufsehen eingreifen, um übermütige Affen zurückzudrängen. Auch kann es vorkommen, dass Reiseleiter sich neue Affenwälder für ihre Besucher suchen, da in gut besuchten Parks die Aggressivität der Bali Affen zunimmt. 

Leider verfolgen einige Parks zudem ein nerviges Geschäftsprinzip. Wenn du sehr viel Glück hast, folgt dir nach Bezahlen des Eintritts ein englischsprachiger Guide auf Schritt und Tritt – obwohl du keinen benötigst.

Dieser deutet dann hier und da auf ein paar Affen, während er dir dazu etwas erzählt. Beim Verlassen des Parks zieht er dich aufmunternd in seinen Shop mit der Erwartung einer Entlohnung seiner „Dienste“. Um ihn nicht ganz zu verärgern oder blöd dazustehen, könntest du natürlich etwas kaufen, was du sowieso kaufen wolltest.

 Auch gibt es ab und zu Gerüchte über abgerichtete Affen, die einem Futterhändler in der Nähe zuspielen. Sie klauen sich wertvolle Gegenstände von Besuchern, die der Händler dann als „Retter“ mit seinem Futter zurückholen darf. 

In Affentempeln hingegen, die kein Geschäftsmodell verfolgen, hast du die Möglichkeit, deinen Ausflug ungestörter zu genießen.

In Affenparks auf Bali sind die Affen daran gewöhnt, gefüttert zu werden

Affentempel auf Bali

Wenn du deine Begegnung mit den Affen auf Bali mit der Besichtigung eines Tempels verbinden möchtest, stehen dir gleich mehrere Affentempel zur Auswahl.

1 | Uluwatu Tempel

Der Uluwatu Tempel ist ein bekanntes Highlight auf einer Bali-Reise. Er befindet sich auf einer hohen Klippe direkt am Meer und kann dir zur richtigen Zeit einen wunderschönen Sonnenuntergang bescheren.

Am Uluwatu Tempel gibt es zwar nicht so viele Affen wie in den oben genannten Wäldern, doch sie sind hier nicht weniger frech. Auch hier kann es passieren, dass sie den Besuchern ein wertvolles Teil klauen, um es gegen Essbares auszutauschen.

Beim Kecak Dance, der abends im Uluwatu Tempel stattfindet, wirst du u.a. auch Hanuman, Balis Affengott, auf der Bühne erleben.

2 | Pulaki Tempel

Der Pulaki Tempel liegt im Nordwesten Balis (Buleleng) direkt am Meer.

Hier kannst du den Ausblick genießen, in die Kultur Balis eintauchen und den Affen beim Spielen zusehen.

Etwas ungewöhnlich erscheinen hier die Käfige um die Altare. Diese sollen nicht die Affen einsperren, sondern die Opfergaben schützen und den Menschen beim Beten ihre nötige Ruhe geben.

Der Geschichte nach wurde der javanische Priester Nirartha von Affen begrüßt, als er in den Wald von Pulaki trat. Daraufhin soll er diesen Tempel hier erbaut haben.

Weitere beeindruckende Tempel mit der Chance auf Affen-Begegnungen sind der Pura Gumang in Karangasem, Pura Luhur Mekori in Tabanan, Penataran Lempuyang zwischen Amed und Padangbai und der Fledermaustempel Pura Goa Lawah in Klungkung.

TIPP: Im Buch 122 Things to Do in Bali findest du viele weitere tolle Tipps für eine Reise nach Bali.

3 | Weitere Orte, an denen du Affen auf Bali begegnen kannst

In Tabanan an der Straße zwischen den beiden Seen Buyan und Bratan kannst du ebenfalls Affen sehen.

Dazu hältst du ganz einfach an einer der Parkbuchten und inspizierst die Gegend. Meist befinden sich auch einige Futterverkäufer in der Nähe.

Affen können dir in Bali theoretisch überall dort begegnen, wo ein großes Waldstück in der Nähe ist, in dem sie Zugang zu Wasser haben. Dazu gehören Strände (auch einsame Strandbuchten!), Hotelanlagen und Resorts. 

Auch der Padang Padang Beach auf der Bukit Halbinsel von Bali wird sehr gerne von Affen heimgesucht.

Wie solltest du dich Balis Affen gegenüber richtig verhalten?

Um deine Begegnung mit den unterhaltsamen Tierchen so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest.

1) Verstecke Snacks, Sonnenbrillen, Handy und Kameras in deinem Rucksack. Affen schnappen sich nicht nur Essbares, sondern jegliche Gegenstände, die sie finden und gegen Essbares tauschen können. Dazu gehören auch Flaschen oder Hüte, die an deinem Rucksack baumeln.

2) Verstaue deine Wertsachen an einem sicheren Ort bzw. direkt an deinem Körper.

3) Vermeide es, die Affen zu füttern. Zum einen wirst du dann von vielen Affen belagert, die nach mehr betteln und zum anderen führt es langfristig zu einer erhöhten Aggressivität der Tiere (siehe oben „Problematik von Affenparks“).

4) Fasse keine Affen an. Auch wenn die süßen Tierchen keine Scheu zeigen, bleiben sie dennoch Wildtiere, die mit Vorsicht zu genießen sind.

5) Vermeide direkten Augenkontakt mit den Tieren, da dieser als Aggression aufgefasst werden kann.

6) Begegne den Affen mit Respekt und halte die Augen auf, wenn du dich in ihrer Nähe befindest.

7) Verhalte dich ruhig, wenn sie näher kommen oder dir gar auf den Kopf klettern und streite auf gar keinen Fall um irgendwelche Gegenstände (wie Essbares). 

8) Lasse deine Taschen an Stränden oder in Hotelanlagen, die bekannt für Affenbesuche sind, nicht unbeaufsichtigt.

Für den Fall, dass du von einem Affen gebissen wirst, säubere und desinfiziere die Wunde und fahre in die nächste Klinik, um dich gegen Tollwut und Tetanus abzusichern. Auch wenn Bali „offiziell“ frei von Tollwut ist, gilt auf jeden Fall: better safe than sorry!

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Regeln für den Umgang mit Affen im Monkey Forest Ubud

Wenn du diese Regeln einhältst, wirst du eine wunderbare Zeit mit den liebenswürdigen Tierchen haben und einzigartige Erinnerungen und Stories mit nach Hause nehmen. 

Hast du bereits Erfahrungen mit Affen auf Bali machen können? Wo und vor allem wie war es? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

Über die Autorin:

Autorenfoto Gunda mit Hartono

Gunda kommt aus der Tauch- und Tourismusbranche und war einige Jahre in Südostasien unterwegs, bevor sie ihr Herz an Indonesien verlor. Hier fand sie nicht nur ihre neue Heimat, sondern auch ihre große Liebe. Nach der Leitung eines Tauchresorts in Raja Ampat, entstand die Idee zu ihrer Webseite. Mittlerweile lebt sie als freie Autorin und Podcasterin mit ihrem Mann Hartono auf Morotai, wo die beiden sich eine kleine Selbstversorger-Farm aufbauen. Auf ihrem Instagram-Kanal kannst du ihnen dabei folgen. Mehr von dieser Autorin lesen.

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Comments

Eine Antwort zu „Affen auf Bali: Das solltest du wissen“

  1. Avatar von Kristina
    Kristina

    Sind Affen beim Melayang Waterfall begegnet, haben sie von Weiten schon gesehen & sie erschienen uns aggressiv, weswegen wir sofort umgedreht haben. Am Rückweg haben sie uns verfolgt und das waren für uns ca. 150 steile Stufen zu erklimmen. Sogar wo wieder Häuser waren, haben sie uns noch verfolgt und erst bei der Straße die Verfolgung aufgegeben. War leider kein schönes Erlebnis, im Monkey Forest Sanctuary war es hingegen entspannter und schöner den schönen Tierchen zu begegnen.

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