Berlin, die pulsierende Hauptstadt Deutschlands, ist bekannt für ihre dynamische Kultur, lebhafte Nachtleben und die Unmenge an Möglichkeiten, die sie bietet. Doch für manche kann diese Stadt auch ein Synonym für den täglichen Trott eines 9-to-5 Jobs sein, der oft wenig Raum für persönliche Entfaltung und Freiheit lässt. Für Denise war dies der Fall, bis sie sich entschied, ihre Komfortzone zu verlassen und sich auf ein Abenteuer in Bali einzulassen.
Im heutigen Interview sprechen wir mit Denise über diesen mutigen Schritt, den Reiz Balis und wie man das Leben in vollen Zügen auskostet. Wie hat sich Denises Leben seit ihrem Umzug verändert?
Was sind die Höhen und Tiefen eines Lebens fernab der Heimat? Und welche Ratschläge haben sie für all diejenigen, die auch von einem freieren Leben träumen? Tauchen Sie mit uns ein in eine inspirierende Geschichte von Freiheit, Selbstfindung und Abenteuer.
Mina:
Ich bin super gespannt, wo du gerade bist und was du machst. Es würde mich freuen, wenn du dich vielleicht ganz kurz vorstellst.
Denise:
Ja, gerne. Vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich, dass wir sprechen können. Ich bin gerade auf Bali. Ähm, ich sitze gerade hier in dem wunderschönen Café und Restaurant „Mostly“. Ich weiß nicht, ob du das kennst, aber es ist super schön hier. So natürlich eingerichtet. Und ja, ich habe mich heute hier niedergelassen, um mit dir zu sprechen.
Mina:
Wie sieht es räumlich aus? Kannst du vielleicht direkt mal über deinen Lebensstil sprechen? Also das Café – gehst du da öfter hin? Wie sieht dein Lebensstil aus?
Denise:
Ja, tatsächlich bin ich mit meinem Partner Anfang des Jahres hierher ausgewandert. Wir haben ja gefühlt schon immer in Berlin gewohnt und sind 2016 das erste Mal nach Bali gereist. Es war Liebe auf den ersten Blick. Wir sind jedes Jahr hierher gekommen. In der Pandemie konnten wir hier sogar einige Monate verbringen und haben die Insel noch mehr lieben gelernt. Letztes Jahr waren wir sechs Monate hier und haben überlegt, wie wir „entspannt“ unseren Wohnsitz in Berlin aufgeben können, um hier dauerhaft zu leben. Mein Partner ist freiberuflicher Designer, Komponist und Produzent. Er produziert Musik und Sounds für verschiedene Medien, und ich bin im Recruiting tätig. Ich suche weltweit die passenden Talente für Unternehmen.
Mina:
Wie spannend! Ich weiß gar nicht, ob ich fragen sollte, aber war euer Leben in Berlin so ein klassischer deutscher Alltag? War es so, dass die Sehnsucht immer da war, in Bali zu leben? Oder fandet ihr, dass Deutschland oder Berlin nichts für euch war? Was hat euch motiviert, dieses Leben führen zu wollen?
Denise:
Es hat sich schleichend entwickelt. Aber die Pandemie hat uns natürlich einen Schub gegeben. Wir mussten plötzlich von zu Hause arbeiten und da kam die Idee auf, warum nicht von Bali aus? Es hat uns einen anderen Blickwinkel gegeben – gleicher Alltag, nur mit einer Zeitverschiebung. Die Zeitverschiebung passt uns gut, und wir konnten unseren Alltag anders gestalten. Das hat uns gefallen. Und wir haben nach Möglichkeiten gesucht, das beizubehalten. Unsere Arbeitgeber waren anfangs einverstanden, aber später nicht mehr. Also haben wir uns beide selbständig gemacht. Das läuft gut, und jetzt können wir tun, was wir wollen und wo wir wollen. Bali ist inspirierend. Man kommt hierher und hat immer wieder neue Ideen.
Die Korrekturen wurden vorgenommen, um einen flüssigeren, natürlichen deutschen Ausdruck zu gewährleisten.
Mina:
Ja, wir wünschen uns.
Denise:
Unser Berlin und es ist einfach so toll, es hat sich einfach so ergeben. Und in einer Großstadt einen Hund zu haben, ist schon eher suboptimal. Aber hier können wir uns endlich den Traum erfüllen und haben jetzt drei. Unser Alltag wird durch ihn noch schöner, verrückter, aber viel schöner. Und das passt irgendwie total. Sehr, sehr dankbar.
Mina:
Das verändert unser Leben. Und das ist auch so ein Indiz dafür, dass ihr nicht sagt, okay, wir machen das jetzt mal ein paar Jahre lang. Also jetzt Kohabitation, Schubser gegeben, jetzt ein paar Jahre in Bali leben, sondern ihr habt wirklich die Entscheidung getroffen, wir wandern aus, wir lassen Deutschland hinter uns und wagen hier ein komplett neues Leben. Also ihr habt das wirklich langfristig geplant.
Denise:
Das heißt also mit vollem Herzen ja, wirklich. Aber es ging auch sehr schnell. Wir mussten wirklich letztes Jahr im Oktober wieder nach Berlin kommen und wir mussten zwischen Oktober und Dezember alles klären, auch den Nachmieter finden, Sachen verkaufen, verkleinern und oh ja, aber es hat alles funktioniert.
Mina:
Nicht mehr. Genau der Typ. Also zu sagen, wir kündigen jetzt die Wohnung, wir machen wirklich überall einen Knopf dran und das ist dann hier, dann Ende Gelände. War das für euch und Freunde, für die Truppe oder auch manchmal ein großer Moment. Oh Gott, ist das richtig? Wie war das emotional? Dieser Schritt, alles für die Auswanderung vorzubereiten?
Denise:
Ja, für mich war es sehr emotional. Das war unser erstes Zuhause, das wir so richtig gemütlich gemacht hatten und es war wirklich eine wunderschöne Wohnung. Das war wirklich sehr emotional, ich habe viel geweint. Ich wusste natürlich, ich mache das, damit wir hier leben können, dass wir unseren Traum leben können. Aber es war schon sehr hart. Es war nicht einfach nur eine Wohnung. Unsere neuen Mieter kamen rein und alles in mir war mein ganzes Herz. Und das war der erste Rückzugsort, den ich hatte. Ich fand es immer toll, nach dem Urlaub nach Hause zu kommen. Also, ich bin selten gern aus dem Urlaub nach Hause gekommen, wieder in den Alltag. Aber in die Wohnung sagte ich, ach, ich freue mich auch wieder auf zu Hause und das ist unser Zuhause. Also für mich war es sehr schwer. Tatsächlich für meinen Partner eher weniger, weil er meinte, es ist wirklich nur eine Wohnung. Aber er hat das dann auch verstanden. Und natürlich Freunde, Familie zurückzulassen, das war natürlich auch ein Thema, aber man kann hier auch eine Basis aufbauen. Freunde, die zur Familie geworden sind. Leute, die ähnliche Dinge machen. Sie haben uns das Ankommen sehr, sehr einfach gemacht. Und es kommen auch immer Leute hierher, um uns zu besuchen. Wir hatten jetzt gerade ein Pärchen hier, sie haben ihre Flitterwochen hier mit Baby verbracht. Das war toll. Sie waren fast zwei Monate hier und das hat uns auch ein Stück von Zuhause mitgebracht. Also alles ist machbar.
Denise:
Auf jeden Fall.
Mina:
Es waren Freunde von zu Hause, die in Deutschland leben und die habt ihr jetzt besucht, oder?
Denise:
Ganz genau.
Mina:
Das ist alles möglich. Und, was war eure Motivation? Warum Bali? Was genau war euer Wunsch? Was für eine Vorstellung hattet ihr von einem Leben in Asien?
Denise:
Das war so für das Gesamtpaket. Also, wenn man hier ankommt und aus dem Airport rausläuft, entweder fühlst du es oder nicht. Du hast das Gefühl, ich kann es gar nicht so beschreiben. Es gibt auch Leute, die sonst gar nicht reisen. Aber ich kann es wahrscheinlich auch nicht so rüberbringen, weil sie es nicht gefühlt haben. Und wir sind vorher wirklich schon viel gereist. Aber hier sind wir angekommen. Allein der Geruch der Räucherstäbchen steigt auf. Dann siehst du die strahlenden Menschen, die wirklich immer sehr hilfsbereit sind. Das Essen – wir sind beide vegan und können hier im Paradies für uns essen. Wir können jeden Tag essen gehen, immer etwas Neues erkunden, neue Sachen ausprobieren und ja, das Essen allein, das ist der Wahnsinn. Ich brauche das. Das ist mein Antrieb jeden Tag, dass ich hier richtig toll essen gehen kann. Wenn es nur ein klassisches Essen ist. Das habe ich in Berlin einfach nicht gefunden. Es war dort wirklich sehr schwierig, teilweise gut essen zu gehen oder einfach was Tolles zu kochen. Abgesehen von den Preisen, die sich dort natürlich auch erhöht haben, ist es hier immer noch sehr kostengünstig. Aber mir ist am wichtigsten, dass die Qualität des Essens immer top ist. Jeder Teller wird mit Liebe zubereitet. Ja, wirklich mein Paradies, was das Essen angeht und natürlich die Landschaft. Die Natur, das Grüne, das Wasser. Ich kann, wenn ich will, jeden Tag ans Meer gehen. Wenn man hier wohnt, macht man das nicht so oft, aber man hat die Möglichkeit, jederzeit hinzugehen. Und in Cafés arbeiten, das konnte man in Berlin teilweise gar nicht mehr. In vielen meiner Lieblingsrestaurants war es einfach nicht mehr möglich, hier mit Laptop zu arbeiten.
Denise:
Auch wenn ich die Karte rauf und runter bestelle, es war einfach nicht mehr möglich. Ich brauche das. Ich brauche andere Umgebungen, ich muss mich inspirieren lassen. Ich liebe es, hier runter zu gucken. Andere Leute mit einem Laptop, und jeder arbeitet an seinem Traum, seinem Business. Für was? Privat? Keine Ahnung. Menschen mit Familie, mit Freunden – es ist einfach so eine schöne Umgebung. Und ja, ich habe schnell gemerkt, dass dies der perfekte Ort ist, um alles miteinander zu verbinden.
Mina:
Und das ist auch der Ort, an dem du Leute kennenlernst oder dich wieder vorstellst. Man kommt nach Bali und viele haben wahrscheinlich die Sorge, wie man Freunde findet. Das Gefühl, das du beschrieben hast, wie eine Familie vor Ort. Wie findet man diese? Wie geht man darauf zu?
Denise:
Ja, Instagram hat natürlich sehr geholfen. Einfach schauen: Könnte das eine Person sein, mit der ich gerne mal abhängen würde? Oder denken: Ich wünsche mir, dass diese Person meine Freundin wird. Einfach mal herumfragen und schauen, ob man auf der gleichen Ebene ist, ob man sich vielleicht mal über einen Kaffee treffen möchte. Ich lasse oft Leute mich anschreiben und sagen: „Hey, ich bin deine Redakteurin. Das finde ich toll. Was machst du denn? Hast du Lust auf einen Kaffee?“ Und ich habe das Gleiche getan. Und natürlich auch Onlinekurse. Ich habe mal einen Onlinekurs für Videobearbeitung und Fotobearbeitung gemacht und dazu gibt es eine Community, in der jeder sich austauscht. Und da habe ich tatsächlich schon einige Leute kennengelernt. Es gibt verschiedene Apps. Manchmal gehe ich alleine aus, weil mein Partner nicht so der Typ dafür ist. Dann muss ich mich erstmal zusammenreißen und gehe in eine Bar voller fremder Menschen. Aber diese Menschen leben auch hier oder machen vielleicht einen langen Urlaub. Einfach mal ansprechen. Und da habe ich wirklich die tollsten Menschen kennengelernt. Menschen, die nicht nur auf Durchreise sind, sondern die auch hier leben, das ist natürlich sehr wertvoll. Du kannst sie näher kennenlernen und ja, so eine Auswanderung verbindet auch.
Mina:
Ich glaube, es ist die gleiche Denkweise, dieses grenzenlose Denken. Es ist wahrscheinlich unter den 10 %, die ich mal wage zu sagen, die grundsätzlich interessiert sind daran, dass es mehr da draußen gibt. Und wenn man solche Menschen trifft, weiß man schon, dass sie einen gemeinsamen Nenner haben. Das ist ein großer Wert. Es war mir nicht bewusst, dass es solche Treffen gibt. Und wie findet man die? Wie kommt man zu solchen Gemeinschaftstreffen?
Denise:
Man muss wirklich genau mit den richtigen Leuten vernetzt sein. Es gibt immer Treffen, manchmal auch sehr große. Vor zwei Wochen habe ich an einem großen teilgenommen und am Ende zehn andere Leute getroffen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Eine Freundin von mir war dabei und hat auch neue Leute kennengelernt. Also, es gibt viele Möglichkeiten. Jetzt überlege ich schon, was ich nächstes Wochenende mache. Mit wem gehe ich aus? Aber man kann auch selbst kreativ sein und dort vielleicht wieder jemanden kennenlernen.
Mina:
Ja, toll. Und wie würdest du den Unterschied zwischen deinem Leben in Deutschland und deinem Lebensstil, deinem Alltag in Bali beschreiben?
Denise:
Ja, es ist viel schöner. Ich genieße sehr viel mehr, genieße jeden Tag ganz anders. Und in Berlin war es tatsächlich so. Ich bin aufgestanden, direkt an den Laptop gerannt und habe von dort gearbeitet. Noch nicht mal was getrunken, noch nicht mal was gegessen. Das ist jetzt anders. Ich nehme mir wirklich Zeit für mich. Ich wache auf, setze mich vielleicht kurz in die Sonne und warte dann. Sobald wir fertig sind, fahren wir los. In ein Coworking Space, dort entspannt frühstücken, dort ein bisschen arbeiten, ein bisschen für unsere Kunden vorarbeiten. Denn in Deutschland müssen sie ja auch mal den Rechner ausschalten. Es gibt immer ein paar Sachen, die sie gegenchecken können. Und natürlich haben wir auch sehr häufig Kundenmeetings. Wir können wirklich oft um die Mittagszeit arbeiten, dann vielleicht nach Hause gehen, dort noch mal ein bisschen entspannen, auch private Dinge erledigen, einfach mal zur Massage gehen, was man in Berlin nie gemacht hat. Diese Zeit habe ich mir auch nie genommen. Was wirklich dieses klassische Neun bis Fünf, das den ganzen Tag am Rechner sitzen betrifft. Besonders, wenn die Sonne schon längst untergegangen ist. Vielleicht gehe ich mit Freunden raus zum Einkaufen, damit wir etwas zum Abendessen haben. Aber hier ist es ganz anders. Die Abende genießen wir auch ganz anders. Hier wird es dann ja schon etwas früher dunkel, aber in dieser Zeit machen wir es uns richtig gemütlich. Entweder bestellen wir etwas nach Hause, kochen selbst oder gehen abends einfach essen. Und die Frage, die wir uns jeden Tag stellen, ist: Was und wo essen wir heute? Wir haben so viele Optionen. Was machen wir mit dem Baby, mit unseren Hunden? Gehen wir noch mal ins Reisfeld? Einfach ein bisschen spazieren? In der Großstadt bin ich auch nicht wirklich spazieren gegangen, höchstens von der Bahn zum Restaurant oder in den Supermarkt. Aber hier am Reisfeld noch ein bisschen spazieren gehen bis zum Sonnenuntergang oder zum Strand, das ist schon komplett anders. Also wirklich eine ganz andere Hausnummer. Und ich habe gelernt, diese Kleinigkeiten wieder zu lieben und zu schätzen. Zum Beispiel nur zum Sonnenuntergang am Strand zu sein. Das löst schon so ein großes Glücksgefühl in mir aus.
Mina:
Klingt schön. Ja. Wahnsinn. Und wie habt ihr euch entschieden, wo auf Bali ihr euch niederlassen wollt? Ich meine, es ist eine riesige Insel. Es gibt so viele touristische Orte wie Uluwatu, Ubud und Canggu. Und dann gibt es auch Orte, die ruhiger sind. Warum seid ihr dort, wo ihr jetzt seid? Und wart ihr zwischendurch vielleicht woanders? Wie habt ihr das herausgefunden? Und wo wohnt ihr genau?
Denise:
Wir wohnen rund um Seminyak und Padonan. Also ein bisschen ruhiger, etwas entfernt vom belebten Canggu, vielleicht so 5 bis 10 Rollerminuten entfernt. Wir haben schnell gemerkt, dass das der beste Ort für uns ist, weil es hier einfach die besten Möglichkeiten gibt. Es gibt überall Restaurants, Cafés. Der Strand ist auch nicht weit weg. Das war für uns ein Kriterium: Hier wollen wir wohnen. Wir haben ein wirklich gutes Haus gefunden, in dem wir jetzt erstmal ein Jahr wohnen können. Aber vielleicht ziehen wir nächstes Jahr in eine ruhigere Gegend, wie Kemenuh oder Pererenan. Es könnte sein, dass wir dorthin gehen. Wir möchten immer in der Nähe von Seminyak bleiben. Die Optionen hier sind für uns einfach unendlich. Und es macht Spaß, wenn du in das belebte Gebiet möchtest und Lust hast, durch den Verkehr zu fahren. Aber es ist auch nicht weit, wenn du der Hektik entkommen möchtest. Viele sehen nur das Bali auf Instagram und denken, es sei immer nur Party und Trubel. Aber es gibt auch wirklich schöne, ruhige Ecken und Cafés. Man muss ein bisschen suchen. Vielleicht auch mit Leuten sprechen, die hier leben und Tipps geben können. Es gibt Orte, an denen man tagsüber ganz entspannt hingehen kann, ohne abends in einer Schlange stehen zu müssen. Das gibt es auch und wir mögen das total.
Mina:
Das glaube ich. Und wie geht ihr damit um, wenn jetzt die Hochsaison beginnt und mehr Touristen kommen, besonders nach Seminyak? Wird es dann noch voller für euch? Oder ist das ein Zeitpunkt, an dem ihr euch vielleicht zurückzieht und sagt: Okay, jetzt gehen wir nicht mehr so oft ins Zentrum, wo so viel los ist?
Denise:
Ja, man merkt schon, dass das dieses Auf und Abenteuer vor kurzem wirklich schon recht viel los ist, aber wirklich sehr, sehr wenig. So wenig wie Tango los war, hat man schon gemerkt. Auch die Straßen waren sehr viel leerer. Das ist natürlich schön, das genießen wir total. Also Zwiespalt. Man freut sich auf der einen Seite: Toll, die Leute. Jetzt haben wir sehr viel Arbeit, sehr viel los. Es kommen immer mehr Leute. Auf der anderen Seite hat man das auch genossen und man kennt natürlich auch noch die Seite, wo noch weniger los war, fast gar nicht. Deswegen, eine gute Balance zu finden, wenn wir merken, dass es zu viel wird, wie zum Beispiel am Wochenende, fahren wir super ungern allein mit dem Roller. Allein da bei Luigis Pizza lang, das ist einfach immer voll, immer Party. Und dann denken wir auch: Weißt du, ich kann mich auch überhaupt nicht konzentrieren, wenn ich über die Straße fahre, fahre ich jemanden an, das möchte ich lieber gar nicht. Aber das weiß man dann irgendwann und könnte auch mal woanders hingehen. Oder, wie du schon sagtest, dann bestellen wir wieder einfach etwas oder fahren in eine etwas ruhigere Ecke. Wir machen ja auch gerne mal Ausflüge, gerade so zum Wochenende hin, dass wir mal im Osten von Bali fahren und einfach mal komplett raus aus der Stadt. Also wieder komplett das Lokale Leben. Das haben wir auch mal richtig Lust drauf. Und wenn wir das merken, ist eigentlich die Unterkunft schon gebucht und wir sind dann in einer ganz anderen Ecke von Bali.
Mina:
Ach, wie cool. Das ist doch bestimmt so, dass man da andere Empfehlungen bekommt, wenn man mit Leuten da ist, die schon viel länger da sind. Die sagen: Da gibt es so einen Geheimspot hier im Norden von Bali, dort findet ihr ganz andere Ecken als die klassischen Touristen, die mal zwei Wochen da sind.
Denise:
Ja, ganz genau. Das erzähle ich auch immer, weil das wirklich sehr lustig ist. Du fragst dann: Wo muss ich unbedingt hin? Um gut zu essen und so. Es gibt noch so viele andere Orte, wo du vielleicht auch mal ganz alleine so einen Reisfeld genießen kannst, dich einfach hinsetzen kannst, in ein kleines Café gehen oder Kaffee trinken. Solche Orte gibt es hier immer noch, bin ich mir sicher. Wir kennen super Orte und das nutzen wir auch total. Wenn wir Lust darauf haben und auch spüren, dass wir mal wieder raus müssen, fahren wir genau dorthin. Und das ist so eine Kunst, auch wenn es manchmal nur ein kleines verlängertes Wochenende ist. Es ist wirklich unglaublich.
Mina:
Da frage ich jetzt nicht, wo genau das ist. Ja, das sind dann alle da in der Wüste. Aber ich glaube, zusammenfassend, da gibt es noch andere Orte als die Hotspots und vielleicht auch mal Hotspots. Es gibt ja Output und, so wie du gerade gesagt hast, das auch. Was ist Shanghai für dich? Also da gibt es wirklich diese veganen Möglichkeiten, viele Restaurants. Wenn du so diese Spots, die man kennt, vergleichen würdest, warum ist es dann gut für euch geworden?
Denise:
Ja, es gibt einfach eine unfassbar große Auswahl. Wir haben das, was in Shanghai ist, kann ich in keinem Ort so bekommen wie hier. Es ist schon geballt. In verschiedenen Ecken gibt es unsere Restaurants. Das ist so, wir haben so unsere Lieblingsplätze. Natürlich gibt es Restaurants, wo wir immer hingehen und dann was ausprobieren. Und es ist so: Alles ist vegan und das ist natürlich total toll. Tatsächlich, aber die kennt man dann auch, die sind auch schon sehr bekannt, sind auch immer voll, muss man sagen. Deswegen reservieren wir mittlerweile auch schon, weil es da halt nicht so super viele vegane Restaurants gibt. Aber wenn Freunde bei uns sind und jetzt auch als unsere Freunde hier waren, dann sind wir auch kurz mal hineingefahren: Lass uns in diesem Restaurant treffen. Dann gehen wir da auch super gerne hin, weil das Essen einfach gut ist. Aber so eine Auswahl hast du hier in Shanghai und drumherum. Hier haben wir die meiste Auswahl. Das ist einfach so für Veganer. Wenn man Lust auf veganes Essen hat und ein Restaurant besser als das andere ist und ein noch besseres Gericht rausbringt oder das beste vegane Spiegelei, das ist der Wahnsinn, wirklich. Das ist wirklich unglaublich.
Mina:
Gibt es da ganz konkrete Restaurants, Cafés, die du vielleicht empfehlen würdest, die jetzt gerade aktuell für dich deine Lieblingsrestaurants sind? Oder auch wenn man jetzt auf Weltreise ist und nur durchkommt, da auf jeden Fall mal vorbeischauen?
Denise:
Ja. Also ich muss euch auf jeden Fall „das Kind“ empfehlen. Es hat sich mittlerweile hier auch in Shanghai angesiedelt. Es ist noch nicht so lange hier, ich glaube, so drei Monate würde ich sagen. Und wenn ihr dort mal ganz verrückt sein und einfach ein veganes Spiegelei probieren wollt, probiert es. Es sieht so aus, als ob es echt wäre, und wenn ihr da mit dem Messer reinpickt, läuft es so aus wie ein echtes. Es hat wirklich geschmeckt. Das ist der Wahnsinn. Es ist so lecker. Das würde ich euch auf jeden Fall empfehlen. Ansonsten „ein Wiegen“ ist auch supertoll. Sie haben ein bisschen westliche Küche in die Gerichte integriert, aber auch sehr viele indonesische Inspirationen. Es ist wirklich sehr lecker. Von morgens bis abends kann man da sehr gut essen. Es gibt verschiedene Gerichte hier in Moskau. Es ist nicht komplett vegan, es ist eher vegetarisch. Aber ich kann es sehr empfehlen. Sie haben wirklich sehr ausgefallene Gerichte. Soweit ich weiß, und was ich gehört habe, ist es ein komplett veganes Restaurant. Und wenn man sich die Gerichte anschaut, merkt man, dass da wirklich jemand dran gearbeitet hat, der Ahnung hat. Und ich habe gehört, dass es tatsächlich jemand war, der viel Erfahrung hat und nicht nur mitentwickelt hat. Es ist außergewöhnlich und ich würde jedem empfehlen, hierher zu kommen.
Mina:
Da kann man auch gut arbeiten, oder?
Denise:
Da kann man super gut arbeiten. Oben ist es ganz ruhig und ungestört in einer Ecke. Unten haben wir auch einen Bereich, der klimatisiert ist. Man kann drinnen und draußen sitzen. Es hat ein schönes Ambiente. Ich werde hier oft inspiriert und arbeite hier sehr gerne.
Mina:
Sehr schön. Vielleicht bleiben wir kurz beim Thema Restaurant. Wie viel Geld muss man am Tag ausgeben, um richtig lecker, auch vegan, essen zu können?
Denise:
Tatsächlich geben wir so – also wir gehen zum Frühstück und Abendessen aus, mittags haben wir meistens keinen Hunger. Wahrscheinlich liegt das am Wetter. Es kostet immer so zwischen 15 und 20 €. Aber dann haben wir Vorspeisen, Hauptspeise und Getränke. Oder auch eine Kokosnuss, das kommt dazu. Im Durchschnitt geben wir morgens und abends zwischen 15 und 20 € aus. Aber dann essen wir wirklich gut. Wir gehen in die schicken veganen Restaurants. Man kann natürlich auch viel günstiger essen. Es gibt kleine lokale Restaurants, die vegane Gerichte anbieten. Dort kann man für ein bis zwei Euro ein gutes, veganes Gericht bekommen. Aber in der Preisklasse, in der wir uns bewegen, gibt es auch teurere Optionen. Aber man kann natürlich auch viel günstiger essen.
Mina:
Ja, verstehe. Und ich meine, ich habe in deiner Bio gelesen, dass du glutenfrei isst. Habe ich das richtig gesehen?
Denise:
Ja.
Mina:
Also GF steht für glutenfrei. Kannst du das gut kombinieren? Bekommst du in den veganen Restaurants auch glutenfreie Sachen?
Denise:
Ja, das ist tatsächlich ein Thema, das ich hier viel mehr ausleben kann als in Berlin. Ich bekomme hier wirklich gutes glutenfreies Brot, und nicht das, was man vielleicht von früher kennt oder was manche vielleicht immer noch denken: so ein matschiges oder sehr trockenes Brot. Nein, ich bekomme wirklich gutes Brot. Ich bekomme hier fast alles glutenfrei. Sogar Sojasoße gibt es glutenfrei, obwohl die bei mir keine Probleme verursachen würde. Aber das Brot – ich bekomme hier wirklich überall auch glutenfreie Kuchen. Es gibt hier auch einen Laden, der vegane und glutenfreie Macarons macht. Das ist fantastisch. Ich kann hier wirklich alles essen, was ich früher vermisst habe. Donuts, kleine süße Sachen, das alles kann ich jetzt bestellen. Es ist ein Paradies für mich.
Mina:
Da kannst du dich jeden Tag richtig ausleben und genießen. Das ist der Wahnsinn. Ich verspreche es mir vielleicht. Aber als ich in Deutschland war und wenn man dann mal essen geht, dann ist es eher die Ausnahme. Naja, eher etwas Besonderes und nicht der Alltag. Essen zu gehen und einen Teller mit leckeren Sachen zu bekommen – jede Mahlzeit ist ein Genuss. Und ich habe trotzdem das Gefühl, dass man es immer noch schätzt.
Denise:
Ja, absolut. Jeden Tag. Ich bin jedes Mal so dankbar. Mein Handy ist voll mit Fotos vom Essen. Ich kann nicht aufhören zu fotografieren, was wirklich so schön angerichtet ist. Kann das wahr sein, dass es solche Leckereien gibt? Ich versuche, wirklich jeden Tag der Welt zu zeigen, immer auch mal eine Story zu posten, wo ich gerade war. Ich möchte, dass andere Leute auch daran teilhaben und sehen können, wie schön es sein kann. Wenn sie möchten, können sie das auch genießen. Und ja, sehr, sehr gerne. Ich freue mich so sehr darauf. Ich war gerade jetzt zwei Wochen dort und die Bedienung erkennt mich. Sie kennen sogar meinen Namen und wissen genau, was ich gerne trinke und bereiten das dann schon vor. Und das macht mich wirklich glücklich.
Mina:
Zum Thema Instagram: Was zeigt man von dir? Was teilst du? Wenn jemand sagt, er möchte mehr darüber erfahren, dieses Leben und das Auswandern nach Bali, was sieht er bei dir?
Denise:
Man sieht sehr, sehr viele Eindrücke aus meinem Alltag. Ich gehe sehr oft essen und zeige, was wir machen. Ich habe auch den Prozess des Auswanderns ein bisschen dokumentiert und versucht, Highlights hervorzuheben: Wie wir das mit der Krankenversicherung gemacht haben, wie es mit der Aufenthaltsgenehmigung aussieht, wie wir eine Unterkunft gefunden haben. Das teile ich alles. Man kann mich jederzeit auch anschreiben. Ich helfe gerne weiter. Wenn jemand etwas nicht findet, kann er mich natürlich anschreiben und fragen. Es kommt recht häufig vor, dass Leute nachfragen, z.B. welche Krankenversicherung ich habe oder welche Unterkunft ich in einem bestimmten Bereich von Bali empfehlen würde. Das sieht man bei mir. Ich bin vielleicht nicht so aktiv, was regelmäßige Posts angeht. Ich versuche immer, regelmäßig zu posten, aber ich hoffe, dass ich bald wieder mehr posten kann. Wenn ich nicht so viele Beiträge oder Fotos poste, dann versuche ich, mehr von meinem täglichen Leben zu zeigen. Und auch von den Herausforderungen, die wir haben, sodass jeder daran teilhaben und sich auch gerne mit mir darüber austauschen kann.
Mina:
Wie schön! Ist es für dich also ein zweites Standbein, richtig Social Media und Content zu machen? Oder sagst du, das ist so nebenbei? Also, wenn ich mal daran denke, dann teile ich was. Aber wenn mal ein paar Tage nichts kommt, dann ist es auch nicht schlimm. Wie ambitioniert bist du, was Social Media anbelangt?
Denise:
Ja, eigentlich ist das genau der Plan, den ich verfolge. Ich habe wirklich viele Ideen. Aber gerade mit der Selbständigkeit hat sich auch noch mal ein bisschen was Neues ergeben. Ich möchte Leuten zum ersten Schritt verhelfen, erstmal in die Remote-Arbeitswelt reinzukommen, und unterstütze sie dementsprechend auf dem Weg, ortsunabhängig zu arbeiten. Ich gebe Tipps und Tricks, und ich arbeite auch gerade an etwas, das ich hoffentlich bald veröffentlichen kann. Weil ich kann ja wirklich aus Erfahrung sprechen: Wie kannst du an so einen Job kommen? Auf was achten Personaler? Wie kannst du dich auf den Plattformen sichtbarer machen, um für einen ortsunabhängigen Job interessant zu sein? Daran arbeite ich gerade. Ich bin sehr perfektionistisch, besonders wenn es um meine Themen geht. Aber ich glaube, ich komme bald zum Ende und hoffe, dass ich gerade für die deutsche Community viel Mehrwert bieten kann.
Mina:
Ich bin sehr gespannt. Das ist sehr hilfreich, denn ich hatte auch das Glück, im Modebereich arbeiten zu können. Ich war nicht in der Situation, dass ich etwas suchen musste, konnte also Reisen und Arbeiten kombinieren. Aber wenn ich Leute kennenlerne, kommt immer wieder die Frage auf: Wie findet man denn so einen Job? Ich bin mir sicher, dass man das jetzt nicht in der Kürze erklären kann, aber hast du ein, zwei Tipps für jemanden, der sagt: Ich habe einen Job in Deutschland, den ich nicht einfach remote umstellen kann. Zum Beispiel im Pflegebereuf, kann ich da was tun? Gibt es da eine Chance, oder bin ich hier gefangen, es sei denn, ich mache eine Weiterbildung oder studiere noch einmal?
Denise:
Nein, du musst nicht ein neues Studium anfangen. Du musst einfach in dich selbst investieren. Der erste Schritt, den ich immer empfehle, ist ein gutes LinkedIn-Profil zu erstellen. Und wenn du sagst, ich möchte in den Bereich Social Media, dann geht das, und dafür brauchst du keine großen Vorkenntnisse. Du musst einfach Interesse haben und es vielleicht mal ausprobieren. Tatsächlich habe ich gerade zwei Leute in meinem Team, die zuvor keine Berührungspunkte mit Social Media hatten. Einer kam aus dem Hotelgewerbe, der andere aus dem Erziehungsbereich. Sie sind jetzt dabei, Profile aufzubauen und helfen mir, Talente auf Plattformen wie LinkedIn zu finden. Du musst es einfach tun: Ein gutes Foto von dir machen lassen und dein Profil so optimieren, dass du gefunden werden kannst. In Deutschland gibt es immer noch einen großen Bewerbermarkt. Das wissen viele nicht. Es ist möglich, aber man muss sich ein bisschen reinarbeiten. Und das ist auch ein Thema, das ich in meinem kommenden Kurs ansprechen werde. Viele Menschen, die aus einem normalen Job kommen, denken, sie müssen sich umschulen oder ein neues Studium beginnen, aber das ist nicht der Fall. Ich habe viele Tipps parat und hoffe, dass sie den richtigen Leuten helfen werden. Es wäre schade, wenn man diese Gelegenheit nicht nutzt. Ja.
Mina:
Man muss ja da ganz stark raus. Es ist möglich für jeden. Also, keine Situation in Deutschland oder sonst wo, in der es nicht möglich ist, auszuwandern, nach Bali beispielsweise zu gehen und da ein Leben aufzubauen, das wirklich ganz individuell und frei ist. Es ist immer möglich.
Denise:
Absolut. Die richtigen Leute kennenlernen. Jeder zieht hier mit, jeder zieht mit. Und wehe, wenn du über dich hinauswächst und wirklich das Beste aus dem machst. Man muss manchmal auch einfach nur den Personenkreis erweitern oder vielleicht komplett verändern.
Mina:
Ja, das macht so viel aus, da die Menschen, mit denen man am meisten Zeit verbringt. Ich meine, sie haben einen riesigen Impact, also einen großen Einfluss, und das spiegelt sich dann wieder. Und ich glaube, um beruflich wirklich erfolgreich wachsen zu können, spielt es eine große Rolle, welche Menschen einen unterstützen und inspirieren.
Denise:
Da kriege ich direkt Gänsehaut. Ja, ja.
Mina:
Ach ja, das ist schön. Zusammengefasst: Was würdest du sagen, braucht man als Anfangsbudget? Ich bin nicht in der Situation, aber ich bin mir sicher, dass viele sagen: „Ich will genau dieses Leben führen. Das ist die Devise dafür.“ Das hört sich so schön an. „Ich kündige jetzt meinen Job, ich suche etwas, was mich mutig macht. Genau wie am nächsten Tag.“ Oder in deinem Ratgeber oder dem Produkt, das demnächst rauskommt. Ich verfolge die Schritte, habe aber furchtbar Angst, ohne Geld dazustehen. Ich meine, ich habe Geld für den Flug dahin, kann aber alles andere nicht mehr kalkulieren. Was brauche ich? Brauche ich überhaupt etwas? Oder kann ich naiv einfach losgehen? Wie würdest du die richtige Herangehensweise beschreiben?
Denise:
Es hängt davon ab, wie mutig man ist. Ja, den Flug. Genau. Den Flug buchen, nach Unterkünften schauen. Es gibt tolle Gruppen, in denen man nach Unterkünften suchen kann. Wenn du wirklich langfristig, zum Beispiel auf Bali, sein möchtest, dann würde ich sagen: vielleicht nicht Airbnb, nicht unbedingt Booking. Das kann teuer werden. Es ist besser, in einer Gruppe zu schauen, vielleicht einer Facebook-Gruppe. Einfach mal reinschreiben, von wann bis wann du gerne da sein möchtest. Wenn du hier ankommst, bist du für einen Monat hier, hast die Unterkunft für diesen Monat, vielleicht für 400-500 €, in einem wunderschönen Gästehaus mit einem Pool. Einfach mal runterkommen, ankommen, dich orientieren und alles auf dich wirken lassen. Vielleicht kannst du dich mit dem einen oder anderen Menschen verbinden, dich treffen, austauschen. Du hast die Unterkunft, und dann fängst du an zu arbeiten, kommst hier an und lernst die verschiedenen Gebiete kennen. Es gibt so viele schöne Orte, lasse sie einfach auf dich wirken. Wo fühlst du dich wohl? Vielleicht fühlst du dich in Hamburg viel besser. Oder wo auch immer du warst. Ein bisschen herumreisen, rumfahren. Die Insel ist nicht sehr groß, auch wenn die Straßen nicht immer perfekt sind. Mit einem Roller kannst du alles erreichen. Einfach mal auf dich hören, auf deine Gefühle hören. Wo fühlst du dich wohl? Und ja, ich würde fast sagen, für die Unterkunft hier, rechne mit 600 € pro Monat. Und je nachdem, wie lange du das machen kannst oder möchtest, solltest du das einkalkulieren. Und dann natürlich auch das Essen. Du möchtest vielleicht jeden Tag einmal essen gehen. Wenn nicht, kannst du in der Unterkunft kochen. In der Regel gibt es dort einen oder zwei Kochplatten. Du kannst dir also selbst etwas zu essen machen. Ich würde sagen, plane für drei bis sechs Monate, vielleicht 3000-4000 € ein. Damit kommst du aus, und in dieser Zeit musst du nicht unbedingt arbeiten. Je nachdem, welches Visum du hast. Es gibt ein Visum, mit dem du sechs Monate direkt bleiben kannst. Perfekt.
Mina:
Wie funktioniert das mit dem Visum? Wenn man nicht „Visa on Arrival“ nimmt – das ist, wenn man am Flughafen ankommt und dann 25 oder 30 € zahlt, um einen Monat bleiben zu können. Man muss dann aber auch wirklich gehen. Ich spreche aus Erfahrung. Ein Tag zu spät ist schon sehr teuer. Warum sollte man das Visum nicht verlängern? Weil man es vielleicht verpeilt hat? Und wie geht man vor, wenn man sagt: „Ein Monat reicht mir nicht. Ich will länger bleiben“?
Denise:
Es kostet 25 oder 30 €, nicht wahr?
Mina:
Genau, um einen Monat zu bleiben. Man muss dann aber auch wirklich gehen. Ich spreche aus Erfahrung, ein Tag zu spät ist schon sehr teuer. Warum sollte man das Visum nicht verlängern? Weil man es vielleicht verpeilt hat? Und wie geht man vor, wenn man sagt: „Ein Monat reicht mir nicht. Ich will länger bleiben“?
Denise:
Ja, da kann ich euch eine ganz tolle Agentur empfehlen: Bali Visa. Ich nutze sie eigentlich schon seit vier, fünf Jahren. Ich verlasse mich komplett auf sie. Die kümmern sich um alles, alles per WhatsApp. Du schickst wirklich alles über sie, und sie organisieren es für dich. Wenn du hier bist, organisieren sie deine Termine bei der Botschaft, wo Fingerabdrücke genommen und Fotos gemacht werden. Das alleine zu machen, ist ein bisschen kompliziert, besonders wenn man die Sprache nicht spricht. Aber mit der Agentur bin ich sehr zufrieden. Sie wurde mir von vielen Leuten empfohlen und auch meine Freunde, die aktuell hier für zwei Monate sind, sind sehr zufrieden mit ihrem Service. Der Service ist wirklich top und das zu guten Preisen.
Mina:
Und macht man das in Deutschland, oder geht man erst mal nach Bali mit dem Visa „Rivale“? Oder sobald man die Agentur kennt, kontaktiert man sie schon aus Deutschland via WhatsApp und sagt, man möchte ein sechs Monate Visum?
Denise:
Ja, auf jeden Fall vorher machen. Wenn du mit einem Touristenvisum anreist, musst du nach einem Monat ausreisen und dann mit einem neuen Visum zurückkommen. Das würde ich nicht empfehlen. Wenn du schon weißt, dass du länger bleiben möchtest, dann nimm aus Deutschland Kontakt auf, per WhatsApp oder Email, und sende die nötigen Unterlagen. Aber nicht zu kurzfristig. Ich würde mindestens einen Monat im Voraus empfehlen, damit sie genug Vorlaufzeit haben. Besonders wegen Feiertagen und Zeremonien sollte man etwas früher alles organisieren, damit man entspannt ankommen kann.
Mina:
Und was kostet das für sechs Monate? Circa?
Denise:
Ich möchte nichts Falsches sagen, aber ich glaube, ich habe letztes Jahr 200 € dafür bezahlt. Aber ich bin mir unsicher. Die Preise ändern sich ständig, und sie haben oft Angebote. Manchmal gibt es sogar Rabatte, zum Beispiel 10% für Geburtstagskinder.
Mina:
Es ist gut zu wissen, dass man ihre Social Media Kanäle durchstöbern sollte, um nach Angeboten zu suchen. Viele schauen nur auf der Homepage, aber es könnte lohnenswert sein, auch auf anderen Kanälen nachzuschauen, auf denen sie aktiv sind.
Denise:
Ja, definitiv.
Mina:
Das ist interessant. Wenn man überlegt, mit 1.000 € pro Monat auszukommen, wie würdest du das Budget einschätzen, wenn man wirklich gut leben möchte?
Denise:
Nicht viel mehr. Wir wohnen in einem schönen Haus, das uns etwa 1.100 € pro Monat kostet. Das hat alles inklusive, außer Strom, der extra ca. 60 € pro Monat kostet. Dann geben wir vielleicht noch bis zu 500 € pro Person für Essen und andere Dinge aus. Insgesamt ist es nicht viel mehr als 1.000 € pro Person.
Mina:
Das klingt plausibel. Vielen Dank für all die Informationen. Gibt es abschließend noch Tipps, die du jemandem in einer ähnlichen Situation geben würdest?
Denise:
Ja, lass dich nicht entmutigen. Es gibt immer Leute, die versuchen, einen von seinem Weg abzubringen. Aber wenn du fühlst, dass es der richtige Weg für dich ist, dann geh ihn. Es ist wichtig, auf sein eigenes Gefühl zu hören und sich von Menschen inspirieren zu lassen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Mina:
Das sind sehr weise Worte. Vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte und Erfahrungen.
Denise:
Danke, dass ich dabei sein durfte.
Mina:
Dankeschön.
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