Ich habe drei Reiseblogger nach magischsten Momenten in Indonesien gefragt.
Eva, Karina, Philipp Alexander und Joe werden heute aus dem Nähkästchen plaudern und Euch heute von ihren unvergesslichsten Momente in Indonesien erzählen.
Hierbei wird die Reise heute von Flores über Bali bis nach Java gehen.
Bootsfahrt in Flores im Jahre 1996
Eva von Hiddengem
Der Bootsführer setzt sein breitestes zahnloses Grinsen auf, stellt den Motor aus und lässt das Boot sanft ausgleiten. Er wirft den Anker. In der Bucht ist es seltsam still.
Vor uns liegt eine dicht bewaldete Insel. Dahinter droht die Sonne ins Meer zu stürzen. Macht sie dann auch und hinterlässt ein Farbspektakel aus Rottönen am Horizont.
Der Kanadier an Board reicht jedem ein lauwarmes Bier. Das Schauspiel beginnt bedachtsam. Zwei, drei, zehn, fünfzig schwarze Flecken erheben sich aus den Bäumen und verkünden den Aufbruch. Dann plötzlich verfinstert sich der Himmel apokalyptisch. Ohrenbetäubendes Getöse.
Eine Wolke aus Tausenden, Hunderttausenden Fledermäusen erhebt sich aus den Bäumen vor uns und zieht mit unbekanntem Jagdziel direkt über unsere Köpfe hinweg.
Wir staunen noch Bauklötze, als bereits die Dämmerung einsetzt. So schnell wie alles begonnen hat ist es auch schon wieder vorbei und die Ruhe kehrt zurück. Bis der Mann im Mond mit dem zweiten Akt beginnt und die Treppe herunterlässt um im Meer zu Baden. Diesen Moment nennt man gerne Stairway to the moon Phänomen.

Von der Rückkehr der Fledermäuse ahnen wir nichts. Wir schlummern noch selig auf unseren Bastmatten auf Deck, bis uns der zahnlose Bootsführer und ein sein Sohn mit Kaffee, Kochbananen und Reis zum Frühstück weckt.
Wir schreiben das Jahr 1996. Drei abenteuerlustige Backpackergirls sind drei Tage auf einem einfachen Holzboot im Komodo Nationalpark unterwegs.
Mit an Bord, ein kanadisches Pärchen und zwei Amerikanerinnen. 18 Jahre ist es her, aber der Bootstrip allein war genauso magisch wie die Feldermaus-Apokalypse und hat sich auf ewig im Hirn festgesetzt.
Magic Indonesia, ich bin noch einmal zu Dir zurückgekehrt. Wird Zeit, dass wir uns einmal wiedersehen!



Tauchen am Kubu-Wrack auf Bali
Karina von Zauberhaftes Anderswo
Wenn ich an unsere Tauchgänge in Bali zurück denke, dann fallen mir viele sehr besondere Momente ein. Wir haben riesige Mantarochen gesehen, die majestätisch über unseren Köpfen geschwommen sind.
Wir haben einer Herde Büffelkopfpapageienfische beim Aufwachen aus nächster Nähe zugeschaut. Aber am meisten in Erinnerung bleibt mir der Moment, in dem wir das erste Mal das Kubu-Wrack gesehen haben.
Wir schwammen schon eine ganze Weile ins tiefe Blau hinein. Allein an zwei Führungsseilen konnten wir erkennen, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Und dann tauchte es plötzlich direkt vor uns auf: Mitten in all dem Blau war auf einmal dieses riesige alte Schiffswrack.
Es lag dort völlig unberührt und noch sehr gut erhalten im Sand. Wir waren die einzigen Taucher weit und breit. Um uns herum schwammen ein paar Fische, die uns neugierig beäugten. Es kam offensichtlich nicht so häufig vor, dass sich Taucher so weit heraus wagten, um dieses Schiff zu erkunden.

Das gut erhaltene Steuerrad war zum neuen zu Hause kleiner Warzenschnecken auserkoren worden.
An Deck fanden wir zahlreiche zerbrochene Tonkrüge, in der eine Muräne hauste. Im Laderaum des Schiffes war ein vollständig erhaltenes Auto geparkt, um welches sich ein paar Fledermausfische tummelten.

Dieses riesige Schiffswrack hatte mich von Anfang an in seinem Bann gezogen und noch heute kriege ich eine Gänsehaut, wenn ich an diesen Tauchgang zurück denke.
Ich kann es gar nicht erwarten zurück zu kehren und diesen magischen Moment noch einmal zu erleben.

Studieren in Yogyakarta
Philipp Alexander von Fotoreisen-Abenteuer
Mein Indonesienaufenthalt liegt schon etwas länger zurück – ich besuchte dieses faszinierende Land 2007 im Rahmen einer Summer School meiner Universität. Ich war Teil einer Gruppe von 20 Österreichern, die in Yogyakarta auf der Insel Java ein paar Wochen lang mit 20 indonesischen Studenten gemeinsam studierten.
Dieser Indonesienaufenthalt war eine meiner ersten Reisen außerhalb von Europa. Aus diesem Grund werden diese Wochen immer sehr präsent in meinem Gedächtnis bleiben.
Heute bin ich sehr froh, dass ich Indonesien nicht als Tourist, sondern als Student kennenlernen konnte. Denn durch den Austausch mit den Studenten aus „Yogya“ bekam ich einen tieferen Einblick in dieses Land, als es für mich als Tourist oder Urlauber möglich gewesen wäre.
Offen gesagt, ist es für mich jedoch äußerst schwierig, den für mich zauberhaftesten Moment meines Indonesienaufenthalts auszuwählen.
Denn wenn ich mich heute an meine Wochen in Indonesien zurückerinnere, denke ich an so viele magische und unvergessliche Dinge:
- den rauchenden Gipfel des majestätischen Vulkans Merapi
- den allerersten Blick auf die gigantische Tempelanlage von Borobudur
- unsere Panik nach einem leichten Erdbeben, das uns sprichwörtlich aus den Betten warf
- die extremen Gegensätze in Yogyakarta – einerseits die hypermodernen Geschäfts-Malls in der Malioboro-Straße in Yogyakarta, andererseits die Slum-Hütten vor unserem Hotel
- die Gastfreundlichkeit unserer Indonesischen Mitstudenten, die uns unermüdlich zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten und besten Restaurants in und um Yogyakarta führten.
Es ist wirklich nicht leicht, meinen Aufenthalt dort auf nur einen Moment zu reduzieren.
Eines ist sicher: Indonesien ist ein überwältigendes Land und ich hatte eine unvergessliche Zeit dort. Daher werde ich eines Tages sicher wieder nach Indonesien zurückkehren!

Die perfekte Welle am Dreamland Beach auf Bali
Joe von Travel and Life
Es ist gegen halb sechs Uhr abends und die Sonne beginnt sich langsam rötlich zu färben, die beste Zeit am Strand. Ich sitze in der Bar, trinke einen Sundowner und beobachte ein für Außenstehende auf den ersten Blick bizarres Schauspiel.
Hier am hinteren Ende von Dreamland Beach sitzen sie aufgereiht wie die Hühner auf der Strange. Die Stange ist die Brüstung vor den ein wenig höher gelegenen Bungalows an diesem Strandabschnitt.
Die Hühner auf der Stange sind die Surfer, die in bunten Shorts oder Neoprenanzügen von dort konzentriert auf das Meer hinaus starren. Ein bisschen wie Greifvögel, die nach Beute Ausschau halten.
Sie sprechen nicht, bewegen sich kaum, höchstens hebt einmal einer die Hand um die Augen vor den letzten Sonnenstrahlen zu bedecken. Um einen noch schärferen Blick auf das Meer dort draußen vor ihnen zu werfen. Und dann geht alles blitzschnell.
Wie auf ein geheimes Kommando ergreifen sie ihre bunten Surfbretter und rennen gleichzeitig in Richtung Meer. Alle haben sie sie gesehen, ihre Beute dort draußen, die Welle, die sich weit vor der Küste so aufbaut, dass sie es auf den Strand zulaufend werden wird: Die optimale Welle.
Die Küste hier ist felsig und Stürze damit nicht ganz ungefährlich, aber das schert sie nicht. Sie reiten jetzt ihre Welle im Abendlicht vor Küste und es sieht wunderschön aus. Es ist eben die beste Zeit am Strand.


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