10 atemberaubende Krakenarten (+ verrückte Tintenfisch Fakten)

Ein Beitrag von Goni Boller von morefundiving.com 

Tintenfische sind wahre Meister der Verwandlung. Sie können innerhalb von Sekunden ihre Farbe und Form ändern und sich so perfekt vor Feinden tarnen.

Tintenfische gehöre zu der Familie der Kopffüßer (Cephalopoda). Dazu gehören auch Kraken, Sepien und Kalmare.

Tintenfische, Kraken, Sepien oder auch Kalmare sind bei Tauchern sehr beliebt, weil sie ein sehr spannendes Verhalten zeigen, hübsch anzusehen sind und natürlich tolle Fotomotive abgeben.

Die größte Varietät dieser Tiere können Taucher in Lembeh und auf Bali finden.

In diesem Beitrag stellen wir dir 10 abgefahrene Tintenfische und ihre Superpower vor. Haben wir was vergessen? Her damit in den Kommentaren!

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Tintenfische sind wahre Meister der Verwandlung

1 | Karnevalstintenfisch oder Mimik-Oktopus

Englische Bezeichnung: Mimic Octopus – Fachbezeichnung: Thaumoctopus mimicus

Den Mimik-Oktopus treffen Taucher am häufigsten bei Tauchgängen über sandigem Boden an.

Wenn sich der Karnevalstintenfisch bedroht fühlt, ahmt er ein zur Situation passendes Tier nach, um entweder unappetitlich oder gefährlich zu wirken.

Dabei ändert er seine Farbe und sogar seine Form. So kann er aussehen wie ein Plattfisch, eine Qualle, ein Stachelrochen, eine Seeschlange, ein Feuerfisch oder eine Koralle.

Ein wahrer Meister der Verwandlung, daher auch sein Name: Karnevalstintenfisch bzw. Mimik-Oktopus.

Unglaublich, oder?

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Der Mimik-Oktopus ist ein wahrer Meister der Verwandlung

2 | Wonderpus 

Englische Bezeichnung: Wonderpus | Fachbezeichnung: Wonderpus photogenicus

Oft wird der Wonderpus mit dem Mimik-Oktopus (siehe weiter oben) verwechselt, da sie eine ähnliche Färbung haben und sich am liebsten auf dem sandigen Meeresboden bewegen.

Jedoch kann sich der Wonderpus, im Gegensatz zum Mimik-Oktopus, nicht in andere Meeresbewohner verwandeln.

Am einfachsten unterscheiden kann man die beiden durch die Färbung der Arme; der Wonderpus hat klar abgegrenzte, weiße Streifen und keinen weißen Rand.

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Der Wonderpus und Mimik-Oktopus sehen sich zum Verwechseln ähnlich

3 | Gewöhnlicher Krake

Englische Bezeichnung: Common Octopus – Fachbezeichnung: Octopus vulgaris

Der gewöhnliche Krake ist der von Tauchern am häufigsten beobachtete Kopffüßer, was ihn jedoch nicht weniger interessant macht.

Manchmal interagieren diese Kraken sogar mit Tauchern und es ist besser etwas Abstand zu wahren. Es gab schon Fälle von geklauten Kameras oder anderen nicht fest verankerter Gegenstände.

Auf den Riffen können sich die Kraken durch Veränderung von Farbe und Textur optimal tarnen. Auch können sie sich in kleinen Löchern verkriechen, da sie kein Skelett besitzen.

Diesen Tieren zuzuschauen ist ein unglaubliches Erlebnis!

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Die gewöhnliche Krake wird am häufigsten von Tauchern in Indonesien gesichtet

4 | Blaugeringelter Krake

Englische Bezeichnung: Bluering Octopus – Fachbezeichnung: Hapalochlaena

Wahrscheinlich gibt es mindestens drei verschiedene Arten der blaugeringelten Kraken.

In Indonesien begegnen Taucher am ehesten dem großen blaugeringelten Kraken (greater blue-ringed octopus, H. lunulata).

Was alle Arten gemeinsam haben ist, dass sie sehr giftig sind. Der Biss kann sogar für Menschen tödlich sein.

Die blauen Ringe sind nur sichtbar, wenn die Tiere gestresst sind. Beispielsweise durch einen Unterwasserfotografen, der ihn anblitzt.

Die Ringe erscheinen dann kurz, aber verblassen rasch wieder. Es wird angenommen, dass er mit den blauen Ringen seine Giftigkeit für sein Gegenüber signalisiert.

bluering octopus
Die blauen Ringe aktiviert der Tintenfisch nur in stressigen Situationen. Sie dienen der Abschreckung.

5 | Breitarm-Sepia

Englische Bezeichnung: Broadclub Cuttlefish – Fachbezeichnung: Sepia latimanus

Sepien bewegen sich nahe dem Meeresboden und sind wie die meisten Tintenfische atemberaubende Meister der Tarnung.

Sie können Farbe und Muster der Umgebung anpassen und dadurch mit dieser verschmelzen.

Auf den folgenden Fotos ist dieselbe Sepia zu sehen. Zwischen den Aufnahmen vergingen nur einige Sekunden.

Sepien benutzen den Farbwechsel aber nicht nur zur Tarnung, sondern auch zur Kommunikation mit Artgenossen – beispielsweise, um einen Partner anzulocken und Paarungsbereitschaft anzuzeigen.

Die Breitarm-Sepia gehört zu den am häufigsten sogenannten “echten Tintenfischen”, die bei Korallenriffen in Indonesien beobachtet werden können.

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Die Breitarm-Sepia gehört zu den am häufigsten “echten Tintenfischen”, die in Indonesien gesichtet werden können
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Der Farbwechsel dient der Tarnung und Kommunikation

6 | Tropischer Zwergkalmar

Englische Bezeichnung: Two Toned Pygmy Squid – Fachbezeichnung: Idiosepius pygmaeus

Tagsüber verstecken sich die tropischen Kalmare meist in Seegras oder Mangroven.

Nachts jagen sie dort nach Garnelen und anderen kleinen Tieren.

Der Zwergkalmar gehört zu den kleinsten Kalmaren mit einer maximalen Größe von 2 cm.

Zur gleichen Familie gehört jedoch auch der Riesenkalmar, dem größten aller wirbellosen Tiere, mit bis zu 13 Metern Länge. Dieser wird von Tauchern zum Glück nicht gesichtet, denn er lebt auf über 300 Meter Tiefe. Gruselige (und gleichzeitig beeindruckende) Vorstellung!

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Der tropischer Zwergkalmar ist nachtaktiv

7 | Weißgefleckter Krake

Englische Bezeichnung: Starry Night Octopus – Fachbezeichnung: Callistoctopus luteus

Der weißgefleckte Krake gehört zu einer Familie von rötlich gefärbten, nachtaktiven Kraken.

Tagsüber verstecken sie sich unter dem Sand oder in Felslöchern. Nachts kommen sie raus um zu jagen und sind dabei sehr scheu.

Die Tiere sterben meist kurz nach der Paarung.

Weißgefleckte Kraken haben eine charakteristische Kopfform. So sehen sie aus, als hätten sie eine lange, spitze Nase.

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Weißgefleckte Kraken haben eine charakteristische Kopfform. Sie sehen dabei aus, als hätten sie eine lange, spitze Nase.

8 | Prachtsepia

Englische Bezeichnung: Flamboyant Cuttlefish – Fachbezeichnung: Metasepia pfefferi

Auch die kleine Prachtsepia siehst du am ehesten, wie sie über den Sand spaziert.

Dabei ändert sie die Farbe ihres Körpers dauernd, wenn sie sich gestört fühlt. Damit signalisiert sie, dass sie giftig und somit ungeniessbar ist.

Sonst tarnt sie sich auf dem Boden und wartet darauf, dass eine Beute vorbei schwimmt, welche mit einem hervorschnellenden Fangarm (siehe Foto) eingefangen wird.

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Wenn sich eine Prachtsepia gestört fühlt, ändert sie ihre Farbe

9 | Kokosnuss-Krake

Englische Bezeichnung: Coconut Octopus – Fachbezeichnung: Octopus marginatus

Diese kleine Krake versteckt sich in allem, was sie finden kann. Dabei benutzt sie gerne ein zweiteiliges Haus, welches sie bei Gefahr zuziehen kann; zum Beispiel zwei Muschel- oder Kokosnusshälften.

Manchmal kannst du sie aber auch in einer leeren Flasche oder anderem Müll finden. Also Vorsicht, wenn du unter Wasser Abfall sammelst, vielleicht wohnt schon jemand darin.

Möchte sich die Krake fortbewegen, so kann sie zwei ihrer Tentakel wie Beine benutzen und geht so auf dem Meeresgrund.

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Eine Kokosnuss-Krake hat sich in einer Muschel versteckt

10 | Zwergsepia

Englische Bezeichnung: Bobtail Squid – Fachbezeichnung: Sepiolida

Zwergsepia sind nachtaktiv, nur ein paar Zentimeter gross und daher nicht so einfach zu erspähen.

Fühlen sich diese kleinen Geschöpfe bedroht, beginnen sie mit den Tentakeln Sand auf sich zu schaufeln, bis sie ganz verschwunden sind.

Mit biolumineszenten Bakterien gehen sie eine Symbiose ein, wobei die Bakterien in einem dafür vorgesehenen Organ im Mantel der Sepia leben.

Wenn die Sepia schwimmt, bewirkt das Licht, dass die Umrisse verschwimmen und sie so für Fressfeinde unsichtbar bleibt.

Mal wieder eine absolute Superpower der Natur!

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Die Zwergsepia ist nur ein paar Zentimeter gross und daher nicht einfach zu erspähen

Hast du schon mal einen Tintenfisch unter Wasser erlebt? Teile deine Geschichte mit uns! Einfach unter diesem Beitrag kommentieren und die Indojunkie-Community daran teilhaben lassen!

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Über die Autorin

goni in ternate
Goni Boller in Ternate

Ich reise seit 4 Jahren um die Welt und verbringe einen Grossteil meiner Zeit unter Wasser. Bisher konnte ich über 70 Tauchdestinationen besuchen und diese in über 1000 Tauchgängen erkunden, viele davon in Indonesien. Als Biologin interessiere ich mich sehr für die verschiedenen marinen Lebewesen und versuche diese in Fotos und Videos bestmöglich einzufangen.

In meinem englischsprachigen Tauchblog More Fun Diving schreibe ich über verschiedene Tauchdestinationen, Unterwasserkreaturen und das Tauchen an sich.

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