Ein Beitrag von Mario Herbster (@marioherby)
Tim und Ich waren bereits seit knapp 3 Wochen auf Sumatra unterwegs, zuletzt auf Nias bei Sorake, um die berühmte Rechtswelle zu surfen.
Über die Hinako Islands und speziell Pulau Asu hatten wir uns schon im Voraus informiert und gelesen, dass man dort ähnlich wie auf den Mentawais direkt an den Riffen von Trauminseln surfen kann, allerdings mit deutlich weniger Wettbewerb im Wasser.
Für uns war klar, dass wir diesem Ort einen Besuch abstatten wollen. Was uns auf Pulau Asu, der kleinen Insel inmitten der Hinako Islands, erwartet hat, erfährst du in diesem Beitrag.

Von Sorake auf die Insel Asu (Hinako Islands)
In Sorake auf Nias Island engagierten wir einen privaten Fahrer, der uns in einer dreistündigen (sehr abenteuerlichen) Fahrt zum Hafen von Sirombu (auch noch auf Nias) gebracht hat.
Wir hatten es leider verpasst, in Sorake ausreichend Bargeld abzuheben, weshalb wir später etwas in Geldnot geraten sind.
(Auf Nias gibt es grundästzlich nicht viele ATMs, man sollte die Chance nutzen, wenn mal einer auf dem Weg liegt und funktioniert!)
Am Hafen von Sirombu wurden wir von unserer im Voraus gebuchten Unterkunft, der Ina Silvi Cottages, mit einem kleinen Boot abgeholt.
Auf der dreißigminütigen Fahrt haben wir aus der ferne sogar einige Delfine gesehen – ein perfekter Start auf den Hinakos!

Hinako Islands: Willkommen im Paradies
Auf der Insel Asu angekommen wurden wir direkt von Ina Silvia begrüßt, deren Spitzname übrigens Mama Silvi ist. Da fühlt man sich gleich wie Zuhause!
Eine einfache kleine Holzhütte direkt am Strand sollte unser Zuhause für die nächsten acht Tage werden.
Die Ina Silvi Cottage bestehen aus insgesamt fünf Hütten. Demnach ist es eigentlich immer sehr ruhig. Während unseres Aufenthalts waren wir sogar die einzigen Gäste.
Während man bei Ina Silvi durchschnittlich ca. 10 Euro pro Nacht bezahlt, kann man 500 Meter weiter in dem Puri Ari Resort weit über 100 EUR bezahlen. Für uns war letzteres keine Option.


Was dich auf Pulau Asu erwartet
So schön die Insel Asu ist, so klein ist sie auch.
Folgt man einem kleinen Trampelpfad und läuft in den Dschungel hinein, hat man die Insel in knapp zwei Stunden einmal komplett „umrundet“.
Dabei begegnet man sicherlich einigen Kokusnussbauern, Spinnen (die ihr Zuhause idealerweise quer über den Weg gespannt haben) und Einsiedlerkrebsen in mega Dimensionen.



Surfen auf den Hinako Islands – Was sollte man beachten?
Es gibt mehrere Surfspots rund um die Hinako Islands.
Die meisten können nur mit dem Boot erreicht werden, was verständlicherweise sehr teuer ist. Deshalb war für uns schnell klar, dass wir nicht lange bleiben können, da wir noch einige Monate mit unserem Ersparten auskommen wollten.
Leider waren die Wellen Ende März im ganzen Indischen Ozean sehr zurückhaltend, weshalb viele Spots während unseres Aufenthalts leider nicht liefen.
Insgesamt haben wir trotzdem zwei Tagesausflüge mit dem Boot gemacht, um die benachbarten Inseln zu erkunden, um zu schnorcheln und natürlich – um zu surfen.
„Mini-Bawa“ und „Bawa“ waren zwei Rechtswellen, die in unserer Zeit surfbar waren. Die Suche nach der perfekten Welle ging jedoch weiter…


Der einzige Spot direkt auf der Insel Asu (20 min von Ina Silvi zu Fuß erreichbar) lief leider an keinem Tag unseres Aufenthalts.
Uns wurde jedoch berichtet, dass diese Welle zudem nur für Experten geeignet ist, da das Riff bei dem Sumatra Erdbeben im März 2005 um ca. 30 cm angestiegen ist und jetzt extrem flach ist.
In folgendem Video findet ihr auch ein paar Szenen von Pulau Asu. Erkennt ihr die Ini Silvi Cottages?
Warum Pulau Asu von dem Tsunami von 2005 weitestgehend verschont geblieben ist
Wir sprachen mit Ina Silvi über das schlimme Seebeben von 2005 und den dadurch ausgelösten Mega-Tsunami, und möchten erfahren, was damals genau auf Pulau Asu passiert ist.
Tatsächlich sind die Hinako Islands von einem großen Tsunami verschont geblieben – und das obwohl die Insel Gruppe vor Nias liegt (und Nias selber stark betroffen war).
Dies liegt daran, dass der Untergrund vor Pulau Asu sehr steil abfällt, wodurch der Tsunami keine Chance hatte, sich aufzutürmen. Deswegen wurde an Land nur ein kurzer Anstieg des Meeresspiegels ausgelöst.

Ina Silvi und ihre Rolle auf den Hinako Islands
Ina Silvi bzw Mama Silvi hat neben dem Tourismus ein effizientes Business auf den Hinako Inseln aufgebaut.
Sie kauft den lokalen Kokosnussbauern der Insel die Kokosnüsse ab und verarbeitet diese weiter. Nachdem die Kokosnüsse zerkleinert und getrocknet wurden, können sie an die Industrie auf Sumatra weiterverkauft werden.
An dieser Stelle kommt Mama Silvis Mann ins Spiel. Er ist Kapitän der einzigen öffentlichen Fähre zwischen den Hinako Inseln und Nias. Dadurch kann er die Ware nach Nias bringen, von wo aus sie weiter transportiert werden kann.

Damai – ein besonderes Schicksal
Ein kleiner Junge beobachtete uns die ersten Tage immer wieder, versteckte sich doch, sobald wir mit ihm reden wollten. Wir vermuteten, dass er zur Familie von Ina Silvi gehört.
Schließlich berichtet Mama Silvi uns, dass ihr Mann den Jungen Namens Damai vor ein paar Tagen mit der Fähre „mitgebracht“ hat.
Scheinbar wurde er von seinen Eltern vernachlässigt und der Junge hatte den Mann von Silvi bei einer seiner Überfahrten mit der Fähre darum gebeten, ihn mitzunehmen.
Wir konnten während unseres Aufenthalts fast nicht mit Damai kommunizieren, aber wir hatten unheimlich viel Spaß dabei, mit ihm zu spielen und ihm einige Wörter auf Englisch beizubringen.
Bestellt Damai demnach unbedingt viele Grüße von uns, wenn ihr nach Pulau Asu kommt! Vielleicht erinnert er sich noch an uns!

Goodbye Pulau Asu
Die Hinako Inseln waren ein Highlight unserer Reise. Die Paradiesstrände, die unberührte Natur, die Gastfreundschaft und die Gespräche mit Ina Silvi werden uns in positiver Erinnerung bleiben.
Mit der Fähre von Silvis Mann verlassen wir die Hinako Islands nach acht Tagen und freuen uns auf unser nächstes Ziel im Norden von Nias: Afulu.
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Text und Fotos: Mario Herbster
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