Ein Beitrag von Theresa Unger
Makassar ist die grösste Stadt der Insel Sulawesi und Hauptstadt der Provinz Sulawesi Selatan (Südsulawesi), unumgänglicher Knotenpunkt um den Osten Indonesiens zu besuchen und die letzte und grösste entwickelte Stadt in östlicher Richtung.
Bei Indonesiern ist sie meist bekannt für das traditionelle Essen. Touristen stoppen hier meist nur um sich auf den Weg nach Toraja, das kulturelle Zentrum Sulawesis ca. acht Stunden nördlich von Makassar zu machen oder um sich den historischen Rotterdamkomplex oder den Inselnationalpark Taka Bonerate anzusehen.
1. Makassar und Umgebung: Pantai Losari mit Pisang Epe
Nah des Rotterdamkomplexes findet sich der Losari Strand. Er ist ein guter Tipp wenn man das Leben in Makassar besser kennenlernen will und erst einmal in dieser Stadt ankommen will.
Besonders in den Abendstunden herrscht dort ein reges und buntes Treiben. Am besten geniesst man den Sonnenuntergang mit einem Avocado-Schoko-Smoothie an einem der vielen kleinen Essensstände und probiert Pisang Epe – gepresste heisse Banane mit Schokolade und Käse.

2. Makassar und Umgebung: Bantimurung und diverse Wasserfälle
Wer ein Naturliebhaber ist sollte sich die Gegend um Bantimurung (ca. 35 km nördlich von Makassar) nicht entgehen lassen.
Im Bantimurung Bullusaraung Nationalpark (auch das Königreich der Schmetterlinge) findet man einen grossen Wasserfall und in den Wäldern unzählige farbenfrohe kleine und grosse Schmetterlinge und Vögel.
Ausserdem tummeln sich Affen und sogar der kleinste Affe Tarcius in dieser Umgebung. Der Eintritt für Touristen ist leider um ein vieeeelfaches höher als der Eintritt für Einheimische. Gib dich am Besten einfach für die Cousine eines indonesischen Freundes aus und mit etwas Glück genießt du dann einen Rabatt.
Als ich diesen Ort besucht hatte spielte das Wetter leider nicht ganz mit, so konnte ich nicht viel von der farbenfrohen Naturwelt erhaschen.
Doch in der Umgebung Makassars gibt es unzählige weitere wunderschöne Wasserfälle (wie der Tassimbung Wasserfall) umgeben von traditionellen Dörfern und unberührter Natur. Am besten Locals nach ihren Tipps fragen.

3. Makassar und Umgebung: Tropfsteinhöhlen
Eines meiner persönlichen Highlights sind die unzähligen Tropfsteinhöhlen die sich nördlich von Makassar in den Karstbergen finden lassen.
Was in unserem Land wohl unglaublich teuer und nur so gefüllt mit Sicherheitsvorkehrungen und Tourguides ist, kann in diesem Land einfach mit ein paar Freunden, Taschenlampen und einem Seil auf eigener Faust durchgeführt werden. So fand ich mich plötzlich in einer dunklen Höhle wieder, schwamm durch Wasser und Dreck, kletterte mithilfe eines Seiles Steinwände hinauf und hinunter und bestaunte die unberührten glitzernden Stalagmiten und Stalagtiten.
Es gibt dutzende Höhlen dieser Art in der Umgebung, so kann man in einer Nacht gleich zwei Höhlen durchklettern. Gut dass es unter der Erde dunkel ist, sonst könnten einem die fehlenden Sicherheitsvorkehrungen doch ein wenig Angst machen. Und ohne einen erfahrenen Freund sollte man sich nicht in eine dieser Höhlen wagen: eine sehr hohe Verirrungsgefahr besteht! Und dann weiss man nur wenn der Sauerstoff geringer und die Temperatur höher wird, dass man sich eher nicht dem Ausgang nähert.

4. Makassar und Umgebung: Lembanna und Lengkese
Wer gerne hiked und wem Makassar zu heiss und bis zu drei Stunden Fahrt auf schlechten Strassen nicht zuviel sind, findet oötlich von Makassar Traumgegenden zum Hiken. Wie zum Beispiel das Tal um Ramma – gut zu erreichen von den Dörfern Lembanna und Lengkese.
Ich persönlich habe mich ein wenig in das abgelegene und von fast von jedem Handysignal abgeschnittenen 80 Seelendorf Lengkese verliebt, in dem ich die vierte weiße Person bin die wahrscheinlich je einen Fuss dort hineingesetzt hat und die zweite, die in dem traditionellen Bambusstelzenhaus gewohnt hat (und das gleich 2x).
Das Dorf gleicht einem Gemälde! Nur der hohe Wasserfall im Hintergrund zeugt von seiner Realität! Doch abgesehen von dem idyllischen Dorf selbst – in dem ein Bad unter einem Wasserfall bevorzugt wird – gibt es den Tandralili See, der nur zwei Stunden Wanderung entfernt in einem grossen Tal liegt.
Wer das Tal von oben sehen will sollte von Lembanna aus den Berg Bawakaraeng erklettern oder den gegenüberliegenden Berg Lompbattang. Von dort geniesst man den Ausblick auf die gesamte atemberaubende Landschaft und das Tal, dass noch immer von riesigen Erdrutschen gepraegt wird. Bei Nebel ein magischer Anblick.

5. Makassar und Umgebung: Lakkang Dorf
Wer nicht so weit fahren will um Natur und Traditionalität zu geniessen, findet eine Oase inmitten Makassars. Gleich hinter dem riesigen UNHAS Kampus befindet sich ein Fluss (Tallo), der von kleinen Bauernhöfen und Natur und Stille umgeben ist.
Schon dort findet man Abgelegenheit und vergisst dass man sich eigentlich nur ein klein wenig abseits des Trummels befindet. Doch dort hört das Abenteuer nicht auf. Nach einer kleinen Bootfahrt auf dem Fluss erreicht man das gar nicht so kleine Lakkang Dorf, welches sich noch abgelegener auf einer Insel im Fluss befindet. Und nicht einmal alle Bewohner Makassars wissen von diesem Ort! Am besten den Sonnenuntergang auf dem Fluss geniessen und einmal ein wenig Auszeit von der beschaeftigten Stadt nehmen, auch wenn das ausgezeichnete Handynetz noch von der Nähe zur Stadt zeugt.

Der Vollständigkeit wegen muss ich hinzufügen, dass mein Grund Makassar zu besuchen einzig und allein war um meine Freunde wiederzusehen. Ausgenommen von Toraja hatte ich noch nie etwas von den zuvor genannten und den folgenden Orten gehört und hatte mich auch nicht über diverse Attraktionen informiert und schon gar nicht Pläne geschmiedet.
Doch wer sich länger in Indonesien aufhält weiss, dass die Gastfreundschaft der Indonesier nicht allein bei der Unterkunft aufhört sondern auch weiter bis zu vollständig bezahlten Ausflügen und Abenteuern führt. Keinen dieser Orte habe ich auf eigener Faust besucht, doch jeder dieser Orte ist einen oder mehrere Besuche wert wobei es ratsam ist sich an die Einheimischen zu wenden.
Es gibt noch viele andere bezaubernde Orte in dieser Gegend die erst noch entdeckt werden müssen. Viel Spaß in Sulawesi!

Text und Fotos: Theresa Unger
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