Bali Animal Welfare Association (BAWA) Gründerin Janice Girardi erzählt uns heute über die Arbeit bei BAWA und warum sich jeder, der Bali liebt, auch für die Tiere der Insel einsetzen sollte.
BAWA ist eine kleine Nussschale
BAWAs Mission ist es, Bali zu einem gesünderen und sichereren Ort für Tiere zu machen. Es soll ein Ort werden, in dem alle Tiere respektiert werden und keines hungern muss. Verletzte Tiere sollen behandelt werden. Kein Tier sollte vorm Aussterben oder mit Gewalt bedroht sein.
Unsere Langzeit-Vision für die Insel ist es, dass alle Dörfer auf Bali natürliche Zufluchtsstationen für Tiere werden, so wie es einmal war. Außerdem sollen die Einwohner ihre indigenen Hundearten respektieren, die tatsächlich ziemlich clever und lustig sind und einige Tricks zum Überleben auf Lager haben.
Ein Ort, der für Tiere sicher und gesund ist, ist auch gleichzeitig für die Menschen, die mit den Tieren zusammen leben gesünder und sicherer.
BAWAs Arbeit: Von Insel-Rettungswagen und Massenimpfungen
BAWA bietet eine Notfall-Hilfe für Tiere in Not an. Wir haben einen kostenlosen Insel-Rettungswagen und eine Notfall-Hotline. Beides läuft 24 / 7.
Wir behandeln alles von Vergiftungen, über Unfälle, Krankheiten bis hin zu Gewaltverletzungen. Wir helfen Hunden, Katzen, Affen, Vögel, Pferde, Unterwasserlebewesen und Reptilien. Zum Glück haben wir einige wunderbare Spezialisten, die wir in Not immer anrufen können.
Für Tiere (vor allem Katzen und Hunden) auf Bali ist die Sterilisation und Impfung super wichtig. Diese führen wir täglich massenweise durch. Außerdem füttern wir täglich hunderte von Straßenhunden und –katzen.
Wir unterrichten über Tollwut und bringen Kindern bei, wie sie sich vor Bissen schützen können und was sie machen müssen, wenn es doch passiert. Wir unterrichten hierbei täglich in Schulen und Dorf-Gemeinschaften- auch über breitere Themen von dem Umgang mit Tieren bis zum Respekt aller Lebewesen. Bildung ist der Schlüssel für eine nachhaltige Veränderung auf Bali und für das Erreichen unserer Vision.
Außerdem ermitteln wir gegen den schrecklichen Hundefleischhandel auf Bali, den organisierten Hundekämpfen und den vielen ungesunden und grausamen Tiermärkten. Wir kämpfen für strengere Regeln und härtere Strafen im Tierschutz.
Jeden Tag von BAWA ist eine Achterbahnfahrt … wir sind vermutlich der perfekte Kandidat für eine Reality-TV-Show!
Bali’s Hund: Ein wahrer Überlebenskünstler
Balinesische Gemeinden lebten ursprünglich in Einklang mit ihren Hunden, welche die Nagetierpopulationen in Tempeln und auf den Müllstellen steuerten. Bali‘s Hunde waren einst respektierte Wachhunde und schützten Gemeinden vor Eindringlingen – ob Mensch oder Geist.
Die Hunde auf Bali gehörten einem „Ort“ an, an welchem sie Essen bekommen oder finden konnten. Aber ein „Besitz der Hunde“ im europäischen Sinne gab es nicht.
Der balinesische Hund ist extrem unabhängig … ein wahrer Straßen-Überlebenskünstler. Sie sind sehr intelligent, können Interaktionen mit den Menschen lernen und sind sehr loyal und liebevoll.
Dann kam die Tollwut.
Als Tollwut auf Bali im Jahr 2008 identifiziert wurde, glaubten viele, dass der Virus nur von den balinesischen Hunden übertragen werden kann, dabei ist eine große Anzahl an Tierarten potenzieller Träger der Krankheit. Einige Fakten zum Thema Tollwut findest du hier.
Die Balinesen wurden vorsichtiger im Umgang mit Hunden. Sie wurden vernachlässigt, zurückgewiesen und all das wegen des Tollwut-Missverständnisses. BAWA versucht dieses Missverständnis wieder gerade zu biegen.
Warum der balinesische Hund so besonders ist
Vor 2004 war es nicht erlaubt, Hunde von anderen Inseln oder Ländern nach Bali zu bringen. Der balinesische Hund war demnach in seiner DNA einzigartig. Einige Wissenschaftler sagen sogar, dass der balinesische Hund zu den ältesten Rassen in der Menschheit zählt. Der heimische balinesische Hund spielte eine wichtige Rolle auf Bali – biologisch und kulturell.
Heute sieht das anders aus. Der balinesische Hund ist vorm Aussterben bedroht. Massentötungen, Inzucht, Krankheit und der Hundefleischhandel sind Alltag und Normalität geworden.
Bevor Bali gelernt hat, dass Impfungen und NICHT die Massentötung der richtige Weg zur Bekämpfung von Tollwut ist, wird noch einige Zeit vergehen. Die Hundepopulation auf Bali ist mittlerweile von 600.000 auf 150.000 in wenigen Jahren gesunken.
Das Wohl der Tiere wirkt sich auch auf uns aus
Ungesunde Tiere können auch uns Menschen anstecken. Menschlichkeit wird zudem in dem Umgang mit Tieren sichtbar. Weltweit ist der Missbrauch von Tieren nicht toleriert, warum also auf Bali?
Wie wir helfen können
Jeder kann Tiere mit Respekt behandeln. Jeder kann verstehen, dass Tiere auch Bedürfnisse und Gefühle haben – genau wie wir. Jeder kann als gutes Beispiel vorangehen. Wenn du auf Bali Tiere in Not siehst, kannst du BAWA kontaktieren, ob per Mail ([email protected]) oder Telefon (0811-389-004).
Wenn du auf Reisen bist, solltest du den nachhaltigen Tourismus unterstützen und jene Touristenattraktionen meiden, die auf Kosten der Tiere gehen.
Wenn du eine gute Zeit auf Bali gehabt hast oder sogar noch hast, ist es an der Zeit etwas zurück zu geben, ob durch Spenden an BAWA oder dem Weitererzählen der Vision dieser NGO. Wenn jeder Tourist auf Bali nur einen Dollar geben würden, könnten die Köpfe hinter der NGO ihre Vision erfüllen.
Noch mehr Tipps für Bali bekommst du in dem Buch “122 Things to Do in Bali“. Auf 372 Seiten versorgen wir dich in der 2. Auflage mit unzähligen Insider-Tipps für die Insel der Götter, damit du die schönsten, authentischsten und abenteuerlichsten Ecken von Bali hautnah erleben kannst – inklusive Empfehlungen zum nachhaltigen Reisen! HAPPY TRAVEL!
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