Habt ihr schon mal drüber nachgedacht eine eigene Tauchschule auf Bali zu eröffnen? Oder habt ihr einfach Interesse an eines der schönsten Nebensachen der Welt, dem Tauchen? Anbei ein kleines Interview mit Cor über das Leben und Arbeiten in Bali.
Wie lange lebst du bereits auf Bali?
Ich lebe seit 2006 auf Bali. Ich entschied mich für die Auswanderung, da ich mit meinem Lifestyle in Europa nicht wirklich zufrieden war; einem Lifestyle, indem es viel Aufwand kostet, ein gutes Leben führen zu können. Nach einer Asienreise, wo es u.a. auch nach Bali ging, wusste ich, dass ich mein Leben verändern wollte.
Was hat dich dazu gebracht nach Bali auszuwandern?
Bevor ich nach Bali auswanderte, war ich bereits Tauchlehrer. Ich betrachtete diese Ausbildung jedoch eher als Hobby, da man in Holland nicht wirklich von dieser Berufung leben kann.
Nachdem ich mich dazu entschlossen hatte, nach Bali für eine unbestimmte Zeit zu gehen, unternahm ich die ersten Monate nichts, außer Tauchen und das auch nur „just for fun“.
Ich arbeite zuvor hauptberuflich als Sicherheitsmanager und war einfach ausgebrannt von der harten Arbeit und benötigte Zeit für mich. Durch Zufall bot mir jemand eine Tauchbasis zum Verkauf an. Nach einer Inspektion und Preisverhandlung fiel das Geschäft jedoch ins Wasser. Aber dieses Angebot weckte die Begeisterung einer eigenen Tauchbasis in mir. Ab dem Zeitpunkt startete ich das Projekt: Eigene Tauchschule.
Was liebst du an deinem Job am meisten und was sind die Schattenseiten?
Ich liebe mit Menschen zu arbeiten, jene Menschen, welche in Urlaub sind und einfach eine gute Zeit haben möchten und diese kann ich ihnen geben. Zufriedene Gesichter nach einem Tauchgang geben mir ein gutes Gefühl. Es ist eine wunderbare Arbeit, seinen Gästen die atemberaubende Unterwasserwelt zeigen zu können und im Gegensatz dazu Anerkennung von den Gästen zu erhalten.
Aber natürlich hat jedes Geschäft auch seine Schattenseiten. In seiner eigenen Tauchbasis auf Bali zu arbeiten kann auch sehr stressig sein. Vor allem ist der Arbeitsalltag in der Hochsaison in Bali sehr erschöpfend. In dieser Zeit müssen die meisten Tauchschulen das Geld für das ganze Jahr machen um die finanziellen Lücken in der Nebensaison schließen zu können.
Was waren die größten Hürden bei dem Aufbau einer Tauchschule in Bali?
Als “Ausländer” ein Unternehmen in Bali zu besitzen ist nicht immer einfach. Es gibt eine große Anzahl an Regeln und Gesetzen, welche du beachten musst. Es ist manchmal hart notwendige Genehmigungen zu erhalten. An dieser Stelle würde ich jedem empfehlen, der darüber nachdenkt, eine Tauchschule auf Bali zu eröffnen: Entwickelt genügend Transparenz über die Regeln und Gesetze auf Bali. Hier empfehle ich auch das Einschalten eines einheimischen, professionellen „Agent“, welcher sich um Genehmigungen kümmert.
Bedenke außerdem, dass Vereinbarungen mit deinen Angestellten nicht immer einfach sind. Die kulturellen Unterschiede und die wahnsinnigen Differenzen in den Denkstrukturen können oftmals sehr frustrierend sein.
Was schätzt du an deinem Leben in Indonesien?
Bali ist eine wunderschöne Insel mit einem riesigen Spektrum an möglichen Aktivitäten. Ich persönlich schätze die Kombination aus der wunderschönen Natur, den Menschen auf Bali und dem Tauchen selber. Natürlich spielt auch das Wetter eine riesige Rolle. Mit einer konstanten Temperatur von 30 Grad ist es immer möglich sich draußen aufzuhalten, ob bei der Trocken- oder Regenzeit.
Ich bin zudem ein Mitglied der Bali Hash House Harriers. Dies ist ein „Running Club“ bzw. „Hiking Club“, welcher verschiedene Strecken innerhalb der Insel hat. Die Teilnahme an den unterschiedlichen Tracks bringt mich oft zu Plätzen, wo normalerweise niemand vorbei schauen würde. Hier sieht man das wahre Bali. Durch die „Off Road Tracks“ triffst du auf wahnsinnig schöne Aussichten, Reisfelder und interessanten Menschen.
Natürlich ist auch das Nachtleben Balis eine wunderbare Freizeitbeschäftigung mit einer großen Anzahl an Restaurants und Clubs im Süden Balis, wie z.B. Seminyak, wo man mich auch oftmals finden kann.
Womit hast du Probleme?
Ganz klar: Balis Umweltsituation. Bali wird nach und nach überbevölkert. Mehr Menschen, mehr Müll, aber kein System. Es gibt kein vernünftiges Müllsystem, welches die erschreckende Vermüllung Balis aufhält. Somit verschmutzt sich Bali jeden Tag mehr.
Dazu kommt die überlastete Verkehrssituation in Südbali. Glücklicherweise hat sich Balis Regierung dazu entschlossen in eine neue Straße von Sanur bis zum Flughafen zu investieren. Dieses Vorhaben führt dazu, dass die Hauptverkehrsstraßen entlastet werden. Ein weiteres Problem, welches mir sehr bewusst auffällt, ist das Inflationsproblem auf Bali. Durch die hohe Anzahl an Touristen steigen die Preise, welche sich immer mehr an das Portemonnaie der Touristen anpassen. Aber was ist hier mit der einheimischen Bevölkerung?
Was sind deine Zukunftspläne?
Meine Zukunftspläne bestehen darin, dass ich wieder mehr reisen möchte. Nachdem ich auf Bali ankam, habe ich lediglich gearbeitet und meine Tauchbasis aufgebaut und ich hatte wenig Möglichkeiten zum Reisen. Die Dinge, die ich bereits gesehen habe machen mich hungrig nach mehr.
In ein paar Jahren möchte ich die Verantwortung meiner Tauchbasis in die Hände meines gut geschulten Staff geben und selber einfach nur reisen.
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