Ein Beitrag von Linda Ringel
Seit 2010 findet in der Hauptstadt von Süd-Sulawesi jährlich das Literatur-Festival „Makassar International Writers Festival“ statt. Vier Tage dreht sich dann alles um lokale, nationale und internationale Autoren, die ihre Werke vorstellen.
Außerdem werden viele Experten eingeladen, die über verschiedene Themen, die mit Literatur verbunden sind, sprechen. Der Fokus liegt hierbei klar auf den Arbeiten in indonesischer Sprache – und macht das Festival somit zum perfekten Ort, um die Literaturszene des Inselstaates besser kenne zu lernen.
Lies in diesem Artikel meine 5 Highlights des Festivals und warum du dir das nächste Makassar International Writers Festival (MIWF) nicht entgehen lassen solltest.

1. Die Eröffnungszeremonie
Wie bei jedem Festival gibt es auch auf dem MIWF eine Eröffnungszeremonie. Die vielen Reden und Dankesbekundungen der Veranstalter können zwar etwas ermüdend sein, dafür ist die Atmosphäre traumhaft: Unter Sternenhimmel sitzen viele, meist junge Leute auf dem Gras inmitten der alten Festungsanlage Fort Rotterdam am Ufer des Meers zusammen und genießen gemeinsam den Abend.
Die Beleuchtung der Bühne und die gezeigten Videos runden das besondere Flair ab. Gegen Ende der Opening Ceremony haben dann auch noch eine Künstlerin aus Singapur und zwei Indonesische Künstler ihre Werke live performt – sehr beeindruckend!

2. Die Veranstaltungsorte
Das „Makassar International Writers Festival“ findet an 4 verschiedenen Orten statt: Die Großzahl der Veranstaltungen findet auf dem weitläufigen Gelände des Fort Rotterdams statt, einer Befestigungsanlage, deren Wurzeln bis ins 16. Jahrhundert reichen.
Doch dank der Vielzahl an Veranstaltungsorten hast du die Möglichkeit, gleich mehrere Gesichter der Stadt kennen zu lernen. Besonders gefallen hat mir zum Beispiel das Rumata Artspace, eine kleine Kunst-Gallerie die ihre Tore für die Besucher des Festivals öffnet.
Außerdem bieten die Veranstaltungen in zwei Universitäten der Stadt all Indonesien-Liebhabern wie mich, die kein Auslandssemester im Inselstaat verbracht haben, die Möglichkeit, das Uni-Leben und den jeweiligen Campus besser kennen zu lernen.



3. Die Workshops, Seminare und Lesungen
Kann man Literatur eigentlich übersetzen? Was sind die besten Wege um Indonesisch zu lernen? Und wie macht man die besten Fotos während der Reise?
Obwohl das Festival eigentlich ein Literatur-Festival ist, geht es auch um diese Fragen und schafft es so, ein breiteres Publikum anzulocken. Die Vielfalt an Themen aber auch Formaten hat mich positiv überrascht. So macht Literatur auf jeden Fall Spaß!

4. Die indonesische Literatur
Hast du schon mal etwas von klassischen indonesischen Autoren gehört? Kennst du den Goethe Indonesiens? Und weißt du, was Indonesier gerade so gerne an einheimischen Büchern lesen und für welche Themen sie sich interessieren?
Ganz ehrlich: ich hatte vor dem Festival auch keine Ahnung. Das MIWF gibt eine guten Einblick in aktuelle Trends und Entwicklungen der indonesischen Literaturszene. Viele der Werke, gerade auch von „Rising Stars“, kann man im Bookshop des Festivals kaufen – normalerweise ist es gar nicht so einfach, an indonesische Literatur und Lyrik zu kommen.


5. Die Autoren des MIWF
Ein weiteres meiner Highlights war die Offenheit des Makassar International Writers Festivals: Die Autoren mischen sich unter die Gäste und so bieten sich viele Möglichkeiten, über teilweise kontroverse Themen zu diskutieren.
Neben Autoren und Rednern aus Makassar und Umgebung kommen viele der Vortragenden aus ganz Indonesien oder sogar dem Ausland. Das macht das Festival noch spannender, da oft verschiedene Meinungen aufeinander treffen und somit unterschiedliche Blickwinkel auf die Problemstellungen geben.

Text: Linda Ringel
Über die Autorin: Meine ersten Kontakt mit Indonesien hatte ich 2014. Während meines BA-Studiums in Passau habe ich eigentlich nur zum Spaß begonnen, Indonesisch zu lernen und bin irgendwie dabei hängen geblieben. 2016 war ich dann für 6 Monate in Indonesien. Während meiner Zeit in Jakarta konnte ich den Alltag von Millionen Indonesiern kennenlernen und hatte die Chance neben Java auch Bali, Lombok, Sulawesi, Ambon und die Gilis zu bereisen. Besonders fasziniert mich an Indonesien die unglaubliche Vielfalt der Kulturen, Religionen, Klamotten, Gerüche und Geschmäcker. Momentan bin ich in meinem Masterstudium „Global Studies“ wieder in Europa. Nach Indonesien zieht es mich allerdings immer wieder. 2017 verbrachte ich beispielsweise einen Monat in Raja Ampat, West Papua. Bis jetzt habe ich 14 der 17.500 Inseln besucht – und hab noch einiges vor!
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