Die RegenwĂ€lder von Kalimantan und Sumatra sind wegen der regelmĂ€Ăig wĂŒtenden WaldbrĂ€nde stark bedroht. Dabei betreffen die illegalen Brandrodungen uns alle.
Denn das Ziel der BrĂ€nde ist das Schaffen von neuen AgrarflĂ€chen fĂŒr landwirtschaftliche Produkte wie Palmöl, die letztendlich in unseren KĂŒhlschrĂ€nken und Kosmetiktaschen landen.
AuĂerdem ist die Entscheidung, eine neue Hauptstadt in Indonesien auf Borneo zu errichten, auch nicht gerade unschuldig an der derzeitigen Umweltzerstörung in Kalimantan.
In diesem Beitrag erfĂ€hrst du mehr Infos zu den schlimmen WaldbrĂ€nden in Indonesien, was du dagegen jetzt sofort unternehmen kannst und welche NGO du finanziell unterstĂŒtzen solltest.
Wenn du bereits ĂŒber die WaldbrĂ€nde und dessen Ursachen Bescheid weiĂt, scrolle direkt zu den Spendenmöglichkeiten am Ende des Beitrag. Lass uns nicht nur zuschauen, sondern etwas verĂ€ndern!

Die Ironie dieses Artikels
Die Ironie an diesem Artikel: Bereits 2015 veröffentlichten wir den Artikel: âIndonesien: Das Land, das brenntâ von unserer Autorin Clara Thompson, auf dessen Grundlage dieser upgedatete Artikel basiert.
Wie du sicher Eins und Eins zusammenzĂ€hlen kannst, gab es das Problem der WaldbrĂ€nde also bereits vor fĂŒnf Jahren (und vermutlich noch frĂŒher).
Wurde etwas dagegen unternommen? Vielleicht. Hat sich die Situation verbessert? Leider nein, es wurde eher noch schlimmer.
Denn: Neben den Brandrodungen aufgrund von der Ausweitung von Palmölplantagen steigt derzeit die Nachfrage nach Bauland aufgrund der Umsiedlung der Hauptstadt von Java nach Borneo. Dadurch nimmt die Spekulation mit Land zu. FlĂ€chen werden laut fairventures.org illegal âgesĂ€ubertâ und so zu Bauland gemacht.

Seit Wochen brennt der tropische RegenwaldÂ
Der Lebensraum in Kalimantan und Sumatra ist von illegaler Abholzung und einer Ausweitung der Monokultur-Plantagen wie Palmöl stark bedroht.
Indonesien und Malaysia produzieren gemeinsam knapp 90 Prozent des weltweit gehandelten Palmöls.
Wusstest du, dass knapp 50 Prozent aller Produkte in unseren SupermÀrkten Palmöl enthalten? Und dann wÀre da noch der Biokraftstoff in unseren Tanks, der aus Palmöl gewonnen wird.
Und die Nachfrage nach Palmöl steigt weiter. Laut fairventures.org plant Indonesien daher bis 2025 die AnbauflĂ€che von derzeit zehn Millionen Hektar auf 26 Millionen Hektar zu vergröĂern.
Um neue FlĂ€chen bewirtschaften zu können, werden groĂe Waldgebiete abgebrannt. Aufgrund von DĂŒrren wĂ€hrend der Trockenzeit breiten sich Brandrodungen in Indonesien oftmals unwillkĂŒrlich aus.
Alleine im September 2019 waren mehr als 300.000 Hektar landesweit vom Feuer betroffen gewesen.
Hunderttausende Menschen, die jeden Tag den ungesunden Rauch einatmen mĂŒssen, können ihren normalen TĂ€tigkeiten nicht mehr nachgehen und leiden an starken Atemwegsbeschwerden.
Tiere verlieren ihren Lebensraum und sterben in den Flammen.
In vielen Torfgebieten brennen die Feuer unterirdisch oftmals noch wochenlang weiter.

Und der absolute Knaller kommt erst noch: Die abgeholzten FlĂ€chen werden nach kurzer Zeit wieder unbrauchbar, da die dĂŒnne Schicht fruchtbarer Erde aufgrund von Erosion und fehlender natĂŒrlicher DĂŒngung verschwindet.
Das Ergebnis: Es muss noch mehr Regenwald abgebrannt werden, um wieder neue AnbauflĂ€chen zu erschlieĂen.
Neben den WĂ€ldern leiden auch die tropischen Moore unter den BrĂ€nden. Normalerweise verfĂŒgen Moore ĂŒber ein feuchtes Mikroklima und brennen daher unter natĂŒrlichen Bedingungen nicht ab. Um Moore in AgrarflĂ€chen umwandeln zu können, werden diese trockengelegt. Dadurch werden sie feueranfĂ€llig.
Zusammenfassend kann man sagen: Bei den aktuellen BrÀnden handelt sich nicht um eine Naturkatastrophe, sondern schlichtweg um Brandstiftung.

Die Folgen der BrÀnde reichen bis Malaysia
Die Auswirkungen der BrĂ€nde reichen dabei ĂŒber die Landesgrenzen hinaus bis nach Malaysia, Singapur und zum Teil sogar Vietnam.
In Kuala Lumpur ist die Luft so schlecht, wie schon lange nicht mehr.
Dies fĂŒhrt zusĂ€tzlich zu diplomatischen Spannungen zwischen Indonesien, Malaysia und Singapur.

Was hat sich dieses Jahr verÀndert?
Wo noch vor einigen Jahren kaum ĂŒber die WaldbrĂ€nde berichtet wurde, sieht es dieses Jahr ganz anders aus.
Die BrĂ€nde im Amazonas haben 2019 internationale Aufmerksamkeit erlangt mit Schlagzeilen wie âunsere Lunge brenntâ.
Das es um die indonesischen RegenwÀlder nicht viel besser steht, war auch auf Social Media schnell klar.
Trotzdem gab es rund um die BrÀnde im Amazonas viel mehr Postings, Spendenaktionen und Artikel als rund um die BrÀnde in Kalimantan und Sumatra.
Deswegen ist es umso wichtiger, dass du dir diesen Artikel durchliest, mithilfe von Spenden vor Ort Hilfe leistest und durch das Teilen des Artikels noch mehr Leute dazu motivierst, die Situation vor Ort nicht zu ignorieren.
Folgende Karte zeigt die von WaldbrÀnden betroffenen Gebiete.

Gravierende globale Umweltkatastrophen des 21. Jahrhundert
Schon 2015 gab es Prognosen, dass der brennende Regenwald einer der gravierendsten globalen Umweltkatastrophen des 21. Jahrhunderts sein wird (vgl. Jakarta Globe).
Doch hat sich etwas verÀndert?
2015 schrieben wir:
âWir werden weggucken, weiterhin Geld machen, Produkte kaufen, die Palmöl enthalten, nach und nach zahlreiche BĂ€ume und damit unsere Lebensquelle verlieren. Irgendwann, wenn es zu spĂ€t ist, werden wir realisieren, dass Menschen Geld weder essen noch atmen können.â
Heute, vier Jahre spĂ€ter stimmt eine Sache nicht mehr so ganz: âWir werden weggucken!â. Denn in vielen Köpfen hat sich etwas verĂ€ndert.
Wir schauen hin. Wir verstehen. Wir wollen etwas verÀndern.
Also, lass uns jetzt sofort etwas verÀndern.

Was du jetzt sofort tun kannst
a) UnterstĂŒtze Initiativen finanziell
Viele Organisationen und Initiativen setzen sich fĂŒr den Erhalt der RegenwĂ€lder in Indonesien ein.
Das Spenden fĂŒr die folgenden Organisationen, das Unterschreiben von Petitionen, der Beitritt in Vereine oder das âbloĂeâ Aufmerksam machen, dass es diese Initiativen gibt, sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
â UnterstĂŒtze die Löscharbeiten im NABU-Regenwaldschutzgebiet
Die WaldbrĂ€nde haben sich bis ins NABU-Regenwaldschutz-Projektgebiet âHutan Harapanâ (Indonesisch: âWald der Hoffnungâ) ausgebreitet. Seit mehreren Wochen arbeiten HilfskrĂ€fte im Doppelschichtbetrieb daran, die BrĂ€nde zu löschen und neue illegale BrĂ€nde zu verhindern.
Der NABU hat einen Nothilfefonds eingerichtet, um die OrdnungskrĂ€fte vor Ort zu unterstĂŒtzen. Die Spenden werden eingesetzt, um die OrdnungskrĂ€fte vor Ort unterstĂŒtzen zu können.
Die BrĂ€nde im Projektgebiet âHutan Harapanâ mĂŒssen so schnell wie möglich gelöscht werden.
Wir selber haben 100 Euro gespendet.
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einmalige Spende
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Spenden via PayPal, SofortĂŒberweisung und Bankeinzug

â Spende fĂŒr das One Million Trees ProgrammÂ
Fairventures hat sich das Ziel gesetzt 1.000 Hektar abgeholzte und stark degradierte FlÀchen in Zentralkalimantan wieder fruchtbar zu machen und diese wieder aufzuforsten.
Dabei möchten sie eine naturnahe Art der Landnutzung finden, die Vorteile fĂŒr die Menschen vor Ort, die Umwelt und das Klima hat.
Sie arbeiten mit Kleinbauern zusammen, trainieren und unterstĂŒtzen sie dabei, eine Mischung aus schnellwachsenden Nutzhölzern und Lebensmitteln anzubauen.
Da die Bauern auf diesen 1.000 Hektar insgesamt eine Million BĂ€ume pflanzen werden, wurde das Programm âOne Million Treesâ genannt.
Bereits mit einem Euro kann ein neuer Setzling von Kleinbauern angepflanzt werden.
UnterstĂŒtze fairventures mit einer Spende, ganz einfach online und verfolge ĂŒber die Webkarte, an welchen Stellen die Kleinbauern in der kommenden Pflanzphase neue Setzlinge anpflanzen.
Achte darauf bei dem Spendenformular das Projekt âLĂ€nderprogramm Indonesienâ auszuwĂ€hlen, da fairventures auch ein Programm in Uganda unterstĂŒtzt.
Auch wir haben 100 Euro an das Programm gespendet, was diese Urkunde beweist.
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deutsche Initiative
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einmalige, monatliche, vierteljÀhrliche und jÀhrliche Spende möglich
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Spendenquittung möglich
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Spenden via PayPal, SofortĂŒberweisung und Kreditkarte
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Spendenurkunde

â Adoptiere ein Orang-Utan in Kalimantan
Bei der BOS Foundation in Palangkaraya (BOSF) hast du die Möglichkeit einen Orang-Utan zu adoptieren.
Du kannst die Profile der Orang-Utans einsehen und erfÀhrst, warum die Tiere in dem Rehabilitationscenter gelandet sind.
Aufgrund der aktuellen WaldbrĂ€nde verlieren immer mehr Orang-Utans ihren Lebensraum, ihr Leben oder werden schwer verletzt. Orang-Utan Babys verlieren ihre MĂŒtter und sind dadurch nicht ĂŒberlebensfĂ€hig. Es gibt GrĂŒnde genug, warum Orang-Utans aktuell unsere Hilfe benötigen. Denn leider sind auch wir Menschen an der Misere schuld.
Durch die Adoption finanzierst du die wichtige Arbeit der Foundation. Du erhÀltst ein Zertifikat, ein Foto und eine Geschichte des adoptierten Orang-Utans.
Auch wir haben ein Orang-Utan Baby adoptiert und spenden jedes Jahr 100 Dollar an BOSF.
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einmalige, monatliche, vierteljÀhrliche und jÀhrliche Spende möglich
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personalisiertes E-Zertifikat
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Spenden via PayPal
Zur Initiative

â Greif Udin von Save our Borneo (SOB) unter die Arme
Die UmweltschĂŒtzer der Organisation Save our Borneo (SOB) setzen sich fĂŒr die Bewahrung des Regenwaldes ein. Sie scheuen weder mĂ€chtigen Konzernen noch Beamten, wenn sie deren Umweltverbrechen und Korruption vor Gericht und an die Ăffentlichkeit bringen.
RegelmĂ€Ăig gelingt es Udin und seiner Crew, der Palmöl-Mafia einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Dabei arbeiten sie auf verschiedenen Ebenen:
â Workshops mit der Bevölkerung. Zusammen mit den Gemeinden werden Karten und Urkunden fĂŒr jedes Dorf erstellt. Denn Besitztitel sind ein probates Mittel, die Natur zu schĂŒtzen. Die Menschen werden beraten, wie sie sich gegen Landraub zur Wehr zu setzen.
â Rechtshilfe fĂŒr festgenommene Dorfbewohner und UmweltschĂŒtzer
â Recherchen und Dokumentation der AktivitĂ€ten der Palmöl-Firmen. Dazu werden auch Drohnen eingesetzt.
â Workshops ĂŒber Korruption
â Training in Waldmanagement und Landrecht
â Ăffentlichkeitsarbeit ĂŒber die GesetzesbrĂŒche von Palmöl-Firmen und die Verwicklung der Politik
Auch die Organisation Rettet den Regenwald unterstĂŒtzt SOB seit vielen Jahren. Das Spendengeld ist gut angelegt.
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einmalige, monatliche, vierteljÀhrliche und jÀhrliche Spende möglich
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Spenden via PayPal, SofortĂŒberweisung, Bankeinzug und Kreditkarte
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Spendenurkunde ab 25 Euro möglich

b) Werde aktiv aus Deutschland aus
â UnterstĂŒtzt fairventures im Stuttgarter BĂŒro
Auch in Form von Freiwilligenarbeit könnt ihr das 1 Million Trees Programm vor Ort oder im Stuttgarter BĂŒro unterstĂŒtzen.
Interessant sind vor allem die Bereiche Marketing, Social Media, Forstwirtschaft, Forstwissenschaft und Wald- und Holzbau.
Bewerbt euch einfach mal initiativ bei fairventures per E-Mail an [email protected].
â Halte nach Alternativen zu Palmölprodukten Ausschau
Wir können jetzt sofort nach Alternativen zu Palmölprodukten Ausschau halten.
Wenn du nicht auf Palmöl verzichten kannst, dann solltest du zumindest auf Palmöl zurĂŒckzugreifen, welches den Mindestanforderungen entspricht und sich entlang der Wertschöpfungskette zurĂŒckverfolgen lĂ€sst â und somit keine Vernichtung von RegenwĂ€ndern oder Torfmoore zur Folge hat.
â Besuche den Shop von Rettet den Regenwald
Man denkt immer, dass jeder ĂŒber die Probleme der Regendwaldabholzung und den BrĂ€nden Bescheid weiĂ.
Dem ist leider nicht so.
Im Shop von Rettet den Regenwald kannst du dir kostenlos Infoflyer und Infozeitschriften zukommen lassen, die du in deinem Umkreis verteilen kannst.
Im Shop findest du auch Sticker mit Statements fĂŒr den Regenwald und tolle KinderbĂŒcher, die zur AufklĂ€rung beitragen. Schau mal vorbei und unterstĂŒtze die tolle Initiative.
â Unterschreibe Petitionen und abonniere Newsletter
Die Initiative Retten den Regenwald ist eine sehr gute Anlaufstelle, wenn du hin und wieder eine Petition unterschreiben möchtest.
Abonniere dafĂŒr einfach den Newsletter oder schaue hin und wieder bei den aktuellen Petitionen vorbei. Dabei dreht sich alles rund um den Regenwald und die Klimakrise.
Als Webseitenbetreiber kannst du ĂŒbrigens auch das Widget von Rettet den Regenwald einbauen, wo immer aktuelle Petitionen angezeigt werden.
Kennst du noch mehr unterstĂŒtzenswerte Initiativen? Dann her damit in den Kommentaren!
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