Ein Beitrag von Aleksandra und Manuel von GoHoAbroad
Knappe 2,8 Mio. Einwohner, viel Verkehr und Shopping-Malls. Wenn du dem Trubel von Surabaya entfliehen möchtest, hat die Lage dieser Stadt den Vorteil, dass du dich nach einer knapp dreistündigen Bootsfahrt auf Pulau Bawean befindest. Fernab der Großstadt erwartet dich dort ein unerwartetes Inselparadies, eine ganz andere Welt!
In diesem Beitrag fasse ich dir unsere Erfahrungen und wertvollsten Tipps zusammen.
Anreise nach Pulau Bawean
Vom Hafen in Gresik im Norden Surabayas hast du die Möglichkeit zwei Fähren nach Bawean zu nehmen (Express Bahari und Natuna Express).
Außer freitags legt jeden Tag eine Fähre um 9:00 Uhr morgens ab. Wir zahlten für die Bootsfahrt 150.000 RP pro Person direkt am Ticketschalter (links neben dem Eingang der Anlegestelle). Dass das nicht allzu viele Touristen machen, wurde uns gleich zu Beginn signalisiert.
Das Hafenpersonal empfing uns winkend, zeigte uns den Weg zur Anlegestelle und lachte. Im Boot ernteten wir den ein oder anderen neugierigen Blick. Vor uns saß eine Familie. Nachdem die Tochter Selfies gemacht hatte, auf denen wir „rein zufällig“ auch zu sehen waren, fragte uns die Mutter schließlich, ob wir Bilder mit ihnen machen könnten. „Ja, klar.“, sagten wir verwundert.
Auf Bawean angekommen kannst du dir ein Taxi oder einen Scooterfahrer (Ojek) vom Hafen zur Unterkunft nehmen. Wir sind zu unserer Unterkunft gelaufen. Mit den Backpacks bei praller Sonne dauerte das laut Google knappe 30 Minuten. Wie wir allerdings nach der Ankunft auf Bawean bemerkt hatten, sollte es nicht bei dem einen Selfie bleiben.
Für die Einheimischen waren wir absolute Exoten! Ob jung oder alt – jeder wollte ein Bild mit uns. Schulmädchen auf Scootern hielten neben uns an, kicherten und fragten schüchtern, ob sie Fotos machen dürfen.
Aus Surabaya anreisend, kam uns das im ersten Moment sehr lustig, aber auch extrem merkwürdig vor. Wir machten die Fotosessions geduldig mit, wodurch sich der Fußmarsch über eine Stunde hinauszögerte!
Immer wieder grüßten uns die vorbeifahrenden Baweaner: „Hellooo!„, „Where are you from?„, „How long do you stay here?„, „Wow, foreigners!„.


Unterkunft & Essen auf Pulau Bawean
Im anvisierten Hotel Miranda angekommen, merkten wir schnell, hier ticken die Uhren ganz anders. Unser Host schlief auf einer Matratze hinter der Rezeption und war gar nicht so schnell wach zu kriegen.
Wir bekamen ein Executive Zimmer für 250.000 RP. Inkludiert sind Tee, Wasser, Kaffee, süßes und salzige Knabbereien und Frühstück, das jeden Morgen um 6:00 Uhr (!) ins Zimmer gebracht wird.
Unsere Mägen vertrugen den Reis mit Sambal in unterschiedlichen Schärfegraden und Hühnerschenkeln (Ayam Penyet) sehr gut.
Das Zimmer und das Badezimmer waren sauber, die Matratze bequem und die Bettwäsche frisch. Es gibt WIFI und eine tolle Aussicht. Wir waren wunschlos glücklich!
Weitere Unterkünfte auf Pulau Bawean findest du hier.
Unweit vom Hotel, entlang der Straße Jl. Hang Tuah und Jl. Umar Mas’ud oder am Park Alun Sangkapura selbst triffst du auf kleine „Warungs“, Straßenstände oder Lokale.
Die solltest du auf keinen Fall auslassen, denn:
- du kommst so garantiert in Kontakt mit den Einheimischen
- du zahlst die einheimischen, günstigen Preise
- du lernst so die baweanische Küche kennen

Bootstour rund um Pulau Bawean – Unerwartetes Inselparadies
An unserem ersten Tag statteten wir dem kleinen Einzimmer-Reisebüro von Yana (Bawean Tourism: www.baweantourism.com) mit dem Vorhaben einen Besuch ab, uns eine Karte von Bawean und wertvolle Sightseeing-Tipps geben zu lassen.
Wir verließen ihr Büro mit einer gebuchten Bootstour zu den umliegenden kleineren Inseln für den darauf folgenden Tag. Die 450.000 RP für zwei Personen waren extrem gut investiert, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte.
Im Preis inbegriffen war die Abholung mit Scootern vom Hotel zur Anlegestelle, ein Boot mit Fahrer, Schnorchel-Equipment, Trinkwasser und zwei Menüs (unser geliebtes Ayam Penyet mit Fisch-Sambal).
Vereinbart war die Abholung für 9:00 Uhr. Harris, unser Fahrer, der mindestens genauso vernarrt in uns war wie viele andere, klopfte bereits um 8:40 Uhr.
Unser Bootsmann Paching stand für uns den gesamten Tag zur Verfügung, versuchte mit Händen und Füßen mit uns zu kommunizieren und wartete geduldig an jedem Foto-Spot, bis unsere Bilder im Kasten waren.
Die Tour zu den Inseln rund um Pulau Noko war unser absolutes Highlight. Die Menschen und insbesondere die Kinder begegneten uns mit wahnsinniger Freundlichkeit, Interesse und Neugierde – natürlich Selfie-Action inklusive. Dieser entgegengebrachten Aufmerksamkeit zu entfliehen ist aber kein Problem.
Die Hauptinsel lädt dazu ein, einen Spaziergang durch das Dörfchen und um die Insel herum zu machen. Beachte allerdings, dass hier Bikini-Verbot herrscht! Baden ist selbstverständlich mit einem T-Shirt oder einem Badeanzug möglich.
Auf den kleineren Inseln sind generell wenige, teilweise auch gar keine Menschen anzutreffen. Das Schnorcheln und Schwimmen vom Boot aus oder bei den menschenleeren Inseln geht natürlich im Bikini, aber ein T-Shirt und eine kurze Shorts sind auch hier empfehlenswert (u.a. auch wegen der Sonnenbrandgefahr).

Der vom Bootsmann ausgewählte Schnorchelspot war perfekt: die Artenvielfalt der Fische, die Korallen und blauen Seesterne fesselten uns. Das Riff war absolut intakt und schimmerte in verschiedenen Farben. Die Fische waren überall und wir mitten drin!
Nach dem Schnorcheln ging es zur letzten Insel. Dort erwartete uns der schönste Sonnenuntergang, den wir je gesehen haben. Wir hatten die Insel für uns allein. Vor uns ging die Sonne unter, hinter uns strahlte der Mond. Es war so überwältigend schön, dass wir es nicht begreifen konnten. Dieser krönende Abschluss der Tour hat uns einfach nur geflasht.

Scooter-Tour und individuelles Sightseeing
Am darauffolgenden Tag schnappten wir uns einen Scooter, um die Insel zu erkunden.
Yana regelte das für uns (50.000 RP/Tag) und so stand Harris am nächsten Tag wieder auf unserer Matte und übergab uns den Scooter für eine Bawean-Tour. Natürlich nach dem obligatorischen Selfie.
Bawean ist keine besonders große Insel, bietet aber unterschiedliche Unternehmungen, die es auf eigene Faust zu entdecken gilt:
- Wasserfälle (z.B. Air Terjun Laccar, Candi, Kuduk)
- Strände (Pantai Bungaran, Pantai Makam Panjang, Pantai Selayar)
- Kratersee (Danau Kastoba)
- und den Hirschpark Penangkaran Rusa Bawean. Die schönen Hirsche sind „echte“ und nicht importierte Baweaner – darauf sind die Einheimischen sehr stolz.


Auf Bawean wirst du eine wundervolle Zeit haben, wenn du dich für das ursprüngliche Leben der Baweaner interessierst. Materiellen Luxus findest du nicht. Dafür kulturellen Reichtum!
An diesem zweiten Tag auf Bawean genossen wir die schöne Landschaft, die saubere Luft, die abenteuerliche Fahrt und waren erneut von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Indonesier überrascht.
Als wir ein plattes Hinterrad hatten, erkannte ein vorbeifahrender Scooterfahrer sofort unsere Notlage und tauchte kurze Zeit später mit einer Luftpumpe auf, sodass wir noch den Rückweg zum Hotel schafften. Das war so unglaublich nett! Wir waren einfach nur baff.
Diese zwei wunderschönen Tage und die Fahrt auf diese noch nicht allzu touristisch erschlossene Insel hatten sich mehr als gelohnt.
Terima kasih, Bawean!
Bawean Tipps auf einen Blick
- Bootsfahrt von Gresik Hafen nach Bawean Hafen und zurück
- Scooter leihen und die Insel auf eigene Faust erkunden
- Inselhopping mit Bawean Tourism inklusive unvergesslichem Sonnenuntergang

Text und Fotos: Aleksandra und Manuel (GoHoAbroad)
Über die Autoren:

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