Ein Beitrag von Barbara Nickl und Melissa Schumacher
Bali ist ein Surferparadies. Nirgendwo in Indonesien ist die Surfindustrie so groß wie in Bali. Beim Thema Surfen in Bali denkt jeder sofort an den Touri-Hotspot Kuta oder die Traumwellen von Uluwatu.
In Kuta boomt das Surfbusiness geradezu. Eine Surfschule nach der anderen, zig Surfshops und dazu noch hunderte von Freelance Surflehrern am Strand, die nur darauf warten, Touristen in die Geheimnisse des Surfens einzuweihen. Abends ist die Party garantiert mit unzähligen Happy Hour und Free Drink-Angeboten.
Wagt man sich allerdings raus aus Kuta und bewegt sich weiter südlich oder nördlich, lernt man eine viel ruhigere und entspanntere Surfszene kennen. Ich verrate dir in diesem Beitrag meine zwei Lieblingssurfspots auf Bali!
Auf folgender Map findest du alle bekannten Surfspots auf Bali.
Surfen auf der Bukit Halbinsel

Die Könner unter uns surfen auf der Bukit Halbinsel, am südwestlichsten Punkt Balis (orangene Farbe auf der Map).
Dort beeindrucken nicht nur die Klippenlandschaften, sondern auch die wunderschönen Sonnenuntergänge. Es gibt immer perfekte Wellen. Barrels sind hier meistens garantiert, aber es kann auch ganz schön heikel werden, wenn du nicht weißt, was du tust.
Auf der Bukit-Halbinsel findest du hauptsächlich Reefbreaks, welche schon vielen Surfern „Reef-Tattoos“ verschafft haben.
Wenn man weiß, was man tut, kann dir das Surfen auf der Bukit Halbinsel das beste Surferlebnis Balis verschaffen.
Der bekannteste Surf Spot auf der Bukit Halbinsel ist Uluwatu. Neben Uluwatu kannst du – als fortgeschrittener Surfer – die Spots Padang Padang, Impossibles, Bingin, Dreamland, Balangan, Green Bowls oder Pandawa ausprobieren.
Der einzige Spot für Anfänger auf der Bukit-Halbinsel ist Baby Padang, aber auch hier hat es die Strömung an manchen Tagen in sich!
Ich persönlich habe es vor einiger Zeit mit dem Surfen begonnen, weshalb ich euch meine zwei Lieblings-Surf Spots in Bali vorstellen möchte, die auch anfängerfreundlich sind.
Alle Infos zum Surfen auf Bali findest du in unserem Indojunkie Reiseführer „Surf Bali„.
Surf Bali ist der erste umfassende Reiseführer rund um das Surfen auf Bali. Dieses Buch ist der perfekte Begleiter, um die schönsten Ecken und Surfspots der Insel zu entdecken. Zu jedem Ort findest du surfbare Wellen sowie viele Informationen zu Unterkünften, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. So ist dieses Buch nicht nur für Surfer, sondern auch für Abenteurer geeignet, die zum ersten Mal auf dem Brett stehen möchten.
1. Surfen Bali: Baby Padang

Padang Padang ist jedes Jahr Schauplatz von Rip Curls ultimativen Tuberider-Contest, bei dem sich die besten Surfer der Welt messen. Du kannst die Pros wunderbar von einem Aussichtsspot beobachten. Dafür musst du einfach der Dirtroad nach dem Blue Heaven Hotel rechts rein bis zum Ende folgen.
Neben der „richtigen“ Padang Padang-Welle, die wirklich nur absoluten Könnern zu empfehlen ist, gibt es noch „Baby-Padang“, welches sich bei richtigem Swell besser für Surfanfänger und leicht Fortgeschrittene eignet.
Der langgezogene Pointbreak befindet sich vom Strand aus gesehen etwas weiter rechts und du erkennst ihn daran, dass sich dort meistens sehr viele Surfer und vor allem auch Surfschulen tummeln.
Besonders bei kleinerem Swell (um die 1 Meter), bricht die Welle perfekt über dem Riff mit einer langen Lefthander- und einem kurzen Righthander-Welle. Surfboards kannst du direkt am Strand bei den Lifeguards für ca. Rp. 50 000 ausleihen. Freelance Surflehrer findest du dort meistens auch ganz leicht.
Leider ist Baby Padang vor allem in der Trockenzeit (Mai bis August) oft sehr überfüllt. Es lohnt sich deshalb früh aufzustehen und am Morgen oder gegen Abend zum Sonnenuntergang zu surfen. Pass aber dabei auf die Tides auf und vermeide den Spot bei Low Tide wegen dem scharfen Korallenriff. Surfe hier am besten nur bei High oder Mid Tide!
Achtung auch vor den Affen am Strand! Sie halten sich besonders am Felsen auf und vergreifen sich gerne an den Sachen von schattensuchenden Strandbesuchern. Falls sie deine Sachen in den Fingern haben, lass es geschehen – sie sind nämlich meistens sehr aggressiv und beißen auch gerne!
Um zum Baby Padang Spot zu gelangen, musst zu zum Padang Padang Beach und Eintritt zahlen.
Surfguide Empfehlung für Baby Padang
Wir empfehlen den tollen Surfguide Marcel Wau. Er hat das Surfen in Nias gelernt, und ist mittlerweile in Nusa Dua ansässig.
Warum mir Baby Padang so gut gefällt

Früh am morgen, wenn noch keine anderen Surfer da sind, fühlt man sich wie im Paradies! Man kann den Blick auf die Steilküste und die Felsen der Bukit-Halbinsel in vollen Zügen genießen. Auch beim Sunset ist die Aussicht ein Traum!
Durch den langen Kanal kann man super entspannt ins Line Up paddeln, ohne sich durch viel Weißwasser kämpfen zu müssen. Auf dem Rückweg kann es dafür etwas anstrengender werden. Teile dir deine Kräfte also gut ein!
Ich bleibe gerne auf der rechten Seite der Welle, direkt neben dem Kanal, weil ich dadurch leichter wieder ins Line-Up paddeln kann oder auch schneller aus dem Weg gehen kann, wenn eine Welle direkt auf mich zu brechen droht.
Worauf du achten solltest, wenn du Baby Padang surfst

Die Welle bricht schnell und kraftvoll! Also, sofort versuchen aus dem Weg zu paddeln sobald du merkst, dass du falsch sitzt oder nicht bereit bist, die Welle zu surfen. Wenn es doch passiert: einfach Luft anhalten, sich so klein wie möglich machen, geschehen lassen was geschieht und nach oben schwimmen sobald es geht! Vor allem aber: KEINE PANIK!
Gerade als Anfänger solltest du lieber nur bei High Tide surfen, da der Meeresboden fast ausschließlich aus scharfen Korallen besteht!
Pass auf die Strömung auf! Orientiere dich am Häuschen der Lifeguards und am Felsen und paddele sofort wieder in Richtung Strand (aber nicht im Kanal), falls du merkst, dass du zu weit draußen bist.
Was mir nicht so gut an Baby Padang gefällt

Vor allem in der Trockenzeit (Mai bis August) ist der Baby Padang Spot oft sehr überfüllt. Deshalb empfehle ich ganz früh am morgen oder gegen Sonnenuntergang dort zu surfen.
2. Surfen Bali: Batu Bolong/Canggu
Meine erste Begegnung mit Batu Bolong war etwas erschreckend, da sie vor allem vom starken Shorebreak geprägt wurde. Der haut sogar die stärksten Männer um. Sobald ich aber gelernt hatte, damit umzugehen war das ganze kein Problem mehr.
Batu Bolong und Batu Bolong Temple sind beliebte Breaks unter Surf-Newbies. Die Wellen sind sehr mellow und nicht so steil, wie die Bukit-Wellen. Das macht es gerade für Anfänger leicht, grüne Wellen zu erwischen.
Da es ein Beachbreak ist und die Welle an mehreren Stellen bricht, verteilen sich die Surfer etwas. Trotz allem kann es hier sehr voll werden. Demnach ist das größte Risiko in Batu Bolong die große Anzahl an Anfängern, die ihre Boards noch nicht unter Kontrolle haben.

Der Break hat verschiedene Wellen im Angebot: Goofy und Regular-Surfer kommen beide auf ihre Kosten, denn es gibt genügend rechte und linke Wellen.
Etwas weiter nördlich die relaxte Longboarder-Welle “Old Man”. Die Welle trägt den Namen aufgrund der gemütlichen Geschwindigkeit, die sie im Durchschnitt aufbringt. Locals nennen sie kurz und knapp „OM“.
Die einzige Schwierigkeit ist der Shorebreak, der gerade bei High Tide sehr groß und stark sein kann und sogar die stärksten Männer umhaut.
Deshalb am besten bei Mid Tide surfen und wenn es doch länger geworden ist, auf Setpausen warten und entweder, vom Strand aus gesehen, gegenüber vom Tempel weiter links oder ein Stück weiter rechts vom Felsen ins Wasser gehen und dort auch wieder rausgehen. Nie direkt links neben dem Felsen ins oder aus dem Wasser gehen!

Board Rental in Batu Bolong
Board Rental direkt am Canggu Beach für 50.000 Rupiah für zwei Stunden. Es sind auch Actioncam-Halterungen vorhanden. Die Jungs sitzen gegenüber vom Batu Bolong Break.
Surfguides in Canggu
Es gibt super viele Guides rund um Canggu, die dir liebend gerne persönlichen Unterricht geben. Die meisten Guides bieten 1:1 Unterricht an, was sehr zu empfehlen ist. Es gibt mittlerweile eine goldene Regeln unter den Surfguides und Surfcamps in Canggu: Nur zwei Schüler pro Guide und maximal sechs Schüler pro Camp in einem Spot. Am Batu Bolong sind die Guides günstiger, als beispielsweise am Echo Beach.
Surfguide Empfehlungen für Batu Bolong
Wir empfehlen den tollen Surfguides Nengah und Wayan. Sie erklären Surf-Anfängern einzelne Steps fürs Surfen ausführlich und äußerst geduldig. Sicherheit ist für Wayan und Nengah erste Priorität. Beide gehen natürlich auch liebend gerne mit fortgeschrittenen Surfern auf Wellensuche.
Warum ich Batu Bolong mag

In Batu Bolong sind die Wellen sehr mellow. Demnach ist es relativ leicht grüne Wellen zu erwischen. Die Leute verteilen sich relativ gut und streiten sich nicht um einen einzigen Break.
Es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre unter den Surfern, viele „üben“ hier einfach nur und geben nicht an.
Worauf man in Batu Bolong achten sollte

Auf alle Fälle sollte man auf den Shorebreak Acht geben. Versuch bloß nicht direkt (vom Strand aus gesehen) links neben dem Felsen ins Wasser zu gehen! Warte auf Set-Pausen und geh entweder gegenüber vom Tempel weiter links oder ein Stück weiter rechts vom Felsen ins Wasser und auch wieder raus.
Neben den Shorebreak sollte man auf die vielen anderen Surfbeginner aufpassen, dir ihr Brett noch nicht unter Kontrolle haben!
Batu Bolong ist am besten bei Low- oder Mid-Tide zu surfen, da dann der Shorebreak nicht so groß ist.
Der Spot kann bei großem Swell sehr messy und choppy sein und man muss generell viel paddeln und sich durch viel Weißwasser kämpfen. Aber es lohnt sich!
Surfen in Bali: Unser Fazit

Surfen in Bali macht auf jeden Fall unheimlich viel Spaß! Das liegt nicht nur am tropischen Klima und am warmen Wasser, aber auch daran, dass es immer irgendwo gute Wellen gibt und es für jedes Level etwas dabei ist. Trotzdem solltest du aber auf die Leute um dich herum und vor allem auf die Locals am Strand hören!
Wenn ein sonst sehr beliebter Surf Spot plötzlich wie leer gefegt ist, hat das oft einen Grund! Surf nicht einfach wild drauf los! Vor allem die Bukitwellen sind bei großem Swell sehr mit Vorsicht zu genießen und haben schon so manchen Surfer verschluckt. Aber mit Respekt vor dem Ozean und gesundem Menschenverstand ist man auf der sicheren Seite.
Sogar ich habe auf Bali meine Angst vor dem Wasser überwunden und mich in den Ozean, seine Farben und seine Wellen verliebt und will es nicht mehr missen!
Noch mehr Artikel zum Surfen auf Bali:
- Warum surfen in Medewi so genial ist (Bali)
- Sicherheit im Wasser: Sicher surfen in Indonesien
- Surfen lernen in Bali: Die One Week Surf‐Experience
Surfcamps auf Bali
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