Ein Beitrag von Marline Mavie
Als mein Freund und ich München im Dezember verlassen, liegt Raureif auf den Feldern. Die Sonne strahlt mit dem knallblauen Himmel um die Wette. Die Luft ist kalt, frisch und klar. Das wird bald anders sein… Vor uns liegen 4 Wochen bzw. ganze 28 Tage Indonesien. Mein erstes Mal Asien.
Unsere Rundreise startet auf Lombok und führt uns über Sumbawa nach Flores – wo wir Pulau Komodo besuchen – und von dort weiter über Bali zurück nach Lombok.
Unsere Route: 4 Wochen Rundreise Indonesien
Surfen und Yoga auf Lombok
Wenn du fernab von überfüllten Stränden Urlaub machen willst, bist du auf Lombok genau richtig. Auch wenn sich Lombok touristisch bereits weiterentwickelt hat, herrscht hier noch Ursprünglichkeit und eine entspannte Atmosphäre. Neben abgelegenen, einsamen Buchten bietet der Süden der Insel ausgezeichnete Surfspots und ein gutes Yoga-Angebot.

Wir verbringen die ersten acht Tage in Kuta Lombok und fahren fast täglich mit dem Roller in das kleine Örtchen Gerupuk. Dort bringt uns Geman mit seinem Boot zu den Spots: Inside Gerupuk, Don Don und Outside Gerupuk.
Das »Taxi« zur Welle kostet 150.000 IDR bzw. 200.000 IDR für zwei Personen. Wenn du kein eigenes Board besitzt, kannst du dir für 50.000 IDR am Tag eins ausleihen. Lass dir von den Locals die beste Zeit zum Surfen sagen und verabrede dich gleich mit deinem »Fahrer« für den nächsten Tag.
So kommst du schnell zum Spot und landest nicht im überfüllten Line Up. Mit etwas Glück ist einer der Locals mit der Kamera dabei und macht Fotos von deinen Turns. So kannst du dir gleich ein paar Tipps abholen oder einfach nur ein cooles Bild.

Ein perfekter Tag besteht für mich neben Surfen (und Essen!) aus Yoga. Ob Early-Bird-Yoga in der Früh, ein kleines Workout am Mittag oder ein sanfter Flow als Ausklang des Abends. Das Ashtari bietet eine große Auswahl an Kursen: von Charity Meditation über Hatha Yoga, Gentle Flow, Power Yoga, Yin Yoga, Vinyasa Flow bis Yoga for Surfers und neu auch Acro Yoga.
Die Stunden finden entweder direkt am Pool (Kuta Baru) oder mit Blick aufs Meer (Novotel, Ashtari und neu Sempiak Villas) statt. Dabei kannst du zwischen verschieden Karten wählen: Drop-In-Karte (100.000 IDR), 3er-Karte (250.000 IDR), 5er-Karte (400.000 IDR), 10er-Karte (700.000 IDR) oder Monats-Karten (900.000 IDR).
Hast du einen längeren Aufenthalt geplant und bist großer Yoga-Fan, lege ich dir die Monats-Karte ans Herz. Denn wenn du einmal in den Genuss von Yoga bei rosarotem Sonnenuntergang und sanftem Meeresrauschen kommst, kannst du gar nicht mehr ohne. Neben dem Angebot vom Ashtari gibt es übrigens auch noch das Mana Yoga Studio nahe Kuta Beach.

Places to be in Kuta
Neben den unzähligen, günstigen Warungs, wo du in den Genuss einer sehr guten indonesischen Küche kommst, findest du in Kuta auch viele trendige Cafés und Restaurants. Alle Workaholics aufgepasst: im Milk Espresso kannst du bei Käffchen, Healthy Bowls oder anderen Leckereien gut E-Mails checken.
Wenn du lieber abschalten willst, lädt das Spa zum Relaxen ein oder die kleinen Boutique zum Shoppen. Auch das Nalua Surf bietet hübsche Mode und Accessoires. Ebenso einladend ist das The Corner Boutique Café – Shop und kleines Café in einem. Zählst du zu den absoluten Burger-Liebhabern, kann ich dir das KRNK empfehlen.
Und wenn dich die Lust auf marokkanisch packt, dann geh ins El Bazar. Und zum Abschluss gibt’s dann noch ein Bierchen oder Longdrink im The Bus. Vermisst du ein richtiges Brot oder Kuchen? Dann findest du auf dem Weg nach Gerupuk das Drop In (hier gibt’s auch Strammer Max) oder in Gerupuk das Shake & Bake.

Noch mehr Tipps zu Lombok gibt es in dem großartigen Lombok-Inselguide von Home is where your Bag is. Dieser Reiseführer ist mit 280 Seiten der perfekte Begleiter für deine Lombok-Reise und versorgt dich mit vielen Geheimtipps fernab der bekannten Ziele, z.B. die „Secret Gilis“.
Mit dem Bus durch Sumbawa
Nach acht Tagen auf Lombok zieht es uns weiter. Von Kuta aus haben wir uns eine Reise bis Sumbawa Besar für 550.000 IDR organisiert. Von dort geht ein Bus nach Bima, von wo aus ein weiterer Bus nach Sape fährt. Von Sape bringt uns die Fähre dann nach Flores.
Kurz gesagt: Wir reisen einmal komplett mit dem Bus von West nach Ost Sumbawa (ca. 400 km). Eine weitere Möglichkeit wäre der 4-tägige Bootstrip gewesen, aber mich persönlich haben die negativen Reiseberichte zu sehr abgeschreckt. Außerdem möchten wir etwas vom Land sehen und nicht nur Wasser.

Von Kuta geht es zunächst nach Mataram, von wo aus der Bus gegen 10:30 zum Hafen nach Labuhan Lombok aufbricht (ca. 90 km). Obwohl im Preis die beiden Boards inbegriffen sein sollen, müssen wir in Mataram nochmal 50.000 IDR pro Board draufzahlen
Mit der Fähre erreichen wir ca. 1,5 Stunden später Poto Tano (Sumbawa). Von dort geht es im vollbesetzten Bus weiter die nördliche Küste entlang nach Sumbawa Besar. Hier sollen wir eigentlich den Bus wechseln, erfahren aber dann, dass wir mit demselben Bus für 150.000 IDR (pro Person inkl. Boards) weiterfahren können.
Im Nachhinein wäre es wesentlich günstiger gewesen, wenn wir keinen ganzen Trip von Kuta nach Sumbawa Besar organisiert hätten, sondern uns einfach in Mataram den Bus nach Bima gebucht hätten. Wir erreichen Bima gegen 22:30 und überbrücken die Wartezeit mit ein paar Stunden Schlaf im Hotel (Lila Graha – nicht die beste Wahl, aber für eine Nacht machbar).
Der kleine Bus nach Sape startet pünktlich um 5:00 – mit allem Gepäck und uns beiden auf dem Dach. Nicht dass wir noch Platz im Bus gehabt hätten, aber wir wollen die Aussicht genießen und frische Luft statt Air Conditioner. Ein paar Zweifel habe ich schon da oben auf dem Dach, aber nach zwei Stunden Fahrt passieren wir Sape unversehrt.
Nach einem kurzen Frühstück besteigen wir das Schiff und verlassen den Hafen gegen 10:30 (Memo: das Schiff sticht in See, wenn es voll beladen ist – so kommt auch eine Ziege mit an Bord). Nun liegen 7 Stunden Fahrt (70 km) durch Flores Sea vor uns. Zum Glück lernen wir Chris aus Flores kennen und vertreiben uns die Zeit mit Kniffel.
Schnell haben wir eine Schar Indonesier um uns, die uns neugierig zuschauen. Kurz bevor wir gegen 17:30 den Hafen von Flores (Labuan Bajo) erreichen, fragen mich ein paar indonesische Kinder, ob sie mit mir ein Foto machen dürfen. Ich willige ein, denn schließlich fotografiere ich ja auch die Indonesier. Aus einem Foto wird eine kleine Selfie-Session 🙂
Selamat datang di Flores

Als wir in den idyllischen kleinen Hafen einlaufen, steigt meine Vorfreude auf die nächsten Tage. Auf Flores wollen wir schnorcheln, Wasserfälle erkunden und natürlich Komodo Warane sehen.
Doch daraus wird erst mal nichts. Mir geht es leider gar nicht gut. Zudem schüttet es täglich, als würde die Welt untergehen und zu allem Übel melden die Nachrichten Ausläufer eines Taifuns.
Keine Boote oder Flieger dürfen die Insel verlassen. Wir sitzen fest.
Weder das Stromnetz noch die Internetverbindung sind stabil. Doch im Green Hill lässt es sich bei weihnachtlicher Atmosphäre und Aussicht auf den Hafen gut aushalten. Und die vielen netten Cafés und Shops (z.B. Magnolia Boutique), Bars (z. B. Paradise Bar) und Restaurants (z. B. Mediterraneo, Made in Italy) laden dazu ein, ein wenig zu Verweilen.
Wenn du in Labuan Bajo bist, solltest du unbedingt mit einem der »Partybus« -Bemos mitfahren, über den Fischmarkt schlendern und auf der Hafenpromenade dicke, frischgebackene Schokostreusel-Crêpes essen.
Dank der medizinischen Versorgung des Siloam Hospital bin ich zum Glück schnell wieder aufgepäppelt (da zahlt sich doch die Auslands-Krankenversicherung aus) und der Hafenmeister gibt grünes Licht. Wir können endlich unseren erhofften Komodo-Trip buchen.
Auf nach Komodo
Wir buchen einen 1-Tages-Trip für 400.000 IDR pro Person, inkl. Schnorcheln-Equipment und Verpflegung. Zusammen mit elf weiteren Erkundungswilligen und der dreiköpfigen Crew starten wir mit dem kleinen Boot in See.

Erster Stop ist Pulau Padar, eine kleine Insel zwischen Pulau Rinca und Pulau Komodo. Dort erklimmen wir die Hügel und genieße eine wirklich wunderschöne Aussicht auf die saftig-grüne Insel, die von tiefblauem bis helltürkisenem Wasser umspült wird.
Hier scheint die Natur auf den ersten Blick unberührt zu sein, doch leider gibt es auch hier Müll der vom Meer angespült wird. Es ist wirklich ein trauriges Bild, das mich auf meiner Reise ständig begleitet.

Auf Pulau Komodo bekommen wir für 250.000 IDR eine kleine einstündige Führung – mehr Zeit haben wir leider nicht. Aber es lohnt sich und wir sehen einige Komodo Warane aus nächster Nähe. Wirklich beeindruckend, diese Geschöpfe!
Flores Ost West Rundreise: Flores bietet eine einzigartige Vielfalt an Landschaften und Kulturen. Von Ost nach West (oder andersrum) erkundet ihr traumhafte Strände, atemberaubende Unterwasserwelten, kulturell interessante Dörfer, Vulkane, Hotsprings, Wasserfälle und den beeindruckenden Komodo Marine Park: Zur Flores Ost West Rundreise.
Der Abschluss des Trips bildet das Schnorcheln am Pink Beach. Was als Highlight angepriesen wurde, entpuppt sich leider als Enttäuschung. Der Pink Beach soll durch abgetragene Korallen pink erscheinen, aber weder der Strand ist pink, noch finden wir lebendige, farbenprächtige Korallen im Meer.
Das Riff ist tot.
Aber ein paar bunte Fische und Seesterne können wir beobachten. Nach zehn Minuten werden wir schon wieder zum Boot gepfiffen. Das war also Nix. Statt Schnorcheln empfiehlt sich wohl doch eher ein Dive-Trip, um in den Genuss schönster Unterwasserwelten zu kommen, so wie hier beschrieben.
Auf nach Bali
Vom Flughafen in Labuan Bajo geht es in weniger als 1,5 Stunden nach Denpasar. Mit dem Taxi kommen wir für 120.000 IDR (pro Person inkl. Surfboards) nach Ubud.
Hier bleiben wir für drei Tage und genießen unsere schöne Unterkunft (Sama‘s Cottage), das Schlendern und Bummeln durch Ubuds Straßen, Shops und Reisfelder, den Monkey Forest (40.000 IDR pro Person) und einen traditionellen Kecak Fire und Trance Dance (75.000 IDR pro Person), kleine Cafés (z. B. Bali Buda, Sweet Orange) und gutes Essen (z. B. Bridge, The Elephant).

Vor allem das Sweet Orange in mitten von Reisfeldern hat es uns angetan. Das seit Februar 2016 bestehende Warung ist ein kleiner Geheimtipp, der sich aber rasch rumspricht. Was es mit den kleinen bemalten Kokosnussköpfen auf sich hat?
Ein Local hatte die Idee, aus diesen Kokosnüssen Gesichter zu schnitzen und sie zu bemalen. Um das Projekt publik zu machen, kauft Putu, die Besitzerin des Sweet Orange, die Kokosnussgesichter und bietet diese ihren Gästen für 50.000 IDR an. Wer mag verewigt sich mit einem netten Spruch und lässt die Kokosnuss im Warung baumeln.
Die Einnahmen werden genutzt, um Mülleimer am Wegesrand aufzustellen, damit der Müll gesammelt und richtig entsorgt wird.
Eine schöne Idee, wie wir finden, und hinterlassen auch einen kleinen Kokosnusskopf. Die reifen Kokosnüsse werden von Eichhörnchen ausgehöhlt, so dass sie für den Mensch keine Verwendung mehr finden.

Weitere Tipps für Ubud:
- Das Highlight für deine Tagestour in Ubud: Der Tegenungan Waterfall
- Fotografie-Tour auf Bali: Eine Tag durch Ubud mit der Kamera
- 5 echte Insider-Tipps für Ubud
- Eine Fahrradtour auf Bali: Von Kintamani nach Ubud mit dem Bike
Von Bali zurück nach Lombok
Für 250.000 IDR bringt uns ein privates Taxi nach Padangbai und von dort das Fastboat in weniger als 2 Stunden nach Teluk Nare auf Lombok. Unsere Fahrt nach Kuta führt uns vorbei am Monkey Forest, wo die Affen am Straßenrand sitzen und auf Leckerbissen der Touris hoffen.
In Kuta verbringen wir die letzten Tage wieder mit Surfen und Yoga. Über das Novotel buchen wir uns einen Schnorchel-Trip in West-Lombok, oberhalb von Sekotong. Tony und Ruslan, unsere Guides, bringen uns zu der Bucht und mit dem kleinen Schifferboot raus zu den drei kleinen Inseln: Gili Kedis, Gili Sudak und Gili Nanggu.
Der Trip ist dank unserer Guides super schön und unterhaltsam, aber leider sehen wir auch hier keine spektakulären Korallen. Zum Abschluss des Trips bringt uns Ruslan noch zu einem traditionellen Sasak-Dorf. Wir besichtigen das kleine Dorf, erfahren ein wenig über die Lebensweise der Sasak und ich werde in die Kunst des Webens eingeweiht.
Denn nur wer weben kann, darf heiraten, hab ich gelernt.

Wenn du dein Glück auf dem Rücken eines Pferdes suchst, kann ich das Kuta Horses empfehlen. Dort werden Ausritte am Strand, durch Sasak Dörfer und die schöne Natur Lomboks angeboten. Leider haben wir dafür keine Zeit mehr.
Nach unserer 4 Wochen Indonesien Rundreise heißt es nun »Selamat tinggal Lombok« – es geht zurück ins kalte München, wo wir von Schnee und Alpenpanorama empfangen werden. Doch ich werde wiederkommen, aber außerhalb der Regenzeit, um den Mount Rinjani zu besteigen, die atemberaubende Aussicht und das Paradies am Fuße des Vulkans zu erleben.

Text und Fotos: Marline Mavie
Über die Autorin: Marline Mavie (@marlinemavie) ist Diplom-Oecotrophologin und lebt seit 2013 in München, wo sie als Redakteurin und Lektorin für die Bereiche Ernährung und Gesundheit in einem Verlag arbeitet. Neben ihrem Faible für Food, Fitness, Fernweh und Fotografie, ist sie begeisterte Texterin und Yogini mit dem Wunsch, bald eine Yogalehrer-Ausbildung zu beginnen.
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