Wenn du auf Instagram nach Tipps für Bali suchst, wirst du auf Fotos von gesunden Bowls, Schaukeln über waghalsigen Abgründen, paradiesischen Stränden, imposanten Wasserfällen, Yogaübungen im Paradies und Unterkünfte in Bohemian-Style treffen.
All das ist toll und wunderschön. Aber es ist nicht mehr wirklich das Bali, was ich kennen und lieben gelernt habe, als ich 2009 das erste Mal auf die Insel kam.
Ja, Bali ist so viel mehr als Wasserfälle und Strände. In dieser Liebeserklärung möchte ich dir zehn Dinge verraten, die ich an Bali so sehr liebe und schätze.

1. Die Magie.
Die tiefe Spiritualität der Balinesen ist auf der “Insel der Götter” allgegenwärtig. Die Straßen sind gesäumt von bunten Opfergaben, während der süßliche Geruch von Räucherstäbchen in der Luft liegt.
Hinduistische Balinesen glauben sowohl an weiße als auch an schwarze Magie. Täglich werden Opfergaben auf dem Boden und in Tempeln abgelegt, um die bösen Geister zu besänftigen und die guten zu ehren.
Rituale, Zeremonien und Feste bestimmen das tägliche Leben der Balinesen.
Es wird unglaublich viel Zeit, Mühe und Liebe in die Rituale investiert. Es ist ein einzigartiger Glaube, den es so in dieser Art einfach kein zweites Mal auf diesem Planeten gibt.
Für das westliche Auge sind vor allem die bunten traditionellen Kleider, die aufwändig-verzierten Opfergaben und wunderschön geschmückten Tempel faszinierend.
Ich habe viele Jahre auf Bali verbracht, zwei Beziehungen mit Balinesen gehabt, in balinesischen Familien gelebt und bis heute habe ich den balinesischen Glauben nicht mal ansatzweise verstanden.
Der balinesische Glauben ist sehr komplex. Es ist unglaublich schwer, als Außenstehender zu verstehen, was dahinter steckt. Man kann den Glauben und die Spiritualität der Insel nicht mit Worten erklären, man muss Bali mit allen Sinnen spüren, dann begreift man vielleicht ein wenig, was es mit der Magie auf sich hat.
Bis heute gerate ich immer wieder in Situationen, die mir eine Gänsehaut bescheren. Auf der Insel der Götter geschehen einfach Dinge, die man nicht mit unserem western mind begreifen kann.
Diese Magie, dieser Glaube, diese allgegenwärtige Spiritualität ist somit eines der Gründe, warum ich so fasziniert von dieser Insel bin.

2. Die Intensivität.
Ich habe oftmals das Gefühl, dass auf Bali alles irgendwie intensiver ist.
Die Farben sind kräftiger. Der Kaffee ist süßer. Die Chilis sind schärfer. Die Worte sind kitschiger. Die Sonne ist stärker. Und die Gerüche sind wirrer.
Ja, indonesische Liebeslieder würden in Deutschland nicht mal mehr als Schlager durchgehen, so kitschig sind die Texte oftmals. Doch wenn man jene Lieder auf Bali auf einer Peruga vorgesungen bekommt, sind sie einfach nur perfekt.
Bei dem Gedanken an Kretek (Indonesischen Nelkenzigaretten) kann ich den süßen Filter auf meinen Lippen schmecken und das Knistern der Nelken in meinem Ohr wahrnehmen. Ja, selbst die Zigaretten sind auf Bali intensiver.
Und wenn ich morgens auf Bali aufwache, weiß ich gar nicht, welches Geräusch ich zuerst wahrnehmen soll. Das Krähen der Hähne, der Sound von Motorrollern, die Glöckchen des Hindu-Priesters und das Bellen der Hunde verwandelt sich in diesen ganz besonderen, intensiven Bali Sound, der jedes Mal aufs Neue ein einzigartiges Märchen erzählt.
Und dadurch, dass auf Bali alles so viel intensiver ist, fühle auch ich mich irgendwie viel lebendiger.
TIPP: Das wunderschöne Fotobuch, welches ich in diesem Beitrag als grafisches Element abgelichtet habe, wurde mithilfe des Atelier Rosemood gestaltet und gedruckt. Drei Exemplare haben wir an unsere Community verlosen können. Über die Webseite des Ateliers kannst du dein eigenes wunderschönes Fotobuch kreieren. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, der Gestaltungsprozess wunderbar einfach und das Preis-Leistungsverhältnis phänomenal.

3. Die Gelassenheit.
Die Lebenseinstellung auf Bali verbinde ich mit Leichtigkeit und Gelassenheit. Die Menschen auf Bali haben noch nicht verlernt, im Hier und Jetzt zu leben. Und das steckt an.
Ich habe noch nie einen Indonesier zu mir sagen hören „schnell schnell“ (cepat cepat). Stattdessen hört man umso häufiger „langsam langsam“ (pelan pelan) oder „santai saja“ (chill mal).
Wenn ich auf Bali lebe, mache ich mir viel weniger Sorgen um Dinge, die mir in Deutschland gerne mal schlaflose Nächte bereitet haben. Ja, Bali ist für mich jedes Mal aufs Neue ein regelrechter mind detox.
Immer nur im Hier und Jetzt zu leben, hat natürlich auch seine Schattenseiten, was man in Sachen Nachhaltigkeit und Treue auf der Insel der Gelassenheit sieht. Aber ein paar Scheibchen von der Balinesischen Leichtigkeit schadet vermutlich keinem von uns.

4. Die Verspieltheit.
Neben der Leichtigkeit und Gelassenheit, sind Balinesen auch verdammt gut im Spielen und Lachen.
Vieler meiner balinesischen Freunde sind den ganzen Tag über am rumalbern, reißen Witze auf dem Niveau eines 16-jährigen pubertierenden Jugendlichen und nehmen das Leben einfach nicht so ernst.
Selbst beim Surfen merkt man den Unterschied. Auf Bali ist die Stimmung im Wasser trotz vieler Menschen meistens äußerst amüsant. Selten habe ich so viel im Lineup gelacht wie auf Bali.
Ich mag diese Verspieltheit. Unser Leben ist zu kurz für Tage voller Verbissenheit. Lasst uns wieder mehr spielen. Über schlechte Witze lachen. Und allgemein einfach mehr lachen.
Ach Bali…

5. Die authentische Küche.
Leider hat sich auf den sozialen Kanälen ein merkwürdiges Image von Bali durchgesetzt. Viele verbinden Bali mit veganer, rohköstlicher Küche und Superfood-Smoothies.
Die meisten Gerichte, die in den vielen Healthy Food Restaurants angeboten werden, haben jedoch nur wenig mit der echten Balinesischen Küche zu tun.
Die wahren Schätze Balis findest du auch nicht so einfach auf Instagram oder Google Maps mit Hunderten von Bewertungen.
Wenn ich an die Balinesische Küche denke, sehe ich mich hinter meinem balinesischen Ex-Freund auf dem Roller durch die Morgendämmerung fahren. Wir halten an einem kleinen Haus mit Wellblechdach an, wo eine ältere Frau kleine abgepackte Päckchen mit bubur ayam verkauft, ein beliebtes Frühstück auf Bali.
Dann sehe ich mich über einen Nachtmarkt schlendern. Ein Stand mit bunten Nachspeisen lacht mich an. Kurze Zeit später landet eine Portion Jajan in meinem Mund. Besonders göttlich sind die kleinen Reis-Bällchen Klepon, die mit warmen Palmsirup gefüllt und mit Kokosraspeln verziert sind.
Daraufhin treffe ich auf eine Jamu-Verkäuferin und kaufe mir ein paar abgefüllte Plastikflaschen des Allheilmittel Indonesiens Jamu Kunyit Asam.
Ja, die Balinesische Küche hat viel zu bieten, wenn man ihr eine Chance gibt und über den Tellerrand von Nasi Goreng hinaus schaut.

6. Die Vielfalt.
Es gibt kaum einen Ort auf diesem Planeten, der auf kleinem Raum so viel bietet wie Bali.
Im Süden gibt es die schönsten Strände, im Osten die besten Tauchbedingungen. Im Westen kannst du surfen und im Norden schnorcheln. Im Zentrum kannst du Berge erklimmen, dich im Dschungel verstecken oder Reisfelder und Wasserfälle bestaunen.
Bali kann unglaublich laut sein, und dann wieder friedlich und ruhig. Bali kann stinken und nerven, und im gleichen Moment den süßesten Duft der Welt verbreiten. Bali ist auf der einen Seite scharf wie Chili, aber gleichzeitig süß wie Kopi Manis (sehr sehr sehr süßer balinesischer Kaffee).
Ja, Bali hat einfach viele Gesichter.
Diese Vielfalt Balis ist einzigartig und zieht nicht ohne Grund so viele Menschen in ihren Bann.

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7. Den Geschmack vom Sonnenuntergang.
Balis Sonnenuntergänge haben eine ganz besondere Energie und einen ganz besonderen Geschmack.
Oftmals wirst du auf Strandverkäufer treffen, die abends ihre fahrenden Küchen zu den Stränden navigieren und dort ihre Köstlichkeiten anbieten.
Für mich schmeckt ein Sonnenuntergang auf Bali nach gegrillten Mais (jagung goreng).
Am besten schmeckt er mit einer Prise Salz vom Surfen auf meinen Lippen.
Ach Bali.

8. Das Chaos.
Wenn ich an Bali denke, steigt mir ein wirrer Geruch aus Nelken, Knoblauch und Abgasen in die Nase. Manchmal stinkt es auch nach faulen Eiern, wie bei den Banjar Hot Springs im Norden von Bali bei Lovina. Kurz darauf riecht es wieder nach Franginiblüten und Räucherstäbchen.
Wenn ich an Bali denke, sehe ich das indonesische Blechchaos vor mir. Unzählige Roller mit viel zu vielen Personen schlängeln sich an viel zu großen Autos vorbei (ich verstehe bis heute nicht, warum auf Bali alle Autos so groß sein müssen). Querfeldein manövriert ein Bakso-Verkäufer sein Restaurant auf Rädern durch das Chaos.
Wenn ich an Bali denke, sehe ich eine Zeremonie inmitten einer Kreuzung, die den gesamten Verkehr zum Erliegen bringt. Minutenlang wird mitten auf der Straße gebetet und Opfergaben werden niedergelegt. Jeder bleibt stehen, meckert nicht. Es entsteht ein undefinierbares Wirrwarr an Blech und Mensch. Und plötzlich geht es weiter, als wäre nie was gewesen.
Ja, in all dem Balinesischen Chaos herrscht am Ende dann doch irgendwie eine ganz eigene Ordnung.
Und noch dazu, habe ich das Gefühl, dass das Chaos an Gerüchen und Autos auf Bali dazu führt, dass es in meinem Kopf letztendlich geordneter wird. Kennst du das Phänomen?

9. Der Ruf des Geckos.
Am Abend hört man auf Bali oftmals die Rufe der nachtaktiven, blau-rot gepunkteten Geckos.
Balinesen nennen sie liebevoll Tokeh, was den Klang des Gecko-Rufes in Worte fasst. Die wundervollen Geschöpfe sehen nicht nur faszinierend aus, sondern sind auch sehr nützliche Haustiere im eigenen Zimmer, da sie sich von lästigen Insekten ernähren.
Außerdem gelten Tokehs in Bali als Glücksbringer. Wenn du also in der Nacht einen Gecko rufen hörst, zähle die Rufe (Tok-keeee)! Sieben Rufe sollen Glück bringen. Je mehr, desto besser.
Ich habe diese wunderbaren Tiere auf alle Fälle in mein Herz geschlossen.
Ach Bali…

10. Der Rhythmus.
Gamelanorchester sind ein fester Bestandteil der balinesischen Kultur. Balinesen glauben daran, dass sie mithilfe von Gamelanmusik mit ihren Göttern kommunizieren können.
Für viele bule (westlicher Ausländer) klingen die Bronze-Schlaginstrumente vor allem eins: mystisch.
Dies liegt daran, dass Gamelanmusik nicht auf den Tonleitern der westlichen Musik basiert. Vielmehr werden eigene Stimmungen und Rhythmen verwendet, die die Klänge für uns so außergewöhnlich machen.
Somit hat Bali einen komplett eigenen Rhythmus entwickelt – in der Musik sowie im Leben.
Über das Fotobuch vom Atelier RosemoodDie Fotos in diesem Artikel zeigen Ausschnitte aus dem Fotobuch „Bali – eine Liebeserklärung“, welches wir im Atelier Rosemood gestaltet und gedruckt haben, um es in unserer Community auf Instagram zu verlosen.
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Die Fotobücher werden übrigens in dem Atelier Rosemood per Hand gefertigt. Auch der Online-Designprozess ist super einfach, gleichzeitig aber sehr modern. Ein Teil des Services ist übrigens eine Rechtschreibprüfung sowie bei Bedarf professionelle Retusche.
Daran merkt man, dass ein Fotobuch im Atelier Rosemood keine Massenabfertigung ist, sondern ein toller individueller Prozess.

Was macht Bali für dich persönlich aus? Was verbindest du mit der Insel der Götter? Ich freue mich über deine Gedanken als Kommentar unter diesem Artikel.
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