Ein Gastbeitrag von Marco und Bolle von „Komm’ wir machen das einfach!“
Wer hätte gedacht, dass sich unweit von Jakarta ein kleines Paradies befindet mit einsamen Inseln und Weltklasse Schnorchelspots? Eigentlich vermutet man hier ja gar kein Inselparadies, wenn man so an Java denkt. Außer den Karimunjava-Inseln hatten wir zuvor noch nie etwas von den „Thousand Islands“ gehört.
Nur knapp 15 bis 60 Kilometer von Jakarta entfernt (je nach Insel) findest du hier Ruhe und eine Traumidylle abseits der Großstadt und dem ganzen Trubel. Hier kannst du Schnorcheln, Tauchen, fantastische Sonnenuntergänge sehen oder einfach nur am Strand die Seele baumeln lassen.
Mehr als 130 Inseln tummeln sich hier im glasklaren Wasser (an einigen Stellen aber leider auch sehr schmutzig). Nur einige davon sind bewohnt mit knapp 15.000 Einwohnern. Die meisten wohnen auf der Insel Pulau Kelapa. Auf der Insel Pulau Pramuka befindet sich das Verwaltungszentrum der Inselgruppe Pramuka.
Die Planung war gar nicht so einfach, da man im Internet nicht gerade unzählige Infos zum Thema Anreise und Unterkünfte findet. Aber irgendwie war das auch wieder gut, denn diese Gegend ist eben noch nicht wirklich touristisch erschlossen. Meistens sieht man dort am Wochenende wohl nur ein paar Locals vom Festland, die auf einer der Insel einen kurzen Urlaub machen und Angeln gehen.
Dennoch findest du hier weder Resorts, Hotels, westliche Restaurants oder Geschäfte. Hier ist es noch ursprünglich, abgeschieden, teilweise fremd aber dennoch einzigartig und wunderschön.
Die Reise zu den Thousand Islands geht los!
Wir versuchten also, dieses Abenteuer anzugehen und erfuhren, dass jeden Tag vom Marina Anchol ein Speedboot ablegt. Bei Airbnb fanden wir tatsächlich auch noch eine Unterkunft, welche wir sofort buchten.
Ein Zimmer mit 3 Matratzen auf dem Boden und einem Loch im Bad als Klo – that’s it! Aber das reichte uns vollkommen aus, denn immerhin wollten wir etwas erleben und brauchten ja eh nur ein einfaches Dach über dem Kopf.
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Mit dem Taxi machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Gegen 8 Uhr sollte das Speedboot starten, wir waren bereits gegen 7 Uhr vor Ort. Man sagte uns, dass man sich zügig ein Ticket kaufen soll, da das Boot eben nur begrenzt Plätze hat.
Alles klappte aber wunderbar und so fuhren wir Punkt 8 Uhr los. Das Boot steuerte verschiedenen Inseln an, unter anderem auch Pramuka Island.
Pramuka Island – einheimisch und authentisch!
Auf Pramuka Island leben die Einheimischen noch recht einfach. Dennoch findest du dort einen Geldautomaten, einen Fussballplatz, eine Schildkröten-Aufzucht-Station, eine Moschee und ein paar kleine Läden, wo du das Notwendigste besorgen kannst.
Um von West nach Ost zu gelangen brauchst du zu Fuß circa 10 Minuten. Du kannst dir also vorstellen, wie klein diese Insel in Wirklichkeit war. Pramuka ist nicht besonders „schön“ – hier findet man keine Strände, keine Traumidylle wie in Thailand oder in irgendwelchen TV-Spots.
Die Insel ist bebaut mit kleinen Häuschen dicht beieinander. Überall stehen kleine Fischerboote herum, die Kinder laufen umher und spielen mit Bällen oder fahren auf Skates umher. Achja und es gibt verdammt viele Katzen dort. Nicht umsonst gaben wir der Insel den Beinamen „Cat Island“.

Die Menschen hier waren immer sehr freundlich zu uns, auch wenn sie sehr zurückhaltend und schüchtern waren. Die Kids wollten immer wieder ein Foto mit uns machen.
Vermutlich sind Touristen (vor allem Europäer und andere Ausländer) hier nicht so oft zu sehen. Wie wurden wie Außerirdische beobachtet aber immer nett angelächelt. Es war irgendwie befremdlich eine Art „Hauptattraktion“ zu sein, aber wir gewöhnten uns dann auch irgendwann daran.

Am kleinen Hafen findest du ein paar Garküchen, wo du wirklich günstig essen kannst. So saßen wir am ersten Abend auf kleinen Plastik-Stühlen und schlürften Mi-Goreng-Suppe für umgerechnet 50 Cent.
Wir hatten nie das Gefühl, dass man uns „über’s Ohr hauen“ wollte. Der Tag neigte sich dem Ende und so machten wir uns auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft.


Mit den Einheimischen auf Erkundungstour auf den Thousand Islands
Es gab ein paar Jungs, welche sich vor Ort um die Unterkunft kümmerten (da die Vermieterin in Jakarta lebt). Mit diesen verabredeten wir uns für den nächsten Tag um gemeinsam einen Ausflug zu den umliegenden Inseln der Thousand Islands zu starten.
Wir verhandelten einen vertretbaren Preis (3 Personen inkl. Schnorchelausrüstung für circa 27 Euro) und machten uns dann am nächsten Morgen gemeinsam mit einem kleinen, einfachen Holzboot auf den Weg. Nach knapp 20 Minuten erreichten wir Semak Dau.

Diese Insel war sehr klein mit einem weißen Sandstrand. Die Jungs signalisierten uns, dass wir unsere Schnorchelbrillen mitnehmen sollten. Wir stampften durchs Wasser bis zum Strand, schauten uns einmal kurz um und schwammen dann wieder zurück zum Boot. Die Unterwasserwelt war sehr karg, es gab wirklich nichts zu sehen.
In diesem Moment wollten wir uns auch nicht in den Sand legen und nichts tun. Nein! Wir wollten Korallenriffe sehen und zwischen Tausenden bunten Fischen schwimmen.

Und auf einmal bist du mitten im Paradies der Thousand Islands
Die Fahrt ging also weiter. Nächster Halt: Pulau Air. Diese Insel war zwar so nicht begehbar, aber das Korallenriff ringsherum war ein absoluter Traum. Das Wasser war so tiefblau und glasklar – wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
So sprangen wir vom Boot direkt ins kühle Nass und erkundeten die Unterwasserwelt. Der Spot war so lebhaft, so bunt und einfach nur wunderschön. Wir hatten bereits zuvor schon einige Spots in Asien gesehen, auch auf Nusa Lembongan zum Beispiel. Aber das hier war eine ganz andere Liga!

Total begeistert fuhren wir irgendwann weiter und machten Halt beim Floating Restaurant. Diese Insel ist praktisch einfach nur ein Restaurant – das einzige in der ganzen Gegend glaub ich. Wir bestellten uns Reis, Fisch, Curry, Getränke und alles was sonst noch Platz im Magen hatte. Völlig zufrieden und gesättigt ging es danach wieder zurück nach Pramuka.
Pulau Bira verschlug uns die Sprache!
Der nächste Tag sollte noch besser werden. Dieses Mal vereinbarten wir mit den Jungs eine andere Thousand Island Tour und fuhren fast 2 Stunden auf dem Boot über das offene Meer.
Wir wussten nun, warum man dieses Gebiet „Thousand Islands“ nannte. Immer wieder fuhren wir an irgendwelchen Inseln vorbei. Manchmal waren es auch einfach nur kleine grüne Hügel, die aus dem Wasser ragten.

Wir landeten auf der Insel Pulau Bira im Norden von Pramuka. Die Fahrt war nicht so angenehm, da die Wellen ganz schön gegen unser kleinen Boot schlugen. Aber wir kamen immerhin sicher ans Ziel.
Die Insel ist unbewohnt, nur ein altes Resort steht hier noch. Aber es ist verlassen und entsprechend heruntergekommen. Das tut der Schönheit der Insel jedoch kein Abbruch. Es war so schön ruhig dort.
Wir liefen um die Insel und setzen uns ans Wasser. Nach einer Weile hatte keiner mehr geredet. Wir saßen einfach nur am Wasser, haben raus auf das schöne Meer geschaut und den Augenblick genossen.

Auf dem Weg zurück zum Steg beobachten wir die Jungs, wie sie mit einer einfachen Schnur kleine, handgroßen Tintenfischen fischten. Ganz stolz zeigten sie uns ihre Beute – gegessen haben wir sie aber nicht.

Einzigartige Korallenriffe in der Javasee!
Nur 10 Minuten von Pulau Bira entfernt, erstreckte sich in den Tiefen ein unglaublich einzigartiges Korallenriff. Schon vom Boot aus sah das alles vielversprechend aus. Und was sollen wir dir sagen? Es war der absolute Wahnsinn!
Das Riff war so unvorstellbar groß und fiel steil am Meeresgrund ab. Zwar haben wir keine großen Meeresbewohner gesehen, aber viele bunte tolle Fische (auch Nemo). Es macht einfach unglaublich viel Spaß so durch das Wasser zu schweben und sich einfach als Gast umzuschauen zu können.

Und auch dieses Abenteuer war irgendwann wieder zu Ende. Der letzte Abend endete mit einem wundervollen Sonnenuntergang auf dem Meer.
Wir sind unglaublich dankbar für dieses einmalige Erlebnis. Jeder der etwas Außergewöhnliches erleben möchte, ist auf den Thousand Islands goldrichtig.
Zugegeben, außer Schnorcheln (bzw. Tauchen), Abschalten und die Zeit vergessen kann man auf den Inseln nicht viel machen. Wer also ständig Action braucht ist hier falsch. Hier müsst ihr euch mit weniger zufrieden geben. Für den einen oder anderen könnte es auch eine ziemlich befremdliche Welt sein, man muss hier offen sein und sich auf dieses Abenteuer einlassen.
In folgenden Artikel gibt es noch mehr über die Thousand Islands vor Jakarta: 4 Gründe, die Thousand Islands vor Jakarta zu besuchen.
Wie komme ich auf die Thousand Islands?
Es gibt zwei Möglichkeiten auf die Thousand Islands zu kommen. Entweder man nimmt das Speedboot oder das langsame Holzboot.
Hinfahrt: Jakarta nach Thousand Islands
Vom Hafen Marina Anchol fährt täglich um 8 Uhr das Speedboot. Der Ticketschalter öffnet um 7 Uhr. Pro Strecke haben wir 125.000 IDR gezahlt, was ungefähr 9,50 Euro entsprechen. Die Fahrt bis auf die Insel Pramuka dauerte nur knapp 1 Stunde (Start vom Pier 17). Man kann aber auch zu anderen Inseln fahren. Hier mal die aktuelle Preisliste mit Speedboot für die Einzelfahrten:
Montag – Freitag:
- Bidadari/Ayer – 80.000 IDR
- Untung Jawa – 80.000 IDR
- Tidung – 135.000 IDR
- Pari/Pramuka – 135.000 IDR
- Kelapa/Kotok/Putri/Pelang/Sepa – 220.000 IDR
- Pantara – 330.000 IDR
Samstag – Sonntag – Ferien:
- Bidadari/Ayer – 105.000 IDR
- Untung Jawa – 105.000 IDR
- Tidung – 160.000 IDR
- Pari/Pramuka – 160.000 IDR
- Kelapa/Kotok/Putri/Pelang/Sepa – 270.000 IDR
- Pantara – 375.000 IDR
Die langsame Fähre fährt täglich um 7 Uhr vom Hafen Marina Angke. Wie da die genauen Routen sind, kann ich leider nicht sagen. Es wird wohl ähnlich sein. Tickets bekommt man ab 50.000 IDR (3,50 Euro) und die Fahrt dauert ungefähr 1 bis 1,5 Stunden länger. Man kann aber auch ein Boot chartern und sich so auf den Weg machen. Wird vermutlich teurer sein. Die Fahrt mit dem Speedboot kann ich aber nur empfehlen – sehr angenehm!
Rückfahrt: Thousand Islands nach Jakarta
Von Pramuka Island geht es dann täglich um 13 Uhr mit der langsamen Fähre zurück oder um 15 Uhr mit dem Speedboot. Tickets gibt es am Pier in der Information. Bei Hin- und Rückfahrt sollte man eine Stunde vorher da sein, da es nicht unendlich viele Tickets gibt. Die Boote fahren nur einmal am Tag – bitte nicht vergessen!
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