Ein Gastbeitrag von Anna-Carina Kruse von waytooindo.org
In diesem Interview verrät Surfanfängerin und Bildhauerin Anke Rossmann wo sie auf der Insel Nias die besten Wellen reitet.
Als Stipendiatin des ASA-Programms arbeitet sie derzeit drei Monate lang in der Hafenstadt Gunung Sitoli und schnitzt unter der Woche Kunst für das Museum Pusaka Nias.
Am Wochenende hingegen entflieht Anke dem Stadtleben und erkundet den Rest der Insel. Dabei hält sie besonders Ausschau nach geeigneten Surfspots. Genau so ist sie am Whalo Beach in dem kleinen Fischerdorf Afulu gestrandet.

Wie kommt man auf die Idee nach Afulu zu fahren?
Über einen Bekannten, der bereits seit zwei Jahren auf der Insel lebt habe ich erfahren, dass Afulu ein wunderschöner unberührter Ort auf Nias ist.
Er hat mir das Afulu Retreat empfohlen, das fernab viel befahrener Straßen und all der üblichen Aufmerksamkeit liegt, die einem sonst als Tourist auf der Insel entgegen gebracht wird. Ein Zufluchtsort fürs Wochenende.
Als mir dann noch zu Ohren kam, dass das Hausriff zusätzlich einen Surfspot für Profis bietet, hatte er meine volle Aufmerksamkeit.

Was macht einen Aufenthalt im Afulu Retreat besonders?
Im Gegensatz zur Hauptstadt Gunung Sitoli ist Afulu ein Ort an dem man sich richtig erholen kann.
Die kleinen Holz-Bungalows des Resorts sind simpel und sehr gemütlich. Man kann dort gut in der Hängematte entspannen oder vom Balkon aus hinaus aufs Meer schauen und einfach nur die Ruhe genießen.
Als Touristin verhalte und kleide ich mich gerne der indonesischen Norm entsprechend, doch innerhalb des Resorts kann man sich als Westler freier als sonst bewegen. Durch einen Holzzaun der das Resort umgibt ist man vor den Blicken der wenigen Fischer (die dort vorbeifahren) geschützt.

Wer war dein Ansprechpartner und was kostet eine Nacht dort?
Der Betreiber Makmur (Telefon: 0813-7095-1444) wohnt direkt vor Ort und ist sehr herzlich darum bemüht seinen Gästen einen schönen Aufenthalt zu bereiten.
Man hat die Wahl zwischen einfachen, günstigeren Schlafmöglichkeiten (ab Rp. 250.000 pro Nacht) und etwas aufwendiger gestalteten, teureren Bungalows (Rp. 600.000 pro Nacht).
Beide Arten von Bungalows sind mit westlichen Bädern – inklusive Toilettenpapier und echten Duschen grundausgestattet. Im Indonesischen Alltag eine willkommene Abwechslung.
→ noch mehr Surfcamps auf Nias findest du hier

Was haben Surfer-Junkies dort zu erwarten?
Der riesengroße wirklich menschenleere Sandstrand liegt direkt vor dem Retreat und stellte sich zu meiner Überraschung als Beach Break Surferparadies heraus.
Neben Point Breaks für Profis kommen also auch Surfanfänger und etwas Fortgeschrittene auf ihre Kosten.
Auch ist erwähnenswert, dass dort am Strand kaum Müll anzutreffen ist. Surfequipment sollte allerdings selbst mitgebracht werden.
Wenn du im online Wellen-Forecast unter Secret Spots „Nias“ eingibst, kannst du dir die Wellen voraussagen lassen.

Was möchtest du mit uns über Afulu teilen?
In Afulu kann man super mit Surfprofis ins Gespräch kommen! Also natürlich nur, wenn gerade zufällig welche da sind. Manche leben auf Booten und steuern die Bucht lediglich zum Surfen an. So habe ich erfahren, dass die Hauptsaison für die Wellen von April bis Oktober ist.
Das tolle Essen auf Rädern ist auch erwähnenswert (lacht). Da es keine Küche direkt vor Ort gibt, wird das Essen vom Betreiber im Dorf gekocht. Danach wird es mit dem Moped in Tupperware zum Retreat gebracht.
Deshalb sollten besondere Wünsche wie beispielsweise vegetarisches Essen oder Bier vorher angekündigt werden. Und das Bier (Rp. 35.000 pro Flasche) kommt dann sogar eisgekühlt an!
Wegbeschreibung nach Afulu
Man kann Afulu über den Landweg, entweder mit dem Moped oder mit dem Auto erreichen. Von der Hafenstadt Gunung Sitoli aus dauert es – je nach Verkehrslage – etwa zwei Stunden plus. Dazu folgt man der Hauptverkehrs – und Küstenstraße in Richtung Norden, solange bis man links nach Lahewa abbiegt.
Eine kurvige Straße führt dich bergauf durch den Dschungel, durch kleine Bergdörfer und wieder hinab bis ins nächste Dorf. Dort führt dich ein Schild wieder links in Richtung Lahewa bis man schließlich in Lahewa ankommt. Dort gibt es neben einer Pertamina-Tankstelle und der Pos Indonesia (ein Gebäude in orange auf der rechten Seite) nur eine große Kreuzung auf der (recht unleserlich) Afulu angeschrieben ist. Dort biegst du das letzte Mal links ab, bevor du dann eine letzte Fahrstunde auf der großen, gut ausgebauten Straße bleibst und ankommst. Das Resort selbst hat kein Schild man biegt einfach irgendwann rechts ab.
Solltest du, so wie ich kein Indonesisch sprechen, so frag dich von Gunung Sitoli einfach bis Lahewa durch und von da aus wiederum nach Afulu. Wenn du so kurz vorm Ziel Probleme beim Finden hast, kontaktiere einfach den Betreiber Makmur und frag ihn nach. Viel Spaß!
Fotos: Björn Svensson
Interviewpartnerin: Anke Rossmann
Text: Anna-Carina Kruse
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