Beitrag von Caroline von Shave the whales
Heute erzählt euch Caroline von 8 Problemen, die du als Backpacker in Indonesien haben könntest und wie du damit umgehen kannst.
1. Geduldsprobe
Viele Busse fahren erst dann weiter, wenn sie voll besetzt sind. Das heißt, wenn jemand aussteigt, wartet man oft lange auf neue Fahrgäste. Die Indonesier sind das gewohnt und ich habe nie erlebt, dass sich jemand beschwert.
Sie haben außerdem eine bewundernswerte Ausdauer, in unbequemen Positionen zu verharren, eingequetscht zwischen vielen anderen Fahrgästen, die Kinder auf dem Schoß und das Gepäck zwischen den Knien.
Wer das unangenehm findet, kann mit einem so genannten Travel fahren, einem Auto, das genauso vollgestopft sein wird, aber wesentlich schneller ist als der Bus.
2. Smalltalk
Indonesier sind Freunde von höflichem Smalltalk in allen Lebenslagen. Fast immer kommen die gleichen Fragen nach Namen, Heiratsstand, Kindern, Land und Religion.
Das scheint Westlern wenig ertragreich und nervt schnell, wenn man gerade nicht reden will, weil man Tiere beobachtet oder die Stille eines Vulkansees genießt.
Ich habe immer kurz geantwortet, um nicht unhöflich zu sein. Meistens geht der Gesprächsstoff nach den drei Standardfragen aus. Und in anderen Situationen können auch belanglose Gespräche ganz unterhaltsam sein.
3. Ruhestörung
Indonesier LIEBEN Musik. Und zwar möglichst laut. Viele haben kein Problem, damit, neben einer riesigen, voll aufgedrehten Box ein Schläfchen zu halten (z.B. die Männer, die auf dem Markt CDs verkaufen).
Und ich glaube, ein Indonesier würde in einen Bus immer zuerst einen Verstärker einbauen. Indonesien ist außerdem das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Die nächste Moschee ist nie weit und nachts weckt dich der Muezzin. Du brauchst gute Ohrstöpsel, immer.
4. Tierquälerei
Affen, die angekettet im Vorgarten sitzen, Ponys, die dicke Touristen Vulkane hochtragen müssen, Schweine, die auf den Beerdigungszeremonien stundenlang gefesselt da liegen, bevor sie geopfert werden.
Ich habe gerade hier deutlich gespürt, dass meine Toleranz Grenzen hat. Ich finde es aber wichtig, zu bedenken, dass Nutztiere bei auch bei uns ein elendes Dasein fristen, nur dass das man nichts davon sieht.
5. Zeitangaben
Vergiss es. Stell dich darauf ein, nicht zu planen. Eine Busfahrt, die bei vier Stunden angesetzt ist, dauert NIE nur vier Stunden. Ich hatte den Eindruck, Indonesier haben einfach sehr viel Zeit. Da ist der Gedanke, Zeit sparen zu wollen, unsinnig. Versuch, lange Fahrten zu genießen, guck aus dem Fenster, hör Musik, lies ein Buch.
6. Umweltschutz
Stell dir vor, du schaust den glitzernden, türkisen Wellen zu, das Wasser ist so klar, dass du die Clownsfische einen Meter unter dir genau erkennen kannst. Als plötzlich der Indonesier neben dir seine leere Trinkflasche vom Boot ins Meer schmeißt.
Das Verständnis für Naturschutz und Nachhaltigkeit ist noch nicht so ausgereift. Wenn du das jemandem erklären willst, sei nicht überheblich.
7. Zu Gast sein
Viele Indonesier lieben Touristen und laden sie zu sich nach Hause ein. Das passiert am meisten in Gegenden, wo niemand Englisch spricht. Hab ein Indonesisch Wörterbuch dabei. Es kann sehr unangenehm sein, auf jede Frage nur ein dümmliches Grinsen als Antwort zu haben.
Und: Sei nicht zu misstrauisch, ich habe nur Menschen erlebt, die es sehr gut mit mir meinten.
7. Rauchen
Indonesier fangen oft schon als Kind damit an und scheinen sich keine großen Gedanken über Folgeschäden zu machen. „Nicht rauchen ist nicht männlich“, wurde mir mal von einem Mopedtaxifahrer erklärt. Gestört hat es mich nur, weil er deswegen immer einhändig fahren musste, in der anderen Hand war die Zigarette.
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