Heute dreht sich alles um Krater, Schwefel, Gestein und Brodeln. Wir berichten über die Vulkane in Java – jenseits von dem bekannten Riesen Bromo. Heute geht es um den Sikadeng, Ijen, Tangkuban Perahu und Co. Viel Spaß dabei!
Wer Vulkane besuchen möchte, ist in Indonesien und dort vor allem auf der Insel Java besonders gut aufgehoben.
Es gibt Vulkane in Java, die sind ganz bequem zu erreichen. Manchmal kann man sogar mit dem Auto bis zum Krater fahren. Andere wiederum erreicht man nur durch mehrtägige Trekking- und Camping-Touren.
Es ist also für alle das passende zu finden, ob bequem, abenteuerlich oder auch was mittendrin.
Warum eignet sich Java für Vulkanbesuche besonders gut?
Die Insel ist fast gänzlich vulkanischen Ursprungs und ist ein Teil des Pazifischen Feuerrings, dem Vulkangürtel, der den gesamten Pazifischen Ozean umgibt.
In Indonesien beläuft sich die Zahl der aktiven Vulkane auf 130; davon sind 38 (teils erloschen und teils aktiv) auf Java zu finden.
Auf folgender Karte ist die Vulkanaktivität auf Java besonders gut dargestellt.

Der bekannteste Vulkan auf Java ist mit Abstand der Bromo. Kaum ein Tourist lässt sich diesen entgehen und jeden Morgen stehen Hunderte für den Sonnenaufgang auf dem Bromo. Es gibt aber noch viel mehr zu entdecken!
Es wäre schade, alle anderen Vulkane einfach links liegen zu lassen. Ein paar Vulkane jenseits von Bromo, stelle ich dir in diesem Artikel vor.
Geführte Bromo Touren auf Get Your Guide
Vulkane in Java: Tangkuban Perahu
Dieser Vulkan liegt in der Nähe der Stadt Bandung und heisst übersetzt „gekentertes Boot“, da die Silhouette an einen umgedrehten Schiffsrumpf erinnert. Er bietet sich als Zwischenstopp auf dem Weg von Jakarta nach Yogyakarta an.
Besonders beliebt ist der Vulkan auch bei indonesischen Touristen, da man mit dem Auto bis hin zum Krater fahren kann. Es ist also keine beschwerliche Anreise nötig und der Vulkan ist für alle bequem zu erreichen.
Aus diesem Grund ist ein Besuch unter der Woche besser als am Wochenende, da es einfach weniger Besucher hat.
Von Bandung werden Touren auf den Krater angeboten, er kann aber auch problemlos mit öffentlichen Verkehrsmittel erreicht werden, einfach im Hostel nach der nächsten Haltestelle fragen.

Oben angekommen warten Führer, die einem zu den heissen Quellen bringen. Man kann den Vulkan aber auch alleine gut erkunden.
Besonders schön ist ein Spaziergang am Kraterrand entlang, welcher zuerst von Verkaufsständen gesäumt ist, dessen Dichte aber mit der Zeit abnehmen. Es wird ruhiger und ruhiger, bis man alleine durch den Wald läuft und schlussendlich zu einer heiligen Quelle kommt, wo rituelle Waschungen vorgenommen werden.
Je nach Aktivität können bestimmte Wege gesperrt sein. Der Vulkan ist am 4. März 2013 nach fast 30 jähriger Ruhe wieder ausgebrochen. Er schleuderte Asche und Gestein bis zu 500 Meter hoch.


Vulkane in Java: Sikadang und das Dieng Plateau
Der Sikadang Krater liegt auf dem Dieng Plateau, welches an sich schon eine Reise wert ist. Die Anreise dauert von Yogyakarta aus um die fünf Stunden und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut machbar. Allerdings fahren nur sehr einfache Busse und es muss drei Mal umgestiegen werden.
Alternativ kann das Dieng Plateau mit dem Sikadang Krater auch mit einer Tagestour ab Yogyakarta besucht werden. Ich empfehle aber, in Dieng selber zu übernachten, da die Gegend noch viel mehr bietet.
Das ganze Hochplateau ist von sieben Vulkanen umgeben und ist mit Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad eine willkommene Abwechslung in Indonesien.

Die Gegend um den Sikadang Krater ist faszinierend, überall blubbert und spritzt es aus dem Boden.
In den Hauptkrater kann man direkt hineinschauen und ganz nah rangehen. Es lohnt sich, einige Zeit in der Gegend des Kraters zu verbringen, denn die Landschaft hier mutet wie auf dem Mond an.
Überaus faszinierend und für Fotografen ein wahres Paradies ist nicht nur der Krater selbst, sondern die ganze Umgebung.
Das Dieng Plateau und der Sikadang Krater, solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen.

Geführte Dieng Plateau Touren auf Get Your Guide
Vulkane in Java: Ijen
Der Gunung Ijen ist ganz im Osten Javas zu finden. Er ist ein ganz besonderer Vulkan, bietet er nicht nur tolle Aussichten, sondern auch einen Einblick in einen der härtesten Jobs der Welt.
Ebenso ist hier das “blaue Feuer” zu finden. Um das zu sehen, pilgern Touristen Nacht für Nacht auf den Ijen.
Am einfachsten ist es, eine Tour zu buchen. Auch hier ist es prinzipiell möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinzukommen, was aber super nervig und zeitraubend ist. Ich bin kein grosser Fan von organisierten Touren, aber in diesem Fall, ist es die beste Wahl. Alles ist organisiert, Übernachtung, An- und Rückfahrt sowie ein Guide zum Ijen. Touren findest du u.a. auf Get Your Guide.

Wenn man das blaue Feuer sehen will, muss man bereits morgens um 2 Uhr loslaufen. Nach der Fahrt zum Fuss des Vulkanes gehts ca. 1.5 Stunden bergauf.
Danach aber, wenn man auch noch den rutschigen Pfad in den Schlund runtergekraxelt ist, steht man davor: vor dem blauen Feuer. Eigentlich sind es ja Schwefelgase, die sich beim Kontakt mit der Luft entzünden. Es ist jedenfalls ein unglaublich eindrückliches Naturschauspiel, welches du auf keinen Fall verpassen solltest.
Wenn es hell wird und man wieder auf dem Kraterrand steht, bietet sich eine beeindruckende Rundumsicht über den Schwefelsee, welcher den grössten Teil des Grundes einnimmt.

Ebenso eindrücklich wie auch nachdenklich stimmt die Begegnung mit den Arbeitern auf dem Ijen. Diese bauen hier unter den härtesten Bedingungen Schwefel ab, welche sie zu einem tiefen Preis verkaufen. Die Arbeit gilt als eine der härtesten der Welt und die Arbeiter sind starker Gesundheitsschädigung ausgesetzt.
Unterstützen kannst du sie beispielsweise, indem du eines der von ihnen aus Schwefel geschnitzten Tierfigürchen kaufst. Es ist nicht der optimale Weg, aber leider der einzige.
Geführte Ijen Touren auf Get Your Guide
Hast du auch noch andere Vulkane in Java abseits des Bromos besucht? Was waren deine Erfahrungen?
Text und Fotos: Sarah Althaus
Über die Autorin: Sarah Althaus lebt und arbeitet seit über 15 Jahren rund um die Welt. Zur Zeit ist sie auf Weltreise und als Reisebloggerin und Webdesignerin in Asien unterwegs. Willst du mehr von ihr wissen? Schau auf ihrem Blog Rapunzel will raus vorbei.
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