Indonesien gehört zu den weltweit größten Kohleproduzenten. Doch das Land setzt vermehrt auf erneuerbare Energien und hat bereits mehrere Abkommen mit internationalen Partnern abgeschlossen. Trotzdem stehen noch Herausforderungen bevor.
Einzigartige Herausforderungen bei der Energiewende
Indonesien hat mit der Unterzeichnung von fünf Vereinbarungen mit internationalen Interessengruppen, einschließlich des größten, 20 Milliarden US-Dollar schweren Just Energy Transition Partnership-Deals, zugesagt, seine Abhängigkeit von Kohle zu reduzieren und seine erneuerbaren Energiequellen zu nutzen. Indonesien steht aufgrund seines hohen wirtschaftlichen Wachstums, seiner geografischen Lage, seiner Bevölkerungszentren und seines Potenzials für erneuerbare Energien vor besonderen Aufgaben bei der Energiewende.
Geringer Anteil an erneuerbaren Energien
Obwohl das Land große Potenziale in Solar-, Wasserkraft-, Geothermie-, Wind- und anderen erneuerbaren Energiequellen hat, werden derzeit nur etwa 12 % davon genutzt. Fast 60 % der Energie stammen aus hoch verschmutzenden Kohlequellen. Indonesien hat angekündigt, bis 2050 netto null Emissionen im Stromsektor zu erreichen und bis 2030 einen Spitzenwert in diesen Emissionen zu erreichen. Der Anteil erneuerbarer Energien soll bis 2030 mehr als ein Drittel der gesamten Stromerzeugung ausmachen, was einer Verdopplung des derzeitigen Einsatzes entspricht.
Unklarheiten bei der Finanzierung
Finanzierung bleibt jedoch ein Hindernis für Indonesien. Laut einer Schätzung wird das Land bis 2050 bis zu 2,4 Billionen US-Dollar für Investitionen im Energiebereich benötigen – eine Zahl, die weit über dem derzeit zugesagten Betrag liegt. Indonesien hat Industrieländer um Unterstützung gebeten, um seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen.
Keine klaren Einschränkungen beim Kohleabbau
Es gibt Bedenken hinsichtlich der Auswahl der Kraftwerke für den frühen Rückzug aus dem Betrieb. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht kritisierte eine Energieanalystin mangelnde Transparenz in der Auswahl von Kraftwerken für den Rückkauf durch den staatlichen Energieversorger PLN, einschließlich einiger Anlagen. Die Finanzierung des JETP-Deals könnte zur Unterstützung des Rückkaufs verwendet werden. Ferner gibt es keine klaren Anforderungen an Indonesien, den Bau neuer Kohlekraftwerke zu beschränken oder den Kohleexport zu reduzieren.
Indonesien hat zugesagt, seine Wirtschaft und seine natürlichen Ressourcen zu entwickeln und gleichzeitig den Übergang zu erneuerbaren Energien zu unterstützen. Das Land hat große Herausforderungen zu bewältigen, um diese Ziele zu erreichen.
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