Backpacken vs. Pauschaltourismus in Indonesien

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Ein Beitrag von Barbara Nickl und Melissa Schumacher

Warum ich lieber als Backpacker Indonesien erkunde, als faul am Strand zu liegen

Indonesien ist ein Paradies für Reisende. Das Land ist ein Paradies für Surfer, Taucher, Abenteurer, Partyfüchse, Ethnologen, Backpacker und einfach jeden, den das Fernweh durch die Welt treibt.

Doch Indonesien ist auch ein attraktives Reiseziel für Pauschaltouristen. Nicht nur Australier, die man dort in großen Massen vorfindet, auch Europäer und sehr wohl auch Deutsche finden sich in den Hotelanlagen des indonesischen Inselreiches wieder.

Doch was ist die „bessere“ Art zu reisen? Backpacken oder Pauschal? Gibt es überhaupt eine „bessere“ Art zu reisen? Darüber lässt sich streiten. Hier ein paar Gedanken dazu:

1. Reisen ist die beste Universität der Welt. Es ist wie der Discovery Channel in live! (Maxi in „Art on the Road“)

Indonesien ist unglaublich reich an Kultur! Das Land besteht aus 17.000 (!) Inseln, die aus politischen Gründen zu einem riesigen Land zusammengefügt wurden. Jede einzelne dieser Inseln ist anders. Die Menschen sind anders. Ihre Kultur, Mentalität, Sprachen, Traditionen und Gebräuche variieren von Insel zu Insel. Die Vegetation verändert sich, jede Insel hat etwas anderes zu bieten.

Ob Java, mit seinen chaotischen Großstädten, Sumatra mit seinen herrschaftlichen Vulkanen, Bali mit seiner Hindu-Kultur und seinen exzellenten Surfspots, oder Sulawesi mit seinen bunten Korallenriffen – es ist für jeden etwas dabei.

Welche indonesische Insel ist die Richtige für dich? (Insel-Quiz)

Warum also seinen ganzen Indonesien-Urlaub nur in einem Hotel an einem einzigen Ort verbringen, wenn es doch so viel zu entdecken gibt? Als Backpacker lernt man zudem das echte Indonesien kennen und kommt einfacher in Kontakt mit Locals.

Traditionelle Weberin auf Nusa Penida. Foto: Barbara Nickl
Traditionelle Weberin auf Nusa Penida. Foto: Barbara Nickl

2. Reisen bedeutet Freiheit! (Edgar, „Art on the Road“)

Das schöne am Backpacken ist doch, dass du tun und lassen kannst, was du willst (immer mit Respekt vor der Kultur und mit gesundem Menschenverstand, versteht sich). Du kannst frei sein und dahin gehen, wohin der Wind dich treibt. Du bist nicht an einen bestimmten Tagesablauf gebunden, kannst in den Tag hineinleben und dich treiben lassen. Du kannst dir deine Reiseroute selbst organisieren und spontan entscheiden, was du machen möchtest.

Gerade in der heutigen Zeit, in der alles durchorganisiert ist und man sich ständig an Stundenpläne, Arbeitszeiten etc. halten muss, können die paar Wochen Freiheit im Jahr sehr gut tun und erfrischend wirken.

Als Pauschaltourist ist man weniger frei. Man ist, je nach gebuchter Reise, an einen Ort, an bestimmte Abläufe gebunden und „muss“ manchmal einen Tagesausflug an einem bestimmten Tag machen, auch wenn man gerade mehr Lust auf Strand oder Pool hätte.

Lost in Paradise: Freiheit kann auch überfordern

Allerdings kann die Freiheit der Backpacker manche Menschen etwas überfordern. Gerade in einem fremden Land, dessen Sprache man nicht spricht, dessen Klima sehr gewöhnungsbedürftig ist, dessen Hygiene-Standards relativ schlecht sind und dessen Kultur und Religion ganz anders ist, wird sich der ein oder andere auch mal verloren fühlen. Dann wünscht man sich vielleicht doch jemanden, der einen an die Hand nimmt und bestimmte Dinge zeigt. Ein Reise-Guide vor Ort kann deshalb manchmal Sinn machen.

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Reisen bedeutet Freiheit. Foto: Barbara Nickl

3. Backpacken ist billiger als Pauschalurlaub und du unterstützt damit die lokale Bevölkerung

Die Lebenshaltungskosten in Indonesien sind im Vergleich zu Europa unglaublich niedrig. In lokalen Restaurants kannst du für 1 Euro pro Mahlzeit satt werden, Fähren bringen dich für läppische 5 Euro von einer Insel zur nächsten und übernachten kannst du oft für weniger als 10 Euro in Homestays, die von Familien betrieben werden.

Viele Hotels, die du in Pauschalangeboten findest, sind zwar oft um einiges luxuriöser als die einfachen Unterkünfte, aber dagegen auch um einiges teurer. Für das Geld, dass du im Durchschnitt für eine Woche Pauschalurlaub in einem Luxushotel ausgibst, kannst du vier Wochen Backpacken und in einfachen Unterkünften übernachten.

Noch dazu hast du als Backpacker in Indonesien mehr Möglichkeiten, die lokale Bevölkerung zu unterstützen, als das Geld einer internationalen Hotelkette in den Hals zu werfen.

Local Warung in Lombok
Local Warung in Lombok

ABER: Wann Pauschaltourismus Sinn macht

Manchmal tut es einfach nur gut, sich verwöhnen zu lassen und sich um nichts kümmern zu müssen. Gerade wenn man in der Heimat ein stressiges Leben führt, eine große Familie hat, ständig von A nach B hetzen und sich um tausend Sachen kümmern muss, will man das nicht unbedingt im Urlaub auch machen müssen.

Manchmal will man einfach nur am Strand oder Hotelpool liegen und die Seele baumeln lassen, die wunderschönen tropischen Gartenanlagen genießen und die Speisekarten der verschiedenen Restaurants von oben bis unten durchprobieren. Man möchte sich nicht mit Armut, Hygiene-Problemen, Müll und den Problemen eines Landes konfrontieren.

Das tropische Klima Indonesiens, die wunderschöne Natur und die besondere Architektur vieler Hotelanlagen sind demnach auch für Pauschaltouristen mehr als geeignet. Manchmal macht es deshalb Sinn, sich von zu Hause aus seine Reise zu buchen.

[su_box title=“Pauschalurlaub in Indonesien“] Es gibt viele Reise-Portale im Internet, die auch Pauschalreisen anbieten. Bei JAHN REISEN findet man ein breites Angebot an Pauschalreisen (hier), unter anderem auch in Indonesien. Das größte Angebot befindet sich natürlich auf der Insel Bali. Hier ist von Luxus-Urlaub bis Budget-Urlaub alles dabei. Die Gegenden Sanur, Kuta und Seminyak haben dabei die größte Dichte an Hotels mit Pauschalurlaubern. [/su_box]

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Alila Villas Uluwatu. Foto: Barbara Nickl

Backpacking oder Pauschaltourismus?

Indonesien ist ein perfektes Reiseland, das viel zu bieten hat. Aufgrund seiner Größe und Diversität macht es Sinn, Indonesien auf eigene Faust und mit dem Rucksack zu erkunden.

Wer aber einfach nur die Seele baumeln lassen, sich von seinem stressigen Leben ein paar Tage oder Wochen erholen möchte und ein paar Euros extra im Budget hat, ist als Pauschaltourist ebenso gut aufgehoben. Das Angebot an Luxushotels ist gerade in Bali riesig und für den ein oder anderen lohnt sich vermutlich auch diese Seite Indonesiens kennen zu lernen.

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Comments

7 Antworten zu „Backpacken vs. Pauschaltourismus in Indonesien“

  1. Avatar von Julie
    Julie

    Warum nur entweder oder? Mein Freund und ich kombinieren Pauschal mit Backpacking.
    Egal auf welchem Kontinent, egal, ob mit Rucksack oder Mietwagen, Fähre oder Bus – wir buchen eine feste Bleibe für eine oder mehrere Nächte und erkunden von dort aus die Umgebung. Dann ziehen wir weiter und dann ist es egal, ob du einen Rucksack auf dem Rücken oder einen fetten Trolley an der Hand hast.
    Das klappt in Europa genauso wie in Asien.
    Und für die vielen Souvenirs (ja, wir sind total materialistisch!) brauche ich immer einen großen Koffer!
    Wir essen bei Einheimischen, kaufen auf Märkten, gehen aber auch gern in Shopping Center und machen genauso gern den Local Coffee zu unserem täglichen Ritual, wie wir uns dann gern wieder einen Frozen Irgendwas bei Starbucks reinziehen und eine Tasse mit dem Städtenamen als Souvenir mitnehmen.
    Auch der moderne Konsum, wie es ihn bei uns gibt, gehört zu dem jeweiligen Land und somit zu seiner modernen Kultur.
    Wir erkundigen uns vor jeder Reise über Dos & Don´ts, Sightseeing ist okay, aber kein Muss. Dann reisen wir los, zur festgebuchten 1.Bleibe und ziehen los, nur um uns zu verlaufen. Abends gehts mit einen local Taxi zurück.
    Wir haben erst neulich in Malaysia in Penang in Hängematten gepennt, nicht identifizierbare Sachen auf dem Markt gegessen, Tempel besucht, am freien Strand gebadet und ein paar Tage später hab ich mir Businesskleidung für die Arbeit in einem Shopping Center in Kuala Lumpur gekauft.
    Und ich habe ein gutes Gewissen, weil ich glaube, mit dieser Art von Reise und Konsum und Genuss nahezu ALLE Diversitäten eines Landes zu entdecken.
    Wir nehmen uns Hütten, schlafen bei Locals und wenn uns alles zu viel wird, gönnen wir uns auch mal ne Nacht im Hotel. Daran ist nichts falsch. Die meisten Backpacker reisen doch deutlich unter Ihrem Budget, könnten den Ländern noch viel mehr Geld geben, indem sie sich nicht ihren eigenen „es muss alles pur und traditionell sein“-Regeln untergeben. Ich sage nicht, ihr sollt jetzt auf einmal alle Pauschalurlaub machen.
    Aber ich habe Deutsche beim Runterhandeln mit Einheimischen beobachtet, dass ich mich fremdschämen musste. Manche geben nicht einen Dollar an Bettler (wegen der Moral? welche Moral ist das?). Dieses komplett verbissene Backpacking, das soviele Vorzüge ausschließt, indem sich die Reisenden gegen Riesen stemmen wollen, macht die Länder auch nicht reicher und macht die individuell Reisenden auch nicht zu besseren Touristen. Ich finde, die Mischung muss stimmen, das eigene Gewissen und das Budget im Portemonnaie. Du musst hinterher das Gefühl haben, das Land entdeckt und seine Menschen wirklich kennengelernt zu haben. Dafür sind mehr Facetten zu entdecken notwendig, als nur Low Budget und nur Pauschal-Hotel-All-you-can-eat.

  2. Avatar von Herr Pfrünz
    Herr Pfrünz

    Ein etwas einseitiger Bericht. Erstens hängt es nicht von einem Gepäckstück ab, was jemand in seinem Urlaub tatsächlich unternimmt und zweitens geht ihr schon im ersten Satz davon aus, dass ein Pauschalurlauber nur den ganzen Tag am Strand liegt.

    Und auch ein Pauschalurlauber im grossen Hotel unterstützt die lokale Bevölkerung, weil dank ihm hundert Angestellte ihren Lohn bekommen.

    1. Avatar von Melissa
      Melissa

      Wenn man jedoch sieht, was die Hotelkomplexe in Kuta und Seminyak am Strand angerichtet haben, möchte ich diese Art des Tourismus nicht unterstützen. Das komplette Flair von Bali ist damit zerstört worden. Dann doch lieber ein Homestay oder ein Beachcottage aus Bambus. Es gibt natürlich noch Individualreisende, die zwischen Backpacker und Pauschaltouristen stehen.

  3. Avatar von Garrincha
    Garrincha

    Ich finde, dass die „17.000-Insel-Geschichte“ hier zunehmend überstrapaziert wird. Es stimmt einfach nicht, dass jede Insel eine eigene Geschichte, Kultur usw. hat, wie es in dem Artikel oben heißt. Die 17.000 Inseln lassen sich ja nur teilweise bereisen, sind teilweise unbewohnt und lassen sich einer Region Indonesiens zuordnen, die sich dann wiederum von anderen Regionen unterscheiden kann. Ich finde es etwas störend, dass beinahe jeder Artikel mit dem Verweis auf die 17.000 Inseln eingeleitet wird.

  4. Avatar von Hella Binder
    Hella Binder

    Backpacking mit Pauschalurlaub zu vergleichen, finde ich nicht gut. Da stossen zwei verschiedene Welten aufeinander. Meine Backpackingzeit ist ewig vorbei, lediglich in den 70-er Jahren 3 x Griechenland. Das hat mir gereicht. Als Backpacker war man schlecht angesehen bei der Bevölkerung und Rucksack schleppen war auch nicht meins. Danach war ich nur noch individuell unterwegs. Lediglich Flug und manchmal Leihwagen vorab gebucht, Rest vor Ort entschieden. So habe ich die Vorteile des individuellen Reisens und muß mich nicht mit den Vorurteilen der Einheimischen gegenüber Backpackern befassen. Die Vorurteile sind übrigens weniger geworden, da die Einheimischen gespannt haben, daß es bei den Backpackern Unterschiede gibt. Ganz schlimm war es in den 80-er Jahren. Ein Freund hat die ganze Welt als Individualreisender bereist und war wirklich in den letzten Winkeln, aber er hat wegen der vielen Vorurteile gegenüber Backpackern seine Reisen nur mit Reisetasche absolviert.

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