Vorwort
Mir persönlich wurde in meiner gesamten Indonesien-Zeit noch nie etwas gestohlen. Aber bei unserer Sulawesi-Reise im April 2014 verschwand das Handy (IPhone) von Petra auf mysteriöse Weise. Wir hatten es unbeachtet auf dem Bett in unserem Bungalow liegen lassen. Das Fenster war offen. Man hätte einfach so mit dem Arm von außen aufs Bett greifen können. Es regnete stark am Morgen und wir sahen einen kleinen Jungen (rund 13 Jahre) die ganze Zeit um die Bungalow-Anlagen streunen. Am Nachmittag war das Handy weg und unser Verdacht viel direkt auf den Jungen. Aber in Indonesien jemanden des Diebstahls beschulden ohne Beweise?
Wir redeten mit den Besitzern der Anlage. Sie stellten die Eltern des Jungen zu Rede. Ein Diebstahl wurde abgestritten.
Am nächsten Morgen kamen die Eltern des Jungen zu uns und gaben uns das Handy zurück. Sie waren beschämt. Ein Selfie des Jungen in der Fotogallery war die Krönung.
Und jetzt erklärt euch Timm Hendrich von Netzsieger, welche vorbeugenden Maßnahmen ihr für euren Urlaub in Indonesien ergreifen könnt um keine miese Laune im Urlaub zu bekommen, weil das Handy futsch ist.
Ist Dein Handy in Indonesien erst einmal weg, dann sind die Chancen recht dünn, es auch wieder zu erlangen. Die Polizei in den indonesischen Urlaubsorten wird nicht müde, die Urlauber vor allzu leichtfertigem Umgang mit der wertvollen Kommunikationselektronik zu warnen.
Ein beispielsweise neben dem Drink auf der Strandbartheke liegendes Smartphone grenzt schon fast an eine lautstarke Aufforderung zum Diebstahl. Du musst bedenken, dass der monetäre Gegenwert des Handys locker mehrere Monatseinkommen der meisten Indonesier übersteigt. Geklaut wird natürlich auf der ganzen Welt, und ein neues Handy ist gerade in Südostasiens ein begehrtes Objekt. Die Republik Indonesien ist also keineswegs ein Einzelfall. Einige vorbeugende Maßnahmen gegen Handydiebstahl machen daher wirklich Sinn.

Günstiges Handy, anstatt des IPhones 5
Generell kann ich Dir empfehlen, für den Urlaub ein einfaches (billiges) Handy mitzunehmen. Das kann Dein Vorgängermodell oder Back-up-Phone sein. Wer einen kürzeren Strand- und Badeurlaub macht, der benötigt weder GPS-Dienste noch WiFi. Für kurze Gespräche, etwa um sich mit Mitreisenden vor Ort zu verabreden, reicht ein einfaches Handy voll und ganz aus.

Lokale SIM anstatt Heimatnummer
Die Roamingkosten für eingehende Telefonate auf Deiner Heimatnummer sind ziemlich hoch. Und auch bei ausgehenden Gesprächen schlagen die Provider bei den Gebühren heftig zu. Du solltest Dir deshalb vor Ort eine Prepaid-SIM zulegen – angeboten werden diese von Providern wie „Telkomsel„, „XL“, „SimPATI„, oder „3“. Solchen Vorkehrungen können Dir wirklich viel Ärger und Kopfschmerzen ersparen.
Verhindern können Sie den Klau an sich jedoch nicht! Der materielle Maximalschaden würde sich aber auf den Guthabenwert Deiner SIM-Karte und dem Geldwert Deines Handys beschränken.

Installiere eine Schutzsoftware
Moderne Smartphones ermöglichen eine GPS-Ortung per App oder Betriebssystem. Spezielle Handy-Sicherheitssoftwares für Android, die sich u. a. dem Diebstahlschutz gewidmet haben, bieten zudem noch weitere Funktionen, die im Fall der Fälle sehr hilfreich sein können.
So lässt sich z. B. mit einer Mobile-Security-Applikation von Herstellern wie Bitdefender oder Kaspersky das Handy über einen PC mit Internet-Zugang fernsteuern. Die auf dem Gerät gespeicherten Daten können gesperrt oder gar gelöscht werden.
Außerdem kann ein schriller Alarmton ausgelöst werden, mit dem das gestohlene/verlorene Handy auf sich aufmerksam macht. Apple-Produkte enthalten seit der Version iOS 7 bereits werkseitig einen erweiterten Schutz vor einem Diebstahl.
Gegen die eigentliche Entwendung kann eine Schutzsoftware zwar nichts ausrichten, aber mit ihr wirst Du die „Beute“ für den Dieb ungenießbar machen…

Achtsamer Umgang mit Deinem Handy
Das beste Mittel aber ist und bleibt, dem Dieb keine Gelegenheit zu bieten. Mal ehrlich: Kaum ein Handydiebstahl hätte bei achtsamem Umgang mit dem Gerät nicht vermieden werden können. Üblicherweise schauen die Gelegenheitsdiebe nach sich bietenden „Fundstücken“ auf Restauranttischen oder Bartheken. Nicht selten werden sie auch beispielsweise auf Ausflugsbooten oder in schummerig beleuchteten Clubs fündig. Aber keine Angst: Die meisten Hotels und Resorts sind sich über das berechtigte Sicherheitsbedürfnis der Urlauber im Klaren, und Diebstähle aus Zimmern haben schon lange rückläufige Tendenzen.

Hab wichtige Daten parat
Wichtig ist es bei Verlust durch Diebstahl, möglichst schnell die SIM sperren zu lassen. Zu diesem Zwecke musst Du die betreffende Notfallnummer des Providers dabei haben. In jedem Falle wird die Nutzeridentität verifiziert werden müssen und sollte daher für entsprechende Abfragen parat sein. Die IMEI-Nummer (*#06# eingeben) Deines Gerätes kann übrigens auch hilfreich sein, denn sie kann für die entsprechende Diebstahlanzeige bei der Polizei aussagekräftig sein.

Sicherheitsvorkehrungen auf einen Blick
- Beim kurzen Badeurlaub: Altes Handy mitnehmen
- Sperre automatisch Dein Gerät durch PIN Code Eingabe etc. bei Nichtgebrauch.
- Lass Dein Handy nicht im Zugriffsbereich von Passanten herumliegen – auch nicht für kurze Augenblicke
- Besorge Dir eine lokale SIM
- Aktiviere alle Sicherheitsfeatures Deines Handys (GPS-Ortung, etc.).
- Lade Dir eine Diebstahlschutz-App herunter (z. B. Bitdefender Mobile Security)
- Habe alle wichtigen Daten für dein Handy parat
- Wenn Du Baden möchtest und nicht in einer Gruppe unterwegs bist, dann bleibt ein Handy besser im Hotelsafe. Klamottenhaufen am Strand werden schon ‚mal durchwühlt und der Dieb ist garantiert schneller weg, als Du aus dem Wasser bist.
Text: Timm Hendrich von Netzsieger
Dieser Artikel wurde von Netzsieger unterstützt. Danke schön für die nette Zusammenarbeit
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