Indonesien besteht aus viel mehr als Bali, Lombok und den Gili Inseln. Nur wenige Menschen trauen sich „off the path“ in Indonesien zu reisen. Nur wenige Menschen erleben noch das authentische und unberührte Indonesien. Ich habe jedoch einen gefunden, oder er eher mich, und darüber bin ich sehr froh! Lasst euch inspirieren von Jens Boger, einen wahren Abenteuer unter uns Indojunkies!
Ich habe Jens vier Fragen gestellt und bekam vier tolle Antworten über eine ganz andere Art und Weise Indonesien zu entdecken. Erfahrt einen kurzen Einblick in seine Abenteuer und Expeditionen in Indonesien: Von Papua und den Asmat Völkern, über die letzten Schopfmakaken und die Insel Manado Tua bis hin zu dem wohl einsamsten Fischer der indonesischen Ozeane. Seine Bilder sprechen Bände.

Was führt dich immer und immer wieder zurück nach Indonesien?
Meine erste Reise nach Indonesien oder viel mehr Irian Jaya, heute Papua, war im Jahr 1996. Wir waren damals mit zwei Mitarbeitern der Stuttgarter Wilhelma drei Wochen lang im Hochland und im Asmat unterwegs.
Es ist zutiefst beeindruckend wenn man auf Stämme trifft, die noch ziemlich unbeeindruckt von der „zivilisierten“ Welt leben. Das war quasi ein Schritt zurück in die Steinzeit. Wir haben dort im Hochland an einem Schweinefest teilgenommen, es wurde ein Angriff auf uns simuliert und wir haben viele Kilometer zu Fuß durch die faszinierende Landschaft zurückgelegt.
Im Asmat waren wir dann hauptsächlich per Boot unterwegs, sind aber auch ein paar Tage durch dieses Schwemmlandgebiet gelaufen. Erreichbar war das seinerzeit nur mit kleinen Missionarsflugzeugen, die auf kleinen abenteuerlichen Pisten mitten im Wald landen konnten.




Die letzte Reise nach Nord Sulawesi, im April und Mai diesen Jahres, war wieder etwas ganz besonderes. Mein Freund Michael Leitzinger hat durch einen Zufall, Anfang des Jahres, bei einer Seekajak Tour durch den Bunaken Marine Nationalpark, ein kleines fast verfallenes Resort auf der Insel Manado Tua gefunden. Er kam sehr schnell ins Gespräch mit den Besitzern und so ergab es sich, dass er dort wohnt und beim Wiederaufbau einer Lodge mithilft. Wir sind also im Mai für 4 Wochen auf dieser kleinen Insel gewesen und haben die Voraussetzungen für die zukünftige Lodge geschaffen.
Der Eigentümer ist glücklicherweise ein Architekt und neuen Ideen gegenüber sehr aufgeschlossen. Zum Teil haben wir Pläne auf ein Stück Papier skizziert und ein paar Tage später haben die ersten Bauarbeiten schon begonnen. In diesen vier Wochen haben wir die Insel und die Bewohner schon sehr gut kennen und lieben gelernt.
Es ist echt unglaublich wie herzlich und offen die Menschen dort sind. Wir wurden regelrecht in die Familie mit aufgenommen. Man hat mir versprochen, wenn ich wieder komme wird ein Schwein geschlachtet und ein großes Fest veranstaltet. Das Schwein wurde dann sogar schon zu meinem Abschied geschlachtet.



Du hast einige Filme über deine kleinen „Expeditionen“ in Indonesien gedreht. Stelle diese doch kurz vor.
In der Zeit sind drei kleine Filme entstanden, wobei der eine (Simon der Fischer) im nächsten Jahr noch einmal deutlich umfangreicher und ausführlicher geplant ist. Alle diese Filme stehen in direktem Zusammenhang mit der Insel und den Menschen dort.
So habe wir auf der Suche nach den schwarzen Schopfmakaken (Video: Yakis) die Einwohner interviewt und haben den über 800 Meter hohen Gipfel der Insel bestiegen um oben zu übernachten. Die Yakis sind eine endemische Art, das heißt es gibt sie ausschließlich in Nord Sulawesi. Sie sind vom Aussterben bedroht und es gibt nur noch sehr wenige ihrer Art.

Dann haben uns die Einheimischen noch von der „Gola“ erzählt, ein seltsam aussehendes Lebewesen das in Sandhöhlen im Meer lebt. Sie sagte uns es handelt sich um einen Fisch (ikan), aber mittlerweile wissen wir, das dort ikan nicht unbedingt Fisch bedeuten muss. So sagen sie auch zu Schweinefleisch „ikan babi“, frei übersetzt Schweinefisch. Wir haben dann doch noch herausgefunden, was es mit der Gola auf sich hat, und dass dies eine sehr gut schmeckende Spezialität dort ist.
Der 3. Film handelt über Simon den Fischer. Er ist ebenfalls auf Manado Tua geboren und jeder kennt ihn dort. Er verbringt sechs Monate am Stück auf einem kleinen Floß mitten im Pazifik. Wir hatten ihn dort besucht und auch schon ein kleines Interview gemacht, jedoch ist diese Geschichte so faszinierend, dass wir 2014 noch einmal zu ihm hinausfahren werden und mindestens eine Nacht gemeinsam mit ihm auf hoher See verbringen möchten.

Eine kurze Zusammenfassung zu diesen 3 Stories findest du hier:
Was sind deine zukünftigen Projekte?
Wie schon erwähnt soll es im Mai 2014 wieder nach Nord Sulawesi gehen. Zum einen wollen wir die Geschichte mit Simon ausführlich produzieren und zum anderen soll auch ein Portrait der Insel Manado Tua entstehen. Das langfristige Ziel für mich ist natürlich mit meinen Videos irgendwie Geld zu verdienen. Ich bin überzeugt davon dass Michael und ich als Team wirklich gut sind und wir ganz besondere Geschichten finden und dokumentieren können.
Danke für diesen interessanten Einblick in deine Abenteuer Jens. Ich freue mich schon sehr auf die Geschichte von Simon, dem einsamsten Fischermann der indonesischen Ozeane.
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