Ein Beitrag von Kristin von canary-vibes.com
Ich wollte unbedingt eine Yogalehrer Ausbildung machen und habe mich lange und intensiv auf die Suche gemacht.
- Wofür möchte ich diese Yogalehrer Ausbildung machen? Möchte ich nach der Ausbildung unterrichten oder dient sie meiner persönlichen Entwicklung?
- Möchte ich ein Yoga Teacher Training über einen längeren Zeitraum machen oder möchte ich eine Intensivausbildung innerhalb von wenigen Wochen machen?
- Wie viele Stunden möchte ich am Ende einer Yogalehrer Ausbildung haben?
- Wo soll das Yoga Teacher Training stattfinden?
- Was darf es kosten?
- Welche Inhalte/Ziele sind mir in der Yogalehrer Ausbildung wichtig?
- Wer sind die Lehrer*innen?
- Wie viele Teilnehmer*innen werden an der Yogalehrer Ausbildung teilnehmen?
- Auf welcher Sprache soll die Ausbildung stattfinden?
Du siehst, es gibt zunächst viele Fragen vorab zu beantworten, um das richtige Yoga Teacher Training für dich zu finden.
Ich möchte dich in diesem Artikel auf meinen Weg der Entscheidungsfindung mitnehmen und dir von meiner Yogalehrer Ausbildung mit der Shakti Academy berichten – über die Höhen und Tiefen und meinen ganz persönlichen Weg zu mir selbst und was ich danach damit machen möchte.
Lesetipp: Yogalehrer-Ausbildung auf Bali: Tipps und Tricks, wie du dein YTT findest
Hör auf dich und dein Bauchgefühl
Zunächst möchte ich dir mitteilen, dass jeder seine ganz persönlichen Antworten auf die obigen Fragen hat. Es gibt kein richtig oder falsch, kein gut oder schlecht. Außerdem gibt es bestimmt noch mehr wichtige Fragen, die du dir selbst beantworten kannst.
Mir ist es wichtig, dass du dich vor deiner Wahl für ein Yoga Teacher Training wirklich ernsthaft mit der Entscheidungsfindung auseinandersetzt, denn bei jeder Yogalehrer Ausbildung geht es zunächst ganz allein um dich. Es geht darum, deinen Weg zu dir, zu deinem Körper und zu deinem gesunden Geist zu finden. Nur durch Selbsterfahrung kannst du dein Wissen in die Welt hinaustragen.
Achte auf dein Bauchgefühl. Achte darauf, dass du dich mit deiner Entscheidung wohl fühlst.

Für wen eignet sich ein Yoga Teacher Training?
Ein Yoga Teacher Training eignet sich für jeden, der gern Yoga praktiziert. Dein Ziel muss nicht das Unterrichten anderer Menschen sein. Nach einer Yogalehrer Ausbildung kannst du dein eigener Lehrer sein, der sich dann gut mit der Anatomie deines eigenen Körpers auskennt und dir sagt, wie du die Asanas korrekt und gesund ausübst. Du kannst dir beibringen, dich mit Yoga selbst zu heilen und zu dir selbst finden.
Ich bin der Meinung, dass jeder eine Yogalehrer Ausbildung machen kann, denn dort lernst du für dich ein gesundes Yoga zu praktizieren. In den meisten Yogaklassen bleibt kaum Zeit um jeden einzelnen Schüler zu korrigieren, gerade in großen Klassen ist das Verletzungsrisiko groß (oft auch schleichend durch jahrelanges falsches Ausüben). Ebenso steht und fällt eine gute und gesunde Yogaklasse mit der Yogalehrer*in.
Wenn du also deinen Körper durch ein Yoga Teacher Training besser kennengelernt hast und für dich wissen möchtest, wie du die Asanas korrekt hältst, dann hängt deine Gesundheit nur noch von dir ab.
Du bist dein eigener Lehrer. Aber auch das ist kein Gesetz, sondern nur meine ganz persönliche Meinung.

Meine persönliche Entscheidungsfindung
Mich hat eine befreundete Yogalehrerin auf die Idee gebracht, ein Yoga Teacher Training zu machen. Als sie es ansprach entfachte in mir sofort ein Feuer und ich begab mich auf meine Suche.
Wofür und wie lange möchte ich eine Yogalehrer Ausbildung machen?
Ich fragte mich zunächst, wofür ich eine Yogalehrer Ausbildung machen möchte. Für mich natürlich und auch irgendwie für andere.
Die Vorstellung andere zu unterrichten fand ich interessant, noch viel spannender aber die Reise zu mir selbst. So suchte ich auch nach einem Yoga Teacher Training, welches einen spirituellen Fokus besaß.
Da ich von meiner Freundin gleich einen tollen Lehrer empfohlen bekommen habe, interessierte ich mich für seine Ausbildung. Diese sollte über zwei Jahre gehen und am Ende mit 750h beendet werden. Der Lehrer entsprach meinen Vorstellungen, die Räumlichkeiten ebenso, der Preis war super, doch die Dauer lag mir quer im Magen. Zwei Jahre waren mir zu lange, ich wollte mich nicht so lange an einen Ort binden.
So suchte ich nach einer kurzen (9-10 Monate) Yogalehrer Ausbildung, mit abschließenden 200h – also einer Grundausbildung. In Berlin hatte ich die Qual der Wahl. Zunächst recherchierte ich intensiv im Internet, dann schaute ich mir die Lehrer*innen und die Studios an.
Doch der Funke ist nirgends übergesprungen.

Den richtigen Ort für das Yoga Teacher Training finden
Mir persönlich ist der Ort sehr wichtig. Mir tun warme Räume mit Räucherstäbchenduft gut, um abschalten zu können und mich inspirieren zu lassen. Die spirituellen Vibes sollten für mich sichtbar und spürbar sein.
In Berlin fand ich nichts passendes, bis mir die Idee kam, meine Ausbildung auf meiner geliebten Insel Bali zu machen.
Denn Bali bedeutet für mich: Tolle Umgebung, Räucherstäbchenduft, Hinduismus, Spiritualität, also perfekt.
Doch möchte ich wirklich ein Yoga Teacher Training auf Bali machen?

Warum eine Intensivausbildung?
Ich habe mich sofort in die Idee verliebt, mein Yoga Teacher Training auf Bali zu machen. Doch möchte ich drei oder vier Wochen intensiv an mir arbeiten? Von morgens bis abends? Ohne viel Freizeit?
Nach kurzem Reflektieren dieser Frage stand für mich fest: Ja ich will. Ich will intensiv eintauchen, mich vom Alltag abkoppeln und mich zu 100% auf mein Yoga Teacher Training und mich konzentrieren.
Bei einer Intensivausbildung sollte dir bewusst sein, dass du viel intensiver durch Höhen und Tiefen gehen wirst. Du wirst vermutlich schneller als du denkst an deine Grenzen kommen und über sie hinausgehen.
Ob körperlich oder geistig, bei einem guten Yoga Teacher Training wirst du sehr tief in dein Innerstes abtauchen, dich aus einer neuen Perspektive betrachten und einiges von dir loslassen.
Dann wirst du daraus neu erwachen und wachsen, du wirst dich verändern und dich und die Welt aus einem neuen Blickwinkel betrachten.

Was sollte eine Yogalehrerausbildung kosten?
Nach den vielen Recherchen wusste ich auch, was eine Ausbildung in etwa kosten darf. Es gibt überteuerte Angebote und super Schnäppchen.
Die Mitte von dem liegt bei einer Grundausbildung mit 200h bei 3.000 bis 3.500 Euro.
Bei einem Schnäppchen solltest du den Veranstalter gut recherchieren, oft gibt es für Niedrigpreise “gute” Gründe.
Sei dir bewusst, was dir die Ausbildung, die Lehrer*innen und die Inhalte wert sind.

Worauf du noch achten solltest
Recherchiere auch die Lehrer*innen, die dich auf deiner intimen Reise begleiten werden. Was für einen Yogastil unterrichten sie, wie präsentieren sie sich, was möchten sie der Welt mitteilen.
Die meisten Lehrer*innen findest du auch bei Instagram, wo sie ihre “Visitenkarte” präsentieren.
Die Teilnehmerzahl spielt bei der Qualität einer Yogalehrerausbildung eine große Rolle. Es gibt Ausbildungen mit 30 Schülern und mehr. Da kannst du dir sicher gut vorstellen, dass diese Reise zu dir selbst sehr schnell nur an deiner Oberfläche enden kann. Wenn du dich allerdings in großen Gruppen wohl fühlst, solltest du danach suchen.
Eine angenehme Teilnehmerzahl liegt bei um die 10 Schüler*innen. Die Gruppe ist groß genug für verschiedene Persönlichkeiten und klein genug um auch selbst als Individuum sichtbar zu sein und in dich zu reisen.
Für die Lehrer*innen ist es in dieser Gruppenstärke viel einfacher, sich auf die Schüler*innen zu konzentrieren und ihre Inhalte auch individuell an die Schüler*innen weiterzugeben.

Die Shakti Academy
Als meine Suche nach einer Yogalehrer Ausbildung auf Bali begann, stieß ich relativ schnell auf die Shakti Academy. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr so richtig wie, sie war einfach da, sie sprach mich gleich zu 100% an und ich wollte nichts anderes mehr, als meine Yogalehrer Ausbildung dort zu machen.
“Intuition ist dein innerer Kompass, der dir die richtige Richtung weist.” – Helga Schäferling, Sozialpädagogin
Wie der Name schon verrät, ist ein zentrales Thema der Yogalehrer Ausbildung die Shakti, die weibliche Urkraft.
Die weibliche Urkraft ist einfach nur faszinierend. Wann im Alltag taucht man in seine weibliche Urkraft ein? Wie stehe ich zu meiner Weiblichkeit, wie kann ich sie im Alltag spüren, lieben und nach außen hin zeigen?
“Du reist für diese Ausbildung nach Bali. Auf die Insel, die von der fruchtbaren Kraft der Göttin beseelt ist. Dort lebt Shakti, die weibliche göttliche Schöpfungsenergie in ihrer lebendigsten Manifestation.” – Shakti Academy
In mir poppten auf einmal unheimlich viele Fragen auf, als ich ihren Anzeigentext las. Ich wusste, ich brauche diese Ausbildung, denn einen tiefen Kontakt zu meiner inneren Weiblichkeit habe ich in meinem schnelllebigen und reizüberfluteten Alltag schon lange nicht mehr spüren dürfen.
“Wir haben diese Ausbildung speziell für Frauen entwickelt, die Yoga an Frauen weitergeben wollen. Sie ist beseelt von den Themen rund ums Frau Sein und bietet einen sehr weiblichen Zugang zu den jahrtausendealten Weisheiten des Yoga” – Shakti Academy

Das Yoga und die Göttinnen
Das Yoga wurde im alten Indien nur von den Männern praktiziert, die Frauen hatten dazu keinen Zugang. Doch es gibt einige Hinweise darauf, dass es die Frauen waren, die die ersten Asanas ins Leben gerufen haben.
Bei der Shakti Academy tauchst du in die Vergangenheit. Die Yoga Philosophie wird dabei auf einer sehr weiblichen Perspektive beleuchtet. Du reist zu den großen Göttinnen und lernst sie in der Theorie und Praxis kennen.
Das Ziel der Shakti Academy ist es, das Prinzip von Yoga und die Stärke der Göttinnen in dir selbst zu spüren. Die gesamte Yogapraxis baut darauf auf, so reist du mit deinem Körper und deinem Geist in ganz neue Welten.

Von der Mondin, Mutter Erde und Ayurveda
“Yoga im Rhythmus der Sonne, des Mondes und der Erde – entdecke dich selbst als Mikrokosmos Mensch im Makrokosmos Universum und lerne, wie du durch Yoga als Asanapraxis in den unendlichen Raum deiner Seele eintauchst “ – Shakti Academy
Der Mond steht für die Weiblichkeit und spiegelt in seinem Zyklus den des weiblichen wider. Die Frau reist in ihrem Zyklus, egal welchen Alters, durch Hochs und Tiefs, wie der Mond in Fülle und Leere erscheint.
Der Mond hat eine starke Energie, die sich auf unsere Erde und auf uns Menschen auswirkt. In meiner Ausbildung haben ich erfahren, wie die Kraft des Mondes auf mich wirkt und wie ich mit Ritualen im Mondzyklus meine Weiblichkeit in allen Facetten stärken und umschmeicheln kann.
Ebenso wirst du deine Verbindung zu Mutter Erde erfahren. Alle Elemente spielen in unserem Leben eine essenzielle Rolle. Während meiner Yogalehrerausbildung habe ich gelernt, mich mit ihnen zu verbinden.
Um noch tiefer in meinen Körper tauchen zu können, haben wir einiges über Ayurveda lernen dürfen. Ob Ernährung, Rituale oder Yoga, du lernst, wie du Ayurveda ganzheitlich in deinem yogischen Leben und in deiner Yogapraxis einbauen kannst.
Lesetipp: Ayurveda Bali: Meine 7-tägige Panchakarma Kur mit Oneworld Ayurveda

Über die Lehrer*innen
“The Wild Woman speaks with her own voice. Walks her path fiercely. Talks with grace and dignity. She dances to the rhythm of her own drum.” — WILD WOMAN SISTERHOOD / Shakti Academy
Nives
Nives ist die Frau voller Sinnlichkeit und Leidenschaft. Sie hat eine mütterliche Seite und eine unheimlich schöne Tiefe. Nives ist Yogalehrerin und arbeitet viel mit der Mondin. Sie vereint den menschlichen Körper mit Mutter Erde und dem Mond.
Sie liebt und lebt Ayurveda. Schon seit vielen Jahren ist dies ein Teil ihres Lebens. Sie bietet Frauenprogramme mit Ayurveda Beauty Talks, Mondrituale, sowie keltische Rituale an. Sie ist da, um ihr Wissen an all die Frauen weiterzugeben, die auf der Suche sind.
Um noch mehr Frauen erreichen zu können, hat sie das Buch “Mondschön” geschrieben. Diese Buch ist bereits für viele Frauen ein wichtiger Begleiter geworden, da jede für sich ihren ganz eigenen Weg zu sich selbst finden kann.
Alexia
Alexia ist das Feuer der Shakti Academy. Sie verkörpert lebendig ihr geliebtes Bhakti Yoga und ist wohl die beste Mythen-Erzählerin überhaupt. Sie lebt mit völliger Hingabe ihr Bhakti Yoga.
Sie unterrichtet Vinyasa, Hatha, Yin, Bhakti, sowie Meditation und integriert ihre Weisheiten lebendig in ihren Klassen.
Die Arbeit mit Frauen ist zu einem wichtigen Bestandteil in ihrem Leben geworden und unterstützt Schwesternschaftskreise auf der ganzen Welt.
Nives und Alexia sind die Gründerinnen der Shakti Academy und möchten mit ihrem Wissen viele Frauen erreichen und begleiten.
Anna
Anna kam über ihre Tanzausbildung zum Yoga. Zunächst konzentrierte sie sich auf eine rein körperliche Praxis, mit ganzheitlichen Zielen.
Später fand sie durch die Shakti Academy einen tieferen Zugang zum Yoga. Die Yogaphilosophie hat seitdem einen großen Einfluss auf ihre persönliche Yogapraxis, die sie ihren Schülern weitergeben möchte.
Sie baut in ihren Klassen energetische, feinstoffliche und philosophische Themen ein und arbeitet viel mit privaten Kund*innen. Zudem leitet Anna Retreats, Workshops und unterstützt die Shakti Academy bei Aus- und Weiterbildungen.

Fast Facts – Alle Inhalte des Yoga Teacher Training mit der Shakti Academy
- Vinyasa Flow
- Hatha Yoga
- Yin Yoga
- Bhakti Yoga
- Shakti Yoga
- Meditationen
- Chanten von Mantras
- Yoga Philosophie
- Ayurveda
- Sonne, Mond und Erde
- Vinyasa Krama
- Anatomie und Physiologie
- Yoga Labs
- Yoga Business
- Women Circles
- Zeremonien
- Rituale
- Womb Blessings
- Ausflüge
- Gastlehrer
Die Ausbildung ist mit 200h nach den internationalen Standards der Yoga Alliance zertifiziert
Meine persönliche Reise mit der Shakti Academy
Am ersten Tag lernte ich 10 wunderbare Frauen kennen, mit denen ich in den kommenden drei Wochen auf meine Reise in mein Innerstes gehen sollte.
Es war spannend zu sehen, wer und wie diese Frauen waren. Es blieb spannend, ob wir uns während den nächsten Wochen alle gut verstehen und es gut miteinander aushalten werden. Immerhin schliefen einige von uns zusammen in Mehrbettzimmern und wir sollten den ganzen Tag zusammen verbringen.
Eines vorweg: Wir haben uns in den drei Wochen durchweg gut verstanden und sind unheimlich fest zusammengewachsen. Wir haben uns gegenseitig gestützt, respektiert und Freiräume geschenkt. Wir sind gemeinsam durch eine intensive Zeit gegangen und sowohl jeder für sich, als auch alle zusammen gewachsen und im neuen Glanz erblüht.
Hier möchte ich mein persönliches Dankeschön an Seyran, Maartje, Eileen, Dani, Ines, Steffi, Theresa, Julia, Kathrin und Sara richten. Wir haben eine ganz besondere Bindung zueinander aufgebaut und werden uns immer gegenseitig stützen. So unser aller Wunsch.

Die Lehrerin*nen
Nives, Alexia und Anna habe ich erst am ersten Tag der Ausbildung kennengelernt. Sofort hatte ich zu ihnen Vertrauen und habe mich sehr wohl gefühlt. Sie leben Yoga, ihre Weiblichkeit und all das, was Yoga und das Wissen von Mutter Erde und den Göttinnen in jeder einzelnen von ihnen bedeutet.
Ich habe sofort ihre Tiefe gespürt, ihr Jahrzehntelanges Wissen, was sie durch ihre eigenen Geschichten leben und mit uns teilten. Sie sind inspirierend und balancieren sich gegenseitig perfekt aus.
Die ersten Tage
In den ersten Tagen war alles neu, spannend und ein bisschen überforderte mich dir Fülle der Inhalte. Wir tauchten schon am ersten Abend in eine spirituelle aber geerdeten Welt ab. Ich habe mich sofort mitgenommen gefühlt und war mittendrin.
Wir lernten auch gleich unser erstes Mantra. Ich dachte nur “Waaaaas? Das sollen wir mal auswendig können?”. Am nächsten Morgen konnte ich es bereits. Doch da kamen dann noch mehr dazu.
Insgesamt fünf Mantras sollten wir in den nächsten Wochen lernen, sie versprachen uns, dass wir sie nach einer Woche können. Ja klar, wer es glaubt… Sie behielten recht. Gut, ganz auswendig kann ich nicht jedes, da gibt es das ein oder andere Wort in Sanskrit, in dem ich die Buchstaben durcheinanderbringe, aber im Gesamten klingt es auch so gut – und tut gut!
Ich hätte zuvor nie gedacht, dass mir das Chanten (das gemeinsame Singen von Mantren) so gefällt. Für mich hat es eine unglaubliche Kraft. Die Schwingungen gehen dabei durch meinen ganzen Körper und ich finde dadurch sehr schnell zu mir selbst. Keine ablenkenden Gedanken, nur die Mantras und ich.

Morgenroutine – Chanten, Meditieren, Yoga
“Puh, jeden Morgen um 6 Uhr aufstehen, von 7 bid 9 Uhr die Morgenroutine. Jeden Tag. 21 Tage. Jeeeeden Taaaag. Oh mein Gott, da werde ich wohl endlich an meiner Disziplin arbeiten (müssen) dürfen.”
Das Aufstehen lief besser als ich dachte. Ich bin vorher sogar noch ab und zu in den Pool gesprungen, um beim Sonnenaufgang zu schwimmen. Herrlich, der Erde zuzuschauen, wie sie erwacht.
Wir begannen die Morgenroutine mit dem gemeinsamen Chanten und Meditieren. Beim Chanten haben wir alle zusammen verschiedene Mantren gesungen. Das hatte eine unbeschreibliche Kraft. Vor einigen Monaten hätte ich nicht gedacht, dass es mir gefällt, doch die Energie, die dabei entsteht, ist unbeschreiblich.
Der Gesang und der Klang durchströmt den ganzen Körper, ruft Emotionen hervor und wirkt harmonisierend. Glückseligkeit, Liebe, Freude, Zufriedenheit… allein durch das Chanten der Mantren.
Für mich ist das Chanten ein einfacherer Weg zur Meditation, da ich dabei ganz bei mir selbst ankomme. Ich spüre in meinem Körper hinein und verliere den Kontakt zur Außenwelt.
Die Meditationen beinhalteten bereits Themen, die sich in den Yogasequenzen und in den darauffolgenden Theorieeinheiten widerspiegelten. Der rote Faden war von Anfang bis Ende deutlich sichtbar und spürbar.
Jeden Morgen haben wir intensive Yogastunden bekommen. Sie waren teilweise sehr anstrengend und lang, aber sie taten meinem Geist und Körper ziemlich gut. Ihr körperliches Ziel war es, dass wir Kraft aufbauen und im Detail die Asanas in jedem Zentimeter unseres Körpers spüren. Selbsterfahrung, Selbstwahrnehmung.
Einer der Gründe, warum ich diese Ausbildung machen wollte, war es, zu lernen, wie ich die Asanas richtig halten kann – und dafür benötigt der Körper Kraft, Muskeln, um die Gelenke und die Wirbelsäule nicht zu belasten.

Mein erstes emotionales Tief
Am Anfang der zweiten Woche hatte ich mein emotionales Tief.
Ich wusste nicht so richtig was es war, aber es war da. Ich fühlte mich allein, ich dachte niemand mochte mich. Wahrscheinlich war ich es selbst, die einen Teil nicht an mir mochte. Ich weiß nicht, was es war, denn eigentlich war um mich herum alles gut.
Ich zog mich immer mehr zurück, suchte das Alleinsein, war mittags müde und ich war den Tränen nahe.
Nach zwei kleineren Tränenausbrüchen, kam der große Schwall wie ein tropischer Regen inmitten einer Yogastunde.
Witzig war (im Nachhinein), ich konnte in einer sitzenden Asana meine Beine nicht richtig in Position bringen und als ich sagte, dass ich mich wie verknotet fühlte, brach es aus mich heraus. Das verknotete Gefühl bezog sich nicht nur physisch auf meine Beine, sondern auch auf meine Psyche.
Meine Yogalehrerin Alexia half mir mit Atemübungen und Berührungen, mich zu beruhigen. Die Tränen kamen jedoch während der Stunde immer wieder hoch. Ich konnte es nicht kontrollieren und wusste nicht, wo sie herkamen und warum sie da waren.
Ich brauchte bis nach dem Frühstück, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können und fühlte mich leichter. Irgendwie klarer. Körperlich zwar total mitgenommen, dennoch klärte es sich in meinem Geiste auf.
Ich war nun bereit mich noch intensiver selbst zu reflektieren und konnte vieles aus einer neuen Perspektive sehen. Das war der Anfang meines Erwachens.

Zeremonien, Gastlehrer und Ausflüge
Während der drei Wochen haben wir noch mehr als die geplanten Inhalte der Shakti Academy kennengelernt.
So kamen Gäste dazu, die mit uns verschiedene Zeremonien, wie die Kakaozeremonie, durchgeführt haben. Wir waren bei einem Konzert und beim Kirtan, wo wir in das Bhakti Yoga ein Stück tiefer eintauchen konnten.
Wir hatten Gastlehrer, die uns einen anderen Yogastil gezeigt und uns durch ein Sound Healing begleitet haben.
Eine ganz besondere Erfahrung war der Besuch im Wassertempel Tirta Empul. Dort haben wir Opfergaben hinterlassen, um unsere Seele und unser Karma zu waschen. Ein Ritual, was die hinduistischen Balinesen regelmäßig praktizieren.
Durch diese zusätzlichen Erfahrungen gelang mir eine noch tiefere Reise in mir selbst.

Mein emotionales Hoch zur praktischen Prüfung
Vor der theoretischen Prüfung hatte ich ein wenig Bammel. Wir haben so unendlich viel gelernt und ich war mir unsicher, ob ich das bei der Prüfung wiedergeben kann.
Die Lehrerinnen Alexia, Nives und Anna haben uns allerdings so hautnah in diese neuen Welten eintauchen lassen, sodass das Lernen gar keinen extrem großen Anteil hätte nehmen müssen. Jeder von uns hat seine Reise am eigenen Körper und in seinem Geist gespürt, sodass wir uns alle transformiert haben.

Sie haben wir uns gut für die Prüfung und das Leben danach vorbereitet. Besonders bei der praktischen Prüfung habe ich es gespürt.
Anfangs war ich unsicher. Ich wusste nicht, ob ich gut unterrichten kann, wie ich es logisch aufbaue und die Atmung korrekt ansagen kann. Doch ich habe mich in meiner praktischen Prüfung selbst überrascht.
Wir durften eine Yogaklasse für 60 Minuten unterrichten. Mit thematischen Inhalt, Meditation, Atemübung, Asana-Sequenzen und Schlussentspannung. Direkt während der Prüfung habe ich gespürt, dass ich es kann, dass ich gewachsen und aufgeblüht bin. Ich habe es einfach in mir gespürt und jetzt ist es da.
Ich bin bereit. Ich bin bereit noch weiter zu wachsen und mich auszuprobieren. Und zwar mit Mut, mit innerer Sicherheit und Liebe zur Philosophie. Mit Liebe zu den Göttinnen und mit Liebe zu Shakti, der weiblichen Urkraft.

Mein Fazit
Ich würde diese Reise immer wieder machen.
Sie hat mich tief bewegt, mich positiv verändert und mein Selbstbewusstsein gestärkt. Ich habe sehr viel über mich und die spirituelle Welt des Yoga gelernt, was ich mit auf meinem Lebensweg mitgenommen habe.
Es hat alles von Anfang bis Ende gestimmt. Die Ausbildung war logisch aufgebaut und das Wissen haben wir praktisch erfahren.
Für mich war die Intensivausbildung auf Bali genau das Richtige. Ich war weit weg von meinem alltäglichen Leben, konnte mich dadurch gut abkoppeln, um mich intensiv auf mich zu konzentrieren.

Text und Fotos: Kristin Raya Stelzig
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